Spaghetti-Besaitung

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  • Jens
    Administrator
    • 13.09.2001
    • 6607

    Spaghetti-Besaitung

    Hier eine Anleitung, wie man seinen Schläger mit der "Spaghetti-Besaitung"
    bespannt:







    Hinweis: Diese Art von Bespannung ist nicht für Wettkämpfe zugelassen.
    Der Spin, den man damit erzeugen kann, soll unglaublich sein. Falls ihr
    es ausprobieren wollt, nehmt am besten einen alten Schläger, da die Belastung
    für den Rahmen und das Ösenband doch enorm ist.



    In der ursprünglichen Version wurde eine Synthetiksaite für die Quersaiten
    und eine Darmsaite für die Längssaiten verwendet, aber ich denke man kann
    es auch mit einer Poly als Quersaite und einer elastischen, etwas rauheren
    Längssaite versuchen. Für den ultimativen Effekt benötigt man noch jede
    Menge Saitenschutzschlauch (Spaghetti), den man der Länge nach durchschneidet.



    In der Original-Beschreibung im englischen Forum steht, daß man die Quersaiten
    zuerst bespannen soll. Ich sehe dafür aber keinen Grund und die Gefahr,
    daß der Rahmen dadurch beschädigt wird, ist hoch. Also beginnt man mit
    den Längssaiten wie gewöhnlich. Als Bespannungshärte sollen ca. 18 kg
    verwendet werden.

    Danach werden die Quersaiten mit 26 kg bespannt, und zwar ohne sie mit
    den Längssaiten zu verweben. Zwischen den Quersaiten werden immer 2 Bahnen
    ausgelassen. Danach kommt eine zweite Lage Längssaiten mit 18 kg darüber,
    wieder ohne zu weben, so daß die Quersaiten zwischen den zwei Längssaiten-Ebenen
    liegen. Der Schläger kann nun aus der Maschine genommen werden.

    Anschließend muß man die Längssaiten auf jeder Seite der Schlagfläche
    sorgfältig zusammenbinden, damit sie eine Einheit bilden und sich gemeinsam
    verschieben. Hierzu verwendet man eine möglichst flexible dünne Saite,
    knotet sie an einer äußeren Längssaite gut fest und wickelt sie nun jeweils
    einmal um die nächste Längssaite (siehe Abbildung). Der Abstand zwischen
    den Längssaiten sollte allerdings gleich bleiben, man darf also nicht
    fest ziehen. Am anderen Ende wird die Saite wieder an der äußeren Längssaite
    festgeknotet. Die Zahl dieser Verbindungen sollte auf jeder Seite in etwa
    der Zahl der Quersaiten entsprechen.







    Nun kommt noch der Saitenschutzschlauch zum Einsatz. Nachdem man ihn längs
    halbiert hat, muß er in ca. 2cm lange Stücke zerschnitten werden. Diese
    Stücke klebt man nun mit Klebstoff auf die Längssaiten (an die Kreuzungspunkte
    der Längssaiten mit den Quersaiten), so daß die Außenseite des Schlauches
    auf der Quersaite gleiten kann.



    So, fertig ist die Spaghetti-Besaitung. Man darf keine übermäßige Haltbarkeit
    erwarten. Und man sollte sich darauf einstellen, daß bei jedem Schlag
    Plastikteile wegfliegen.



    Viel Spaß beim Ausprobieren!! Erfahrungsberichte bitte hier!!
  • Floriano

    #2
    sehr geil: )

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    • tennismieze

      #3
      Wahnsinn, da besaite ich doch lieber auf die übliche Art und Weise!

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      • Heinman
        Heavy overdozed admin
        • 02.10.2001
        • 2996

        #4
        Der Erfinder dieser Besaitung, war ein gewisser Herr Fischer aus Vilsbiburg,
        der damit recht erfolgreich gespielt hat. Diese Bespannungsart wurde nach
        einigen Monaten vom DTB für den Wettkampfsport verboten. In meinem Verein
        spielte ein Topspinspieler die Besaitung für kurze Zeit. Unglaublich,
        was die Besaitung für eine Rotation erzeugt hat.
        Ich bin ganz ruhig. Wenn ich nicht alles weiß, muss ich nicht alles machen.

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        • TheAppel

          #5
          Für mich ist das glaube ich auch nicht. Ich werde wohl bei einer ganz
          normaler Besaitung bleiben. Vielleicht überkommt es mich aber trotzdem
          mal dann ziehe ich vielleicht ein paar Nudel auf ein Racket!



          @Heinman

          Das mit der Rotation kann ich mir sehr gut vorstellen!

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          • olli72

            #6

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            • Swiss_Tennis

              #7
              Es würde mich aber schon noch interessieren, auf was für Ideen und Technologien
              man kommt, so in den nächsten 10 Jahren.

              Wenn man schaut was sich in den letzten 10 Jahren so getan hat, ist doch
              beachtlich.



              Etwas ekliges:

              Unglaubliches Potential sehe in der Synthetisierung von Spinnenfäden.
              Da sind die Forscher ja massiv am arbeiten. In Sachen Reissfestigkeit
              und Elastizität dürfte das verwebt in ner Tennissaite doch ein riesen
              Knüller sein

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              • Tschevap

                #8
                @Jens!



                Danke für die ausführliche Beschreibung! Das klingt ja wirklich strange!
                ...



                "Und man sollte sich darauf einstellen, daß bei jedem Schlag Plastikteile
                wegfliegen" - echt klasse!!!!!!!!!!!

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                • MTG

                  #9
                  ums mal so zu sagen: KRASS!!!

                  Kommentar

                  • HIGHTOWER
                    Moderator
                    • 03.07.2003
                    • 4979

                    #10
                    @jens



                    vielen dank.



                    bin auf die erfahrungsberichte gespannt!

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                    • Philipp

                      #11
                      ... hat sich schon jemand getraut?

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                      • O.Schmetterhand

                        #12
                        Also für sowas bin ich nicht "Freak" genug.



                        Ich tippe allerdings, dass der Tennisverruckte sich als erster traut.

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                        • Jens
                          Administrator
                          • 13.09.2001
                          • 6607

                          #13
                          Hab leider keinen alten Schläger zur Hand, sonst würd' ich's sofort machen!

                          Kommentar

                          • Jens
                            Administrator
                            • 13.09.2001
                            • 6607

                            #14
                            So!
                            Hab soeben meinen ersten Spaghetti-Schläger fertiggestellt.
                            Dank an Tennismieze für den Rahmen!
                            Bringe die Schleuder morgen zur Challenge mit.

                            Für alle, die's auch mal probieren wollen, hier meine Erfahrungen:

                            Sucht euch unbedingt einen Schläger mit großen Ösen aus! Es ist echt mühsam, jede Längsöse mit der Ahle zu verbreitern und die Saite mit einer Flachzange durchzuschieben. Habe die Saite vor jeder Öse neu angespitzt.

                            Ich habe eine 1.25mm Poly verwendet, besser wäre eine 1.20 oder dünner, um leichter durch die Ösen zu kommen.

                            Macht alle Knoten unbedingt an einer Quersaite! Ich habe vorher nicht nachgedacht und die Knoten der ersten Lage Längssaiten an den Längssaiten festgemacht. Später konnte ich natürlich mit der zweiten Lage nicht mehr durch diese Ösen.

                            Habe für die Längssaiten 18 kp und für die Quersaiten 26 kp verwendet. Mit dem Pacific Multi Test Computer gemessen sind 16 kp drauf. Eine echte Schleuder! Mal sehen wie sich das spielt!

                            Habe als "Spaghetti" zuerst eine 1.30mm Nylonsaite probiert, viel zu steif. Habe dann ganz einfache Paketschnur verwendet. Mal sehen ob die was aushält.

                            Den Saitenschutzschlauch habe ich weggelassen, da ich eine sehr glatte Poly verwendet habe und die Reibung somit ohnehin ziemlich gering ist.

                            Bin schon sehr gespannt auf das "Spinmonster"!

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                            • Häuptling Webbl

                              #15
                              Habe dazu mal etwas gestöbert:

                              WERNER FISCHER BESPANNUNG

                              Werner Fischer aus Vilsbiburg hatte 1971 eine geniale Idee, warum sollte die Saite nur in der Schlagrichtung des Schlägers nachgeben und zurückschnellen, warum nicht auch beim hochziehen in senkrechter Richtung? So entstand die Doppelbespannung auch Vilsbiburger oder Spagettibespannung genannt. Mit dieser Bespannung stieg die damals unbekannte Vilsbiburger Mannschaft in die Bundesliga auf. Der Ball kam mit einem solchen Drall an, dass er nicht mehr kontrollierbar vom Boden absprang. Der internationale Tennisverband verbot Anfang der 80er Jahre die Doppelbespannung

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