Mini STT im Eigenbau

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    #16
    So ,

    hab jetzt mal nen Wilson Triad 6.0 ( A = 613 cm2 ) mit ner PP Concept
    3 bespannt (27/27 kg).

    Folgende Messung hat sich ergeben :



    Zuggewicht(kg) / Frequenz (Hz) / reales Gewicht(kg)



    27 / 623 / 18

    -- / 616 / 17.6 ### 1 Stunde nach dem Bespannen

    -- / 614.5 / 17.5 ### 2 Stunden nach dem Bespannen

    -- / 613 / 17.4 ### 3 Stunden nach dem Bespannen

    -- / 612 / 17.35 ### 4 Stunden nach dem Bespannen

    -- / 611 / 17.3 ### 5 Stunden nach dem Bespannen

    -- / 611 / 17.3 ### 6 Stunden nach dem Bespannen



    Ich beobachte nun mal à la Tennismagazin den Spannungsverlauf der Saite
    =)



    Gruß Marc

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    • ___

      #17
      Bis 6 Stunden nach dem Bespannen ergab sich folgender Spannungsverlauf
      der PP Concept 3 (1.28 mm) :







      Die Stagnation des Spannungsabfalls ab Stunde 6 ist klar zu erkennen,
      eventuell vorhandene Änderungen sind momentan nicht mehr im Auflösungsbereich
      der Messmethode, und somit nicht erkennbar.

      Mal sehen was die Saite für eine Spannung in 12 h hat.



      Hier nochmal die Wertetabelle :



      Zuggewicht(kg) / Frequenz (Hz) / reales Gewicht(kg)



      27 / 623 / 18

      -- / 616 / 17.6

      -- / 614.5 / 17.5

      -- / 613 / 17.4

      -- / 612 / 17.35

      -- / 611 / 17.3

      -- / 611 / 17.3

      -- / 611 / 17.3



      Den resultierende Endverlauf der Spannungskurve (auch nach Schlagbelastung
      im Training am Freitagabend ) könnte man ja mit den Spannungsverläufen
      im Tennismagazin vergleichen, die haben dieses Jahr mal wieder Saiten
      getestet.



      Gruß Marc

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      • olli72

        #18
        Cooler Tread, hat für mich als Durchschnittsbürger etwas gedauert bis
        ich alles gelesen und a bisserl verstanden habe. Sehr guter Ansatz und
        klasse durchdacht, Respekt !!!



        @jens

        Was Studierst du eigentlich ???

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        • Jens
          Administrator
          • 13.09.2001
          • 6612

          #19
          @psycho dad

          Ich studiere auch Bioinformatik, allerdings im Schnelldurchlauf, da ich
          schon ein Biologie-Diplom habe.



          @MarcR

          Studierst Du in Heidelberg?



          Der Spannungsverlauf sieht vernünftig aus. Nur das mit den absoluten kg-Werten
          kann nicht stimmen. Bei 27/27 müßte am Anfang auch sowas um die 26 kg
          herauskommen.

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          • ___

            #20
            Das mit den 18 kg reale Spannung direkt nach dem Bespannen passt schon.
            Nach Cross ist eben der Spannungsverlust direkt nach dem Bespannen so
            um die 30-40 %. In dem Artikel hatten die bei einem mit 28 kg bespannten
            Racket direkt nach dem Besaiten auch nur noch 19.8 kg gemessen. Aber das
            ist eben bei JEDEM Bespannvorgang, d.h. jeder Spieler der mit einem frisch
            bespannten 27 kg Racket spielt, hat eigentlich nur reale ~ 17.5 kg drauf
            (eben ~ 35% weniger) . Er assoziiert aber mit dem Spielgefühl, das er
            mit diesen 17.5 kg hat das ehemalige Spanngewicht von 27 kg. Messinstrumente
            wie z.b. TF ERT 700 würden jetzt diese 17.5 kg die sie mit der Frequenzmethode
            rausbekommen einfach mal 1.35 nehmen und wären dann im korrespondierenden
            Zuggewichtbereich (als grobe Näherung). Die haben vielleicht noch variablere
            Anpassungsmultiplikatoren.



            Hab jetzt noch nen Messpunkt dazubekommen ( 17 h):



            Zuggewicht(kg) / Frequenz (Hz) / reales Gewicht(kg)



            27 / 623 / 18

            -- / 616 / 17.6

            -- / 614.5 / 17.5

            -- / 613 / 17.4

            -- / 612 / 17.35

            -- / 611 / 17.3

            -- / 611 / 17.3

            -- / 611 / 17.3

            -- / 608 / 17.1







            Die Spannung beginnt also wieder weiter zu fallen. Ich hoffe die Pros
            Pro haut mir net ab und fällt ins bodenlose Aber bisher alles noch im
            Rahmen, bei Cross hatten sich die Spannungen nach ~ 25 h endgültig stabilisiert.



            Gruß Marc

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            • ___

              #21
              Also nach 23.5 h hat die Saite 17 kg erreicht. Nach dem anschließenden
              (kurzen) Probespielen ging sie nochmal runter auf 16.3 kg. Ich hoffe sie
              erreicht nun den Bereich in dem die Spannung (schwach) linear abnimmt.



              http://www.tennis-altensteig.de/technik/verlauf3.jpg

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              • ___

                #22
                So ich hoffe die Saite gelangt jetzt in den Spannungsbereich in dem sie
                die nächsten Wochen bleiben wird. Der Verlauf der Spannungskurve sollte
                sich nun linearisieren, je geringer das Gefälle der Gerade desto besser
                die Spannungsstabilität der Saite. Weitere Verwendung des Schlägers sollte
                nun nur noch sehr geringen Einfluss auf den Verlauf der Kurve haben.



                http://www.tennis-altensteig.de/technik/verlauf4.jpg

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                • ___

                  #23
                  Die Lineare Phase scheint zu beginnen.



                  http://www.tennis-altensteig.de/technik/verlauf5.jpg

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                  • Jens
                    Administrator
                    • 13.09.2001
                    • 6612

                    #24
                    Wie viele Messungen machst Du denn für einen Meßzeitpunkt?

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                    • ___

                      #25
                      @ Jens



                      Ich nehm 4-5 Töne der Saite auf und messe die dann aus, dann nehm ich
                      den Mittelwert. Aber die haben bisher fast immer den gleichen Peakwert
                      gehabt.

                      Kommentar

                      • ___

                        #26
                        Um mal einen Überblick über die einzelnen Komponenten, die für den extremen
                        Spannunsgverlust verantwortlich sind, zu geben, hier eine kleine Erläuterung
                        :



                        1. Cross hat eine einzelne Nylon-Saite mit 28 kg gespannt und festgeklemmt.
                        Nach 1000s betrug die Spannung der Saite nur noch 24.8 kg (Verlust: 3.2
                        kg). Der Verlust ist auf den Effekt der Spannungserholung (stress relaxation)
                        der Saite zurückzuführen. Es brechen Molekülbindungen des Polymers und
                        die Spannung sinkt dadurch. Dies wäre also der erste gravierende Faktor
                        der einen Spannungsverlust der Saite auslöst (stress relaxation).



                        2. Desweiteren wurde nun der Einfluss des Spannungsverlustes während des
                        Besaitungsvorgangs durch Reibung der Saiten untersucht. Hierzu wurde eine
                        Kraftmesszelle am äußeren Rahmen montiert und die Saite durch diese Messzelle
                        geführt (sozusagen erweiterte Öse). Die anliegende Quersaite wurde dann
                        mit 28 kg Zuggewicht gespannt, die Kraftmesszelle zeigte jedoch nur ein
                        mittleres Gewicht der Quersaite von 25.5 kg an (Verlust: 2.5 kg). Dieser
                        Verlust ensteht aufgrund der Reibung zwischen den Saiten und der Reibung
                        der Saite in den Ösen.



                        3. Durch Deformationen des Rahmens geht ebenfalls nochmals Spannung verloren.



                        4. Last but not least tritt ebenfalls noch ein Spannungsverlust ein da
                        die Saite im Winkel von ~ 15 ° bezüglich der Saitenebene gezogen wird,
                        da man ja das Racket über den Hebelarm drehen kann, somit Racketebene
                        und Hebelarmebene nicht auf gleicher Höhe sind. Hierbei gehen ebenfalls
                        nochmal ~ 1-2 kg verloren.



                        Es bleiben also im Ganzen einiges an Kilos liegen während JEDEM Bespannungsvorgang.
                        In der Summe wohl so ~ 8 kg. Hinzu kommen natürlich noch evtl. Verluste
                        durch bspw. Spannen von 2 Längssaiten auf einmal, Rutschen der Saite durch
                        Zangen, etc.



                        Ich wollte nur nochmal diesen monströsen Spannungsverlust erklären, der
                        wohl zu Beginn erschrecken mag.



                        Kurz:



                        Ihr bespannt euren Schläger mit 28 kg, habt aber real nur ~ 20 kg (- 8
                        kg) drauf. Ihr assoziert aber vom Spielgefühl her diese realen 20 kg mit
                        den 28 kg Zuggewicht, und denkt euch "so spielen sich 28 kg". Die Frequenzmethode
                        kann aber nur die reale Spannung messen, daher liegen die von mir weiter
                        oben gemessenen Werte so "niedrig" für euch.





                        Quelle :

                        Sports Engineering



                        Cross,Bower

                        Volume 4 Issue 4 Page 235 - November 2001

                        doi:10.1046/j.1460-2687.2001.00235.x

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                        • Jens
                          Administrator
                          • 13.09.2001
                          • 6612

                          #27
                          Da das ERT700 und das MiniSTT ebenfalls eine frequenzbasierte Messung
                          durchführen, aber jeweils höhere und unterschiedliche Werte anzeigen,
                          ist davon auszugehen, daß diese Geräte so kalibriert sind, daß sie das
                          beim Besaiten eingestellte Quasi-Zuggewicht anzeigen. Deshalb kann es
                          beim ERT700 schon mal passieren, daß ein höherer Wert angezeigt wird,
                          als man bei der Besaitung eingestellt hat.

                          In "The Physics and Technology of Tennis" ist ein ganzes Kapitel dem Thema
                          Spannungsmessung gewidmet. Dort wird auch gezeigt, daß die Werte, die
                          man bei ERT700, Stringmeter, RDC und so weiter erhält, nicht miteinander
                          vergleichen kann. Auch die absoluten Werte bei verschiedenen Schlägern,
                          bzw. verschiedenen Saiten im gleichen Schläger, sind nicht miteinander
                          zu vergleichen. Der Spannungsverlust sollte also stets relativ zum Ausgangswert
                          angegeben werden.

                          Wurde aber in diesem Thread von MarcR denke ich schon hier und da erwähnt,
                          wollte das nur noch mal zusammenfassen.

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                            #28
                            Vielleicht mal als Vergleichsmöglichkeit zum obigen sich entwickelnden
                            Spannungsverlauf der PP Concept 3, der Verlauf der Spannung einer Signum
                            Pro PolyPlasma auf einem Babolat PDT. Die Saite wurde Testsieger in einem
                            namhaften deutschen Tennis-Journal =)







                            Hier ist man nun automat. gezwungen nur den qualitativen Verlauf der Saiten-
                            Spannung vergleichen zu können, da der eine Verlauf in kg der andere in
                            DT angegeben ist. Bei Start und Endpunkt sind die äquivalenten Zahlen
                            in Zuggewicht-kg angegeben.

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                              #29
                              Aha,



                              die Concept 3 geht noch nach einem 2.ten Spieleinsatz minimal weiter runter
                              um 0.3 kg auf 16.3 kg. Diesmal wurde sie ausgiebiger gespielt.



                              http://www.tennis-altensteig.de/technik/verlauf7.jpg

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                                #30
                                So jetzt ist die Saite 71 h drauf.

                                Spannung seit der Messung nach dem 2. Spiel weiterhin stabil. Mal sehen
                                ob beim nächsten Spiel die Saite wieder ein Dekrement von 0.3 - 0.4 kg
                                aufweist.



                                http://www.tennis-altensteig.de/technik/verlauf7.jpg

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