Zu diesem Thema gibt es in diesem Forum ja wiederholt interessante Diskussionen, die ich auch alle gelesen habe. Manches habe ich auch ausprobiert. Sicherlich ist das Spielgefühl maßgeblich, ferner auch, ob man vor hat, den Schläger nur 1 Jahr ode 10 Jahre zu spielen. In der Summe finde ich saitechs Ansatz am überzeuigendsten und er hat mir bei vielen Schlägern auch weitergeholfen. Nun habe ich aber ein konkretes Problem, nämlich einen Schläger - wie den Yonex VCore F 97 mit einem Saitenbild von 16x21 zu besaiten. Hier gibt mir der Stringadviser folgender Empfehlung: 24,2 längst - 20,8 quer. Kann da etwas brauchbares herauskommen? Na ja, vielleich werde ich auch das mal ausprobieren...
Bespannungshärte
Einklappen
X
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Ich habe mich die letzten paar Jahre ebenfalls ausführlich mit dem Stringadvisor beschäftigt und eine wahre Wissenschaft daraus gemacht, dabei auf meinem alten und neuen Schläger diverse Kombinationen mit unterschiedlichen Saiten bespannen lassen und bin inzwischen der Meinung, dass "Längs=Quer" die optimale Variante ist.
Beispielsweise schlug der Stringadvisor für meinen alten Wilson K-Blade 98 (18x20) 0/+0.5 kg vor. Damit bin ich über fünf Jahre sehr gut zurecht gekommen. 0/0 kg war auch sehr gut. Das halbe kg mehr auf der Quersaite gefiel mir allerdings besser (etwas mehr Kontrolle, etwas schnelleres Heraus-Zippen der Saite).
Für meinen neuen Babolat Pure Control GT (16x20) schlug er mir allerdings +2.5/0 kg vor, was mir erstmal Angst um meinen Rahmen machte. Das probierte ich dann doch nicht aus. Aber +2/0 und +1.5/0 und +1.0/0 und 0/0 kg testete ich mit sowohl unterschiedlichen als auch gleichen Saiten und fand, dass längs=härter das Spielgefühl negativ beeinflusste (starres Saitenbett, stumpfes Feedback, geringere Beschleunigung).
Ich habe eine Erklärung für mich gefunden. Beim Pure Control GT sind nur die beiden äußersten Längssaiten weit abgesetzt, die 14 anderen liegen eng beieinander und in der Mitte sogar ein bisschen näher als beim K-Blade 98. Das Saitenbild ist also keineswegs offen, wie man bei 16x20 erstmal vermutet. Offenbar ist es relevant, wie dieses Verhältnis im Sweetspot ist und nicht insgesamt - wenn man sich am Stringadvisor orientieren möchte.
Ich bin inzwischen der Meinung, dass das Einziehen der Quersaiten die Spannung der Längssaiten in einem optimalen Verhältnis nachträglich erhöht, sodass keine vorherige Anpassung notwendig ist.
Außerdem vermute ich, dass die Reduzierung von einem 18x20er Saitenbild auf ein 16x19er ebenso vom Rahmenhersteller so arrangiert ist, dass auch hier keine Anpassung notwendig ist.
Ich hatte letztes Jahr mal kurzen eMail-Kontakt mit Babolat, in dem ich Fragen zur Besaitung stellte, da der Pure Control bei einer 4-Knoten-Besaitung ja eine Zange benötigt, um oben starten zu können - so wie es im offiziellen Besaitungs-Sheet von Babolat (für diesen Schläger) vorgeschrieben ist. Babolat meinte dazu, dass man durchaus auch von unten beginnen könnte, wenn man vorsichtig arbeitet. Als ich jedoch weitere Fragen stellte, bezüglich kg-Differenzen zwischen Längs- und Quer, stellte Babolat ohne Kommentar den eMail-Kontakt ein. Ich vermute, dass Babolat und auch alle anderen Hersteller ihre Rackets so konzipieren, dass sie mit Längs=Quer optimal besaitet sind und ein ausgewogenes Saitenbett dabei entsteht. Die 4-Knoten-Methode, mit der Möglichkeit, unterschiedliche Härten aufzuziehen, sehe ich eher als Ausgleichsmöglichkeit für Hybridbesaitungen, um unterschiedliches Verhalten beim Spannungsverlust während des Aufziehens auszugleichen und um überhaupt Hybrid besaiten zu können. Meine Theorie. Und, naja, um jedem die Möglichkeit zu geben, etwas zu experimentieren.Zuletzt geändert von almosely; 31.10.2015, 05:54.Kommentar
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Hallo almosely,
mal abgesehen davon, dass ich selbst nicht viel vom Stringadvisor halte, die Praxis liefert die besten Ergebnisse, finde ich deinen Bericht prima. Auch deshalb, weil ich, aber vor allem meine Kunden, deine Feststellungen bestätigen können. Ich bin inzwischen der Meinung, dass das Einziehen der Quersaiten die Spannung der Längssaiten in einem optimalen Verhältnis nachträglich erhöht, sodass keine vorherige Anpassung notwendig ist. Genau dieser Meinung bin ich auch, deshalb bespanne ich nur noch Längs=Quer.
Zu dem anderen Thema, auch unten beginnen zu können, was übrigens auch Wilson teilweise macht, glaube ich auch, dass es dem Schläger nichts ausmacht und keine negativen Auswirkungen hat. Aber trotzdem mache ich es nicht und bespanne lieber ATW, was ja bei Längs=Quer keine Rolle spielen sollte.
Schönes Wochendemit sportlichen Grüßen,
albeKommentar
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Schon krass, wie groß die Unterschiede sind...
Habe gerade ne kleine Übersicht von Wimbledon 2016 vorliegen.
Lowest Tension: Kukushkin 13/12 Kg Signum Pro Firestorm
Highest Tension: Brown 35/35Kg Solinco Tour Bite
Zur Erinnerung, Dustin Brown spielt einen Pure DriveKommentar
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Interessant wäre, mal bei denen die Rackets zu tauschen ;-). Würde mich interessieren wer mit der Besaitung des anderen besser zurechtkommt.Racket: Tecnifibre XTC 305 (18x19)
Strings: MSV Focus Hex 1.23
Over: YONEX Super Grab -white-
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wirklich schwer zu glauben...Fave Players: Gilbert, Agassi, Rafter, Rios, Safin.Kommentar
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Ist dann wenigstens universell, kann man dann auch für Squash und Badminton verwendenEquipment: Head Youtek IG Extreme MP Isospeed Energetic 1,20 23/23KG DT 35
Meine Heroes: Federer, Gasquet, Del Potro, Kohlschreiber, ThiemKommentar
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Hallo jeder kann es für sich mal Probieren wie man selber
am besten zurecht kommt.Babolat Sensor / RDC Babolat / Wilson Pro Staff / Saite VS Team AlupowerKommentar
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Also meiner Meinung nach hängt das von Schläger und Saite ab.
Folgende Faktoren spielen bei mir eine Rolle:
- Schläger(kopf)größe: Je größer der Schläger, desto "gleicher" die Härte
- Schlägerform: Je runder der Kopf, desto "gleicher" die Härte
- Saitenverhältnis: Je größer das Verhältnis, desto "gleicher" die Härte
- Saiten: Z.B. Hybridbesaitung mit Multi quer, verschiebt alle anderen Faktoren Richtung gleiche Härte, da die (meisten) Multis stärker an Spannung verlieren als die (meisten) Polys
Ich habe mir schon oft den Kopf darüber zerbrochen (und theoretische Thesen aufgestellt), was die unterschiedliche Bespannungshärte für Auswirkungen hat (auch auf Spinverhalten, etc.), habe aber nur einmal den Test gemacht und Längs 2 kg mehr besaitet als Quer, was ein katastrophales Spielgefühl und starken Kontrollvelust zur Folge hatte. Aufgrund dessen tendiere ich mehr zur gleichen Härte, in der Praxis bei reiner Polybespannung mit 4 Knoten ziehe ich bei den Quersaiten allerdings meistens noch 0,5 kg ab. (Was auch von einfach von vielen "Kunden" gefordert wird, obwohl sie keine Ahnung haben warum! )
LG TomZuletzt geändert von Tennis4live; 08.05.2017, 14:10.Kommentar
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Hallo Tom,
diese 0.5 kg Abzug bei den Quersaiten kannst du dir vermutlich auch ersparen. Ich habe mich hier im Laufe der Zeit oft über Rechenkünstler amüsiert, die da mit interessanten Tabellen aufwarten und eine scheinbar wissenschaftliche Vorgehensweise propagieren.
Du sprichst von "theoretischen Thesen". Eigentlich ist das ein Oxymoron, ein Widerspruch im Begriff selbst; denn wenn eine These aufgestellt wird, geschieht das eher intuitiv nach einer vagen Annahme, die man zu bestätigen sucht. Da ist also noch nichts per umfassender Theorie gesichert. Und auch komplette Theorien müssten sich in der Praxis bewähren. - Wir können natürlich versuchen, unseren Schläger mit 0.5 kg in den Quersaiten zu verändern und schauen, wie wir dann klar kommen; aber hast du schon mal daran gedacht, dass wir uns auch an bestimmte Besaitungen gewöhnen, wenn wir sie länger spielen. Das gilt auch für Schläger!
Du bespannst deinen Schläger also mit dieser kleinen Veränderung, schlägst einen alten Rivalen, und schön schwörst du auf die kleine Veränderung, vielleicht auch umgekehrt.
Wegen dieser immer wieder verschwimmenden Kriterien halte ich es eigentlich schon lange wie du und besaite die Längs- und Quersaiten mit derselben Kilozahl.
Alles andere gilt nur, um daran zu glauben.
LG
BernadoKommentar
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