Rantasten an die richtige Saitenhärte

[Schaffinho]

Ja, ist es.

[Schaffinho]

Die Stauchung beträgt übrigens 5mm verglichen mit einem anderen, nicht von mir bespannten Prestige. Hätte fast mit mehr gerechnet, das es mir auch ohne Nachmessen schon aufgefallen ist.

[lissi27]

Die Zangenbasis könnte verrutschen, ohne dass man es gleich bemerkt. Würde ich mal entfetten. 5 mm sind zu viel Stauchung.

[fritzhimself]

- Verschieben der Türme (ebenfalls mit Markierungen überprüft, alles bombenfest)

Wenn irgendwer noch Tipps hat oder meine Vorgehensweise als völligen Mumpitz entlarven möchte – ich bin für jede Anregung dankbar.

Na ja - die Türme bei diesem Fabrikat sind schon eine Herausforderung.
Du musst das Augenmerk bzw. deine Messung oben bei den Türmen machen.
Ich bin überzeugt, dass sich die Türme um mehr als 5mm zueinander neigen, wenn die Längssaiten bespannst sind.
Dies erklärt auch eventuell auch die bauchige Form deines Schlägers. Kannst du ausschließen, dass nach dem Abklemmen, der Unterteil gegen den Zug wandert?
Ich meine jetzt nicht die Neigung der Zangen, sondern unten an der Basis.
Du kannst die Zangen an der Basis etwas fester stellen - das geht mit einem (glaube 4er) Inbusschlüssel.
Es gibt div. HP´s wo das auch erklärt wird.

Bei diesem Aufspannkorb, würde ich zuerst an der 6 u. 12 h Position den Rahmen leicht positionieren, dann die 4 Seitenarme ausrichten und etwas mehr als handfest anziehen - mit Gefühl.
Dann nochmals die 6 u 12 h Halterungen ebenfalls mit Gefühl nachziehen - wenn dadurch der Schläger etwas gelängt wird (ca.1 mm) dann macht das weniger, wie wenn der Schläger nach dem Besaiten "schwanger" aus der Maschine kommt.

Aus der Entfernung sind Ratschläge dieser Art eher "stochern im Dunkel".
Wenn du unbedingt ein totes Pferd zum Reiten satteln möchtest - die Indianer würden so etwas nie tun.
Bin zwar kein Indianer, würde dir aber trotzdem raten, kauf dir eine vernünftige Bespannungsmaschine.

[Schaffinho]

Denke auch, dass sich die Türme neigen. Die Haltezangenbasis habe ich bereits angezogen. Das ist garantiert alles fest und es wandert nichts.

Die Tipps zum Fixieren des Schlägers sind sehr hilfreich. Werde ich mal so probieren. Danke.

Den Wink mit dem Marterpfahl habe ich verstanden, ändert aber nichts an meiner Einstellung. Wenn ich mit der Schmalspurlösung kein befriedigendes Ergebnis hinbekommen, werden die Schläger zum Besaiten wieder abgegeben.

Und fürs Protokoll: Natürlich satteln Indianer keine toten Pferde. Machen sie ja nicht mal mit lebenden.

[bicmic]

Hast du schon mal überprüft, ob der Schnellspanner die Saite vernünftig hält, vllt rutscht die Saite hier durch. Leichtgängigkeit der Haltebacken und saubere entfettete Innenseiten der Backen des Spanners sind zu beachten.

[Fußfehler]

kann das sein, das der Rahmen schon seine Härte verloren hat ? Mit 30kg
besaitet kaum ein Bauer am Lande.

[fritzhimself]

......glaube nicht, dass der Rahmen Schaden genommen hat, dass wird schon an der unsäglichen Maschine liegen .......!

[Schaffinho]

@bicmic: Guter Hinweis mit dem Schnellspanner. Werde ich checken bzw. reinigen.

@Fußfehler: Der Schläger war noch nie mit 30 Kilo bespannt. Ich will lediglich 30 Kilo an der Maschine einstellen, damit am Ende 22 Kilo rauskommen.

[Kluntje64]

Hallo Schaffinho,
du würdest auch mit einer hochwertigeren Maschine als deiner Pioneer nicht verlustfrei bespannen können. Das ist völlig normal, liegt nicht an dir oder der Maschine sondern am Vorgang an sich. Der Verlust ist halt bei besseren Maschinen kleiner. Wie ermittelst du denn den Wert der angekommen ist?
Ich glaube die MSV Hex mit wirklichen 22kg auf dem Saitenbett wäre schon brettig und steif.

[Kluntje64]

Wenn das dein Ding ist könntest du ja ein kleines Filmchen vom besaiten erstellen.
Möglicherweise fällt dem ein oder anderen User hier ja etwas auf.
Ansonsten wäre Alpen zwar nicht gerade im Mittelpunkt der Nation, aber vielleicht ist ja ein Forist in deiner Nähe. Ich bin zwar nächste Woche mal in Kamp Lintfort, aber meine liebe Mutter würde es mir höchst wahrscheinlich ziemlich krumm nehmen wenn ich an ihrem 80zigsten mal eben weg müsste.

[Schaffinho]

Überhaupt kein Problem. Ich schaue dann mit der Maschine beim Geburtstag vorbei.

Alles gut. Werde schon irgendwie klarkommen mit dem Teil. Das mit dem Video wäre natürlich eine Option. Komme ich bei Bedarf drauf zurück.

Außerdem:
Ich traue es mich kaum zu schreiben, glaube aber fast, dass der letzte Schläger gar nicht, wie von mir vermutet, zu weich aus der Maschine gekommen ist (die ersten Male war das definitiv der Fall, habe ich auf dem Platz ausgetestet), sondern zu hart. Hatte mit Racquettune gemessen und da wurden 19 Kilo angezeigt. Jetzt, da ich mir den Schläger mit Verstand angucke bzw. das Saitenbett ertaste, stelle ich fest, dass das im Leben nicht stimmen kann. Das Ding ist bretthart.

Wahrscheinlich ist es einfach so, dass meine diversen Wartungs- und Justierarbeiten an der Maschine wider Erwarten doch nicht so ganz erfolglos waren und ich zu allem Überfluss auch noch besser besaitet habe als bei den ersten Malen. Ergo ging der Schuss, 27 Kilo einzustellen, um bei 22 zu landen natürlich voll nach hinten los.

Wäre ja alles nicht so schlimm, wenn ich Esel nicht blind auf das Messergebnis von Racquettune vertraut hätte, anstatt meinen Verstand und Tastsinn zu benutzen.

Sorry.

[Schaffinho]

Kaum zu glauben, aber es sieht so aus, als wäre ich endlich am Ziel. Nachdem ich sämtliche Expertentipps beherzigt und zudem die Maschine auf Vordermann gebracht habe, komme ich tatsächlich zu einem präzisen Besaitungsergebnis.

Was ich im Einzelnen gemacht habe, ist folgendes:
- Maschine komplett durchchecken und alle Schrauben vernünftig anziehen
- Standardmutter zur Verbindung von Drehteller und Basis gegen eine Stoppmutter austauschen
- Türme durch Einspannen von Metallröhrchen in die Führungsrillen gegen Aufeinanderzuwandern sichern
- Verwendung einer hochwertigen Starterzange
- Fixierung des Schlägers auf dem Aufspannkorb wie in diesem Thread von fritzhimself empfohlen
- Kein Nachjustieren der Fixierungen während des Besaitens
- Haltezangen sehr eng einstellen und leichte Quetschungen der Saite in Kauf nehmen
- Unzählige Forenbeiträge durchlesen und Videos ansehen
- Im allgemeinen sehr akurat arbeiten und zum Beispiel Quersaiten vor dem Anziehen begradigen

Mein Fazit zum Thema Besaiten mit einer günstigen Maschine: Es geht. Aber man muss eben einigen Aufwand betreiben, um den Unzulänglichkeiten der Maschine (und in meinem Fall wohl auch des Besaiters) entgegenzuwirken. Ich kann auch verstehen, dass sich halbwegs professionelle Besaiter niemals mit einer Maschinen wie der Pioneer abgeben würden. Für Besaitungsanfänger ist sie trotzdem geeignet. Schon allein, weil man gezwungen ist, sich seeeehr intensiv mit der Thematik auseinanderzusetzen.

Vielen Dank an alle, die mir geholfen und meinen Dilettantismus ertragen haben. Ich habe hier wirklich jede Menge gelernt. Nicht nur übers Besaiten als Handwerk, sondern auch über Besaitungshärten und Schlägereigenschaften.

Ihr habt mich überzeugt, dass 24 Kilo für meinen 600er Prestige mit Poly zu viel sind bzw. dass ich nie tatsächlich 24 Kilo auf meinen fremdbesaiteten Schlägern hatte. Habe gestern aus Spaß tatsächlich mit 24 Kilo bespannt (die nachweislich auch rausgekommen sind). Da ist wirklich nicht mehr viel mit Gefühl. DT-Wert ist übrigens annähernd 40.

Ich bin dann mal raus und konzentriere mich wieder aufs Tennisspielen. Da gibt's auch noch genug Baustellen.

[fritzhimself]

Tolles Feedback!
Wie du jetzt selbst festgestellt hast, musst du die Basics des Bespannens genau kennen, um die Schwachstellen der Maschine auszuloten, um diesen entgegenzuwirken.
Dieser Trip hat dich sicher ein paar Schritte weitergebracht.
Du wirst noch zur Erkenntnis kommen, dass es mit einer "besseren" Maschine viel mehr Spaß machen wird, zumal du erkannt hast, dass auf einem 600er kaum wer 24kg einstellt, wenn die Maschine richtig kalibriert ist bzw. richtig bedient wird.

[albe]

@Schafffino, ich bewundere deine Hartnäckigkeit und deine Geduld, du hast trotz der vielen negativen Kritik, speziell über deine Maschine nie den Glauben aufgegeben und immer wieder betont für mich reicht das, ich bekomme es hin
Du hast jetzt eine Lösung gefunden, mit der du zufrieden und vor allem auch überzeugt bist.
Kollege fritzhimself war und ist ja ein harter Kritiker dieser Maschine und sein Urteil war ja eher, das Ding gehört in den Schrott, aber er hat auch dazu beigetragen, dass du Lösungen gefunden hast, mit der du gut leben kannst. Ich gebe ihm aber recht, wenn er sagt: Du wirst noch zur Erkenntnis kommen, dass es mit einer "besseren" Maschine viel mehr Spaß machen wird Irgendwann wird der Zeitpunkt kommen, wo du nicht nur für Dich bespannst, sondern auch für Kollegen, noch besser Kolleginnen Da hast du dann nicht die Möglichkeit mehrer Bespannungshärten auszuprobieren bzw. zu testen um die ideale Kg- Zahl zu finden.

Wenn du genauso hartnäckig bist beim Tennisspiel, bekommst du auch dort deine Baustellen in den Griff.