Die unterfränkischen Hallenmeisterschaften 2011 im Tenniscenter Hambach standen an.
Die erste Runde hatte ich doch tatsächlich ein Freilos, sodass ich erst zur zweiten Runde richtig antreten musste. Dort traf ich auf einen 15-jährigen Jugendlichen, Thomas Le. Er war an [16] gesetzt und spielte einen Pure Drive GT mit einer roten Saite. Noch vor dem ersten Schlag fragte ich, ob das die Revenge sei. Er bejahte, und fragte, wie ich darauf käme. Bevor ich ihm antwortete fragte ich noch "...und hast vorher mal die Pro Hurricane gespielt?" Verdutzt bejahte er wieder und ich lachte in mich hinein. Irgendwie haben Babolat-Spieler doch alle die gleiche Vorgeschichte.
Er spielte ganz gut, nur mit zu leichten Fehlern. Ich nahm ihm gleich zu Anfang seinen Aufschlag ab und trug das Break durch den Satz bis zum 6:2. Beim Stand von 2:2 hatte ich ihn endgültig durchbrochen und erreichte mit einem erneuten 6:2 die nächste Runde (Achtelfinale). Hier wartete die aktuelle Nummer 153 der deutschen Herrenrangliste, Christopher Schuhmann, natürlich an [1] gesetzt.
Ich freute mich auf das Match, weil ich einfach noch nie einen Gegner hatte, der so hoch im Ranking stand wie Christopher.
Natürlich war ich als ungesetzter mit LK9 der Außenseiter und um es vorwegzunehmen - ich verlor auch superglatt mit 1:6, 0:6.
Aber wie Weise, auf die ich verlor, war schon komisch. Morgens bin ich sowieso nie richtig fit bzw. wach, das wurde mir auch an diesem Tag zum Verhängnis und die Fehlerquote war recht hoch. So hatte ich bereits im Vornherein viele Punkte verschenkt. Dazu kam noch, dass er gute 1,90 m groß ist und einen schnellen, aber vor allem platzierten ersten Aufschlag spielen kann. Oft hatte er einen starken Winkel nach außen, sodass ein Break in weiter Ferne schien und dort auf blieb. Bei eigenem Aufschlag gelang mir das einzige Spiel, da er auch hier gut returnierte und ich anschließend den Fehler machte (morgens um 9 Uhr bei 50 km Anfahrt).
Das was mich aber am meiste wunderte war aber, dass im gesamten Match nur etwa 10 Grundlinienduelle stattfanden. Denn eigentlich dieser Spieler bin ich ja. Christopher spielte viele Winkel, einige Stops, Rückhand glatt und Slice im 50:50 Verhältnis und griff hin und wieder an. Die anderen 50% der Punkte waren meine Fehler. Er meinte noch, dass er häufig gesagt bekommt, dass er unkonventionell spiele. Das trifft den Nagel auf den Kopf. Christopher schafft es, mit Variationen in allen Spiellagen den Gegner zu dominieren und vor allem ihn nicht ins Spiel kommen zu lassen.
Er hat mich immer um die Chance gebracht, meine Vorhand direkt einzusetzen und somit Druck aufzubauen. Oft spielte er sowieso meine Rückhand an. Meinen Aufschlag hat er toll entschäft und lang vor die Grundlinie returniert.
Insgesamt war es ein sehr interessantes Spiel gegen die aktuelle 153 der deutsche Herrenwelt, das freundschaftlich anfing und auch so - mit Austausch der Nummern zu einem Trainingsmatch im Sommer - beendet wurde.
Schöner Erlebnisbericht, les ich immer wieder gerne.
Trotzdem wäre das
spielt unkonventionell,mit Variationen
,viele Winkel, einige Stops, Rückhand Slice ,Er hat mich immer um die Chance gebracht, meine Vorhand direkt einzusetzen und somit Druck aufzubauen. Oft spielte er sowieso meine Rückhand an
genau meine Taktik gegen dich
bis NRW
MFG Michi