Hebelarm - Messgenauigkeit

[eddieledbetter]

hallo,
wollte mal fragen, ob es eine möglichkeit gibt, die messgenauigkeit einer hebelarmmschine zu überprüfen?
habe zwar den stringmeter (manuelles gerät, welches nach der bespannung in die mitte des schlägerkopfes eingelegt wird), aber zufrieden bin ich damit nicht wirklich, da ich damit die spannung einzelner saiten unmittelbar nicht überprüfen kann.

[Thomas]

@eddieledbetter

Willkommen im Saitenforum.

Du kannst davon ausgehen, dass eine Hebelarmmaschine eigentlich nicht überprüft werden muss. Wenn du es alledem doch kontrollieren möchtest, nimm einfach eine Personenwaage, ein Rest einer Saite (1 m sollte reichen) und machst an ein Ende eine Schlaufe die um die Waage passt. Stell die Waage gegenüber des Spannarms hochkant hinter die Maschine, stell dir z.B einmal 20 Kg und dann 30 Kg ein und spann die Saite wie gewohnt. Wenn der Hebelarm waagerecht stecht, kannst du das Gewicht ablesen

[YBCO]

Das mit der Personenwaage ist gut. Aber Vorsicht einige Waagen zeigen nur richtig an, wenn sie sich in der richtigen Lage (Horizontal) befinden, dann müsste man ein definiertes größeres Gewicht anspannen und die Differenz Messen, was aber ein komplizierterer Aufbau ist. Sonst geht eine Federwaage (Achtung Kalibrierung).

Die möglichen Fehler sind …
.. falsch geklebte Skala (in irgendeinem Tread waren es mal 2 übereinander, wovon mindestens eine Falsch war; aber welche?)
… Schwergängigkeit des Lagers (habe ich aber noch nie gehört, also mehr theoretisch bzw. vielleicht nach 20 Jahren?

[numakukn]

Küchenwaage und Eimer

Ich habe meine Maschine mit Hantelgewichten, Küchenwaage und Umlenkrolle
kalibriert. Das geht auch und ist, wenn man die Gewichte schon besitzt,
billiger.

Alternativ kann man einen Eimer oder Bottich an die Schnur binden und
abgewogenes Wasser (Meßbecher, Küchenwaage) als Gewicht nehmen. Das geht genauso gut (ist nur feuchter ;o)
Die Küchenwaage hat gegenüber der Personenwaage den Vorteil, dass sie genauer ist.

Oder: Bei einer Schraubenfeder aus der Grabbelkiste (Bettrahmen, Autositz,
Federcouch....) mittels Gewichten (wie oben erwähnt) die Federkonstante
ermitteln und die Maschine dagegen ziehen lassen. Damit kommt man ohne
Umlenkrolle aus.
Man sollte aber darauf achten, dass die Dehnung der Feder ausreichend genau gemessen werden kann (Dehnung darf nicht zu klein sein, Messschieber sollte vorhanden sein).

Ich habe beide Methoden ausprobiert, die Ergebnisse waren nahezu gleich. Daraufhin habe ich den Hebel meiner Maschine (schon älter, für kleine Mark bei Ebay gekauft) abgesägt (Skalierung ist eingeschlagen, Arm war zu lang). Der Fehler war immerhin 1,2 kp.
Man sollte allerdings berücksichtigen, dass bei Hebelarmen mit 2 Gewichten diese unterschiedlich schwer sein können. Ist der Unterschied groß, empfiehlt es sich, um nicht mit 2 Skalen arbeiten zu müssen mit einer gemittelten Skala ((Gewicht 1 + Gewicht 2) :2) zu arbeiten oder die Gewichte anzugleichen (Feile, Knetmasse).




Gruß

Numakukn

[Dangertom]

... nimm einfach eine Personenwaage, ein Rest einer Saite (1 m sollte reichen) und machst an ein Ende eine Schlaufe die um die Waage passt. Stell die Waage gegenüber des Spannarms hochkant hinter die Maschine, stell dir z.B einmal 20 Kg und dann 30 Kg ein und spann die Saite wie gewohnt. Wenn der Hebelarm waagerecht stecht, kannst du das Gewicht ablesen

Ich würde dies gerne umsetzen, allerdings verstehe ich den Aufbau aus deiner Beschreibung nicht. Gibt es dazu einen ausführlicheren Artikel irgendwoanders? Insbesondere wie das Gewicht vom Helebarm auf die Personenwaage wirken soll kann ich mir gedanklich nicht vorstellen.
Danke bereits!

[Fritze]

Du beziehst dich auf eine sehr alte Diskussion von 2006.
Der von dir zitierte Thomas beteiligt sich meines Wissens schon seit Langem nicht mehr hier im Forum. Leider, denn was er schrieb, hatte Hand und Fuß (und vor allem Kopf) ...

[slowly]

Es gibt auch den Tension Calibrator von Pros Pro für ca. 13€. Ob man das nun ausgeben möchte oder nicht, muss jeder selber entscheiden.

[bicmic]

Ist doch deutlich beschrieben wie es funktionieren sollte.
1. Waage hochkant gegenüber vom Hebelarm, sicher hinter dem Drehtisch, aufstellen.
2. Die Schlaufe (aus der Saite) um die Waage legen und die Saite in den Spanner einlegen.
3. Hebelarm spannen und auf der Personenwaage die Zugkraft ablesen.

vom Prinzip her ziehst du mit der Schaufe auf die Standfläche der Personenwaage.

[Dangertom]

Du beziehst dich auf eine sehr alte Diskussion von 2006.
Der von dir zitierte Thomas beteiligt sich meines Wissens schon seit Langem nicht mehr hier im Forum. Leider, denn was er schrieb, hatte Hand und Fuß (und vor allem Kopf) ...

Schade!

Es gibt auch den Tension Calibrator von Pros Pro für ca. 13€. Ob man das nun ausgeben möchte oder nicht, muss jeder selber entscheiden.

Danke! der Preis ist ziemlich reizvoll. Ich hatte zwei verschiedene Kofferwaagen bereits ausprobiert. Eine für 10 Euro (ADE) eine für 40 Euro (Samsonite). Bei beiden hatte mich gestört, dass sie zwar erst ein Gewicht anzeigen, allerdings bei einer Justierung des Gewichts die Veränderung nicht addieren sondern einfach den alten Wert beibehalten. Ich müsste also direkt beim ersten Schwung am Hebelarm in die absolute Waagerechte kommen, was mir fast unmöglich gelang.

Evtl. ist der Tension Calibrator da reaktionsfreudiger.

[Dangertom]

Ist doch deutlich beschrieben wie es funktionieren sollte.
1. Waage hochkant gegenüber vom Hebelarm, sicher hinter dem Drehtisch, aufstellen.
2. Die Schlaufe (aus der Saite) um die Waage legen und die Saite in den Spanner einlegen.
3. Hebelarm spannen und auf der Personenwaage die Zugkraft ablesen.

vom Prinzip her ziehst du mit der Schaufe auf die Standfläche der Personenwaage.

Danke! Ich versuchs mal

[Dangertom]

Ich habs mal so probiert und komme zu einem plausiblen Ergebnis (also Waage wiegt was sie wiegen soll).

https://my.pcloud.com/publink/show?code=XZUDVp7Z8lFoOvtSlHVLaN10z5AJLQRVFFRy

Hier hängen 16 Kilo an der Saite (durch den Schläger gezogen um Reibung zu vermeiden), die auch am Hebelarm eingestellt sind. Also quasi ein Gleichgewicht besteht und die Waage misst was sie messen soll. Mit der APP "RacquetTune" wird das Gewicht auch ziemlich nahe gemessen. Ich muß allerdings sehr genau auf den Mittelstrich (Waagerechte) kommen, um Abweichungen bis zu 1 Kilo zu vermeiden.

Dazu befürchte ich große Gewichtsschwankungen sobald ich anfange mit den Zangen umzuspannen.

Ich bin allerdings noch bei meiner ersten Saite und versuiche Vertrauen in die Maschine zu gewinnen!

[bernado]

Es gibt doch genug Zugwaagen, die nicht zu teuer sind. Warum also die großen Klimmzüge? Ich habe mit solch einer Waage sämtliche Striche auf meinem Gamma-Hebel kontrolliert. Alles passte auf wenige Gramm genau.
Da hat man dann ein ruhiges Gefühl, dass alles richtig läuft.

[nik]

Kofferwaage

...das mit der Kofferwaage ist ein sehr guter Tipp! Habe ich gleich mal ausprobiert - und siehe da, meine Gamma trifft die 23kg, die ich immer bespanne, recht gut. Noch wichtiger ist für mich aber eine andere Erkenntnis: Ich habe mich immer gefragt, wie stark wohl die Abweichung sein würde, wenn ich mir nicht so viel Mühe bei der horizontalen Ausrichtung des Hebelarmes gebe. Es sind wohl nur 100 oder 200 Gramm...da kann ich gut mit leben

Grüße,

Nik

[bernado]

Dieselbe Erfahrung habe ich vor Jahren mit meiner Gamma auch gemacht. Die Kilos stimmten bei jedem Strich. Und die Abweichung bei der Stellung leicht über oder unter der Waagerechten ist winzig.

[nik]

Kofferwaage

Dieselbe Erfahrung habe ich vor Jahren mit meiner Gamma auch gemacht. Die Kilos stimmten bei jedem Strich. Und die Abweichung bei der Stellung leicht über oder unter der Waagerechten ist winzig.

Bin auch sehr zufrieden mit meiner Progression 2. Bin eher überrascht, dass die Kofferwaage genau ist