Wie stark ist die Auswirkung der Besaitungshärte?

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  • WillyWusel
    Postmaster
    • 15.08.2017
    • 150

    Wie stark ist die Auswirkung der Besaitungshärte?

    Hallo zusammen,

    beim Stöbern im Netz bin ich auf diesen:

    Beitrag zum Thema Besaitung gestoßen.
    Dort steht oben auf Seite 5, dass ein Bespannungsunterschied von einem kg bei gleicher Schlaghärte sage und schreibe einen Unterschied von 2m in der Länge des Ballflugs ausmachen soll.
    Ich muss gestehen, ich kann mir nicht vorstellen, dass das auch nur annähernd in der Nähe der Realität ist.
    Ich habe meine Bespannungshärte vor ein paar Wochen drastisch raufgesetzt. Von 21/22 kg auf 26 kg. Danach bin ich zum Training und habe einen Vergleichstest gemacht. Der gleiche Schläger, die gleiche Maschine und die gleiche Saite, nur eben klar unterschiedliche Bespannungshärten.
    Laut der Rechnung von oben müssten ja da Unterschiede von 8-10m in der Länge bei rauskommen.
    Nach meiner Erfahrung würde ich jetzt sagen: Nie und nimmer. Nicht mal annähernd.
    Frage in die Runde: Was ist den Eurer Kenntnisstand bezüglich des Zusammenhangs von Bespannungshärte und Ballflugweite?
    Ich persönlich würde so auf 20-30 cm pro kg tippen. Auf keinen Fall sind das 2m...
  • Damentrainer

    #2
    Hallo Willy Wusel,

    also ich habe da keinen "Kenntnisstand", nur Erfahrungen und Vermutungen.
    - 2m Länge erscheint mir grundsätzlich zu viel
    - wenngleich es sicher von der Spielweise, bzw. dem Drall abhängt. Mit viel Vorwärtsrotation haben wir sicher viel weniger Einfluss auf die Länge als bei starkem Slice
    - allerdings glaube ich auch, dass wir nach dem ersten Ballkontakt schon zumindest im Unterbewusstsein gegensteuern und wir damit gar keine aussagekräftiges Ergebnis bekommen

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    • Brntls
      Benutzer
      • 19.12.2006
      • 70

      #3
      Die genannte Erkenntnisse wurden gewiss auf dem Prüfstand von Wissenschaftlern gemessen.
      Was mit Sicherheit eine Rolle spielt ist die Saite. Denn eine Naturdarmsaite ist was anderes als eine starre, kaum dehnbare "moderne" Polyestersaite oder eine noch steifere Kevlarsaite.
      Auch die verwendete Schläger (Kopfgröße, Steifigkeit) spielen bei so einer Aussage/Messung eine Rolle. 21 Kg auf ein Midsize oder Oversize sind 2 Welten.
      Daher lässt sich alles bestimmt nicht so einfach in konstanten Zahlen wiedergeben.
      Es gehört aber nicht dem Zufall, dass Profis ihre Schläger(eigentlich die Saite) heute so oft wechseln. Sie benötigen eine gleiche Rückmeldung vom Material.

      Kommentar

      • Brntls
        Benutzer
        • 19.12.2006
        • 70

        #4
        Roger Federer nutzt seit Jahren eine gleiche Saite (Naturdarm/Poly Hybrid).
        Er wechselte vor ca. 2-3 Jahren von einem Schläger mit 90inch Kopfgröße zu einem mit etwa 97inch.
        Wenn er vorher 21-23kg bespannte, ging mit dem Wechsel auf 26-27 Kg hoch, um eine etwa gleiche Rückmeldung zu bekommen, bei etwa gleicher Kraft, die er ausübte (ich behaupte sogar weniger Kraft als vorher).
        Das zeigt eigentlich die Auswirkung der Saite, wie auch des Schlägers.

        Der gleiche Roger spielte in seinen ersten Jahren als Profi eine reine Naturdarmseite (siehe auf UTube das Spiel gegen Safin 2001 auch Asche https://www.youtube.com/watch?v=wp3ZM3tFdpQ). Er hadert oft mit sich selbst und mußte deutlich mehr für Kontrolle im Spiel kämpfen, trotz kleinerem Schlägerkopf (85 inch und höhere Besaitungshärte ca. 29-30 kg).
        Zuletzt geändert von Brntls; 18.08.2017, 11:22.

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        • Schmetterstop
          Experte
          • 27.12.2014
          • 622

          #5
          1-2 kg machen für mich schon sehr viel aus. Allerdings steuert man, wie schon gesagt, automatisch gegen. So wird fehlende Länge häufig durch eine höhere Flugkurve kompensiert.

          Du kannst ja mal selbst den Test machen: Zwei frisch besaitete Schläger, einer mit 25, der andere mit 23. Halbe Stunde Hitting mit 23, dann fliegender Wechsel auf 25.
          Yonex Ezone DR 100 + MSV Hepta Twist 1,25mm

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          • Knipser
            Experte
            • 26.12.2015
            • 757

            #6
            Ich hab mich gestern mit einem "DT40-Schläger" 45 Minuten einjustiert und bin dann auf einen "DT36-Schläger" (gleicher Rahmen, gleiches Gewicht SW etc.) gewechselt und hatte damit einige Ballwechsel mit ca. 1,50 mehr Länge. Die Bälle gingen ins Aus.

            Das habe ich dann mit (noch) mehr Spin kompensiert - war trotzdem Mist, der Kescher.

            Wenn man das nun umrechnen will:

            1DT ^ 30-40cm mehr Länge
            Zuletzt geändert von Knipser; 18.08.2017, 12:42.
            Prince POG 107
            Solinco Hyper G DT37

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            • WillyWusel
              Postmaster
              • 15.08.2017
              • 150

              #7
              Unklarheit

              Danke für die Antworten. So ganz einig scheint man sich hier ja auch nicht zu sein. Dass es allerdings pro Kilo grundsätzlich und unabhängig von der Saite 2m pro Kilo sein sollen, glaubt hier ja dann scheinbar doch auch niemand so richtig.
              Vermutlich hängt es in der Tat auch von der Dehnfähigkeit der Saite ab. Eigentlich habe ich mit der Isospeed Control schon eine ziemlich dehnbare Saite benutzt. Aber auf 2m pro Kilo komme ich da sicher nicht. Bei einer wirklich starren Saite dürfte der Unterschied pro Kg noch mal deutlich geringer sein.
              Wenn man bedenkt, wie viel Geld insgesamt im Tennissport steckt, finde ich es erstaunlich, das bei so einer Frage so viel "Gefühl" und so wenig Wissen im Tennis vorhanden ist.

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