Saiten prestretched

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  • MackervomAcker
    Benutzer
    • 28.04.2016
    • 96

    Frage Saiten prestretched

    Hallo liebe Freunde des gepflegten Tennissports!

    Auf dem Gebiet der Multi-Saiten bin ich noch ein absoluter Neuling, wollte mich mit der Thematik jetzt mal ein wenig näher befassen und austesten. Klar ist mir, dass man eine Multi immer vordehnen und relaxieren lassen sollte.
    Was ist aber von der Angabe "prestretched" bei einigen Saiten zu halten?
    Kann dann wirklich auf ein Vordehnen verzichtet werden?


    Hoffe die Experten auf dem Gebiet können mir da weiterhelfen
  • Tennisman
    Neuer Benutzer
    • 18.12.2024
    • 0

    #2
    Zitat von MackervomAcker
    Hallo liebe Freunde des gepflegten Tennissports!

    Auf dem Gebiet der Multi-Saiten bin ich noch ein absoluter Neuling, wollte mich mit der Thematik jetzt mal ein wenig näher befassen und austesten. Klar ist mir, dass man eine Multi immer vordehnen und relaxieren lassen sollte.
    Was ist aber von der Angabe "prestretched" bei einigen Saiten zu halten?
    Kann dann wirklich auf ein Vordehnen verzichtet werden?


    Hoffe die Experten auf dem Gebiet können mir da weiterhelfen
    Vordehnen muß man eine Multi oder Darmsaite nicht zwangsläufig. Vorgedehnte Saiten kommen auf dem Schläger viel härter raus. D.h. wenn dir jemand einen Schläger bringt und möchte 25/24 Kilo hat der vorgänger höchstwahrscheinlich nicht die Saite vorgedehnt und wenn Du dann vordehnst, wird der Kunde dir sagen daß der Schläger zu hart besaitet ist.

    Wenn du eine elektronische Maschine hast und z.B. 5% prestretch einstellst kanns Du das Zuggewicht um ca. 5% niedriger einstellen und bekommst dort eine ähnliche Flächenhärte wie sie urprünglich war.

    Saiten, wie z.B. manche von Isospeed, welche bereits vorgedehnt sind, würde ich jetzt nich noch einmal vordehnen.
    Zuletzt geändert von Gast; 23.02.2017, 02:44.

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    • MC1986
      Experte
      • 16.10.2013
      • 675

      #3
      Ich dehne NUR bei Darm und Multi vor. Aber nur wenn es ausdrücklich verlangt ist.
      Bei meinem Schläger Längs Multi oder Darm bin ich auch etwas runtergegangen von der Gesamthärte um die Saite dann vorzudehnen (10%) um das Verrutschen der Saite zu minimieren.
      Dadurch hält meine Saite statt 45 Minuten zumindest mal 1 1/2 Stunden.
      Schläger: Wilson Blade98 Black 16x19 (320g - 31cm - 283 SW)
      Besaitungsmaschine: Prince 6000, Tuning: Babolat RDC
      Favoriten: Federer, Dimitrov, Haas, Monfils, Berdych

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      • Monzo
        Veteran
        • 19.06.2008
        • 1837

        #4
        Dito. Ich dehne Darm und Multi auch nur vor, wenn es gewünscht wird. Ich frage allerdings auch schonmal danach. Meistens werde ich dann nach Vor- und Nachteilen gefragt. Da die meisten Multi nehmen, weil sie ihre Arme und Schulter schonen möchten und deswegen was elastisches wollen, wird dann ohne Prestretch gearbeitet. Außer ich weiss, dass derjenige gut draufhaut und etwas Kontrolle braucht, dann eher mit, in der Regel 10%.

        Muss allerdings dazu sagen, dass dies relativ selten vorkommt. Meistens wolle alle Poly bzw. können diese problemlos spielen

        Kommentar

        • MackervomAcker
          Benutzer
          • 28.04.2016
          • 96

          #5
          Zunächst einmal vielen Dank für die sehr qualifizierten Antworten.
          Meine Motive mal Multis auszutesten, sind nicht Arm- oder Schulterschonung, damit habe ich keinerlei Probleme.
          Mir geht es einfach darum, auszutesten, ob mir zum Einen das Schlaggefühl liegt, bzw ob man zum Zweiten vielleicht etwas mehr Touch und Power bekommen kann, wenn man das Saitenbett einer recht starren Poly wie der UltraCable oder der Gamma moto mit einer Multi quer "aufweicht".

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          • bernado
            Forenjunky
            • 06.09.2006
            • 2563

            #6
            Vordehnen

            Ich ziehe Multis und Darm zwar über die Türklinke, vor allem, um die Saite ein wenig zu glätten und zu verhindern, dass sie sich sofort wieder verheddert, wenn es ans Besaiten geht. Aber ich ziehe sie nur ein wenig an, hänge mich also keineswegs richtig hinein. Wenn man während des Besaitungsprozesses den Hebelarm im Auge behält, also nicht zu schnell die Klemmen setzt, wird man immer sehen, ob die Saite sich noch dehnt. Ein besonderes Vordehnen habe ich immer schon für überflüssig gehalten.

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            • saitech
              Experte
              • 14.08.2007
              • 695

              #7
              Bleibende Dehnung ist wichtig!

              Hoffe die Experten auf dem Gebiet können mir da weiterhelfen.
              Nach meiner Meinung hängt das ja oder nein vordehnen von Saiten nicht ab von Multi oder mono.

              Die Dehnung von Saiten besteht hauptsächlich aus bleibende Dehnung und weniger aus elastische Dehnung.
              Diese bleibende Dehnung entsteht bei dem ersten Zug und deshalb braucht man bei dem zweiten Zug weniger Zugweg.

              Bei Vordehnen „entfernt“ man also diese bleibende Dehnung. Das Resultat ist dass die Saiten weniger Spankraft verliert aber auch weniger Komfortabel Spielt.
              Vordehnen ist nur bei Saiten sinnvoll die viel bleibende Dehnung haben und ist sinnlos mit Saiten mit weniger bleibende Dehnung (Weil dort einfach nichts zu entfernen ist.)

              Weil es sehr viele Mono Saiten gibt die viel dehnen ist es sicher sinnvoll diese auch vor zu dehnen.
              Diese List zeigt die Dehnungsresultaten von vielen Saiten.
              Für alle Saiten in der SXC Klasse (letzte Säule) ist vordehnen sinnvoll.
              Die bleibende Dehnung wird in derm Säule „remaining elongation“ gezeigt.

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              • bicmic
                Experte
                • 14.03.2012
                • 665

                #8
                Hallo saitech, die Parameter von calc 5 und calc 6 basieren, wenn ich die Tabelle richtig lese, auf dem Dehnungsversuch von 20 kg auf 40 kg Spannkraft. Wenn du die eher üblichen Bespannhärten von 20 kg bis 30 kg zur Auflistung heranziehst, würden sich hier ganz andere Werte ergeben. Das Verhältnis zwischen elastischer Verformung und plastischer Verformung der Saite wäre hier ein anderes, diese Verformung verhält sich nicht linear bei unterschiedlichen Zugkräften.
                Bei den Zugversuchen die ich mache, messe ich die Werte der plastischen/elastischen Verformung bei verschiedenen (realisischen und unüblich hohen Spannkräften), es ergibt sich so eine Annäherungskurve die viel über die Eigenschaften der Saite aussagt.

                Noch 2 Fragen: Wie leitest du die "stiffness" und die Kategorieen S1, S2 etc her?

                Kommentar

                • saitech
                  Experte
                  • 14.08.2007
                  • 695

                  #9
                  Hallo saitech, die Parameter von calc 5 und calc 6 basieren, wenn ich die Tabelle richtig lese, auf dem Dehnungsversuch von 20 kg auf 40 kg Spannkraft. Wenn du die eher üblichen Bespannhärten von 20 kg bis 30 kg zur Auflistung heranziehst, würden sich hier ganz andere Werte ergeben. Das Verhältnis zwischen elastischer Verformung und plastischer Verformung der Saite wäre hier ein anderes, diese Verformung verhält sich nicht linear bei unterschiedlichen Zugkräften.
                  Wir messen die Dehnung in 2 Schritten vaon 20 zu 30 und von 30 zu 40 kg und beide Werten werden in der Tabelle gezeigt in calc 1 und calc3 .

                  Dabei ist folgendes noch wichtig:
                  - Um die Spieleigenschaften der Saite zu wissen muss man mit der Spannkraft rechnen im Moment des Aufpralls mit dem Ball, und die ist natürlich höher als die Spannkraft.
                  - Die Spannkraft in de Längssaiten wird nach besaiten bis 20 % höher als der eingestellten Wert auf die Maschine, weil die Längssaiten gedehnt werden durch die Quersaiten.
                  - Die Dehnung über 30 kg ist wichtig um zu wissen wie geeignet eine Saite ist für höhere Spanngewichte. Mansche Saiten sind „benutzbar“ bis 30 kg und viel schlechter über 30 kg.

                  Noch 2 Fragen: Wie leitest du die "stiffness"………………?
                  Diese Stiffness ist die Steifheit die de Spieler fühlt von der Saite.
                  Es ist die kraft pro % totale Dehnung (bis 30 kg).

                  und die Kategorieen S1, S2 etc her

                  Die Klassifikation ist basiert auf die Totale Dehnung von 20 bis 40 kg.

                  Sxc *= tot.rek >5,0 = Extra Comfort
                  S1 = tot.rek 4,0-5,0 = Comfort
                  S2 =tot. rek 3,3-4,0 = Allround
                  S3 =tot. rek tussen 2,4-3,2 = Spin Playability
                  S4 =tot. rek <2,4 = Spin Durability
                  Noch eine wichtige Bemerkung:
                  Die SXC Klasse sind eigentlich Saiten die zu viel dehnen, aber um das nicht zu negativ zu machen haben wir das Extra Komfort genennt.

                  Kommentar

                  • bicmic
                    Experte
                    • 14.03.2012
                    • 665

                    #10
                    Hallo Saitech,
                    wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe benutzt du eine Saitenprobe und spannst diese von 20kg auf 30kg. Dann mißt du die Längenveränderung (1. Messpunkt), dann entspannst du die Saite bis zur Ausgangsspannung von 20kg (2.Messpunkt Länge), dann erhöhst du die Spannung auf 40kg (3.Messpunkt), dann enspannst du auf 30kg (4.Messpunk) und dann wieder auf deine Ausgangsspannung 20kg (5.Messpunkt).

                    Mir ist immer noch nicht klar geworden welche deiner Messwerte du zur Herleitung der Stiffness nimmst. Dieser Wert soll ja wenn ich dich richtig verstehe, eine gewisse Aussagekraft zur "Qualität" der Saite haben.

                    Die getroffene Einteilung in die gewählten Kategorieen S1,S2...Sxc ist immer etwas problematisch, da sie eigentlich willkürlich gewählt worden ist.

                    Ich denke das meine Methode zur Herleitung von Saiteneigenschaften aussagekräftiger ist. Ich benutze für jede Spannungsänderung eine andere Saitenprobe und bestimme aus allen Messungen eine Verlaufskurve für elastische und plastische Verformung der Saite. Hier kann man z.B. schon anhand der Steigung der Verlaufskurven treffende Aussagen zu den Eigenschaften verschiedenen Saiten machen.

                    Kommentar

                    • saitech
                      Experte
                      • 14.08.2007
                      • 695

                      #11
                      Hallo Bimic,

                      Natürlich gibt es mehr gut Saiten Testen, das wichtige ist dass die Ziffer gemessen werden, die kein Lieferant erzählt.

                      Weil wir diese Methode schon seid 1985 benutzen werden wir die gerne so halten.

                      Die Messung geht etwas anders:
                      Wir spannen bis 30, messen die Dehnung.
                      Erhöhen nach 40 und messen wider.
                      Senken nach 30 und messen
                      Senken nach 20 und messen.

                      Die getroffene Einteilung in die gewählten Kategorieen S1,S2...Sxc ist immer etwas problematisch, da sie eigentlich willkürlich gewählt worden ist.

                      Die Klassen sind versuchsweise entstanden durch Praxis tests von die verschiedene Saiten.

                      Kommentar

                      • bicmic
                        Experte
                        • 14.03.2012
                        • 665

                        #12
                        Hallo Saitech,

                        ...., das wichtige ist dass die Ziffer gemessen werden, die kein Lieferant erzählt.
                        da bekommst du meine volle Zustimmung

                        Ich habe auch garnichts gegen die Kategorieen, finde es eben etwas schwierig hier einen Grenzwert (bis hier und jetzt fängt die nächste Kotegorie an) zu benennen, auch wenn er durch Paxistests ermittelt wurde.

                        Das individuelle Empfinden ist doch meist sehr unterschiedlich und somit nicht objektiv, deshalb sehe ich es als etwas problematisch an.

                        Die Menge der von dir durchgetesteten Saiten ist schon ziemlich beeindruckend.

                        Kommentar

                        • saitech
                          Experte
                          • 14.08.2007
                          • 695

                          #13
                          Vielleicht erklärt dieses die Klassen:

                          S1 Maximal Komfort.

                          S2 Allround

                          S3 Spinspiel mit gute Spieleigenschaften.

                          S4 Spinspiel mit maximaler Lebensdauer.

                          Wie man in unser Tension Advisor sehen kann empfehlen wir immer eine gewisse Saitenklasse zusammen mit einer Saitenhärte (siehe Seite 3.)

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