Also wie komm ich jetzt zu diesen Schwunggewichtswert meiner Schläger? Fragte sich der TT. Natürlich könnte man einen Tennisshop mit einem Schwunggewichtsmessgerät aufsuchen und die Schläger messen lassen, aber ist das denn auch ein zukunftssicherer Weg, zumal der nächste ja doch einige Kilometer entfernt ist.

Somit begab sich der TT auf die Suche nach einer Möglichkeit das Schwunggewicht seiner Tennisschläger im eigenen Heime zu eruieren. Die Surfanfragen, welche durch das hohe Aufkommen schon bald als Sportart anzusehen wären brachten einige, Mehr oder Weniger gute, Ansätze ans Licht. Im Grunde genommen wurden in einschlägigen Fachforen 2 Ansätze verfolgt:

„... Mhhh…Da versucht jemand das Schwunggewicht durch eine Gewichtsmessung mit einer Waage zu bestimmen…. Kann das wirklich funktionieren? Ein Moment setzt schließlich eine Bewegung in irgendeiner Form voraus…. Wenn das wirklich funktionieren soll stellt sich doch die Frage wieso man bei einem Schwungwertmessgerät den Schläger in Bewegung versetzen muss…. Oh hier… da pendelt wer seinen Schläger mithilfe von 2 Bleistiften…das klingt ja schon mal besser…“

Der TT verbracht Stunden damit die verschiedenen Methoden zu eruieren sowie die Ideen dahinter zu verstehen. Schlussendlich blickte er mit bereits schmerzenden Augen von seinem Laptopdisplay hoch und fasste seine Erkenntnisse zusammen.

Um die Massenträgheit eines Objekts bestimmen zu können benötigt man zu allererst den Massenschwerpunkt. Dieser ist im „Tennisslang“ durch den Namen Balancepunkt bekannt. Zudem muss man natürlich auch Wissen wie groß die Masse des Objektes ist. Will man nun den Schwungwert eruieren benötigt man jedoch einen weiteren Parameter, welche die Verteilung der Masse über die Länge des Objektes beschreibt. Dieser Parameter kann bei einer homogenen Verteilung (jeder cm Streifen hat dieselbe Masse) zwar recht einfach berechnet werden, nur kann ein Tennisschläger nicht als solches betrachtet werden.

Nun ja…dachte sich der TT, wenn man nun aber jeden cm Streifen eines Tennisschlägers separat wiegen könnte, wäre durchaus eine recht gute Näherung des Schwunggewichtes möglich. Dieser Ablauf wäre jedoch viel zu aufwendig und ist deshalb nicht brauchbar. Für eine erste Näherung würde die Milchmädchenrechnung:

Schwunggewicht = Schwerpunkt (Balance)² *Masse (Gewicht des Schlägers)

zwar ausreichen, jedoch wird sich dieser Wert, doch deutlich vom wahren Schwunggewicht unterscheiden.


….Das Gedankenspiel setzte sich fort…

Würde man nun aber 2 Waagen nehmen und diese im selben Abstand zum Balancepunkt situieren wüsste man zumindest das Verteilungsverhältnis der Gewichte an 2 zusätzlichen Punkten. Für das Schwunggewicht des Schlägers wären zudem nur die Gewichte über 10,16 cm von Relevanz, denn da hat man ja gefälligst den Schläger zu halten. Dieser Punkt wird sich somit als den Messpunkt der ersten Waage gut anbieten. Die zweite Waage stellte ich einfach im gleichen Abstand zum Balancepunkt auf die andere Seite. Also wenn der Schläger einen Balancepunkt von 33 hätte, kommt Waage 1 auf 10 cm und Waage 2 auf Balancepunkt+Balancepunkt-Position Waage 1 = 33+33-10 also auf 56 cm.

„Sodala“, sagte der TT und starte auf die Anzeigewerte der beiden Waagen. Jetzt habe ich 2 zusätzliche Gewichtsmessungen..."nur was mach ich jetzt damit?" Er kratzte sich am Kopf.
Die Internetansätze mit den Waagen berechnen durch die Messung der Gewichte einen Balancepunkt und weiterfolgend ein Schwunggewicht. Dann versuchen wir das doch mal…

Da ja die beiden Messergebnisse lediglich Punktmassen sind, kann man tatsächlich den Masseschwerpunkt dieser beiden Punktmassen berechnen. Dazu benötigt man lediglich die Punktmassen, und deren Position.

Die Waage 1 bei 10 cm zeigte 163,05g.
Waage 2 bei 56cm zeigte 162,25g.
Daraus ergab sich ein Balancepunkt von (162,25*46 / (163,05+162,25))+10 = 32,94cm.

Das Ergebnis kommt schon sehr nah, vielleicht sogar genauerwie den an der Tischkante ermittelten Balancepunkt, heran.

Jede Annahme ist jedoch nur so gut wie sein Beweis, dachte sich der TT. Wenn das wirklich funktionieren kann müsste sich ja mit jeglicher Wiegeposition der selbige Wert ergeben.

Auf zu den nächsten Versuchen:

Waagen auf 10/52 cm: (177,8*42 / (177,8+147,5))+10 = 32,95cm.

Waagen auf 23/43 cm: (161*20 / (161+164,3))+23 = 32,89cm.

Waagen auf 8/38 cm: (270,8*20 / (270,8+54,5))+8 = 32,97cm.

Waagen auf 29/59 cm: (44,95*30/(44,95+280,4))+29 = 33,1cm

Waagen auf 0/67,8 cm(157,7*67,8/(157,7+167,8))+0 =32,84 cm

Mhh… dachte sich der TT. "Der Beweis ist ja eher mau...höchstens eine Näherung…Was stimmt denn jetzt? Hab ich die Balance mit der Tischkantenmethode genau gemessen? Wie gut funktionieren die 0815 Waagen? Kann man die Balance mit der Tischmethode überhaupt so genau bestimmen? Auffällig ist jedoch das die gemessenen Werte schon in etwa in die selbe Richtung gehen. Desto weiter sich der mittelpunkt der Messungen vom tatsächlichen Balancepunkt entfernt desto fehlerbehafteter scheinen die Messergebnisse zu werden. Ist ja jetzt egal, ich will doch das Schwunggewicht bestimmen und nicht die Balance!, dachte sich der TT und stoppte seine Messversuche."

Kurze Zeit später starrte der TT wieder auf die im Internet gefundene Formel. Darin wurde mithilfe des Balancepunktes und des Gesamtgewichtes ein Schwungwert berechnet. In der Formel:

Schwunggewicht= Balance²* Gewicht

, die wohlgemerkt eigentlich nur für Punktmassen um einen bekannten Drehpunkt gültig wäre, wirkt der Balancepunkt quadratisch ein. Ein ungenauer Balancepunkt verfälscht das Ergebnis somit mit einem größeren Einfluss wie es das Gewicht machen würde.

Die Schwunggewichtsermittlung diese Methode ist für den TT nicht zufriedenstellend, viel zu vereinfacht und somit ging seine Suche weiter.

Die Erkenntnisse der Balancemessung sind dabei schon interessanter und sollten in späteren Überlegungen durchaus dienlich werden…

Zumal man sich auch vor Augen führen sollte, wie unterschiedlich zwei baugleiche Tennisschläger mit gleichen Kopf und Griffgewicht im Bezug auf deren Schwunggewicht eigentlich wirklich sein können...

Nichts desto trotz ging es mit „Schwung“ in den zweiten im Internet gefundenen Ansatz…

...To be continued...