Zugkraftveränderung Kurbel

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  • szugzi

    Zugkraftveränderung Kurbel

    Hallo,



    als Antwort auf ein Thema habe ich diese Frage schon gestellt.

    Bitte einem Neuling verzeihen, daß dieses Thema vielleicht schon behandelt
    wurde:



    Bei einer pro`s pro 7000 Kurbel habe ich festgestellt, daß sich von Zug
    zu Zug die Zugkraft um bis zu 0,7 kg ändert.



    Die Federwaage war geeicht und die Saite konnte nicht durchrutschen.



    Da ich in meiner beruflichen Tätigkeit als Sachverständiger arbeite wurde
    der Test als 3 Punkt Test (3 unterschiedliche Zuggewichte 20,25 und 30
    kg) durchgeführt. Das bitte nur um eventuelle Rückfragen zu vermeiden.



    Deshalb die Frage: Wie groß darf die Toleranz bei einer Bespannungsmaschine
    sein ? Da wir in Deutschland sind gibt es doch bestimmt eine Vorschrift,
    oder DIN.

    Mir ist schon klar, daß ich mit dieser (preiswerten) Maschine nicht die
    Genauigkeit einer EUR 1000, oder gar 10.000,-- er erreichen werde, dennoch
    sind auch 350,-- EUR nicht wenig.

    Wäre schön eine Antwort zu bekommen, vielleicht hat jemand ein ähnliches
    Problem



    Gruß



    szugzi
  • Tschevap

    #2
    Hallo und willkommen im Forum...interessante Frage!



    Hast du die Messungen bei Längssaiten, Quersaiten oder bei beidem gemacht?

    Kommentar

    • szugzi

      #3
      Hallo Tschevap,



      aus Zeitgründen wurde die Messung von mir nur an der Längssaite durchgeführt.

      Das auch nur weil die Fixiermadenschraube der Auslöseeinstellschraube??
      (was a Wort)



      nicht korrekt angezogen war und ein Schläger den ich für eine Freundin
      bespannt hatte nicht 25 kg, sondern im Nachhinein nur 20 kg drauf hatte..
      uups.

      Momentan bespanne ich mit Target Twistflex 1,30 und bin für mich HEAD
      Liquimetal S8 zufrieden, außer eben mit der zuverlässigkeit der Bespannung.

      Kommentar

      • Tschevap

        #4
        Ich besaite seit über 15 Jahren mit einer Kurbelmaschine...

        Ein gewisser Erfahrungswert gehört da schon dazu...

        Die Kurbel hat eine Eigendynamik, d.h. die Maschine springt je nach Saitentyp,
        Schläger und eingestellter Härte früher raus und gibt somit an, die eingestellte
        Härte erreicht zu haben...

        wie du bemerkt hast, ist das aber nicht immer die gewollte Härte...

        Meist tritt dieser Effekt aber an den Quersaiten auf, d.h. durch den Druck
        und die Reibung der Längssaiten "denkt" die Maschine, die Härte sei bereits
        erreicht, dabei ist die Härte deutlich geringer und nur der Widerstand
        durch die Längssaiten erzeugt die vermeindliche Härte... (Verstanden?
        )...



        Deiner Beschreibung nach, beklagst du den Unterschied der Härte von Längssaite
        zu Längssaite, oder?

        Das ist ein anderes Problem...generell gleichen sich unterschiedliche
        Härten gerade bei den Längssaiten relativ gut aus...



        Meiner Erfahrung nach besaitet man am besten mit dem "Wunschwert" auf
        der Quersaite und die Längssaite 2kg weniger...



        Also: Wunschgewicht 25kg = Längs 23kg/Quer 25kg... sehr grob über den
        Daumen gepeilt...



        Bei einer starren Poly würde ich sogar 22/24 oder 21/23 besaiten...das
        Wunschgewicht kommt dann meist raus...



        Natürlich hängt das v.a. vom Saitentyp ab! Je weicher die Saite, desto
        härter musst du besaiten, um gleiche Werte rauszubekommen...



        Was ganz anderes: HAst du die Zangen geprüft? Oft rutscht die Saite nur
        mm durch - kaum bemerkbar...aber das sind dann schon mal ein paar kg,
        die da flöten gehen...

        Kommentar

        • szugzi

          #5
          Hi Tschevap,



          also erstmals danke für deine ausführliche Antwort.

          Ja, ich hab eigentlich ein anderes Problem, nämlich das mit der Toleranz
          bei der Zugkraft jedes einzelnen Zuges, nicht beim Besaiten des Schlägers,
          sondern sozusagen im "abgesicherten Modus" also bei einem Versuch nur
          mit der Federwaage über 20 Züge bei gleicher Zugkrafteinstellung.



          Trotzdem hilft mir speziell dein Beitrag doch sehr weiter, weil wieder
          was dazugelernt.

          So daß hier learning by doing angesagt ist.



          Was mich trotzdem etwas verwundert, führt jetzt aber in ein anderes Thema
          ist:



          Laut Bedienungsanleitung der pro`s pro und auch was in diversen Beiträgen
          steht ist die Längssaite mit ca. 1-2 kg WENIGER als die Quersaite zu
          bespannen und der letzte Zug VOR dem Knoten wieder mit 1-2 kg MEHR.



          Nach deiner Methode wird die Längssaite also mit ca. 2 kg weniger als
          dem Wunschgewicht bespannt und die Quer mit dem Wunschgewicht.



          Meiner Interprätation der Anleitung der Maschine ist Längssaite mit Wunschgewicht
          und Quersaite 1 kg weniger.



          Aber wie gesagt, das ist denke ich mal Erfahrungssache.



          Kannst du, oder jemand anderst mir eine gutes Spannungsprüfgerät empfehlen,
          denn ohne das ist die Sache ohnehin nicht richtig nachvollziehbar. Den
          DL via Mikrofon und PC Software habe ich übrigens schon heruntergeladen.



          Danke



          Gruß

          szugzi

          Kommentar

          • Jens
            Administrator
            • 13.09.2001
            • 6607

            #6
            @szugzi

            Vielen Dank für Deine Untersuchung!

            Daß sich die Zugkraft von Zug zu Zug unter ansonsten gleichen Bedingungen
            um bis zu 0.7 kg ändert, ist für mich ganz klar ein weiteres Argument
            GEGEN Kurbelmaschinen! Hebelarmmaschinen sind da einfach konstanter.

            Zu Deiner Frage habe ich leider keine Antwort, meines Wissens nach gibt
            es da keine vorgeschriebenen Toleranzbereiche bei Besaitungsmaschinen.

            Kommentar

            • Tschevap

              #7
              Die Bedienungsanleitung nennt die klassische Vorgehensweise, die z.B.
              bei Hebelarm sinnvoll ist...



              bei Kurbel allerdings nicht...hier reagiert die Feder auf die vermeintliche
              Kilozahl auf der Saite...diese ist aber bei der QUersaitenbespannung beeinflußt
              durch den physischen Druck, den die Längssaiten auf die eingefädelte Quersaite
              ausüben.

              d.h. die Kurbel zieht die Saite an und bekommt (je nach Starrheit und
              Härte der Längssaite) einen gewissen Widerstand zu spüren...diesen "misinterpretiert"
              sie als Spannung auf der Quersaite...in Wirklichkeit aber hat die Quersaite
              nichtmal 20kg und wird nur von der Längssaite derart "gedrückt", dass
              die Kurbel auf diesen Widerstand reinfällt...



              Ich hatte zu Beginn meiner Kurbelzeit zig Schläger mit superlabbringen
              Quersaiten bespannt und wunderte mich, da alle Störfaktoren ausgeschlossen
              waren (lockere Zangen usw.) und ich mich strikt an die Anleitungen hielt
              (also z.B. Längs härter als Quer...)...



              Dann fand ich heraus, dass die Kurbel eben wie oben beschrieben, auf den
              Druck der Längssaite reinfällt...



              Seitdem besaite ich die Quer immer härter und bekomme hervorragende Ergebnisse....



              Zu beachten ist allerdings, dass diese Methode (Längs weicher als Quer)
              immer vom Saitentyp und dem Schläger abhängt...





              Besaite ich eine starre Poly, mache ich immer deutlich weniger drauf und
              erhalte meist die erhoffte Spannung...

              d.h. BigBanger Original (ich will 25kg) besaite ich mit 22/24...



              Besaite ich eine Nylon, so mache ich für 25kg 24/26 drauf....



              Habe ich einen 14/18er Oversizeschläger besaite ich grundsätzlich 2kg
              härter, um die erwünschten 25kg (z.B.) zu erhalten...also 25/27 (je nach
              Saite)...



              Habe ich einen 600er Head Prestige mit 18/20er Saitenbild sinds bei ner
              starren Poly schon mal 22/24, um 25 zu bekommen...



              etwas verwirrend, ich weiß! Aber ich habe mit Messungen immer recht akurate
              und oft dem Wunschergebnis sehr nahe kommende Spannungen erhalten...



              Dazu muss man ja immer noch die Eigendehnung der Saite mit einrechnen
              (Während und nach dem Besaitungsvorgang)...



              Messgeräte können dir sicher einige hier empfehlen...ich hatte mal ne
              Zeitlang nen MIni STT, der nicht immer perfekt maß, aber doch auf lange
              Sicht mir bewies, dass die Methode gar nicht so falsch ist...zumindest
              deutlich besser als "nach Anleitung" vorzugehen...



              @Jens...Hebel langweilt Ist was für Spießer...

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              • szugzi

                #8
                Also, ich werde jetzt sofort meinen Schläger neu bespannen.

                Deinen (Tschevap) Anleitungen werde ich folgen, d.h. Längs -2 kg, Quer
                Wunschgewicht.

                Danach werde ich euch berichten.



                Vielleicht noch ein Tip vom Besaitungsanfänger an Anfänger:



                Nachdem ich mit der Ahle 2 Saiten geschrottet habe, angeritzt gleich gefatzt,
                habe ich aus unserem Lager ein Skalpell geholt, die Saite ca. 2 cm ganz
                dünn angschrägt (1,30 Q) auf mind. die Hälfte, eher dünner.



                Nun habe ich überhaupt keine Probleme mit dem Einfädeln mehr, denn wenns
                blos a bissle rausguckt, hats ja schon verloren.

                Die Zeit spielt ja bei mir keine so große Rolle, will sagen daß ich das
                Racket nicht in 20 min besaiten muß, bin eh grad erst bei 70 min, aber
                das Ausdünnen macht 1-2 min aus.

                Bis dann.



                szugzi

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                • Hawkeye2
                  You cannot be serious !!!
                  • 26.04.2002
                  • 3277

                  #9
                  Hi,



                  bin etwas erstaunt :




                  Besaite ich eine starre Poly, mache ich immer deutlich weniger drauf und
                  erhalte meist die erhoffte Spannung...




                  Habe die genau andere Erfahrung aus meinen Kurbelzeiten.



                  Starre Polys haben einen höheren "Dehnungswiderstand", d.h. die Feststellbremse
                  denkt, es wären schon 25 kp. auf der Saite, obwohl sie sich noch kaum
                  gedehnt und geschweige denn echte 25 kp. hat.



                  Daher kann ich mir gar nicht vorstellen, daß man mit 23/25 auf eine Flächenhärte
                  von 25 kp kommen soll, selbst bei Hebelarm nicht (da empfiehlt u.a. Jens
                  ja eher 24/26)...



                  Längs hat 2 kp zu wenig und quer erreicht die Kurbel nach Deinen eigenen
                  Angaben ja gar nicht den eingestellten Wert, also auch weniger als 25
                  kp, daß kann doch zusammen nicht 25 kp ergeben ?!



                  Anderes Kurbel-Denkszenario: besaite mal echten "Stacheldraht", dehnt
                  sich gar nicht, aber die Kurbel bremst bei eingestellten 25 kp. und man
                  glaubt, da wären 25 kp drauf ???



                  Beim Hebelarm würde er sich von alleine nie in die waagrechte bewegen,
                  also wüsste man, daß die Spannung nicht erreicht wird.



                  Weiche Saiten dehnt (spannt) auch die Kurbel recht ordentlich an den eingestellten
                  Wert, daher ist unbedingt Erfahrung mit Saiten, Schlägern etc. erforderlich,
                  wie Du richtig schreibst.



                  Habe die Spiky auf meinem 18/20 Schläger damals für 25 kp. letztlich mit
                  28/30 besaitet, was dann ungefähr hinkam (gemessen).



                  Wie gesagt, es wundert mich nur, keine Ahnung warum der eine es so, der
                  andere so empfindet....



                  Gruß

                  Kommentar

                  • Tschevap

                    #10
                    Ich wundere mich auch manchmal über die unterschiedlichen Ergebnisse bei
                    verschiedenen Saiten...Allerdings war das bisher immer recht genau das,
                    was ich vorhatte...



                    Ich erinnere daran, dass selbst mit Jens Meßanlage bei der Challenge in
                    Beckum exakt der Wert rauskam, den ich vorher draufhaben wollte...



                    Die Messungen mit dem STT ergaben auch die Werte, die ich vor der Besaitung
                    haben wollte...



                    Vielleicht muss man, anders als bei Hebelarm, immer von der einzelnen
                    Maschine ausgehen...ich weiß es nicht...



                    Wie gesagt: Bin sehr zufrieden mit der Methode und hatte bisher nach einer
                    langen Lernphase immer die erwünschten Ergebnisse...

                    Kommentar

                    • szugzi

                      #11
                      Hi,



                      eben, bin ja wie bekannt ein Selbstbespannungsneuling, aber auch bei der
                      Kurbel habe ich schon Unterschiede festgestellt, je nachdem ob man in
                      Hektik ist und die Kurbel schnell dreht, oder ob man gleichmäßig (über
                      die komplette Schlägerbespannung) dreht.



                      Dann finde ich ist es wichtig, die Saite beim Spannen mit dem Daumen an
                      den Spanner anzudrücken und etwas festzuhalten bis es richtig greift.



                      Na ja ansonsten ist glaub ich der berühmte Meister noch nicht vom Himmel
                      gefallen.



                      Gruß



                      szugzi

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