Dehnungsphase nach Besaitung beschleunigen

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  • Schmetterstop
    Experte
    • 27.12.2014
    • 622

    #61
    Zitat von Barbony
    Eigentlich ist genau dafür ein DT Messgerät da
    Dafür benutze ich es auch. Deshalb sind mir Aussagen wie "da kommt nichts mehr raus" auch etwas fremd. Wenn bei mir die Saite durch ist, kommt da noch ordentlich Pfeffer raus, weil die Flächenhärte stark abgenommen hat. Ich habe da auch weniger Armprobleme mit, als bei einer harten Saite bzw einer hohen Flächenhärte. Deshalb kann ich nur vermuten, dass andere Saiten anders totgehen als die, die ich spiele. Oder sie werden, nachdem sie schon für mich tot wären, noch lange weitergespielt und sterben einen weiteren Tod (verlust der Elastizität oder andere Verluste der Spieleigenschaften).
    Yonex Ezone DR 100 + MSV Hepta Twist 1,25mm

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    • Schmetterstop
      Experte
      • 27.12.2014
      • 622

      #62
      Experiment

      Ergebnisse eines Experiments von mir:

      Aufbau:
      Am Donnerstag habe ich 3 Schläger gleichen Modells jeweils mit der gleichen Saite besaitet, dabei jedoch jeweils eine andere Methode benutzt:

      Schläger 1: 24 kg, 60 Sekunden Zugzeit
      Schläger 2: 24,5 kg, 60s Zugzeit, danach Belastung des Saitenbetts mit dem Fuß.
      Schläger 3: 24kg, kurze Zugzeit (Bei Längstsaiten ca 5s, bei Quersaiten 10s)

      Einen Tag später wurden alle drei Schläger für 2 Stunden zeitgleich gespielt. Die drei Spieler hatten dabei in etwa eine ähnliche Schlaghärte und Spielniveau (ambitionierte Hobbyspieler).

      Die Entwicklungen der Flächenhärte wurde zum einen mit dem ERT300 festgehalten, zum anderen durch die Resonanzfrequenz mit einer Frequenz-Analyse App.

      Ergebnisse:

      Zwischen den langsam und schnell besaiteten Schlägern(1 und 3) ergab sich unmittelbar nach der Besaitung laut ERT300 kein Härteunterschied (beide DT 35). Die Frequenzanalyse ergab eine Differenz von 7 Hz (S1: 590Hz, S3: 583Hz). Hier war der schnell besaitete Schläger etwas weicher. Schläger 2 wurde mit 0,5kg härter bespannt und erreichte DT 36 und eine Frequenz von 597.

      Die Abnahme der Härte verlief in allen drei Fällen nahezu identisch. Alle Schläger hatten nach der Spiel-Einheit 3DT Werte und 26-27Hz gegenüber ihrer Härte unmittelbar nach der Besaitung verloren. Die Zugzeit schien hier keinerlei Einfluss gehabt zu haben.

      Schläger 2 wurde vor der Spiel-Einheit durch Druck belastet (mit Fuß draufgestellt). Dadurch konnte die Flächenhärte zwar abgebaut werden (3 Hz), jedoch nicht in dem Maße, wie zunächst erhofft. Der DT Wert blieb gleich. Während der Spieleinheit erlitt Schläger 2 jedoch die geringsten Härteverluste (14 Hz) im Vergleich zu Schläger 1 und 3 (jeweils 16 Hz).

      Eine Belastung des Saitenbetts vor dem Einsatz bewirkt also scheinbar eine höhere anschließende Konstanz der Flächenhärte beim Spielen. Jedoch reicht es nicht einige Male auf den Schläger aufzutreten um einen spürbaren Effekt zu erzielen. Eine Vorrichtung wie Saitech sie empfohlen hat, ist da sicher sinnvoller.



      Abschließend noch das Feedback der Spieler: Alle hatten ein sehr gutes Spielgefühl und laut eigenen Aussagen eine ausgezeichnete Kontrolle. Die Saite spielte sich wohl auch recht konstant während der zwei Stunden.

      Mein Fazit: Leider hat sich das langsame Besaiten in diesem Versuch nicht als das Mittel für eine konstantere Flächenhärte erwiesen, das ich mir erhofft hatte. Der Spannungsabbau verlief bisher nahezu identisch, unabhängig von der Besaitungsmethode.
      Jedoch scheint das Belasten und reduzieren der Flächenhärte NACH dem Besaiten den weiteren Spannungsabbau zu verlangsamen. Ich werde evtl in die Richtung ein wenig weiter experimentieren.

      Ich hoffe ihr könnt da für euch etwas sinnvolles aus dem Experiment ziehen, das erstmal natürlich nur für sich steht und nicht repräsentativ ist.

      PS: den Anstieg der Härte einen Tag nach dem Spielen kann ich mir nicht so recht erklären. Evtl sind diese auf Temperaturunterschiede (Rahmen, Saite, Mess-Sensoren) zurückzuführen.
      Zuletzt geändert von Schmetterstop; 04.03.2017, 14:54.
      Yonex Ezone DR 100 + MSV Hepta Twist 1,25mm

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      • Tennisman
        Neuer Benutzer
        • 18.12.2024
        • 2

        #63
        @ Schmetterstop
        Respekt für die Arbeit und Zeit welche du investiert hast.

        Wo ich immer so ein bischen Magenschmerzen bekomme ist die Aktion mit dem Fuß auf die Besaitung treten.

        Gibt es dort eine Untersuchung was mit dem Rahmen passiert? Ich weiß es wurde von einem User geschrieben er ist der Meinung daß das dem Rahmen bestimmt nichst ausmacht, weil ja ganz andere Kräfte auf den Rahmen wirken wenn der Ball geschlagen wird. Ich bin mir nur nicht sicher ob das vergleichbar ist. Der Ball berührt den Schläger nur für Millisekunden und der Schläger kann frei schwingen. Hier liegt der Schläger am Boden und wird mit dem Körpergewicht ? Kg in der Mitte für mehrere Sekunden belastet.

        Ich würde jetzt vermuten daß es für den Rahmen besser ist das nicht zu machen. Man müsste sich einmal bei einem Schlägerhersteller erkundigen. Evtl. macht es ja gar nichts aus und meine Befürchtung ist komplett unbegründet.

        Zurück zum Experiment. Es wäre jetzt interessant mit einer elektronischen Maschine und eingeschaltetem Prestretch zu besaiten und zu messen.

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        • bernado
          Forenjunky
          • 06.09.2006
          • 2565

          #64
          Mein lieber Tennisman, du sprichst mir aus dem Herzen. Ich habe mal gesehen, wie das jemand gemacht hat, und sofort Bauchschmerzen bekommen.
          Übrigens wirst du dir Anfragen bei Schlägerherstellern ersparen können. Kein Schlägerhersteller wird in seinen Schläger treten.

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          • Tennisman
            Neuer Benutzer
            • 18.12.2024
            • 2

            #65
            Zitat von bernado
            Übrigens wirst du dir Anfragen bei Schlägerherstellern ersparen können. Kein Schlägerhersteller wird in seinen Schläger treten.
            Ja aber die Schläger werden in vielen Versuchsreihen bezüglich Verformung usw. getestet. Ich glaube ich habe bei einem Video von Head auch eine Maschine gesehen die einen Druck genau in die Mitte aufgebaut hat und dann wurden die Daten der Rahmenverformung usw. gemessen.

            Wir haben ja ein altes Pacific Testcenter hier



            bei welchem so die Flächenhärte so gemessen wird. Mit diesem könnten man evtl. messen wie sich die Saite verhält wenn man nicht mit dem Fuß darauf tritt, sondern etwas kontrollierter über einen gewissen Zeitraum ein gewisses Gewicht auf das Saitenbett einwirkt. Man könnte das dann genau wie Schmetterstop das gemacht nach dem Besaiten messen, nach dem das Gewicht auf das Saitenbett eingewirkt hat und dann nach dem spielen. Ich habe aber nicht die Motivation und Zeit das zu erforschen.

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            • bernado
              Forenjunky
              • 06.09.2006
              • 2565

              #66
              Alles klar, aber dieses Teil besitzt nicht die Form eines Schuhs mit Absatz und Profil.
              Aber das wolltest du ja wohl auch belegen.
              Viele Grüße,
              Bernado

              Kommentar

              • Schmetterstop
                Experte
                • 27.12.2014
                • 622

                #67
                Zitat von bernado
                Alles klar, aber dieses Teil besitzt nicht die Form eines Schuhs mit Absatz und Profil.
                Aber das wolltest du ja wohl auch belegen.
                Viele Grüße,
                Bernado
                Also bei mir waren es auch keine High Heels, falls das deine Sorge war.
                Yonex Ezone DR 100 + MSV Hepta Twist 1,25mm

                Kommentar

                • bernado
                  Forenjunky
                  • 06.09.2006
                  • 2565

                  #68
                  Keine große Sorge! Aber bei mir gibt es den qualitativen und quantitativen bzw. messbaren Aspekt. Qualitativ die ästhetische Vorstellung, dass da jemand mit einem Fuß in den Schlägerrahmen tritt, quantitativ die Vorstellung, dass man einfach im vornherein mit weniger Spannung besaiten könnte.
                  Wir schaukeln uns hier schon in recht abwegige Diskussionen hinein.

                  Kommentar

                  • schotte
                    Experte
                    • 18.12.2008
                    • 732

                    #69
                    merkst du das auch schon " Bernado "

                    Kommentar

                    • scoop
                      Insider
                      • 13.09.2007
                      • 458

                      #70
                      Wann ist denn die Wohlfühlphase erreicht?

                      Es ist doch so, dass direkt nach dem Besaiten der Schläger deutlich länger gespielt werden muss, als wenn er sich ca. 24 Stunden entspannen kann.
                      Dabei kommt es ja auf die Ballkontakte an. Wieviele Schläge sind das? 50, 100, 200 oder mehr? Ich hab da eine Idee, die auch messbar ist.......

                      Mir ist das bei der Babolat Hurricane Tour extrem aufgefallen. Bei unterschiedlichen Härten war die Saite erst nach ca. 20 Minuten in dem Bereich, wo ich Touch drin hatte.

                      Kommentar

                      • saitech
                        Experte
                        • 14.08.2007
                        • 695

                        #71
                        Schnelle Saite?

                        Mein Fazit: Leider hat sich das langsame Besaiten in diesem Versuch nicht als das Mittel für eine konstantere Flächenhärte erwiesen, das ich mir erhofft hatte.
                        Das kann logisch sein, wenn das eine „schnelle Saite“ ist.

                        Die „Dehnungs-Geschwindigkeit“ von Saiten ist sehr unterschiedlich.

                        Das sehen wir bei dem Tests, es kann 3 bis 15 Sekunden dauern bevor alle Dehnung in der Saite entwickelt ist
                        Auch bei dem Spannen auf der Maschine merkt man dass wenn die Maschine lang nachzieht.

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                        • Kluntje64
                          Veteran
                          • 29.07.2012
                          • 1593

                          #72
                          Ich denke auch, dass dieses Fazit zunächst einmal nur für diese eine Saite gelten kann.
                          Ich vermute, dass die Saiten sich da verschieden verhalten.
                          Ich hatte ja den Versuch mit der Head Lynx angekündigt und bin gespannt ob das dann anders wird. Zunächst muss ich aber erst einmal meine höhere Einsicht zufrieden stellen und die versprochenen Renovierung zu Ende bringen.
                          Als Gott die Frau erschaffene hatte sagte er zu Adam:
                          Dahinten ist Gerste und Hopfen, mehr kann ich nicht für dich tun.

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                          • bernado
                            Forenjunky
                            • 06.09.2006
                            • 2565

                            #73
                            Die Dehnungsgeschwindigkeit der Saiten ist unterschiedlich. Das ist eine richtige Anmerkung von dir!
                            Deutlich sieht man den Unterschied zwischen einer Gamma Moto oder einer Head Lynx.
                            Bei der Lynx muss man wirklich etwas länger warten, bis man abklemmt. Aber du weist richtig auf die Zeitspanne hin. Aber selbst bei der Lynx genügen drei bis vier Sekunden. Das bedeutet, noch einmal den Hebel etwas hoch und Nachspannen (wenn man keine Stringway benutzt-schmunzel).
                            Bei mir stellt sich das Wohlgefühl zwischen TT-35 und 34 sofort ein, wenn ich die
                            ersten Schläge mache. Sollte dies nicht der Fall sein, wechsle ich die Saite.
                            Wenn jemand glaubt, mit dem Fuß nachhelfen zu müssen, sollte er lieber sofort weicher besaiten. Und wenn er das Wohlgefühl schnell verliert, muss er schneller wieder neu besaiten. Aber dass der Spielraum des Wohlfühlens so gering sein sollte, habe ich in der Praxis noch nie gehört. Und ich spreche nun wirklich von Spielern mit einer Lk zwischen 2 und 12. Eines der lustigsten Begegnungen in dieser Hinsicht war die mit Jürgen Dreekmann aus Halle, der eine Hybrid spielte: Ich meine Focus Hex längs (nicht mehr ganz sicher) und Wilson Sensation (ganz sicher). Seine Besaitungshärte kannte er nicht so recht. Die Wilson Sensation ist besonders wegen ihrer Spannungsinstabilität bekannt. Also was soll's! Ausprobieren, neu besaiten! Hersteller der Polys befinden sich ohnehin auf dem Pfade einer immer größere Spannungsstabilität. Nur in einer Hinsicht bin ich sicher: Wir benötigen weder den Fuß noch eine obskure Maschine, die von oben noch einmal wie eine Stanze herunterkommt. Es sei denn, Herstellern einer solch teuren Maschine gelingt es, die Bedürfnisse in dieser Richtung zu wecken.
                            Unser Forum wäre dafür die richtige Plattform.

                            Kommentar

                            • Schmetterstop
                              Experte
                              • 27.12.2014
                              • 622

                              #74
                              Zitat von saitech
                              Das kann logisch sein, wenn das eine „schnelle Saite“ ist.

                              Die „Dehnungs-Geschwindigkeit“ von Saiten ist sehr unterschiedlich.

                              Das sehen wir bei dem Tests, es kann 3 bis 15 Sekunden dauern bevor alle Dehnung in der Saite entwickelt ist
                              Auch bei dem Spannen auf der Maschine merkt man dass wenn die Maschine lang nachzieht.
                              Hast du da irgendwelche Daten? Ich freue mich ja immer so über Zahlen und Tabellen.
                              Yonex Ezone DR 100 + MSV Hepta Twist 1,25mm

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                              • saitech
                                Experte
                                • 14.08.2007
                                • 695

                                #75
                                Entschuldigung Schmetterstop,

                                Wir merken das schon bei den Tests, aber notieren keine Daten davon.

                                Kommentar

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