winner dem ist nichts zuzufügen!
Längssaiten doppelt reinziehen
Einklappen
X
-
wupper
-
Auch wenn ich jede Längssaite einzeln spanne, muss ich den Ausführungen von Winner hier mal widersprechen. Meine Technische-Mechanik-Vorlesungen sind zwar schon eine Weile her, aber dennoch gibt es hier ein paar Gesetzmässigkeiten.
Das erste Gesetz lautet: Gleichgewichtssatz
Würde ich die Reibung mal komplett aussen vor lassen, so ergibt sich, dass die Gewichtskräfte auf beiden Saiten des Ösenbandes gleich sein müssten, d.h. ich ziehe auf der einen Seite mit einer bestimmten Gewichtskraft und die gleichhohe Gewichtskraft wirkt auf der anderen Seite mit entgegengesetzter Richtung.
Das zweite Gesetz, das hier Anwendung findet ist das Prinzip der Gleitreibung und das Coulombsche Gesetz:
Normalkräfte können wir aufgrund des geringen Eigengewichts der Saite vernachlässigen. Haftreibung liegt nicht vor, da sich die Saite in der Öse beim Spannen bewegt. 40% Spannungsverlust bedeuten, dass der Gleitreibungskoeffizient bei 0,4 liegen müsste (Fr=mü*Fg). Das kann aber bei Tennissaite auf Ösenband kaum sein. Ausserdem ist dieser Koeffizient bei verschiedenen Tennissaiten unterschiedlich, so dass eine pauschale Aussage bezüglich der Prozentzahlen kaum möglich sein dürfte.
Ich lass mich aber gern eines besseren belehren.Liebe Grüße, f_panthersKommentar
-
Needle
@ Winner
Natürlich besaite ich meine Rackets auch so.
> Die Belastung der Ösen im Schläger ist höher und sehr viele Saitenrisse sind die Folge.Da die Längssaiten ungleich hart angezogen werden, ist ein starkes Verschieben der Längssaiten zu beobachten. Jeder Spin/Slice Spieler bezahlt das mit einem höherem Verschleiß.Kommentar
-
MagicMat
@Winner
Ja bespanne so auch meine Schläger. Ein stärkeres "verschieben" der Saiten konnte ich im direkten Vergleich nicht bemerken und die gespannten Saiten fühlen sich auch gleich hart an. Keinesfalls ist die zweite Saite mit nur 60% besaitet. Vielleicht macht mal jemand mit einem Messgerät einen Test und bespannt zwei Rackets. EInes davon mit zwei Längssaiten gleichzeitig und misst dann einige male...Kommentar
-
denke auch, dass es bei den saiten im herz nur wenig ausmacht. dort ist die "umlenkung" in 90 grad. aber wenns gegen aussen geht, dann wird der u-turn in ca. eine 140 grad und eine 60 grad umlenkung zerlegt. dort kann ich mir vorstellen, dass der widerstand grösser ist.Kommentar
-
4realMaster
1. 60% der Härte kann ich mir auch nich vorstellen, dass es jedoch sicherlich ein paar Prozent sind glaube ich auch.
2. Belastung in den Ösen glaube ich auch, dass diese höher ist.
3. Mehr Saitenrisse im Bereich der Ösen klingt für mich auch nicht unlogisch.
------> Trotz geringem Zeitverlust, bespanne ich schon seit jeher jede Längssaite einzeln.Kommentar
-
flinkes Bein
ich glaube es wurde schon getestet. es soll keinen unterschied machen. ich bespanne "öffentlich" in einer tennisanlage und würde es unter den zuschauenden augen einfach nicht machen. bei mir ist es einfach drinne jede bahn einzeln zu bespannen. ein schlüssiges argument dagegen habe ich auch noch nicht gelesen. die zeitersparniss ist einfach zu gering.
gewisse dinge macht man einfach nicht, auch wenn sie erlaubt sind.
Kommentar
-
Zitat von f_panthersAuch wenn ich jede Längssaite einzeln spanne, muss ich den Ausführungen von Winner hier mal widersprechen. Meine Technische-Mechanik-Vorlesungen sind zwar schon eine Weile her, aber dennoch gibt es hier ein paar Gesetzmässigkeiten.
Das erste Gesetz lautet: Gleichgewichtssatz
Würde ich die Reibung mal komplett aussen vor lassen, so ergibt sich, dass die Gewichtskräfte auf beiden Saiten des Ösenbandes gleich sein müssten, d.h. ich ziehe auf der einen Seite mit einer bestimmten Gewichtskraft und die gleichhohe Gewichtskraft wirkt auf der anderen Seite mit entgegengesetzter Richtung.
Das zweite Gesetz, das hier Anwendung findet ist das Prinzip der Gleitreibung und das Coulombsche Gesetz:
Normalkräfte können wir aufgrund des geringen Eigengewichts der Saite vernachlässigen. Haftreibung liegt nicht vor, da sich die Saite in der Öse beim Spannen bewegt. 40% Spannungsverlust bedeuten, dass der Gleitreibungskoeffizient bei 0,4 liegen müsste (Fr=mü*Fg). Das kann aber bei Tennissaite auf Ösenband kaum sein. Ausserdem ist dieser Koeffizient bei verschiedenen Tennissaiten unterschiedlich, so dass eine pauschale Aussage bezüglich der Prozentzahlen kaum möglich sein dürfte.
Ich lass mich aber gern eines besseren belehren.
Doch nun zur Praxis, ich gebe allen die es ausprobieren wollen folgende Aufgabe.
>> Präpariert einen Testschläger mit einer Saite, darauf markiert ihr mit einem "permanent Edding" zwei Linien an jedem Ende der anzuspannenden Saiten.
>> Danach messt ihr den Abstand zu einem Fixpunkt und legt die Abstände schriftlich fest.
>> Nun spannt ihr die Saite(n) mit euerem Spanngewicht an.
>> Nun messt ihr den Weg der erfolgten Dehnung der Saite(n)
Danach werdet ihr etwas Schlucken müssen.
Weiterhin möchte ich nur kurz anmerken, eine Saitendehnung erfolgt nicht linear über die gesamte Länge.
WinnerKommentar
-
Womit wir dann im plastischen Bereich der Elastostatik sind.
Interessant!
Hier fliessen dann noch mehr die unterschiedlichen Materialeigenschaften ein, so dass eine pauschale Bezifferung noch schwieriger wird. Ist ja auch toll, dass hier mal Aufklärung betrieben wird, danke Winner .
Eine Frage beschäftigt mich dann aber doch noch: Warum ist die Dehnung der Saite nicht linear über die Länge? Thema:"Hookesches Gesetz"Liebe Grüße, f_panthersKommentar
-
sulzi24
auch hier nochmal:
es wurden schon mehrmals tests von mir persönlich und von meinen kunden (alle landesliga bis staatsligaspieler) durchgeführt, wo 2 schläger nacheinander (auf einer elektronischen babolat-maschine) besaitet wurden. einer mit 2 bahnen auf einmal, einer die bahnen einzeln: - es konnte noch nie ein unterschied festgestellt werden!!
ob dies bei mechanischen maschinen auch so der fall ist, kann ich jedoch nicht sagen. könnte mir schon vorstellen, dass es da nicht so ratsam wäre, 2 bahnen auf einmal zu spannen - kann ich aber nicht sagen.Kommentar
-
YBCO
Find das schon interessant, dass hier zwei Treads mit genau gegensätzlichen Aussagen laufen. Die Einen wollen jede Längsbahn mit unterschiedlichen Gewichten belegen und die Anderen spannen 2 Saiten auf einmal und behaupten beiden Saiten hätten die gleiche Spannkraft. Ich will hier auch für keine Seite Partei ergreifen, sondern nur mal anmerken, dass man sich hier zwar viele Tipps holen kann, aber dann am Ende doch seine eigene Philosophie finden muß.
Hier noch die Markantesten „nachgewiesenen“ Aussagen aus den Treads:
4realMaster aus Bepannungsmethode IPDS
Also kann ich mir erlich gesagt nicht vorstellen, dass sich die Saiten vom Gewicht her sehr stark ausgleichen. Her Kühnel hat dies ja auch in seinem Interview eher bestätigt, indem er richtig behauptet hat, dass die Saiten an jedem Ende um 180Grad gewendet werden und dabei eine derartig hohe Kraft ensteht, dass die Saiten scheinbar mehr oder weniger fixiert bleiben!?
sulzi24 aus Längssaiten doppelt reinziehen
es wurden schon mehrmals tests von mir persönlich und von meinen kunden (alle landesliga bis staatsligaspieler) durchgeführt, wo 2 schläger nacheinander (auf einer elektronischen babolat-maschine) besaitet wurden. einer mit 2 bahnen auf einmal, einer die bahnen einzeln: - es konnte noch nie ein unterschied festgestellt werden!!Kommentar
-
MagicMat
Ich zumindest kann sulzi24 Aussage nur bestätigen. Sowohl bei meinen "kunden" (nur Freundeskreis) als auch bei mir. Allerdings halt nur Gefühlt und weder gemessen noch wissenschaftlich belegt.Kommentar
-
Zitat von MagicMatIch zumindest kann sulzi24 Aussage nur bestätigen. Sowohl bei meinen "kunden" (nur Freundeskreis) als auch bei mir. Allerdings halt nur Gefühlt und weder gemessen noch wissenschaftlich belegt.
Ich habe einen MP-Schläger in die Maschine eingespannt und mit einer 1,40 mm Nylon Saite (AG 100) einen Versuch gemacht. Damit man die Veränderungen besser sieht habe ich eine dunkele Saite als Quersaite darüber gelegt, damit die Markierungen besser zu sehen sind. Auch das Messen des Dehungsweges ist dann einfacher.
(An dieser Stelle sollte ein Bild eingefügt werden, doch leider müßen wir ohne Bilder auskommen)
Nun dann beschreibe ich es eben:
Ich habe die mittleren Längssaiten zusammen angespannt, die erste markierte Position war am
die erste Richtung Zugarm Pos.1
Pos. 2 am Ende der ersten Saite
Pos. 3 am Beginn der zweiten Saite
Pos. 4 am Ende der zweiten Saite.
Beim Spanngewicht von 25 kp. hatte ich einen Dehnungsweg von
Pos. 1 = 61 mm
Pos. 2 = 47 mm
Pos. 3 = 22 mm
Pos. 4 = 11 mm
Beim Spanngewicht von 30 Kp.
Pos. 1 = 67 mm
Pos. 2 = 51 mm
Pos. 3 = 26 mm
Pos. 4 = 13 mm
Noch Fragen zur Qualität einer Anspannung von 2 Längssaiten gleichzeitig?
Auch wenn es euere Spieler nicht bemerken, ich selbst wäre mit der abgelieferten Qualität unzufrieden.
Schönes Wochenende
WinnerKommentar
-
sulzi24
versteht das irgendjemand???? ich nämlich nicht?
ist doch klar, dass sich eine saite mit 25kg weniger dehnt als wenn sie mit 30kg angezogen wird.
aber wo ist der vergleich mit 2 bahnen gleichzeitig?Kommentar
-
@Winner
Danke für den Test! Wenn Du ein Photo gemacht hast, schicke es mir doch per E-Mail zu, dann stelle ich es rein, ist wahrscheinlich anschaulicher (-> info@saitenforum.de).
Interessant wäre trotzdem noch, wie die Markierungen nach 10 Minuten Spielzeit aussehen.Kommentar
Kommentar