Am nächsten Tag widmete sich der TT dem zweiten Ansatz.

Das Schwunggewicht lässt dich anscheinend auch durch pendeln des Schlägers ermitteln.
Hier steht man soll den Schläger an einem Punkt aufhängen und danach die Zeit für eine Schwingung zusammen mit dem Balancepunkt und dem Gesamtgewicht einfach in ein Tool eingeben. Dieses berechnet dann daraus das Schwunggewicht.

Gesagt getan schnappte sich der TT zwei Bleistifte und hängte den Schläger mit Hilfe dieser an der Besaitung auf.

Mhh..und wie ermittle ich jetzt die Zeit? Mit einer Stoppuhr oder was? So steht es zumindest da!

Er pendelte und stoppte die Zeit. Wärend den Versuchen viel ihm auch auf, dass für die Aufhängung nicht unbedingt die oberste Längsseite sinnvoll ist. Diese biegt sich durch das Gewicht des Schlägers leichter durch. Zudem kann bei der Bleistiftmethode doch so einiges schiefgehen. Der aus der Pendelzeit errechnete Schwungwert hängt doch schließlich sehr stark von der Periodendauer ab. Die gestoppte Periodendauer aber wiederum von einer möglichst reibungsarmen und verdrehungsfreien Aufhängung. Zudem birgt noch der Auslenkungswinkel, sowie die Zeitmessung an sich ein großes Fehlerpotential.

Bezüglich der Aufhängung könnte man noch ein paar Feinjustierungen machen….dachte sich der TT und begann sich etwas dazu überlegen. Er nahm zwei 5mm Stäbe. Schleifte mit dem Dremel zwei kleine Kerben als Führung der Saiten in diese, und bastelte sich aus einem Stück Holz eine Aufhängung, welche man an einer Tischkannte oder ähnlichem befestigen konnte. Jetzt hängte er den Schläger mit der 2ten Quersaite auf die zwei Kerben und ließ den Schläger mehrmals pendeln. Siehe da, die Ergebnisse wurde bereits akkurater.

Ein Dorn im Auge war jedoch noch die Zeitmessung. Den Start sowie den Stoppknopf der Stoppuhr genau zu betätigen ist ein Ding der Unmöglichkeit. Wie kann man die Qualität der Zeitmessung verbessern? Wie wird das denn mit dem Swingweight-App von Sten Kaiser gemacht? Fragte sich der TT und begann zu recherchieren. Runterladen konnte er dieses App ja nicht, weil es lediglich für die Apple Plattform erstellt wurde und der TT kein IPhone besitzt.
Das Swingweight-App verwendet die Kamera mit einer Art Motion detect um die Zeitmessung vorzunehmen.

Wieso also nicht, dachte sich der TT und kramte seine alte Kamera hervor. Dann nehmen wir eben eine Kamera um die Pendelbewegung zu filmen. Über die Filmzeit von z.B 10 Pendelbewegungen kann dann die Pendelzeit einer einzigen Schwingung recht gut gemittelt werden.

Als „Analyseprogramm“ hat sich der gute alte Windows Moviemaker angeboten. Dieser besitzt eine geeignete Auflösung des Zeitintervalls im Millisekunden Bereich.

Jetzt noch schnell die Zeitdauer sowie die Höhe der Aufhängung, Gewicht und Balancepunkt in den "Swingweight Calculator" eingeben und dieser spukt ein Ergebnis aus.

Nur was bedeutet das jetzt?

Sofern alle Parameter richtig gemessen wurden weiß man nun das Schwunggewicht dieses Schlägers im besaiteten Zustand.
Was aber, wenn man die Saiten wechselt, Ein Kopfschutzband draufklebt, oder einfach nur das Overgrip wechselt?
All diese „Kleinigkeiten“ würden die Balance, aber auch das Schwunggewicht des besaiteten Schlägers abhängig von deren Position verändern.

Der TT starte nun auf seinen 2ten Schläger, der nun aufgrund des Saitenrissen nun nicht mehr besaitet war.
"Wie kann ich nun den einen Schläger ohne Besaitung mit der Pendelmethode messen?"
Den Schläger einfach am Rahmen aufhängen, wird ja schlecht gehen! "Zuvor mache ich mir Gedanken wie ich Reibung und andere Einflusspunkte minimiere und dann hänge ich den Schläger einfach am Rahmen auf?" Nein so werden wir es nicht machen, dachte sich der TT.


Der Besaitete Schläger wird ja an den Saiten aufgehängt. Die Sind rund und „pendeln“ dadurch auch sehr reibungsarm.

Vielleicht eine Saite in den Schläger einziehen? Wird auch nicht die Idee sein, weil es einerseits recht schwierig zu bewerkstelligen sein wird und andererseits die Saite wieder durchhängen wird.

Also am besten wäre eine Saite die sich nicht durchhängt, also sowas wie ein starker Draht…oder wie der 5mm Stab den ich für die Aufhängung verwendet habe, nur dünner damit man die Enden auf eine Öse setzten kann und der Schläger dennoch nicht runterfällt.

Er krampte in seiner Werkstatt und brachte einen 2mm Edelstahlstift zum Vorschein. In der richtigen Länge abgeschnitten ließ sich dieser überraschend gut zwischen 2 Ösen klemmen. Auch die Stabilität war ausreichend, damit die Aufhänge Position nicht durch das Gesamtgewicht des Schlägers verändert.

Mhh...dachte sich der TT, das könnte klappen, wenn auch der Edelstahlstift ein Zusatzgewicht darstellen würde. Nur wie wirkt sich dieses Gewicht denn aus?

Erst mal den Edelstahlstift wiegen, dachte sich der TT und legte diesen auf eine Waage. 2,85g brachte die Anzeige zum Vorschein. Durch die Position des Stiftes in Schlägerkopfnähe wird sich die Balance sowie das Schwunggewicht erhöhen. Ergo misst man die Pendelzeit des Schlägers mit einem zusätzlich bekannten Gewicht auf einer bekannten Position. Da sich dieses Gewicht auf einen sehr kleinen Punkt konzentriert, kann dieses als Punktmasse angesehen werden.

Jetzt müsste man nur berechnen welche Veränderung diese Punktmasse in Bezug auf das Schwunggewicht und den Balancepunkt bewirken würde.

Da das Trägheitsmoment eines zusammengesetzten Objektes in diesem Falle einfach addiert werden darf stellt dies kein so großes Problem dar. Auch die Auswirkung auf den Balancepunkt ist dahingehend berechenbar.

Um den Schwungwert des Schlägers zu erhalten muss man demnach einfach Gewicht, Balance sowie den Aufhängepunkt des Schlägers+Aufhängung ermitteln, den Schwungwert dieses Systems „erpendeln“, und danach den Einfluss der Punktmasse wieder abziehen.

Er pendelte und pendelte...

Danach gab er die gemittelten Werte in den Online-Calculator ein und schaute gespannt auf die Ausgabe.
„NA BUM“ dachte sich der TT. Die Werte könnten einigermaßen passen.

Bleibt nur mehr die Frage wie so ein Calculator eigentlich funktioniert? Und wie zum Teufel bekomme ich nun meine Schläger abgeglichen?

...To be continued...