Von seinen neuen Ideen und Funden inspiriert machte sich der TT ans Werk. Ein „Kran“ wurde fein säuberlichst seines elektronischen Innenlebens beraubt. Die leere Hülle sah aus, als hätte eine auf elektronische Bauteile stehende Schlupfwespe, sein Unheil getrieben. Die Konturen blieben unverändert, dass Innenleben war aber faktisch nicht mehr vorhanden. Er breitete die Bauteile auf seinem Arbeitstisch aus und verkabelte sie neu bis wieder alles schön blinkte oder leuchtete.
„So mein lieben, jetzt bekommt ihr eine neue Aufgabe“, flüsterte er den Elektronikbauteilen leise zu.
Die folgenden Stunden widmete er der Einbindung des Winkelsensors, sowie der Menüführung des neuen Gerätes. Zudem machte sich der TT Gedanken über ein Gehäuse, experimentierte mit verschiedenen Halterungen, Wellen, Kugellagern und kleinen Flanschplatten. Er schraubte, schleifte, bohrte, schnitt Ausnehmungen und programmierte so vor sich hin.
Von seinen Erkenntnissen früherer Tage angetrieben überlegte er sich, mit welchen Informationen man ein solches Gerät wohl füttern müsste um einen plausiblen Schwungwert zu erhalten. Die zusammengesetzte Konstruktion kann doch schlussendlich nicht verlustfrei arbeiten.
Er erinnerte sich an sämtliche Beiträge im Saitenforums, wo bezüglich Bespannungsverlust unterschiedlicher Besaitungsmaschinen diskutiert wurde.
"Selbst die beste Besaitungsmaschine besitzt Verluste."
Dieser Zustand ist einfach zu akzeptieren. Vielmehr geht es darum, gleichbleibend mehr oder weniger Verlustreich, zu besaiten.
Diese Erkenntnis, sowie sein zuvor erarbeitetet Wissen bezüglich der Auswirkung verschiedener hinzugefügter Massen an einer bestimmten Position, auf den Balancepunkt bzw. des Schwunggewichtes, bestärkte ihn in seiner Annahme, dass eine Kalibrierung unerlässlich werden würde.
„Wie groß kann eine Abweichung denn sein?“ „Mit was hat man hier zu rechnen?“
Der TT starrte auf sein Sammelsurium an Schrauben, Muttern, Wellen und elektronischen Bauteilen.
„Jetzt, mach ich mir Gedanken über Verluste, und habe das „gute Ding“ noch nicht mal ausprobiert,“ stellte der TT erschrocken fest.
Gesagt, getan, machte sie der TT auf dem Weg zu seinem Pendelversuch auf dem sich ja noch immer sein bereits mehrfach, durch verschiedene Methoden gemessene, Schläger befand. Er nahm diesen in die Hand und begab sich auf den Rückweg zu seinem Schreibtisch. Dort angekommen glotzte er bestürzt auf seine Maschine. Eine Kleinigkeit hatte er doch glatt vergessen. Der Schläger muss ja auch irgendwie mit der Maschine verbunden werden, um dessen Schwunggewicht zu messen.
Er sah sich im Internet nach Griffschalen, Formrohren, Trapezblechen und ähnlichen Utensilien um, als auf einmal das an seinem Laptop angeschlossene Display schwarz wurde. Ein Versuch das Licht in seinem Arbeitszimmer einzuschalten verhärtete seine Verdacht. Der Strom war ausgefallen.
Mit einer Taschenlampe bewaffnet machte sich der TT auf den Weg in den dunklen und sehr zu geräumten Keller seines Hauses. Der Strahl der Taschenlampe hatte den angepeilten Verteilerkasten fest im Griff, als er einen Metallischen Klang vernahm und fast das Gleichgewicht verloren hätte.
Als der Strahl nach unten wanderte erkannte er die Stolperfalle. Warum liegt hier eine Hutschiene quer über den Weg? „Die nehme ich mit, denn die hat ja hier nichts verloren,“ beschloss der TT.
Mit einer, führ ihn, bekannten Drehbewegung öffnete er den Verteilerschrank und „drückte“ den gefallenen FI-Schutzschalter wieder in die Senkrechte Position. Sofort wurden seine, an die Dunkelheit gewöhnten Augen, vom grellen Schein der Deckenlampe geblendet.
Gedankenversunken machte er sich auf den Rückweg zu seinem Schreibtisch. Dort angekommen wurde ihm bewusst, dass er die Hutschiene noch immer in der Hand gehalten hatte.
„Mist, die wollte ich ja im Keller an einem geeigneten Platz verstauen“! Dachte sich der TT und suchte einen geeigneten Zwischenabstellplatz in seinem Umfeld. Seine erste Wahl fiel auf den neben ihm liegenden Schläger. Als er die Schiene losließ und schon wieder seinen Kopf Richtung, dem nun wieder funktionierenden, Display drehen wollte gab ihm die Schwerkraft einen entscheidenden Hinweis. Nach dem Ablegen der Schiene führte diese, von der Schwerkraft beflügelt, eine Symbiose mit dem Schläger Griff durch.
„Die Schiene passt ja ganz genau“, rief der TT entzückt und machte sich sofort ans Werk diese auf eine geeignete Länge zu kürzen.
Jetzt nur mehr die Teile zusammenfügen, dann habe ich doch was ich wollte……..oder?
…To be continued…