Schläger diagonal besaiten? - Geht das überhaupt?

[Novak Djokovic]

Hallo,
ich frage mich gerade, ob es nicht möglich wäre, einen normalen Schläger mal diagonal zu besaiten. Hat das schon mal jemand gemacht und wie wirkt sich das auf die Spieleigenschaften des Rackets aus?

Ich denke, dass es Probleme mit der Anzahl der Saiten geben würde, da man ja 18:20 oder 16:19 bespannt....aber vielleicht kann man ja einfach ein paar Löcher leer lassen!

Leider kann ich das im Moment nich probieren, da ich keinen Schläger zur Hand habe, den ich nicht brauche. Und mit einem neuen nBlade möchte man das auch nicht so gerne testen, oder?


Also viele Grüße und auf eine ertragreiche Suche nach demjenigen, der das schon mal probiert hat oder dabei ist...

[HIGHTOWER]

denke, dass es gerade auf dem balde gut kommt. also probiere mal

was soll das ganze bringen?

hier ein beispiel, dass es geht

http://www.saitenforum.de/board/attachment.php?attachmentid=135&d=1168076837

[Novak Djokovic]

Und die Vorteile des Ganzen?

Geht das auch auf einem normalen Schläger?

[Tiebreak]

soll länger halten.

[maxply]

Vorteile wären:
1. Alle Saiten wären etwa gleich lang (= gutes Schwingungsverhalten)
2. Alle Saiten hätten die gleiche Spannung (kein Unterschied zwischen längs und quer)

Die Abbildung bezieht sich auf einen Spezialschläger. Die Frage ist schon, ob man sowas mit einem Normalschläger machen kann.

[Thomas]

So, angeregt durch diesen Thread habe ich gestern meinen ersten Schläger diagonal besaitet.


Habe mich dazu einmal hingesetzt und mir ein paar Gedanken gemacht.

Aufteilung der Saiten

Zugkraft
Belastung für den Schläger
Umsetzung auf der Maschine
Spannreihenfolge


Die richtige Aufteilung zu finden war eigentlich das schwierigste. Bei meinem alten Dunlop Tour Pro II ist ein 16*19 Saitenbild vorhanden und somit eine ungerade Anzahl von Einzelsaiten. Folglich konnte die symmetrische Diagonalbesaitung nur durchgeführt werden, wenn zwei freie Ösen übrig bleiben (in meinem Fall im Herzbereich).


Mir war auch im Vorfeld klar, da dieses Racket nur vom Kopf zum Herz beaufschlagt wird, extreme Verwindungskräfte auftreten werden. Der fertig besaitete Schläger hatte eine Querverformung von stattlichen 7 mm bei 25 Kg (es ist ein sehr weiches Racket > RA 63). Ich dachte so manches Mal, dass er mir samt Maschine um die Ohren fliegt.


Gespielt habe ich ihn noch nicht, nur ein paar Schlagübungen durchgeführt.


Die ersten Eindrücke:

Absolut kein Saitenverschieben
Total anderes “Klangerlebnis“
Sehr angenehmer Touch


Bilder


http://pixpack.net/20070630172952254_lijudegioe.jpg

http://pixpack.net/20070630173034395_hbeifgjihn.jpg

Weiteres wird folgen…

[Weltklasse]

So, angeregt durch diesen Thread habe ich gestern meinen ersten Schläger diagonal besaitet.


Weiteres wird folgen…

...wir warten gespannt, super dein Engagement

[Novak Djokovic]

Danke für den Test...habe ich mich bei meinen Rackets nicht getraut!

[Thomas]

habe ich mich bei meinen Rackets nicht getraut!

War auch besser so. Warum?

Habe am Wochenende mit dem Racket spielen wollen. Richtig durchgezogen zum ersten Aufschlag und… Knirsch Knack. Ein markerschütterndes Geräusch. Da war er im Herz durchgebrochen.

Jetzt ist er 12 mm schmaler als im Originalzustand und wird somit im Keller an der Wand als Anschauungsobjekt sein darein fristen.

[A-Rod]

Auch nicht schlecht. Aber war ja kaum anders zu erwarten^^

[f_panthers]

Thomas gibt einfach alles fürs Saitenforum. Danke.

[Thomas]

Die paar Schläge, die ich habe durchführen können, waren wirklich sehr Interessant.
Es reicht aber nicht für eine fundierte Meinung aus.

Eindrücke vom Warmspielen:

Der Schläger war mit 25 Kg besaitet und der ERT 700 zeigte mir 22Kg an. Da das Besaiten doch komplizierter war als anfänglich Angedacht, vermute ich, dass ich sehr viel der angelegten Spannung durch Handhabungsfehler verloren haben könnte… oder der ERT kann diese Besaitungsart nicht richtig Auswerten. Das Saitenbett fühlte sich eigentlich wie die 25 Kg an (Bauch- und Handmeter ).

Zum Saitenverschieben.

Selbst wenn ich versucht habe die Saiten mit den Fingern zu verschieben, gelang mir das so gut wie überhaupt nicht.

Power: Der Schläger hatte eindeutig mehr Power… viel mehr sogar. Dem Schläger fehlten halt die kurzen Quersaiten, die bei 25 Kg die Kontrolle deutlich erhöhen würden. Den Kontrollverlust konnte ich erst ein wenig kompensieren, als ich deutlich stärker durch den Ball gegangen bin und möglichst viel Spin eingesetzt habe. Und dieser Spin hatte es in sich… er begeisterte mich sogar.

Klanglich war wie schon erwähnt ein deutlicher Unterschied zu hören (ich spiele immer ohne Dämpfer)… Satter, Tiefer… viel angenehmer.

Hieraus resultierte auch das spürbar andere Vibrationsverhalten des Rackets.

So, dass sind meine subjektiven und kurzen Eindrücke… nicht Überbewerten bitte.