Frage Gegner redet rein

[King_roger]

Ich schieße gleich mal einen Thread hinterher.

Und zwar geht es mir diesmal ganz einfach darum, ob der Gegner während des Ballwechsels etwas “““reinschreien“““ darf?
Ich habe diese Situation speziell im Tischtennis öfters und im Tennis hin und wieder.

Folgendes Szenario:
Ein Punkt wird ausgespielt, ich komme in die Offensive und da ein paar sehr gute Schläge kamen habe ich nun, mit aller Zeit der Welt, die Möglichkeit den Punkt abzuschließen.
Beispielsweise mit einem ganz lockeren Smash…
Mein Gegner bekommt das natürlich auch mit und gibt den Ballwechsel quasi auf, und redet deutlich hörbar Dinge wie: „Na, geh. Ned schon wieder!“ oder „Aaaa, verdammt noch mal, das gibt’s ja nicht!“
Ich höre seine Aussagen selbstverständlich, komme dadurch aus der Konzentration und verschlage den Elfer ohne Torwart.

Die Frage lautet also: Ist dieses Verhalten meines Gegners erlaubt?


Irgendwie fallen mir in letzter Zeit alle Regelfragen ein, die ich schon immer wissen wollte…

Bitte erklärt mich nicht für verrückt, und postet bitte nur ernst gemeinte Antworten.
Vielen Dank für eure Hilfe!

[moritz90]

Auf jeden Fall ist das Verhalten des Gegners in deinem Szenario dann unsportlich, wenn man es nicht mehr als Versehen oder "emotionalen Fehltritt" werten kann.
Ich weiß nicht, ob es eine Regel gibt, die besagt: "Du sollst während dem Ballwechsel nicht schreien."
Das versteht sich meiner Meinung nach doch aber von selbst.

[pirce1]

Wenn er das dauernd macht, oder du dadurch eindeutig gestört wurdest, fällt das unter Behinderung - und ist dann Punkt für dich.

Es gibt nur zwei Fälle in dem eine Behinderung nicht sofortiger Punkt für dich ist:
Ball oder Basecap fällt während dem Ballwechsel aus der Hosentasche bzw. vom Kopf:
beim ersten gibt es ein Warning, beim zweiten mal Punktverlust.

[King_roger]

Wenn er das dauernd macht, oder du dadurch eindeutig gestört wurdest, fällt das unter Behinderung - und ist dann Punkt für dich.

Es gibt nur zwei Fälle in dem eine Behinderung nicht sofortiger Punkt für dich ist:
Ball oder Basecap fällt während dem Ballwechsel aus der Hosentasche bzw. vom Kopf:
beim ersten gibt es ein Warning, beim zweiten mal Punktverlust.

Ok, Danke Jürgen. Das hilft mir jetzt schon weiter.
Nur: wie erklär ich das einem „wahnsinnigen“ Gegner, wenn es z.B. 5:4 30:30 im 3. Satz steht?
Da lacht er höchstens nur drüber…

[pirce1]

Wenn du willst kann ich dir ja mal die entsprechenden Regeln raussuchen und schicken

[mikro112]

Ich schieße gleich mal einen Thread hinterher.

Und zwar geht es mir diesmal ganz einfach darum, ob der Gegner während des Ballwechsels etwas “““reinschreien“““ darf?
Ich habe diese Situation speziell im Tischtennis öfters und im Tennis hin und wieder.

Folgendes Szenario:
Ein Punkt wird ausgespielt, ich komme in die Offensive und da ein paar sehr gute Schläge kamen habe ich nun, mit aller Zeit der Welt, die Möglichkeit den Punkt abzuschließen.
Beispielsweise mit einem ganz lockeren Smash…
Mein Gegner bekommt das natürlich auch mit und gibt den Ballwechsel quasi auf, und redet deutlich hörbar Dinge wie: „Na, geh. Ned schon wieder!“ oder „Aaaa, verdammt noch mal, das gibt’s ja nicht!“
Ich höre seine Aussagen selbstverständlich, komme dadurch aus der Konzentration und verschlage den Elfer ohne Torwart.

Die Frage lautet also: Ist dieses Verhalten meines Gegners erlaubt?


Irgendwie fallen mir in letzter Zeit alle Regelfragen ein, die ich schon immer wissen wollte…

Bitte erklärt mich nicht für verrückt, und postet bitte nur ernst gemeinte Antworten.
Vielen Dank für eure Hilfe!

Auch wenn du im Recht bist, wenn du ihn auf seine Behinderung aufmerksam machst und den Punkt bekommen müsstest, denke ich nicht, dass dies in einem Match ohne Schiri durchsetzbar ist. Die meisten Medenspieler haben max. nur Halbwissen über die Tennisregeln und wenn der Oberschiedsrichter entscheiden muss wird es schwierig. Denn hier in Deutschland ist der Oberschiedsrichter bis zu einer bestimmten Klasse der Kapitän der Gastmannschaft!

Wenn er das dauernd macht, oder du dadurch eindeutig gestört wurdest, fällt das unter Behinderung - und ist dann Punkt für dich.

Es gibt nur zwei Fälle in dem eine Behinderung nicht sofortiger Punkt für dich ist:
Ball oder Basecap fällt während dem Ballwechsel aus der Hosentasche bzw. vom Kopf:
beim ersten gibt es ein Warning, beim zweiten mal Punktverlust.

Bekommt man tatsächlich beim ersten Mal eine Warning? Ist es nicht so, dass man sich das einmal ohne Konsequenzen leisten kann und dann ab dem zweiten Mal Warning bzw. Punktverlust bekommt?

[Champcoach]

Uneinigkeit über den Spielstand

Ich sehe das ähnlich wie mikro112. Es geht um Behinderung (ITF-Regel 26 "Hindrance"). Und da hast du leider ohne Schiedsrichter gegen einen unfairen Gegner normalerweise keine Chance, dein "Recht" durchzusetzen - außer du holst den (Ober-)Schiedsrichter (der dann z.B. bei Medenspielen einen Schiri bestimmen kann) ... Der sollte aber dann auch wissen, wovon er redet - was er (z.B. bei Medenspielen in den unteren Klassen als Mannschaftsführer der Gastmannschaft) aber wohl in nicht wenigen Fällen leider nicht tut ...

Ich habe erst mal auf einem Turnier auch einen immer wieder vorkommenden Fall mitbekommen, der mit dem Spielstand zu tun hatte:
Es gab bei diesem Preisgeldturnier (ohne Stuhlschiedsrichter, aber mit Oberschiedsrichter auf der Anlage) in der Halle (Teppich) einen strittigen Ball, der vom Spieler A auf seiner Seite ausgegeben wurde (er war übrigens auch tatsächlich deutlich aus). Der Spieler B holt den Oberschiedsrichter, der den Ball im geschilderten Fall natürlich auch - nach Nachfrage bei Spieler A - ausgeben musste.
Daraufhin fragt der Schiedsrichter nach dem Spielstand. Spieler A, der schon auf der Bank saß, weil für ihn die Sache klar schien, sagte (richtigerweise): "Es stand vor dem letzten (strittigen) Punkt Vorteil für mich und damit ist es jetzt mein Spiel". Spieler B ist sauer wegen dieser (übrigens korrekten) Entscheidung, sucht offensichtlich eine Möglichkeit, diesen Punkt gegen ihn zu "vermeiden" - und lügt (entsprechend grinsend): "Ahm, nein, es stand Vorteil für mich, damit steht es jetzt - mit dem letzten (strittigen) Punkt - Einstand". Der Schiri hätte nach den Regeln jetzt den letzten Spielstand feststellen müssen, auf den sich die Spieler einigen konnten. Das wäre also - zum Nachteil von A - Einstand gewesen und mit dem letzten (strittigen) Punkt hätte dies folglich Vorteil für A bedeutet (eigentlich wäre es bereits ja der Punkt von A und damit sein Spiel gewesen!).
Entscheidung des Schiris, von der er sich durch den (zurecht) protetierenden Spieler A nicht mehr abbringen ließ: "Nach dem letzten Punkt für A steht es Einstand" (Kommentar des Schiris: "Die Regel ist so und fertig")! ...

[El Rey]

Ich habe erst mal auf einem Turnier auch einen immer wieder vorkommenden Fall mitbekommen, der mit dem Spielstand zu tun hatte:
Es gab bei diesem Preisgeldturnier (ohne Stuhlschiedsrichter, aber mit Oberschiedsrichter auf der Anlage) in der Halle (Teppich) einen strittigen Ball, der vom Spieler A auf seiner Seite ausgegeben wurde (er war übrigens auch tatsächlich deutlich aus). Der Spieler B holt den Oberschiedsrichter, der den Ball im geschilderten Fall natürlich auch - nach Nachfrage bei Spieler A - ausgeben musste.
Daraufhin fragt der Schiedsrichter nach dem Spielstand. Spieler A, der schon auf der Bank saß, weil für ihn die Sache klar schien, sagte (richtigerweise): "Es stand vor dem letzten (strittigen) Punkt Vorteil für mich und damit ist es jetzt mein Spiel". Spieler B ist sauer wegen dieser (übrigens korrekten) Entscheidung, sucht offensichtlich eine Möglichkeit, diesen Punkt gegen ihn zu "vermeiden" - und lügt (entsprechend grinsend): "Ahm, nein, es stand Vorteil für mich, damit steht es jetzt - mit dem letzten (strittigen) Punkt - Einstand". Der Schiri hätte nach den Regeln jetzt den letzten Spielstand feststellen müssen, auf den sich die Spieler einigen konnten. Das wäre also - zum Nachteil von A - Einstand gewesen und mit dem letzten (strittigen) Punkt hätte dies folglich Vorteil für A bedeutet (eigentlich wäre es bereits ja der Punkt von A und damit sein Spiel gewesen!).
Entscheidung des Schiris, von der er sich durch den (zurecht) protetierenden Spieler A nicht mehr abbringen ließ: "Nach dem letzten Punkt für A steht es Einstand" (Kommentar des Schiris: "Die Regel ist so und fertig")! ...

Da sieht man mal wieder, was es für - man entschuldige mir den Ausdruck - Kackbratzen es im Tennis gibt...

[RumsDi]

Hmm , gut zu wissen. Wenn ich als nen verkorksten Lob spiel lauf ich als auch schon weg und fassel was vor mich hin. Wusste nicht, dass ich mich da an der legalitätsgrenze bewege^^

[pirce1]

1. mal Warning 2. mal Punktverlust

Auszug aus den ITF Duties and Procedures

Player hinders opponent
If a player hinders his/her opponent it can be ruled involuntary or deliberate.
a When a player has created an involuntary hindrance (ball falling out of
pocket, hat falling off, etc.), the first time the point should be replayed and
the player should be told that any such hindrance thereafter will be ruled
deliberate.
b Any hindrance caused by a player that is ruled deliberate will result in the
loss of a point.

[King_roger]

1. mal Warning 2. mal Punktverlust

Auszug aus den ITF Duties and Procedures

Player hinders opponent
If a player hinders his/her opponent it can be ruled involuntary or deliberate.
a When a player has created an involuntary hindrance (ball falling out of
pocket, hat falling off, etc.), the first time the point should be replayed and
the player should be told that any such hindrance thereafter will be ruled
deliberate.
b Any hindrance caused by a player that is ruled deliberate will result in the
loss of a point.

Ok, danke für den Auszug.

Ganz dumme Frage nur noch:
Eigentlich kann ich ja das Regelbuch, wo die genauen Bestimmungen drinnen stehen, immer in meiner Tennistasche herumführen, und wenn so ein Fall bei der Meisterschaft oder einem Turnier eintritt, habe ich quasi die Chance zur Selbstjustiz?!

[RumsDi]

... es unterstützt und belegt aufjednefall deine these

[pirce1]

ich würde dann eher die deutssprachige Version vorziehen

[hugohart]

Eigentlich kann ich ja das Regelbuch, wo die genauen Bestimmungen drinnen stehen, immer in meiner Tennistasche herumführen, und wenn so ein Fall bei der Meisterschaft oder einem Turnier eintritt, habe ich quasi die Chance zur Selbstjustiz?!

wenn ich mich recht entsinne, dann muss (!) sogar bei Medenspielen jeder Mannschaftsführer eine Ausgabe der aktuellen "Regeln/Ordnungen" mit dabei haben (Deutschland). aber 100% sicher bin ich mir da nicht...
ziemlich sicher ist aber auf jedem Turnier oder jeder Meisterschaft irgendwo auf der Anlage ein Regelbuch.
aber es schadet NIE, das kleine Büchlein selbst mit dabei zu haben, entweder um jemanden zu überzeugen, oder um sich selbst überzeugen zu lassen :-)


hugohart

[Freerase]

Also sowas ist mir auch schon oft passiert, nur ich muss dazu sagen, dass ein solches Verhalten meiner Meinung nach eher in den niedrigen Klassen (bis max. 1.Kreisliga) vorkommt. Ich hab ab der Bezirksklasse oder höher eig. kaum mehr Streitigkeiten oder Ähnliches erlebt. Lustig wird es dann erst wieder bei Turnieren bei denen es um NICHTS geht da gibt es ab und zu schon fast Schlägereien...
Deswegen denke ich, dass es aber einer bestimmten Spielklasse einfach geordneter zugeht, weil die A die Regeln kennen und B sich im Griff haben und sowas auch ohne Stress auf dem Platz mit Klasse und Stil regeln können.