Brauche eure Hilfe, Messergebnisse.

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  • Champcoach
    Veteran
    • 01.09.2006
    • 1225

    #31
    Brauche eure Hilfe, Messergebnisse

    @Thomas
    Habe einen zweiten Schläger bespannt.
    Modell: wieder Babolat Aeropro Drive + (16/19)
    Saite: Babolat "Hurricane Tour", Längs 1.35, quer 1.25
    Bespannhärte:diesmal 25/25, wieder 4 Knoten
    Maschine: Target 3000 E

    längs:
    vor dem Bespannen:32.9
    nach dem Einziehen der Längssaiten:32.6
    nach dem Herausnehmen aus der Maschine:32.8

    quer:
    vor dem Bespannen: 25
    nach dem Einziehen der Längssaiten: 25.6
    nach dem Herausnehmen aus der Maschine: 25.1

    Ergebnis:
    eigenartig. Trotz 1 kp mehr Spannung auf den Quersaiten (25/25, vorher 25/24) so gut wie keine Veränderung im Endergebnis, nämlich nach dem Bespannen jjeweils 1 mm kürzer und 1 mm breiter. Insgesamt finde ich das Ergebnis nicht schlecht, +/- 0 wäre mir aber noch lieber. Das Optimum ist gerade gut genug, ansonsten könnte man Überlegungen in diese Richtung gleich komplett einstellen. Aber: 1 Ausrede für eventuelle Niederlagen fällt dann schon mal weg !
    Anmerkung:
    Allerdings ist die Messtoleranz beim Ablesen sicher ca. 0.5 -1 mm.
    Anzumerken wäre aber auch, dass das Anziehen der 6 Klemmbacken leicht unterschiedlich ausfallen kann; ich denke 1 - 2 mm hat man da ganz schnell "weggedrückt"; inwieweit sich das aufdas Endergebnis auswirkt, ist schwierig einzuschätzen.
    Ich werde den so bespannten Schläger heute früh (nach 9 Std., natürlich ungespielt) nochmals nachmessen und eventuelle Veränderungen mitteilen.
    Champcoach
    Zuletzt geändert von Champcoach; 04.09.2006, 23:46.

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    • Thomas

      #32
      @Stefan Linke

      Das ist eben nicht trivial.

      Selbst deine Ergebnisse zeigen, das meine Vermutung richtig ist. IPDS baut auf ein gleichmäßig aufgebautes Saitenbett auf. Die Messungen die einige Forenmitglieder und ich getätigt haben, war immer nach dem Spannen der Längssaiten (1. Stufe IPDS). Bleiben wir einmal bei deinen Messwerten. Dein Schläger staucht sich im eingespannten Zustand auf der Maschine um ganze 6 mm. Meinst du, dass deine ersten beiden Längsbahnen noch annähernd deine eingestellte Vorspannung haben? Ich glaube nicht. Dazu kommt, dass sich der Schläger in der Mitte (Saite 1) mehr staucht als am Rand (Letzte Längssaite). Wir sind soweit, dass wir eine Nährungsformel haben, die diesen Umstand zu 85 - 90 % ausgleicht. Diese Ergebnisse werden aber durch die Rückstauchung zu einem Teil wieder zunichte gemacht, da die inneren Saiten mehr “zurückgespannt“ werden als die Äußeren. Soll heißen, das unsere annähernd gute Spannungsverteilung auf den LS durch das Einziehen der Quersaiten wieder zunichte gemacht wird.

      Und noch etwas, meinst du, das deine Maschine unter einem Zug von gut 400 Kg (nur Längssaiten z.B. 16 x 25 Kg) sich nicht verwindet/ zusammenstaucht oder verzieht? Deine Ergebnisse zeigen mir das es so ist. Interessant wird es zu sehen, wie sich die unterschiedlichen Maschinen Verhalten.

      PS Damit du ein Gefühl dafür bekommst was 5 oder 6 mm ausmachen, versuch bitte einmal folgendes. Wenn du eine Saite gespannt hast, und der Hebelarm in der Waagerechten ist, mach bitte eine kleinen Stich mit einem Filzer auf die Saite. Dann lass einmal durch das Anheben des Hebelarms sie Saite 5 mm entspannen und drück dann mit dem Daumen auf die Saite. Du brauchst kein Messgerät um einen enormen Verlust der Vorspannung festzustellen... und hier liegt unser Problem.

      Nachtrag:

      Ach so, hab ich noch vergessen.

      Aber: was fängst du Thomas denn jetzt mit dieser Erkenntnis an? Bahnbrechend erscheint mir das nicht.
      Soll es auch nicht sein. Gibt es schon und kostet eine Menge Geld.
      Wir möchten es aber allen Möglich machen... am besten für lau.

      Es geht nicht direkt um das Besaiten, sondern um das Finden einer Formel, welches auf Messungen aufbaut.
      Zuletzt geändert von Gast; 05.09.2006, 07:48.

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      • STL-Poker
        Experte
        • 10.08.2006
        • 582

        #33
        Danke für Antwort

        @ Thomas: Danke, daß Du Dich mit mir inhaltlich auseinandersetzt. Ich versuche noch einmal meinen Standpunkt zu verdeutlichen:

        1. Es ist bekannt und unvermeidbar, daß sich Tennisschlägerrahmen bei einseitiger Belastung (nur Längssaiten drin) verziehen.

        2. Diese Deformation des Rahmens wird durch das Einziehen der Quersaiten mit der "richtige" Härte wieder ausgeglichen: Das Racket hat idealerweise nach dem Ende des Bespannens die gleiche Form und die gleichen Ausmaße wie ohne Bespannung. Zieht man die Quersaiten zu hart ein, wird das Racket länglich, zieht man die Quersaiten zu weich ein, bleibt der "Bauch" erhalten.

        3. Bei meinem geschilderten Bespannungsvorgang ist das nicht vollständig gelungen: Mein Racket war nach dem Bespannen etwa 1mm kürzer und knapp zwei mm breiter als ohne Bespannung. Mit dem Auge war das nicht wahrnehmbar.

        4. Pragmatische Konsequenz: ich werde beim nächsten Bespannen die Quersaiten 0,5 kp härter Bespannen und wieder messen. Klar ist, daß ALLE anderen Parameter unverändert bleiben müssen! (Saite, Maschine, Einstellungen, Schläger etc. pp)

        5. Thomas, ich habe keinen Zweifel an den Meßreihen, dem Verziehen, und ich habe großes Verständnis für die Suche nach nach einem Weg zu einem einheitlichen Saitenbett. Schließlich will ich Dich ja durch meine Messungen auch unterstützen.

        6. ABER: ich verstehe nicht, wie du das auf diesem Weg erzielen willst. Ich verstehe nicht, wie und warum Du auf eine einheitliche Formel kommen willst, die nur aus Variablen zu bestehen scheint: Jede Saite ist anders, jeder Rahmen hat andere Verformungswerte, jeder Lochabstand ist anders, jeder Maschine zieht mit einem anderem Winkel, jeder Besaiter hat andere (automatisierte) Handgriffe etc. pp.

        Bist Du Dir sicher, daß Du aus dem (in meinen Augen immer noch trivialen) Faktum der Deformation und Rückdeformation beim Bespannen nicht mehr rauslesen willst als tatsächlich drin ist?

        Gruß, Stefan
        Fischer BX2 XFastPro (heißt zwar jetzt offiziell Pacific... egal: ist und bleibt ne Fischerkeule von Asatec ;-)
        Längs: Luxilon Alu Power mit 26 kg. Quer: Pacific Tough Gut mit 25 kg
        Wohlfühlflächenhärte: von DT-37 bis DT-39

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        • STL-Poker
          Experte
          • 10.08.2006
          • 582

          #34
          Kleiner Nachtrag

          @ Thomas

          Du variierst Du die Zugkraft der Saiten in Abhängigkeit von deren Länge, um eine einheitliche Bespannung hinzubekommen. Fein.

          Bitte tue mir doch einmal einen Gefallen: Wenn Du Deine Längssaiten alle drin hast, benutze den Schläger als Musikinstrument: Bitte spiele mit den Saiten Harfe. Wenn Du es richtig gemacht hast, dürftest Du nur eine einzige Tonhöhe haben.....

          Fischer BX2 XFastPro (heißt zwar jetzt offiziell Pacific... egal: ist und bleibt ne Fischerkeule von Asatec ;-)
          Längs: Luxilon Alu Power mit 26 kg. Quer: Pacific Tough Gut mit 25 kg
          Wohlfühlflächenhärte: von DT-37 bis DT-39

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          • Thomas

            #35
            Bitte tue mir doch einmal einen Gefallen: Wenn Du Deine Längssaiten alle drin hast, benutze den Schläger als Musikinstrument: Bitte spiele mit den Saiten Harfe. Wenn Du es richtig gemacht hast, dürftest Du nur eine einzige Tonhöhe haben.....


            Da war auch unser Grundgedanke. Aber leider falscher Lösungsansatz, weil sich die Rückstauchung unterschiedlich auf die verschiedenen Saiten auswirkt.

            5. Thomas, ich habe keinen Zweifel an den Meßreihen, dem Verziehen, und ich habe großes Verständnis für die Suche nach nach einem Weg zu einem einheitlichen Saitenbett. Schließlich will ich Dich ja durch meine Messungen auch unterstützen.
            Finde ich echt TOLL!!!

            6. ABER: ich verstehe nicht, wie du das auf diesem Weg erzielen willst. Ich verstehe nicht, wie und warum Du auf eine einheitliche Formel kommen willst, die nur aus Variablen zu bestehen scheint: Jede Saite ist anders, jeder Rahmen hat andere Verformungswerte, jeder Lochabstand ist anders, jeder Maschine zieht mit einem anderem Winkel, jeder Besaiter hat andere (automatisierte) Handgriffe etc. pp.
            Ist uns alles klar. Sachen wie Rahmenhärte, Saitenbild, Vorspannung etc. fließen hier mit ein.

            Ließ bitte einmal entsprechende Threads durch, denn dieser soll nicht in einer IPDS-Diskussion ausarten.

            Bist Du Dir sicher, daß Du aus dem (in meinen Augen immer noch trivialen) Faktum der Deformation und Rückdeformation beim Bespannen nicht mehr rauslesen willst als tatsächlich drin ist?
            Ich möchte nichts heraus lesen. Es geht darum, dass wir eine Annahme revidieren müssen, da wir die Stauchungen nicht berücksichtigt haben. Wie du auch. Das mit der gleichen Tonhöhe stimmt solange, wie noch keine Quersaiten eingezogen sind. Sobald diese aber eingezogen und gespannt sind, wird die längste Saite mehr "nachgespannt" als die Äußerste. Somit ist das mit der gleichen Tonhöhe (theoretische Betrachtung) bzw. gleichen / ähnlichen Vorspannung auf allen Längssaiten hinfällig... leider, leider.
            Zuletzt geändert von Gast; 05.09.2006, 10:52.

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            • Winner
              Insider
              • 09.01.2006
              • 451

              #36
              Ergebnis:
              eigenartig. Trotz 1 kp mehr Spannung auf den Quersaiten (25/25, vorher 25/24) so gut wie keine Veränderung im Endergebnis, nämlich nach dem Bespannen jjeweils 1 mm kürzer und 1 mm breiter. Insgesamt finde ich das Ergebnis nicht schlecht, +/- 0 wäre mir aber noch lieber.

              @ Campcoach
              Wie ich vorher bereits geschrieben hatte, wird sich ein einmal verzogener Schläger nicht mehr zurückformen lassen. Deshalb solltest du mit dem Millimeter zufrieden sein und beim nächsten neuen Schläger darauf achten, diesen möglichst nicht zu verformen.
              Winner

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              • Champcoach
                Veteran
                • 01.09.2006
                • 1225

                #37
                @Winner
                Vielen Dank für deine ausnahmslos kompetenten Informationen und Ratschläge .
                Wo ich mit der "Bauernmethode" einfach nicht recht weiter weiß, das ist genau an dem Punkt, den du angesprochen hast: Wie vermeide ich mit meiner Maschine (Target Ultra 3000 E) und der oben angesprochenen Methode solche Rahmenverformungen? Vor allem in 2 Bereichen ist das ganze System doch noch am leichtesten zu beeinflussen:
                - die Klemmbacken. Wie sind die anzuziehen? Nur äußerst sensibel? Oder satt (speziell auch die beiden, die den Schlägerkopf oben (12) und unten (6) halten), so dass der Rahmen an dieser Stelle wirklich nicht mehr nachgeben kann. Dabei würde er aber bereits vor dem Bespannen etwas in die Länge verformt. Ähnliches gilt für die 4 Klemmbacken an den Schlägerkopfseiten.
                - das jeweilige Bespanngewicht für die Längs- und Quersaiten. Wenn ich dich richtig verstanden habe, schlägst du für die Querbespannung bei der "Bauernmethode" 1 kp weniger vor als für die Längssaiten.

                Anmerkung: Für mich kommt nur die "Bauernmethode" in Frage. Auf Profiturnieren (Futures. Challengers ...) wird nur so bespannt. Ich habe nur ein einziges Mal auf einem Future einen Bespanner erlebt, der anders bespannt hat. Um eine wenigstens einigermaßen konstante Bespannhärte für die Profis zu gewährleisten, ist eine solche einheitliche Methode auch die einzige praktikable Möglichkeit; ansonsten müsste jeder Spieler seinen Privatbespanner mit einfliegen - undenkbar, für die meisten ist die Tour so schon nicht zu bezahlen. Dazu kommt, dass auf Turnieren das Bespannen ruckzuck gehen muss. Eine eventuelle "abgestufte Bespannung/IPDS" ist also nur für den Privatgebrauch oder für Dauerkunden etwas Feines (weil sicher Besseres, wenn es richtig gemacht wird. Vielen Dank auch Thomas und Fritzhimself u.a. für ihre Bemühungen ).
                LG Champcoach
                Zuletzt geändert von Champcoach; 08.11.2006, 18:28.

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                • STL-Poker
                  Experte
                  • 10.08.2006
                  • 582

                  #38
                  so hart als nötig, so weich wie möglich

                  @ Champcoach:

                  1. Ich bin der Meinung, daß sich Rahmenverformungen während dem Bespannen nie vermeiden lassen, da große, einseitige Zugkräfte auf den Schlägerrahmen einwirken. Die Kunst ist es, die für die eigene Maschine und die verwendete Saite und den Schläger angemessene Härte für die Querseiten zu finden, damit der Schläger nach der Stauchung durch die Längssaiten durch das Einziehen der Quersaiten wieder in die ursprüngliche Form zurückgezogen wird.

                  2. Ausgehend von der Annahme unter Nr.1 bin ich der Meinung, der Rahmen sollte so sensibel/weich wie möglich aufgespannt werden. Je härter der Rahmen aufgespannt ist, desto eher wird er bei den zwangsläufigen Verformungen während des Bespannens brechen. Die Grenze des Sensiblen/weichen Aufspannens liegt natürlich darin, daß sich der Schläger als Ganzes nicht bewegen darf. Ich halte deshalb auch gar nichts davon, den Schläger erst künstlich durch das Aufspannen zu längen, weil man den Rahmen dadurch zusätzlich belasten würde.

                  3. Empirisch zwar nicht nachgewiesen aber trotzdem meine Erfahrung: Es ist nichts besonderes, daß wenn man mit dem Selbstbesaiten anfängt unter den ersten 20 Schlägern einen Rahmenbruch produziert. Was ich so gehört habe, waren dann oft solch Sätze wie "Ich verstehe das nicht, ich habe den Schläger diesmal sogar besonders sorgfältig und fest eingespannt...." nicht unüblich. Habe so vor 23 Jahren auch mal auf diese Art einen Rossignol geschrottet und inzwischen einige "Mittäter" kennengelernt. Allerdings ist ja aus deinen bisherigen Beiträgen hier im Forum sonnenklar, daß Du kein Anfänger bist, sondern Du Dich was das Bespannen angeht "mit einem schwarzen Gürtel auf den nächsten DAN vorbereitest"

                  Gruß, Stefan
                  Zuletzt geändert von STL-Poker; 05.09.2006, 16:34.
                  Fischer BX2 XFastPro (heißt zwar jetzt offiziell Pacific... egal: ist und bleibt ne Fischerkeule von Asatec ;-)
                  Längs: Luxilon Alu Power mit 26 kg. Quer: Pacific Tough Gut mit 25 kg
                  Wohlfühlflächenhärte: von DT-37 bis DT-39

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                  • Winner
                    Insider
                    • 09.01.2006
                    • 451

                    #39
                    Hallo LG
                    Viele Fragen auf einmal, aber ich versuche die Antworten so kompakt wie möglich zu halten.
                    1. Das Fixieren des Schlägers sollte so sein, dass er sich nicht mehr verschiebt. Ich empfehle deshalb, für sich immer einen "Druckpunkt" zu finden, danach etwas = minimal wieder zulösen. (verschieden nach Maschine)
                    1a. Das Verformen eines Schlägerkopfes während des Bespannens wird immer vorhanden sein, doch sollte es möglichst minimal bleiben.
                    1b. Siegfried Kübler, der Mann der nicht nur Schläger erfunden hat (Widebody) schrieb für seine Resonanzrahmen eine Streckung des Rahmens um 2-3 mm bindend vor. (Längsachse)
                    2. Die Verformung des Schlägerkopfes geschieht unter Einwirkung der Deformation des gesamten Aufspannrahmens. Meße doch einfach mal den Abstand der Aufspannstifte in der Längsachse vor und während des Bespannens.
                    2a. Meße auch mal die Distanz am Aufspannrahmens unten zum Boden (Tischplatte etc.)
                    3. Die Bauernmethode ist und bleibt die gebräuchliste, auch auf Turnieren. Es ist wichtig, eine leicht reproduzierbare Methode zu benutzen, da damit viele Fehlerquellen von anfang an vermieden werden.
                    3a. Mit einem kp Differenz bespanne ich die herkömmlichen Rahmen, mit "normalen" Gewicht. Jedoch wird die Bespannhärte höher (ab 26 kp) gehe ich zu Längs/quer gleich hart. Bei sehr harten Bespannungen (über 28 kp) kann es sein, dass die Quersaite härter wird. Das hängt jedoch von Rahmenform und Saite ab.
                    3b bei Topsin-Klopper ist das früher der Fall, doch das ist schon sehr individuell. Man sieht ja schon am Saitenbild vor dem Herausschneiden, ob sich die Längssaiten sehr stark verzogen haben.
                    3c. dann gibt es noch die Vorschriften der Hersteller zu beachten. z.B. schreibt Yonex bindend vor, nicht nur die Quersaiten vom Kopf her zu beginnen, sondern auch die Quersaiten zwischen einem halbem und 1kp. härter als Längs zu bespannen.
                    4. Turnierbespannungen
                    Du hast richtig beobachtet, alle verwenden die "Bauernmethode", doch Ausnahmen bestätigen die Regel. Alle Versuche hier eine Änderung durchzusetzen sind in der Vergangenheit gescheitert. Das meiste Gefühl und Kontrolle ist nun einmal nur mit der Bauernmethode erreichbar.
                    Selbst die Methode IPDS hat sich nicht durchgesetzt, obwohl Boris sie "angeblich" gespielt haben soll. (Was nie wirklich bewiesen wurde)
                    4a. Wer für sich eine "abgestufte" IPDS macht und diese Bespannung erfolgreich spielt, warum denn nicht. Wer sich diesen Zeitaufwand wert ist, soll so natürlich sich Vorteile in seinen Schläger einbauen. Ob jedoch ein Kunde diesen zeitlichen Aufwand bezahlen wird, möchte ich stark bezweifeln.
                    4b Nun glaube aber nicht, dass auf Turnieren nur auf Zeit bespannt wird. Handwerklich saubere Arbeit ist eine Grundbedingung und alles was zu schnell gemacht wird bringt Fehler und mit einem Fehler, dieser Schläger ist dann bald als Reklamation wieder zurück.
                    4c Hast du den Artikel über den Bespanner der US-Open gelesen? Gutes Marketing, nur wenn sie nicht so stark auf den Putz hauen würden, dann wären sie glaubhafter.
                    z.B. Nach seinen Angaben bespannt er 30 Rackets jeden Tag, = durchschnittlich 30 Minuten = 15 Std.
                    Mein Bespannerteam mußte maximal 15 Schläger bespannen und das korrekt, danach war aber jeder platt.
                    Grüße Winner

                    Kommentar

                    • Champcoach
                      Veteran
                      • 01.09.2006
                      • 1225

                      #40
                      @Stefan Linke
                      Hallo Stefan,
                      Was das Anspannen der Klemmbacken anbelangt, ich spanne diese 6 Teile immer sehr sensibel an. Das ist ja gerade (einer) der Punkt(e): Wenn man es genau nimmt (wie z.B. Thomas, der vorgeschlagen hat, mal nachzumessen - auch während des Bespannens), dann fällt auf - jedenfalls bei mir - dass sich nach dem "sensiblen Anziehen" dieser Klemmbacken (Verformungen sollen ja vermieden werden) die Schlägerkopflänge nach dem Einziehen der Längssaiten um ca. 2-3 mm verkürzt und damit natürlich entsprechende Auswirkungen auf die Verformung des Schlägerkopfes in die Breite hat. Das dürfte eigentlich ja nicht sein, außer die Klemmbacken oder das gesamte Einspannrahmen usw. geben nach.
                      Das heißt jedenfalls mal für die Klemmbacken:
                      Sie müssen so angezogen werden, dass sie auch unter hoher Zugbelastung nicht nachgeben können (wie gesagt, vom restlichen Spannsystem sowieso mal abgesehen; da liegen halt die Unterschiede zwischen manchen billigen Bespannungsmaschinen zu Qualitätsmaschinen wie Babolat, Pacific und Tecnifibre: Festigkeit des Rahmens, -der Klemmbacken, Aufhängung des Rahmens, ...). Der Schlägerkopf sollte sich in der Mitte (Klemmbacken oben und unten) also möglichst nicht verformen (verkürzen), wenn die Längssaiten eingespannt sind. Das ist aber bei den Forumsmitgliedern, die dazu etwas geschrieben haben, nicht der Fall.
                      Diese Verformung zu vermeiden, ist nicht ganz so einfach, wie es sich anhört. Dafür braucht es das oben erwähnte sensible Händchen .
                      LG Champcoach

                      Kommentar

                      • Champcoach
                        Veteran
                        • 01.09.2006
                        • 1225

                        #41
                        @Winner
                        Hallo Winner,
                        dein obiger Beitrag hat mir wieder mal sehr geholfen. Was du zum Anziehen der Klemmbacken schreibst, ist auch das, was ich denke .
                        Der Bespanner beim o.g. Future hat übrigens auf einer Babolat-Maschine mit Babolat-Inverseur bespannt. Er sprach leider kein Englisch und wir haben auch nicht bei ihm bespannen lassen (w.g. eigene Maschine dabeigehabt, möglich, weil mit Auto angereist, im Flieger wegen des Gewichts der Maschine unmöglich). Inwieweit er die Reibung bei den Quersaiten mitberücksichtigt hat, die ja von Saite zu Saite dazu noch unterschiedlich ist, weiß ich nicht. Er hat auch den Inverseur nicht nur zum Einfädeln benutzt. Von den Spielern, die sich mit Bespannen auskannten und wussten, was ein Inverseur ist, war keiner so recht begeistert (obwohl das grundsätzlich ein super Hilfsmittel ist): Sie wussten, dass sie mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit eine Bespannung bekamen, die eben wohl leider anders ausfallen würde, als auf allen anderen ATP/ITF-Turnieren. Möglichst identische Bespannwerte bei jedem Turnier aber ist das, was sie brauchen. Tja, die gute "Bauernmethode".
                        Champcoach
                        Zuletzt geändert von Champcoach; 08.11.2006, 18:29.

                        Kommentar

                        • Silent Bob

                          #42
                          Hi Thomas,

                          nachfolgend meine Messergebnisse:

                          TX02, Head LM 4 16/19, bespannt TF X-One biphase 1,24 mit 28/28

                          Längs: 34 / 33,7 / 34
                          Quer: 24,5 / 25,2 / 24,5

                          Ich hoffe, daß die Tatsache, daß quasi kein Unterschied vorher/nachher vorhanden ist, auf meine exzellente Maschine zurück zu führen ist...

                          Grüße

                          SB

                          Kommentar

                          • Champcoach
                            Veteran
                            • 01.09.2006
                            • 1225

                            #43
                            Hi Winner, hi Thomas, hi Silent Bob,
                            auch ich habe (für mich jedenfalls) interessante Neuigkeiten.
                            Nach dem letzten Versuch habe ich denselben Schläger, der heute ca. 21/2 h
                            wettkampfmäßig "bearbeitet" wurde, nochmals (fast) genau gleich bespannt, nämlich mit...
                            - Target "Ultra 3000 E"
                            - Babolat Aeropro Drive +
                            - Babolat "Hurricane Tour"
                            - Bespanngewicht 25/24
                            ... und habe diesmal folgende Werte:
                            längs 32.9/32.8/32,9
                            quer 25/25.4/25
                            Also: auch die gleichen Werte wie unbespannt (+/- 0 mm, wenn ich mich nicht total vermessen habe; mit Meterstab ohne Schieblehre, aber hab mir Mühe gegeben). Also in der Grobform (Messung an 2 Punkten) optimal, was die Verformung anbelangt, die durch die "Bauernmethode" möglich ist. Ich denke, noch besser geht es nur mit IPDS. Ich bin ganz begeistert! Ob sich das allerdings beim Spielen auswirken wird, will ich mal sehen . Das reicht mir auch; hallo Silent Bob !
                            Unterschied zur letzten Messung: Ich habe die Klemmbacken auf 12 h und 6 h etwas stärker angezogen (der Schlägerkopf war ca. 33.0-33.1 cm lang, eingespannt, ohne die Längssaiten), um die mögliche Verformung (Klemmbacken geben nach!) kleiner zu halten; die Klemmbacken für die Querbespannung wurden gleich angezogen: "sehr sensibel". Die Verformung ging dann auch auch (erwartungsgemäß, aber man weiß ja bei solchen Sachen nie, auf 32.8 cm zurück; beim ersten Versuch, Klemmbacke kaum angezogen: 32.7 cm).
                            Als einer, der großen Spaß an solchen technischen Fragen hat, freue ich mich jetzt. Ansonsten gilt die Devise: Vorhand, Rückhand, usw. müssen erst mal weiter trainiert werden, damit solche "technische" Spielereien erst richtig zum Tragen kommen können.
                            LG Champcoach
                            Zuletzt geändert von Champcoach; 06.09.2006, 22:39.

                            Kommentar

                            • Winner
                              Insider
                              • 09.01.2006
                              • 451

                              #44
                              @all
                              Die Rahmendeformation geschieht hauptsächlich über die Verformung des Aufspannrahmens. Das passiert auch bei Profimaschinen, nur nicht so stark und deutlich wie bei den preiswerteren Maschinen.
                              Deshalb mein Hinweis meßt doch diese Deformation an euerer Maschine, danach versteht ihr besser Ursache und Wirkung.
                              Würden sich die Aufspannstifte verformen, dann bricht oder verbiegt sich der Stahl des Aufspannstiftes, da dies selten der Fall ist, muß die Ursache woanders sein!
                              Den verwendeten Begriff "Klemmbacken" möchte ich hier mal einzeln definieren
                              > Klemmbacken sind die Teile des Anspannsystem die die Saite beim Anzug halten(egal ob Rolle oder gerader Verschluß)
                              > Aufspannstifte sind in der Längsachse die den Schläger innen halten.
                              > Fixierungen sind die Teile die den Schläger außen halten (2 +4 +10 + 8 Uhr Position)
                              Nur damit wir von den selben Dingen sprechen!
                              @ LG
                              Ich bespannen seit 20 Jahren nur mit Inverseur. Jedoch spanne ich ohne Inverseureinsatz die Quersaite an. Damit erreiche ich eine hohe Qualität in meiner Arbeit und selbst wenn ich nach vielen Schlägern schon müde bin, bleibt die Qualität der Arbeit gleich.
                              Winner

                              Kommentar

                              • Thomas

                                #45
                                Ich muss noch schnell etwas los werden.

                                Ich finde es echt Toll, wie die Leute auf einmal über ihre Arbeit nachdenken und sich Gedanken machen... süpieeeeeeee

                                Ein sehr schöner Nebeneffekt dieses Threads.

                                @terrier

                                Möchtest du dein Ergebnis hier auch posten?

                                Soll ich es für dich reinstellen?
                                Oder ist es ein Geheimnis?

                                Kommentar

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