Mini STT im Eigenbau

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  • Hawkeye2
    You cannot be serious !!!
    • 26.04.2002
    • 3277

    #46
    Hi,



    muss ich das jetzt so verstehen, dass die beiden den "Zug" gemessen haben,
    der noch auf einer bestimmten Saitenbahn während und nach dem Besaiten
    war ?!



    Das wäre für Tennisspieler ja nicht unbedingt interessant, da ich den
    Ball ja nicht mit einer Saite sondern mit einer Fläche treffe, weshalb
    auch die Messung mit Deinem Diagnostic Center wesentlich praxisnäher ist
    als eine wissenschaftliche Betrachtung des Spannungsverhaltens einzelner
    Saitenbahnen...



    Gruss

    Kommentar

    • Jens
      Administrator
      • 13.09.2001
      • 6607

      #47
      @Hawkeye2

      Hier eine kleine Illustration aus dem Artikel:





      Quelle: R. Cross & R. Bower (2001): Measurements of string tension in
      a tennis racket. Sports Engineering 4, 165-175.



      Die Längssaiten wurden zur Vereinfachung weggelassen.



      Letztendlich hängt doch die Flächenhärte sehr stark von der Spannung der
      einzelnen Saiten ab. Aber es kommen noch weitere Faktoren wie Schlagfläche
      und Anzahl Längs- und Quersaiten hinzu. Somit kann die Flächenhärte zwischen
      verschiedenen Schlägern verglichen werden. Um bei verschiedenen Schlägern
      die gleiche Flächenhärte zu erreichen, muß sehr wahrscheinlich ein anderes
      Bespanngewicht verwendet werden.

      Die Spannung der einzelnen Saiten ist also sehr wohl interessant, und
      wie gesagt zur Veranschaulichung des Spannungsverlustes wurde eben nur
      die Spannung zweier Saitenbahnen gemessen.

      Wenn ich das dem Artikel richtig entnehme, rechnet auch das Pacific Gerät
      die tatsächlich gemessene Flächenhärte in ein Quasi-Besaitungsgewicht
      um, ebenso wie das ERT und MiniSTT usw. Eben aus dem Grund, weil Besaiter
      und Spieler sonst wenig mit dem erhaltenen Wert anfangen können.

      Da jedes dieser Geräte einen anderen Umrechnungsfaktor benutzt, sind die
      Meßwerte der verschiedenen Geräte nicht miteinander zu vergleichen.

      Kommentar

      • Martin Schmitt

        #48
        @Jens



        Du hattest geschrieben, dass der Pacific Diagnosecenter die Anzahl der
        Saiten und die Kopfgröße mit einbezieht. Das ist aber nicht der Fall,
        oder?



        Soweit ich weiß, sagt die Flächenhärte ja nur aus, wieviel Kilogramm notwendig
        sind, um das Saitenbett um 1 cm einzudrücken.



        Du bekommst durch das Ergebnis der Flächenhärte implizit eine Aussage
        über die Saitenzahl und Kopfgröße, wenn du die Werte mit einem anderen
        Schläger vergleichst und beide vor dir liegen hast. Dann siehst du ja
        nur das bestätigt, was du sowieso schon gewusst hast, oder? Es weiß ja
        schon jeder im voraus, dass man Schläger mit geringerer Saitenzahl und
        größerem Kopf härter bespannen muss um die gleiche Flächenhärte wie bei
        einem mit kleinem Kopf und größerer Saitenzahl zu bekommen.

        Kommentar

        • Jens
          Administrator
          • 13.09.2001
          • 6607

          #49
          @Martin Schmitt

          Du hast ja glaube ich selbst einen Multi Test Computer. Es mißt lediglich
          die Flächenhärte, das steht fest. Die Flächenhärte wird beeinflußt durch
          die Spannung der Saiten, die Anzahl der Saiten und die Kopfgröße. Somit
          gehen diese Faktoren mit in den Meßwert ein. Meinst Du, daß das Gerät
          diesen Meßwert direkt ausgibt? Oder wird da noch addiert, multipliziert
          etc., um auf einen mit einem Besaitungsgewicht vergleichbaren Wert zu
          kommen?

          Das tolle an der Flächenhärte ist ja, daß ich zum Beispiel wenn ich auf
          einen anderen Schläger umsteige und ihn entsprechend anders besaite, nachher
          überprüfen kann, ob die gleiche Flächenhärte herauskommt wie beim vorherigen
          Schläger.

          Kommentar

          • neuro

            #50
            Erst mal ein dickes Danke schön für diesen interessanten thread!

            Als stolzer Besitzer einer Professional 8000 Bespannungsmaschine habe
            ich über die Differenzen der eingestellten Zugkraft und dem mit STT mini
            gemessenen Wert nicht schlecht gestaunt!

            Ich hatte schlaflose Nächte Ist die Qualität der Maschine,
            der Zangen oder der Saite so schlecht dass die spannung derart nachlässt
            (klar an mir kanns ja nicht liegen )

            Endlich stiess ich auf diesen Thread der mir meine Beobachtungen erklärt!


            Seither schlafe ich wieder normal und frage mich nicht mehr warum ich
            mit gemessenen 15-17 kg gleichwohl noch mein gewohntes Spiel (liess vorher
            meinen Schläger jeweils mit 27kg besp.) machen kann.

            Ich konzentriere mich jetzt wieder mehr auf mein Gefühl mit welcher "Bespannungshärte"
            ich am besten zurechtkomme und nicht mehr nur auf Werte die doch gut sein
            sollten!



            Als durchschnittlicher Spieler assoziiert man halt die die angegebenen
            Kilos mit dem was man als Spannung auf dem Schläger zu spielen glaubt
            und ist sich nicht bewusst dass Zugkraft beim Bespannen und evektive Spannung
            auf dem Racket zwei unterschiedliche Themen sind.



            Ich habe mit der in diesem Thread vorgestellten genialen McGyver Methode
            meine Rackets gemessen und kann die Werte mit dem STT mini vergleichen.
            Solange beim Bespannen die nachher gemessenen Werte bei gleicher Zugkraft
            nich differieren ist mein Ziel erreicht, nämlich eine gleichmässig reproduzierbare
            Bespannungshärte.

            Mein Spieltrieb ist nun auch geweckt denn die Methode lässt ja einiges
            an Datenbankeinträgen und spätere Analysen der gespielten Saiten und Rackets
            zu ich werde mich in den langen Wintermonaten ein wenig damit befassen.

            So dies sind meine Erfahrungen. Nun habe ich noch eine Frage. Woher bekomme
            ich die Dichte der jeweis eingesetzten Saiten ?

            Ich bespanne im Moment mit Cyber Flash und Cyber Spin.



            Gruss aus der Schweiz



            Mario

            Kommentar

            • ___

              #51
              @neuro



              Hallo Mario,



              prima daß Du die Methode einfach mal ausprobiert hast und mit den Messergebnissen
              was anfangen konntest. Ich werde auf jeden Fall noch eine Art Protokoll
              anfertigen, wie man die Messung mit Audacity genau durchführt, so daß
              eine einheitliche Methode für alle zur Verfügung steht. Dann ergeben sich
              wie du sagst ganz neue Möglichkeiten des Tests von Saiten, speziell objektive
              Spannungsstabilitätsmessungen, für jedermann durchführbar. Wie ich es
              beispielhaft weiter oben im Thread gemacht habe mit der PP Concept 3 (Excel/OpenOffice
              Formulare habe ich ja bereit gestellt) .

              Was auf jeden Fall exakt möglich ist, ist die Messung von graduellen Veränderungen
              (also relative Werte). Will heissen wenn ich 28 kg drauf mache, messe
              danach 19 kg und nach 3 Wochen 16 kg, weiss ich die Saite hat 3 kg verloren.
              Eine wertvolle Information.



              Will ich nun auch noch die reale absolute Spannung exakt bestimmen, sollte
              natürlich die besagte Massedichte der Saite in der Spannungs-Formel so
              passend wie möglich zur Saite sein.



              Wie misst man nun die Massedichte einer Saite :



              Einfach z.B. 12 m Saite nehmen und auf einer normalen Waage wiegen, das
              erhaltene Gewicht nun durch 12 teilen, ergibt die Massedichte der Saite
              in g/m , wobei die Saite nicht unter Spannung ist. Da beim Spannen die
              Saite sich jedoch noch ausdehnt muss diese Ausdehung mit berücksichtigt
              werden. Für die Ausdehnung von Polyestersaiten haben Cross et al. einen
              Richtwert von 4% Ausdehung angegeben (@28 kg). Ich würde sagen wir verwenden
              diesen Richtwert für Polyester-Saiten, d.h. wir müssten obige Massedichte
              mit 1.04 multiplizieren um die korrigierte Massedichte zu erhalten.



              Genauer: Hab mal ne PP Poly Nova gemessen

              12 m wiegen 23 g => Massedichte = 23 g / 12 m =~ 1.92 g/cm

              Korrektur:

              PP Poly Nova ist ne Polyestersaite

              => 1.92 * 1.04 = 2 g/cm





              Wie gesagt, relative Spannungsänderungen lassen sich auch mit einem festen
              Wert für die Massedichte (z.B. 1.8 g/cm) messen. Wer exakte absolute Werte
              will muss eben die Massedichte für seine Saite ausrechnen, aber das könnte
              man ja hier im Saitenforum auch tabellieren.



              Gruß Marc

              Kommentar

              • Martin Schmitt

                #52
                @Jens



                Stimmt, ich besitze auch einen solchen Multitester. Der Vorteil ist wirklich,
                dass man die Flächenhärte verschiedener Schläger konkret vergleichen kann.




                Bis jetzt dachte ich immer, dass die Maschine den "wahren" Wert auswirft.
                Glaube eigentlich auch nicht, dass die Flächenhärte "schöngerechnet" wird.
                Wenn man sich einmal vorstellt, dass ein Schläger mit 28kg bespannt wird,
                wie oben beschrieben bleiben ja nur noch um die 20kg effektiv übrig, dürfte
                es wohl annähernd hinkommen mit einer Flächenhärte von 24kg (man erinnere
                sich daran was Flächenhärte überhaupt bedeutet).



                Zwecks absoluter Gewissheit müsste man sich vielleicht einmal bei Hr.
                Strähle vergewissern.



                Da sich das Messsystem aber grundlegend von den Alternativen Mini STT
                und ERT700... unterscheidet, halte ich den Diagnosecenter für den direkten
                Vergleich von verschiedenen Schlägern (und nicht nur der Vergleich unter
                gleichen Modellen mit gleicher Saite) für am besten geeignet.

                Kommentar

                • Jens
                  Administrator
                  • 13.09.2001
                  • 6607

                  #53
                  @Martin Schmitt

                  Ganz Deiner Meinung, auf jeden Fall am besten geeignet.

                  Ich werde mich mal bei Gelegenheit bei Pacific erkundigen.

                  Kommentar

                  • numakukn

                    #54
                    Hallo,



                    ich habe nach dem Stichwort "Messgerät" gesucht und diesen Thread gefunden.
                    Mein Interesse ist wie folgt ausgelöst worden: Ein Tennisfreund hat das
                    Gerät STT (oder heisst das SST?!?) und wollte von mir wissen, was ich
                    (MSR-Ing.) davon halte. Ich habe das Ding spontan und aus dem Bauch heraus
                    verrissen, bin aber neugierig geworden.

                    Ich hab´ mir das mal geliehen und auf einen i.radical/Spiky1,2/28/27ca.6Wochen/4,5hproWoche
                    aufgesetzt. Reproduzierbares Ergebnis: 23kg

                    Und nu kommts: Ich greif mir einen unbespielten i.radical/Spiky1,2/28/27,
                    besaitet vor 5 Tagen, wie gesagt unbespielt. Reproduzierbares Ergebnis:
                    28 und ebenso häufig 27. Ich war platt. Ich werde mir das Ding beim
                    nächsten Besaiten noch einmal ausleihen und nochmals ausprobieren.

                    Bis dahin werde ich diesen Thread gründlich durchlesen und über das Thema
                    kräftig nachdenken *g*



                    Gruß

                    Numakukn

                    Kommentar

                    • björn
                      Me breaks the hat string
                      • 21.01.2003
                      • 2713

                      #55
                      Für die Bastler unter uns hier noch ein Link/Thread, der das Thema ähnlich
                      aufgreift:



                      http://tt.tennis-warehouse.com/viewtopic.php?t=24101&postdays=0&postorder=asc&sta rt=15

                      Kommentar

                      • Jens
                        Administrator
                        • 13.09.2001
                        • 6607

                        #56
                        Prinzipiell genau das gleiche, was MarcR hier vorgestellt hat, nur geht
                        der Amerikaner bei der Bestimmung der Schwingungsfrequenz doch seeehr
                        grundschulhaft vor

                        Kommentar

                        • björn
                          Me breaks the hat string
                          • 21.01.2003
                          • 2713

                          #57
                          Original geschrieben von Jens

                          nur geht der Amerikaner bei der Bestimmung der Schwingungsfrequenz doch
                          seeehr grundschulhaft vor




                          ...und nicht mal das verstehe ich....



                          Bin da mehr so auf der Seite von Jens "die Sense" Husung. Hauptsach, es
                          knallt - egal wie hart bespannt.

                          Kommentar

                          • ___

                            #58
                            Hi,



                            hat jemand die Methode mal benutzt ?

                            Oder könnte sich vielleicht jemand vorstellen die Methode mal zu benutzen
                            um den Spannungsverlauf der Signum Poly Plasma in 1.28 und/oder 1.18 mm
                            zu bestimmen. Bräcuhte die Daten um mal ne DT-Kurve mit einer kg-Kurve
                            vergleichen zu können.



                            Mögliche Meßpunkte wären

                            0h,1h,2h,3h,4h,5h,12h,24h sowie vor und nach einem Spieltest.



                            Würde mich über Feedback und Hilfe freuen.



                            Gruß Marc

                            Kommentar

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