Was mir beim Bespannen so auffällt…….

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  • fritzhimself
    Forenbewohner
    • 01.02.2006
    • 5655

    Erfahrungsbericht Was mir beim Bespannen so auffällt…….

    @ Community

    Ich habe mich schon länger gefragt, warum bei tenniswarehause des Öfteren, die angegebenen Rahmenhärten mit meinem RC nicht übereinstimmen.
    Ich komme oft auf die gleichen Ergebnisse, doch bei dem Schläger Head Radical GR XT war ich meilenweit davon entfernt.
    Auch die bespannt/unbespannt Daten sind mit meinen Messungen oft nicht ident.
    Es wird immer davon berichtet, dass die einen Durchschnitt von verschiedenen Schlägern machen.
    Das ist ein Argument, doch auch dies trifft nicht immer zu.

    Möchte hier ein kleines Beispiel nennen.
    Ich bekomme oft neue Schläger von den Kunden zum egalisieren oder einfach nur zum Bespannen.
    Heute war so ein Fall.
    Am Morgen hatte ich noch rasch zwei Prestige Pro (GR) also noch das Vorgängermodell der Prestige Serie bespannt.
    Dieses Schlägermodell habe ich recht häufig bei mir. Die Daten gehen mit denen von TW konform.
    Interessant ist auch dass der Schläger auf meinem RDC unbespannt RA 63 hat und ich dieses Modell mit 23/22 kg mit der Isospeed Black Fire bespannt hatte.
    Es kommt eine Flächenhärte von 68 RA oder gerechneten 39,6 DT raus.
    So weit so gut.

    Der besagte Radical GR XT kam im Doppelpack und unbespannt (hat Head bei den Neuschlägern, jetzt das Konzept geändert?) bei mir an.
    Bislang hatte ich das Gefühl, dass alle Neuschläger von Head besaitet ausgeliefert werden.
    Nicht dass es mich stört – geht das Egalisieren viel leichter, wenn man das Ösenband runternehmen möchte.
    Es mussten eh ein paar Handgriffe daran gemacht werden.

    Es wird ja oft geschrieben, dass bei Head die Schwankungen zu den Nenndaten so arg sind.
    Gerade bei Head konnte ich das in den vielen Jahren noch nie feststellen – gut Ausnahmen bestätigen die Regel.
    Der Radical hat seit vielen Jahren die Daten 295g, Balance 315 und 16/19 Bespannbild.

    Die beiden hatten 297,7g und 297,8g.
    Die Gewichtsaufteilung war dann nicht so, dass ich zur Tagesordnung gehen konnte.
    Das SW war unbespannt bei 279 und 281 und die Balance war auch um 2 mm anders, 311 und 313 mm.
    Was mich aber dann aufstoßen ließ, war die Rahmensteifigkeit von RA 70.
    Hab dann auf TW die Daten gesichtet und wurde bei dem RA (bespannt) mit 63 fündig.
    Das SW wird bespannt mit 322 angegeben und die Balance hat 324 mm. Das Gewicht hat lt. TW 312g besaitet.

    Bei mir hatten die Schläger (nach dem Egalisieren) bespannt 315,5g ein SW von 311 und einen RA von 68. Die Balance hatte 323 mm.

    Das Delta der TW Daten bei der Rahmensteifigkeit und dem SW sind für mich unerklärlich.
    So unterschiedlich können die Schläger doch nicht sein, wenn die Balance und das Gesamtgewicht fast identisch sind.
    Da liegt bei mir die Vermutung nahe, dass bei der Datenübertragung geschlampt wird.

    Ich hatte das erst kürzlich, da hat ein Kunde einen vermeintlich weichen Rahmen (ebenfalls einen Radical - den Microgel) von TW USA bestellt.
    Da wird die Rahmensteifigkeit mit 57 RA angegeben. Auf meinem RDC habe ich RA 63 gemessen. Da war das Erstaunen schon groß, ob der Differenz.

    Der Kunde wollte die GR XT Radicals recht hart bespannt haben.
    Hab die Daten vom Prestige als Refernz genommen und mitgeteilt, dass die Flächenhärte dann schon sehr hoch werden wird, wenn ich da nochmals je +1kg zulege.
    Gut er wollte die 24/23 haben.
    Hier sieht man wieder deutlich, was die Rahmensteifigkeit als Endresultat liefert.

    War ein glücklicher Zufall, dass er auch die Isospeed Black Fire wollte. So konnte ich unverfälscht die Daten vergleichen.
    Jedenfalls ist der Schläger mit RA 69 oder 40,1 DT von der Maschine gekommen. War also jetzt nicht so der große Unterschied.

    Hab dieselbe Saitenlänge wie beim Prestige Pro genommen und musste für die letzte Quersaite mit der Starterklemme verlängern – hätte sonst nicht mehr spannen können.
    Als ich die beiden Schläger übereinander gelegt habe, war das Saitenbild deckungsgleich.

    Als Erklärung bleibt da nur übrig, dass die CAP Ösenbänder in geringem Maß weniger Saite verbraucht.
    Beim 2. Schläger habe ich dann 20 cm zugelegt und ich hatte dann kein Problem bei der letzten Quersaite.
    (War übrigens in beiden Fällen eine 2 Knoten Besaitung).

    Wenn ich neue, unbesaitete Schläger bekomme, vermesse ich manches Mal die Länge und Breite, (mit einer digitalen Schiebelehre) vor und nach dem Besaiten.
    Einige bespannen quer um bis zu +2kg härter.
    Als Erklärung wird oft die Reibung angegeben, was ich bislang nicht nachvollziehen konnte.

    Der unbespannte Rahmen hatte in der Länge 353,2 mm und in der Breite 266,0 mm.
    Gleich nach dem Bespannen habe ich in der Länge 352,9 mm und in der Breite 265,7 mm gemessen.
    Also für mich bleibt auch weiterhin die Quersaite mit -1kg im Programm.

    Das war´s wieder einmal, was mir beim Bespannen so auffällt…………….!
  • Rayman
    Postmaster
    • 05.01.2014
    • 174

    #2
    Zitat von fritzhimself
    Der unbespannte Rahmen hatte in der Länge 353,2 mm und in der Breite 266,0 mm.
    Gleich nach dem Bespannen habe ich in der Länge 352,9 mm und in der Breite 265,7 mm gemessen.
    Hallo fritzhimself,

    interessanter Beitrag. Ich bin bei einigen Daten wie RA-Wert und Swingweight noch nicht so tief drin in der Materie, lese hier aber viel und lerne täglich...

    Deshalb Entschuldigung dass ich hier vielleicht etwas doof nachfragen muss, aber wo geht das Material hin wenn der Schläger nach dem Bespannen kürzer und schmäler ist

    Ich meine egal was man nimmt, drückt man es auf einer Seite zusammen, wird die andere automatisch länger. Die Masse bleibt ja die gleiche.
    Beste Grüße
    Stephan a.k.a. Rayman

    Kommentar

    • bicmic
      Experte
      • 14.03.2012
      • 665

      #3
      Auch vermeindlich festes Material hat elastische Eigenschaften (siehe z.B. Zugversuche / Druckversuche bei Metallen). Die Verformung am Schläger baut "innere Spannung" im Material auf. Dies könnte eine Ursache für eine Erhöhung des RA Wertes nach dem Bespannen sein.
      Fast jeder kennt ja das Geräusch und fühlt den kleinen Schlag, wenn man die erste Saite kappt und sich die Spannung der Besaitung "entläd".
      Hier mal ein Link

      Rubber bands slice a watermelon in half. See the action in slow motion.


      ist zwar nicht 1 zu 1 vergleichbar zeigt aber anschaulich die äusere Kraft und die innere Spannung.

      Kommentar

      • fritzhimself
        Forenbewohner
        • 01.02.2006
        • 5655

        #4
        @ rayman

        eigentlich eine gute Frage - Da in diesem Beispiel nur an der längsten und breitesten Stelle gemessen wird, kann ich dir versichern, dass sich das Material auch an den Radien verformt.
        Wenn man die Bespannhärte in die eine oder andere Richtung zu extrem auslegt, kommt es entweder zur Stauchung oder Streckung des Rahmens führen.

        Kommentar

        • fritzhimself
          Forenbewohner
          • 01.02.2006
          • 5655

          #5
          Zitat von bicmic
          Die Verformung am Schläger baut "innere Spannung" im Material auf. Dies könnte eine Ursache für eine Erhöhung des RA Wertes nach dem Bespannen sein.
          ......in der Tat wird eine innere Spannung aufgebaut.
          Bislang habe ich aber immer festgestellt, dass der Schläger zwischen 1 und 4 RA Punkten weicher nach dem Bespannen war.
          Härter ist noch nie ein Rahmen nach dem Bespannen gewesen.......

          Kommentar

          • bicmic
            Experte
            • 14.03.2012
            • 665

            #6
            noch ein Beispiel: Beton ist sehr druckstabil, aber anfällig auf Biegebelastung. Bei Spannbeton (z.B) Brückenbau wird durch die gespannten Stahlseile die Wiederstandsfähigkeit des Betons gegen Biegung erhöht.

            Kommentar

            • bicmic
              Experte
              • 14.03.2012
              • 665

              #7
              Bislang habe ich aber immer festgestellt, dass der Schläger zwischen 1 und 4 RA Punkten weicher nach dem Bespannen war.
              Härter ist noch nie ein Rahmen nach dem Bespannen gewesen.......
              Da habe ich auch keine schnelle Erklärung für den von dir beobachteten Effekt, muss aber zu meiner Schande gestehen, dass ich auch die RA-Werte nicht messe und dokumentiere, da ich hier nichts gezielt verändern kann.
              Je nach dem Auflagepunkt des Schlägers zeigen sich ja auch unterschiedliche Werte bei der Messung. Der RA Verlauf z.B. am Schlägerkopf zeigt unterschiedliche Ergebnisse.

              Kommentar

              • Fritze
                Insider
                • 23.03.2015
                • 411

                #8
                Zitat von Rayman
                ... aber wo geht das Material hin wenn der Schläger nach dem Bespannen kürzer und schmäler ist
                ...
                Der Schlägerrahmen dehnt sich dann sowohl bei ca. "10.30 Uhr" und "13.30 Uhr" als auch bei ca. "7.30 Uhr" und "16.30 Uhr" aus, wenn er kürzer und schmaler ist.
                Ich glaube sowieso, dass sich ein Schlägerrahmen nach dem Einziehen der Quersaiten nicht mehr in der Länge 100% komplett zurückverformt, wenn er nach dem Bespannen der Längssaiten erst einmal (nur z.B. um 3-4 mm) gestaucht worden sein sollte, sondern dass der oben beschriebene Zustand eintritt.
                Aber glauben heißt noch lange nicht wissen.
                Deswegen meine Frage: Hat da jmd. schon einmal 100% präzise Messungen (oder wenigstens auf einen Zehntelmillimeter) gemacht/machen können?

                Kommentar

                • Aesthetiker
                  Insider
                  • 07.07.2013
                  • 355

                  #9
                  Tuner A und Tuner B haben beide das Prince Tuning Center.
                  Beide haben auf das selbe Swingweight, Gewicht etc. getunt.
                  Der von Tuner B schwingt sich deutlich schwerer und geht zur Überprüfung beim nächsten Auftrag zu Tuner A mal mit.

                  Da spucken die Geräte wohl unterschiedliche Messwerte aus.

                  So viel zum Swingweight Vergleich
                  ---> 6x Dunlop Revolution NT Tour unstrung 337 G / 31,3 cm / 326 SW
                  -> Luxilon Big Banger Alu Power / Isospeed Black Fire 1.20 mm -24 Kg

                  Kommentar

                  • Topshot
                    Benutzer
                    • 09.02.2006
                    • 68

                    #10
                    ...wer sich die Mühe macht den Rahmen zu vermessen( Innenseite Schlägerkopf )ohne Besaitung an seiner längsten Stelle und an 3 unterschiedlichen Stellen quer( größte Breite und je eine Messung nahe an der Kopfspitze und eine unterhalb der Mitte) mit einer großen Schieblere, und diesen Vorgang nach dem Besaiten wiederholt erhält meist unterschiedliche Werte. Je näher er an die unbespannten Werte herankommt desto besser, zumindest für den Schläger Die Besaitung hierfür längs/quer ist für jedes Modell und die jeweilige Saite unterschiedlich, es braucht einige Versuche

                    Kommentar

                    • Rayman
                      Postmaster
                      • 05.01.2014
                      • 174

                      #11
                      Zitat von bicmic
                      Fast jeder kennt ja das Geräusch und fühlt den kleinen Schlag, wenn man die erste Saite kappt und sich die Spannung der Besaitung "entläd".
                      Hier mal ein Link

                      Rubber bands slice a watermelon in half. See the action in slow motion.


                      ist zwar nicht 1 zu 1 vergleichbar zeigt aber anschaulich die äusere Kraft und die innere Spannung.
                      Cooles Video Danke!
                      Die Beiden "Slowmo-Artisten" haben ja schon gelegentlich für irgendwelche Vergleiche herhalten müssen - dieses kannte ich noch nicht.
                      Beste Grüße
                      Stephan a.k.a. Rayman

                      Kommentar

                      • Rayman
                        Postmaster
                        • 05.01.2014
                        • 174

                        #12
                        Zitat von fritzhimself
                        Da in diesem Beispiel nur an der längsten und breitesten Stelle gemessen wird, kann ich dir versichern, dass sich das Material auch an den Radien verformt.
                        Ja, die Radien!!! Die habe ich vernachlässigt und einfach nicht komplett zu Ende gedacht. Da wäre natürlich eine Erklärung.

                        Zitat von Fritze
                        Der Schlägerrahmen dehnt sich dann sowohl bei ca. "10.30 Uhr" und "13.30 Uhr" als auch bei ca. "7.30 Uhr" und "16.30 Uhr" aus, wenn er kürzer und schmaler ist.
                        Wie auch fritzhimself geschrieben hat, wäre das ja dann aufgrund der Fixierungspunkte die einzige Möglichkeit wohin das Material sich "verabschieden" könnte.
                        Stellt sich die Frage was wohl passieren würde wenn man zum Beispiel 10 oder mehr Fixierungen am Aufspannkorb hätte?
                        Würde dann der Schläger in seiner 100%igen Form bleiben? Eigentlich ja, oder? Oder gehts dem Schläger dann so wie der Melone in dem Video was bicmic gepostet hat?
                        Beste Grüße
                        Stephan a.k.a. Rayman

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                        • fritzhimself
                          Forenbewohner
                          • 01.02.2006
                          • 5655

                          #13
                          Zitat von Rayman
                          Stellt sich die Frage was wohl passieren würde wenn man zum Beispiel 10 oder mehr Fixierungen am Aufspannkorb hätte?
                          Das gibt es schon sehr lange - guckst du hier:





                          bei dem 2. Link etwas runterscrollen, dann sieht man auch Fotos.

                          Kommentar

                          • Rayman
                            Postmaster
                            • 05.01.2014
                            • 174

                            #14
                            Ist ja der Hammer... - was es nicht alles gibt...
                            Da braucht man ja fürs Fixieren vermutlich länger als fürs Besaiten
                            Beste Grüße
                            Stephan a.k.a. Rayman

                            Kommentar

                            • Fritze
                              Insider
                              • 23.03.2015
                              • 411

                              #15
                              Zitat von Rayman
                              ...
                              Stellt sich die Frage was wohl passieren würde wenn man zum Beispiel 10 oder mehr Fixierungen am Aufspannkorb hätte?
                              Würde dann der Schläger in seiner 100%igen Form bleiben? Eigentlich ja, oder ...
                              In diese Richtung war ja auch mein Post gegangen - Also Ok und nochmal: (Wie) Kommt der Schlägerrahmen wieder in seine ursprüngliche, unbespannte Form zurück (also z.B. durch entsprechende Gestaltung der Querbespannung)? - - Oder bekomme ich da letztendlich einen "kurvigeren" Schlägerrahmen zurück, der in den "Schultern" und "Hüften" ausweicht?
                              - Oder muss ich gegebenenfalls dafür doch mit entsprechenden Vorspannungen (längs) des Schlägerrahmens (also vor dem Einzug der 1. Längssaite) wegen der Längssaiten dagegenhalten (also sozusagen zuerst etwas "vorlängen"), weil er ja sonst (eventuell?) iriversibel verkürzt wird, auch wenn die Quersaiten eingezogen sind und der Schläger immer noch etwas kürzer ist?
                              Zuletzt geändert von Fritze; 08.11.2016, 00:41.

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