darf man so besaiten?
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YBCO
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Silent Bob
Das versuche ich meinen Kunden immer wieder zu erklären, sie müssen die Saite ja nicht raus nehmen, aber wenigstens schon mal alle Saiten zur Entlastung zerschneiden. Die meisten haben die Keule dann danke Zweitracket auch noch Wochen in dem Zustand liegen, bevor er mir dann übergegeben wird ...Kommentar
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naja. die saiten reißen doch im normalfall irgendwo im herzen des schlägers, wo der schläger wie erwähnt mit am stabilsten ist und noch dazu ist die belastung nach einem einigermaßen mittigen riß nicht arg unsymethrisch. von daher würde ich sagen, dass es zwar nicht schadet und durchaus sinn macht die saiten fix zu zerschneiden, aber ich kann mir entgegengesetztes handeln nicht großartig schlägerschädlich vorstellen...Kommentar
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Silent Bob
Eigentlich reißen die Saiten eher mittig im Sweetspot oder durch Mishits im oberten Rahmenbereich, einen Riß im Herz habe ich persönlich noch nicht gesehen.
Nicht unsymehtrisch, aber einseitig. I.d.R. reißt eher die Längssaite, manchmal auch zuerst die Quersaite, aber es reißen halt nicht beide Saiten, daher ergibt sich eine unnötige Stauchung.Kommentar
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YBCO
naja. die saiten reißen doch im normalfall irgendwo im herzen des schlägers, wo der schläger wie erwähnt mit am stabilsten ist und noch dazu ist die belastung nach einem einigermaßen mittigen riß nicht arg unsymethrisch. von daher würde ich sagen, dass es zwar nicht schadet und durchaus sinn macht die saiten fix zu zerschneiden, aber ich kann mir entgegengesetztes handeln nicht großartig schlägerschädlich vorstellen...Kommentar
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numakukn
bisschen Physik gefällig?
Wolln wa ma die Physik bemühen:
Typischerweise nehmen bei einer 6-Punkt Fixierung 2 Lager (A und B) Kräfte von außen nach innen auf (am Kopf und Herz, wenn der Griff nach unten zeigt bei "12 Uhr" und "6 Uhr"), die anderen 4 Lager (C bis F) dagegen nehmen Kräfte von innen nach außen auf.
Wird die erste Längssaite in der Schlägermitte zwischen 12 und 6 Uhr gespannt, wird diese Kraft von den Lagern A und B aufgenommen (Idealfall). Praktisch wird der Idealfall kaum eintreten und A und B die Kräfte nicht vollständig aufnehmen, dadurch verformt sich der Schläger geringfügig (Schlaffläche wird "runder") und die anderen 4 Punkte (C bis F) nehmen Kräfte auf, weil sie hier von innen nach außen wirken. Sie wirken also der Verformung entgegen.
Wird die erste Längssaite dagegen außen eingezogen (Annahme: zwischen den Lagern C und D auf 2 und 4 Uhr), verformt sich der Schläger, weil C und D keine Kräfte von außen nach innen aufnehmen können, außerdem ist auf 3 Uhr kein Lager. Lager A und B nehmen die Kraft teilweise auf, der Schlägerrahmen wird über A und B "gehebelt", Lager E und F auf der anderen Schlägerseite nehmen die gehebelten Kräfte auf (wirken von innen nach außen).
Fazit: Im ersten Fall nehmen entweder Lager A und B die Kraft auf (Idealfall) oder aber alle 6 Lager zusammen.
Im zweiten Fall können 2 der 6 Lager aus statischen Gründen keine Kräft aufnehmen. Diese wird durch die mittleren (A und B) und der 2 Lager auf der anderen Schlägerhälfte aufgenommen. Der Schläger verzieht sich deswegen wesentlich stärker als bei Fall 1. Und zwar asymetrisch!
Spielt man dies jetzt mit den nächten Saiten durch, wird man feststellen, dass sich die Situation in Fall 2 verschlimmert: Der Rahmen wird über die Lager A und B kräftig gehebelt, bis endlich die erste Saite auf der anderen Schlägerhälfte (linke Seite, wo die Lager E und F sind) gespannt wird. Mit anderen Worten: Im Falle 2 sind die Lager C und D faktisch nutzlos, während im Fall 1 alle 6 Lager Kräfte aufnehmen.
Das uns allen bekannte Besaiten von der Mitte aus ist also dringend zu empfehlen!
Die Situation beim Einziehen der Quersaiten dagegen ist _nicht_ mit dem Einziehen der Längssaiten vergleichbar.
Damit nämlich eine Quersaite den Rahmen "zusammen" ziehen kann, muss sich dieser in Längsrichtung strecken ("ovaler" werden). Dieser Verformung wird aber durch die schon eingezogenen Längssaiten entgegen gewirkt. Der Rahmen zeigt sich hier also steifer als beim Einziehen der Längssaiten. Ein asymetrisches Einziehen der Quersaiten hat deswegen eine wesentlich geringerweniger Verformung des Rahmens zur Folge als ein asymetrisches Einziehen der Längssaiten.
NumakuknKommentar
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sehr schöner Beitrag.... zu schade dass der Physik-Nobelpreis gerade vergeben worden ist :-)
aber mal im Ernst... normalerweise sollten sich alle "kritiker" mal ein paar Minuten damit befassen und merken, dass da schon etwas dran sein muss.. erst recht, da du es nachvollziehbar beschreibst...
Allerdings habe auch ich es früher bei meiner 1. Maschine so gezeigt bekommen, wie es hier gescholdert wurde... von einem, der nach mehreren hundert schlägern imemrnoch darauf schwört und so auch nie von seiner Meinung abkommen wird... Dacht früher schon, dass das so nicht "gesund sein kann", aber gegen manche Leute kann man eben nicht an, wenn sie es schon "immer" so machenHead FXP Instinct
MSV Hex 1,18 bzw. Focus 1,23Kommentar
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numakukn
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Klasse!!!
So muß man Besaiten , und dann die Quersaiten noch von Herz zum Kopf!!!
Schonen Gruß an Eure Rahmen und an die Hersteller gleich dazu.
Die lachen Sie kaputt wenn Ihr dauernt neue Rahmen braucht.Kommentar
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Also, ich habe nochmals mit meinem Bekannten gesprochen. Er beteuert, dass ihm noch nie ein Schläger bei seiner Methode zu Bruch gegangen ist, auch im Spiel machte sich seine Methode nicht negativ bemerkbar. Man sollte doch davon ausgehen, dass die Spielweise auch bei "verspannten" Schlägen eine Rolle spielen dürfte. Er hat zwei Töchter, beide in der Landesliste des DTB in ihrer Altersklasse unter den ersten 20. Beide spielen ein wirklich kraftvolles Tennis, das die Schläger nicht im Ansatz schont. Wenn alle Bedenken zutreffen, müsste es eigentlich regelmäßig Schlägerbrüche geben. Aber Fehlanzeige. Gibt es nicht. Theoretisch sind die Ausführungen ja nachvollziehbar, praktisch scheinen sich jedoch die Befürchtungen nicht zu bewahrheiten. Gleichwohl: Ich bleibe bei der "klassischen" Methode.Kommentar
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numakukn
Meine Söhne haben auch schon gute Noten geschrieben, auch wenn sie keine Vokabeln gelernt haben.
Und: Natürlich kann es sein, dass ein Auto, dessen Fahrer nie oder selten kuppelt, trotzdem 100 000 km hält und dann komischerweise nicht an Getriebeschaden, sondern wegen Kolbenfresser stirbt.
Und nicht zu vergessen all die Radfahrer, die 100te Kilometer mit ungeölter, quietschender Kette gefahren sind. Selbst wenn die in einem Leistungskader des DTB (DeutscherTurboradfahrerBund) sind und beschwören, dass sie schneller fahren als so manche anderer....... eine geölte Kette bleibt einfach die bessere Lösung ;o)
Also: Einzelschicksale wiederlegen das statistische Mittel nicht.
Bei einem falsch besaiteten Schläger sind einige Reserven aufgebraucht. Beim Schlägerwerfen geht dieser eher zu Bruch und das Material ermüdet eher.
Das der ein- oder andere damit leben kann ändert nichts an "richtig" und "falsch".
Wenn man sich schon Arbeit macht, dann kann man es auch richtig machen.
NumakuknKommentar
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Benedikt
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