Nach einigen Rescheren war sich der Tennisspielende Techniker bezüglich seiner aufgetanen Fragen recht sicher.
Das Schwunggewicht bringt mehr oder weniger das Gewicht und die Balance in Verbindung. Ist ja auch nicht ungewöhnlich, wenn man sich die Einheit [kg*cm²] ansieht. Doch damit nicht genug. Es hat auch damit zu tun wie sich eine Masse in der Bewegung verhält. In der Wissenschaft gibt es „ähnliche“ Größen mit einer „ähnlichen“ Einheit. Bespiele dafür wären Trägheitsmoment, Massenträgheitsmoment oder Inertialmoment.
Im Grunde handelt es sich dabei um die Summe aller Massen um eine bestimmte Drehachse, meist der Schwerpunkt des Körpers.
Desto weiter ein Massepunkt von der Drehachse entfernt ist, desto größer ist sein Einfluss auf das Schwunggewicht.
Die Drehachse eines Tennisschlägers befindet an dem Punkt wo man den Schläger hält. Also kurz oberhalb des Daumens. Da dieser Punkt bei jedem Menschen etwas anders sein wird wurde dieser Punkt für die Vereinheitlichung auf 10,00 cm festgelegt. Irgendjemand dürfte mal festgelegt haben, dass ein Tennisspieler einen Schläger innerhalb von ca 4 Zoll vom Schlägergriff zu halten hat.
Aber wie kann es nun aber sein das sich die beiden Schläger mit gleichem Gewicht und gleicher Balance derartig unterschiedlich anfühlen?
Der TT (Einfallsreiche Abkürzung für den Tennisspielenden Techniker) schnappte sich also seine 2 abgeglichenen…nein falsch…lediglich in Gewicht und Balance abgeglichenen Schläger, nahm diese abwechselnd in die Hand und führte ein paar Schwünge durch.
„Ja definitiv, da ist ein Unterschied zu erfühlen, grübelte er vor sich hin. „
Der TT überlegte und überlegte.
Schlussendlich stellte er sich gedanklich vor, einen 100 cm langen Schläger in 100 x1 cm Streifen zu teilen. Um Das Ganze gedanklich zu vereinfachen stellte er sich vor, der Balancepunkt des Schlägers läge genau in der Mitte bei 50 cm. Der Gedankliche konstruierte Schläger würde in diesem Falle zwar wie ein Körper mit homogener Massenverteilung wirken, dieser aber nicht sein.
Würde er jetzt jeweils 10 Gramm im selben Abstand unterhalb des Balancepunktes, sowie 10 Gramm oberhalb des Balancepunktes anbringen würde sich der Balancepunkt sich nicht verändern und lediglich das Gesamtgewicht steigen.
In seinem zweiten Versuch nimmt er die zusätzlichen Gewichte von Kopf und Griff und verschiebt diese genau auf den Balancepunkt. Somit entsprechen der Balancepunkt sowie das Gesamtgewicht den des ersten Versuches.
Trotzdem lässt sich der Schläger des zweiten Versuches einfach leichter schwingen. Wie kann das aber nun sein?
Als er wieder die Einheit betrachtetet dämmerte es ihm. [kg*cm²]. Der Abstand des Gewichtes zum Drehpunkt geht ja quadratisch in die Rechnung mit ein.
„Warte mal, da stand doch mal etwas darüber!“
„Desto weiter ein Massepunkt von der Drehachse entfernt ist, desto größer ist sein Einfluss auf das Schwunggewicht!“
"Hoppla, da ist wohl etwas untergegangen…"
Der TT erkannte recht schnell das er die Position der Drehachse gedanklich noch nicht festgelegt hatte. Um das Ganze zu vereinfachen legte er nun die Drehachse am Griffende fest.
In Gedanken versunken begann er zu rechnen:
Also im Versuch 1 habe ich 10g auf 0cm und 10g auf 100cm = 0,01g*0² + 0,01g*100² = 100kg/cm²
Im Versuch 2 habe ich 20g auf 50cm = 0,02*50² = 50 kg/cm²
Als er die Ergebnisse nochmalig überprüfte schaute er verwundert auf. Durch Veränderung der Gewichtspositionen lässt sich also auch das Schwunggewicht steuern.
Im Geiste zerlegte er nun seinen beiden, doch nicht so toll abgeglichenen, Schläger ebenfalls in 1cm Streifen und stellte sich vor, wie sich die ein oder anderen Positionsstreifen der beiden Schläger unterscheiden können. Der Grund für das unterschiedliche Gefühl der beiden Schläger während eines Schwunges ist nun gefunden. Jetzt stellt sich dem TT jedoch die Frage wie man diesen Unterschied berechnen bzw. dieser messen lässt.
...To be continued...