Grundlagen über Besaitungsmaschinen

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Das ist ein wichtiges Thema.
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  • Kluntje64
    Veteran
    • 29.07.2012
    • 1593

    #46
    Hallo Tennisman, es ist doch überall so, dass sich neue Erkenntnisse ergeben.
    Grundsätzlich ist es aber für mich kein großer Unterschied ob jemand sagt ich glaube nicht oder ich konnte nicht beobachten zu, es hat sich klar rumgesprochen.

    Selbst ein Rahmenhersteller gibt in seinen Stringing Instrunktions Beispiele für Herz zum Kopf Besaitungen aber ich möchte bitte dieses Thema nicht wieder aufwärmen.
    Als Gott die Frau erschaffene hatte sagte er zu Adam:
    Dahinten ist Gerste und Hopfen, mehr kann ich nicht für dich tun.

    Kommentar

    • bernado
      Forenjunky
      • 06.09.2006
      • 2563

      #47
      Babolat z. B. ist einer jener Rahmenhersteller. Dass die Verformung des Schlägers sich verstärkt zeigt, wenn vom Herzen zum Kopf hinauf besaitet wird, ist jedoch tatsächlich mehrfach durch Vermessungen nachgewiesen worden. Bei den Gerry Weber Open darf man nicht laut erwähnen, dass man vom Herzen zum Kopf hinauf besaitet.
      Nun kann man natürlich der Meinung sein, dass alle anderen Besaiter Unrecht haben und sich leichtfertig auf eine Machart stützen, die sich nur so "herumgesprochen" hat, aber so einfach ist es nun mit unseren "Wahrheiten" auch wieder nicht.
      Denn alle Testberichte, die wir hier abliefern, bringen nicht mehr als diese kommunikativ ermittelte "Wahrheit", die man in den Geisteswissenschaften als "diskursiv ermittelt" oder "hermeneutisch" bezeichnet. Mit dieser Art von Wahrheit müssen wir uns in einem Bereich zufrieden geben, in welchem Messergebnisse kaum Auskunft geben können. Dieses Problem wird zum ersten Mal historisch in Kants "Kritik der Urteilskraft" beschrieben.
      Wir modernen Menschen verlassen uns heute zu leicht auf messbare Ergebnisse, ohne nachzufragen, ob Messungen in diesem oder jenem ausgewählten Bereich überhaupt möglich sind. Das hatten wir schon mal im Zusammenhang mit der Spin simulierenden Maschine. In einem so lebendigen Bereich wie dem Tennis sind die maßgeblichen Faktoren so vielfältig, dass oft nur "dieses Urteil" bleibt, wie es bei Kant z. B. heißt. Um es zu erhärten, müssen wir argumentierend verfahren. Und das tun wir ja auch.
      Hinter sogenannten "Autoritäten" herzulaufen, ist natürlich ein schwaches Argument. Wenn man also Gunter Strähle anführt, der in einem Interview gesagt hat, dass man nur vom Kopf zum Herzen bespannen soll, so genügt das sicherlich nicht. Aber das Verfahren ist inzwischen so oft hinterfragt worden, dass man schon von einem sehr hohen "Richtigkeitsgrad" ausgehen kann, wenn man so verfährt.
      In der Tat sind solche größeren Verformungen bei der alten Methode sogar auch gemessen worden. Einer solcher messenden Ingenieure ist ja unser Fritzhimself.
      Da mich die Verfahren immer interessieren, stieß ich auch auf eine Besaitungmethode, bei der die Quersaiten mit Starterzange in der Mitte des Rahmens eingefädelt werden, in beide Richtungen, abwechselnd zum Kopf und zum Herzen. Anfrage bei Fritz, Antwort: "Habe ich schon gemacht und vermessen, die Verformung des Schlägers ist größer als vom Kopf zum Herzen"
      Das sind halt solche Orientierungen, die wir hier erarbeiten und weitergeben. Und wenn also Tennisman sagt, das habe sich herumgesprochen, so ist das zwar salopp ausgedrückt; aber er spricht wohl eher über ein allgemeines Wissen, über das wir inzwischen im Forum verfügen.
      Vielleicht gibt es ja irgendwann einmal neue fundamentale Erkenntnisse in diesem Bereich: Auch die werden sich hier "herumsprechen".
      Zuletzt geändert von bernado; 19.03.2016, 13:37.

      Kommentar

      • coke2000
        Veteran
        • 28.07.2007
        • 1022

        #48
        Zitat von Tennisman
        Wobei ich da bei Punkt 1 bzw. Schritt 1 schon komplett anderer Meinung bin.

        Zitat Anfang
        "Schritt 1: Die alte Saite entfernen

        Bevor ihr euren Schläger neu bespannt muss zunächst die alte Saite entfernt werden. Dabei müsst ihr einige Sachen beachten:

        Gleichmäßiges Entlasten des Schlägers

        Es ist wichtig den Schläger möglichst gleichmäßig zu entlasten, damit die Rahmengeometrie erhalten bleibt und es nicht zu Verformungen kommt. Alles was ihr dafür braucht ist eine ganz normale Zange.

        Quersaiten

        Zu Beginn wird die unterste Quersaite in der Mitte durchgeschnitten. Um den Rahmen nun möglichst gleichmäßig zu entspannen schneidet ihr als nächstes die oberste Quersaite durch. Danach müsst ihr wieder die unterste noch intakte Quersaite schneiden. Man schneidet also immer im Wechsel die unterste und dann die Oberste noch nicht durchgeschnittene Saite durch.

        Längssaiten

        Sind alle Quersaiten durchgeschnitten, müsst ihr die Längssaiten auf gleiche Weise wie die Quersaiten bearbeiten. Ihr schneidet auch hier immer im Wechsel erst die linke dann die rechte äußerste noch intakte Längssaite durch.
        "
        Zitat ende.

        Ich halte es da schon eher so wie hier:
        http://www.inspired-tennis.com Learn why you should cut out broken strings from your racquet as soon as possible and learn how to properly cut them out.


        oder

        Auf YouTube findest du die angesagtesten Videos und Tracks. Außerdem kannst du eigene Inhalte hochladen und mit Freunden oder gleich der ganzen Welt teilen.


        Vor allem ist es wichtig bevor man die Saite aus dem Schläger schneidet den Schläger im Beisein des Kunden (falls es nicht der eigene Schläger ist) zu überprüfen und zu schauen ob es irgendwo Risse, Verformungen usw gibt und den Kunden darauf anzusprechen. Ist die Saite erst einmal raus geschnitten und danach wird ein Rahmenbruch diagnostiziert geht der Ärger und der Streit schon los.


        Ich mache es auch so wie es in dem ersten Video gezeigt wird und ich besaite IMMER von Kopf zu Herz. Auch wenn z.B Wilson eine One Piece Stringing Instructions für seine Schläger angibt z.B. beim Blade 98. Ich denke die machen das, weil sie es Leid sind zu erklären wie man richtig besaitet. Sprich kommen die Längssaiten unten raus, dann entweder mit 4 Knoten oder halt die ATW Methode. Ich bevorzuge dann die 4 Knoten Methode weil ich das durchweben bei der ATW Methode der letzten Längssaiten nicht mag. Aber das ist eine andere Sache.

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        • Kluntje64
          Veteran
          • 29.07.2012
          • 1593

          #49
          Zum eigentlichen Thema würde mich mal interessieren ob es schon gelungen ist einen Rahmen zu vermessen beim entfernen der Saite.
          Da sind sich hier einige darüber einig, dass das nur von der Mitte aus geschehen soll.
          Hat vielleicht fritzhimself dazu auch etwas ermittelt?
          Zuletzt geändert von Kluntje64; 19.03.2016, 14:14.
          Als Gott die Frau erschaffene hatte sagte er zu Adam:
          Dahinten ist Gerste und Hopfen, mehr kann ich nicht für dich tun.

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          • Kluntje64
            Veteran
            • 29.07.2012
            • 1593

            #50
            Hallo bernado,
            ich sehe es auch so, dass sich das Wissen in einem Forum aus einer Vielzahl Informationen der Einzelnen User zusammensetzt. Aber bei verschieden Sichtweisen wird man die eine oder die andere These nur mit einer Messung untermauern oder belegen können. Gerade bei diesen physikalischen Themen.
            Oft nehmen wir ja auch Korifeen zu Hilfe, zB. G. Stähle wir immer wieder gern genommen. Immer wenn solch ein Experte genannt wird, nimmt der weniger kritische Leser diese Aussage als Fakt/Gesetz oder gottgegeben hin. Hier finde ich sind Querdenker gefordert sich zu melden. Auffälligtes Beispiel war doch die Aussage, dass wegen der geringeren Erdanziehung auf einem Berg der Ball schneller ist und man deswegen härter besaiten sollte. Diese These hat sich doch bis heute in einigen Köpfen festgefressen.
            Als Gott die Frau erschaffene hatte sagte er zu Adam:
            Dahinten ist Gerste und Hopfen, mehr kann ich nicht für dich tun.

            Kommentar

            • fritzhimself
              Forenbewohner
              • 01.02.2006
              • 5556

              #51
              Zitat von Kluntje64
              Hat vielleicht fritzhimself dazu auch etwas ermittelt?
              Nicht wirklich - aber das klein-klein herausknipsen der Saiten, das seine Berechtigung bei den Holzschläger hatte, halte ich bei den modernen Tennisrahmen mittlerweile für überholt.

              In diesem Video bei min 0,41, sieht man wie es bei den (inside) US Open zugeht. Ich schneide die Saiten seit vielen Jahren so heraus.

              Sixteen strangers from around the globe are stringing tennis rackets in a crowded room at the Billie Jean King Tennis Center in Flushing, New York.


              Bislang ist mir noch nie ein Tennisschläger gebrochen - bei Badmintonschläger wende ich die klassische Methode an.

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              • Kluntje64
                Veteran
                • 29.07.2012
                • 1593

                #52
                Ist das eine Scheere aus einem Garten Center?
                Als Gott die Frau erschaffene hatte sagte er zu Adam:
                Dahinten ist Gerste und Hopfen, mehr kann ich nicht für dich tun.

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                • Tennisman
                  Neuer Benutzer
                  • 18.12.2024
                  • 0

                  #53
                  Zitat von fritzhimself
                  Nicht wirklich - aber das klein-klein herausknipsen der Saiten, das seine Berechtigung bei den Holzschläger hatte, halte ich bei den modernen Tennisrahmen mittlerweile für überholt.

                  In diesem Video bei min 0,41, sieht man wie es bei den (inside) US Open zugeht. Ich schneide die Saiten seit vielen Jahren so heraus.

                  Sixteen strangers from around the globe are stringing tennis rackets in a crowded room at the Billie Jean King Tennis Center in Flushing, New York.


                  Bislang ist mir noch nie ein Tennisschläger gebrochen - bei Badmintonschläger wende ich die klassische Methode an.
                  Aber die Besaiter haben auch in einem solchen Turnier einen Zeitdruck und in dem Video wird auch von der Mitte aus die Saite raus geschnitten!

                  D.h. mit einer Saitenschere z.B. wie die von Babolat werden von DER MITTE ! Längs und Quersaiten teilweise gleichzeitig durchgeschnitten.

                  Das ist doch komplett anderes wie eben die hier beschriebene Methode. Ich bezweifle eben daß der Rahmen gleichmäßig und schonend "entspannt" wird wenn man das so macht. (Fritz kann ja gerne ein paar Rahmenverformungsmessungen machen). Hier die Methode dich ich anzweifele:

                  Quersaiten

                  Zu Beginn wird die unterste Quersaite in der Mitte durchgeschnitten. Um den Rahmen nun möglichst gleichmäßig zu entspannen schneidet ihr als nächstes die oberste Quersaite durch. Danach müsst ihr wieder die unterste noch intakte Quersaite schneiden. Man schneidet also immer im Wechsel die unterste und dann die Oberste noch nicht durchgeschnittene Saite durch.

                  Längssaiten

                  Sind alle Quersaiten durchgeschnitten, müsst ihr die Längssaiten auf gleiche Weise wie die Quersaiten bearbeiten. Ihr schneidet auch hier immer im Wechsel erst die linke dann die rechte äußerste noch intakte Längssaite durch.
                  "
                  Zitat ende.

                  Kommentar

                  • albe
                    Veteran
                    • 30.12.2014
                    • 1242

                    #54
                    Hallo,

                    also ich schneide auch immer von der Mitte aus.
                    Allerdings bezweifle ich, ob es dem Schläger wirklich was ausmacht, wenn man nach der anderen Methode vorgeht.
                    Wurde ja auch hier oft diskutiert, vom Herz zum Kopf bespannen, mache ich auch nicht, wenn ich aber Originalanleitungen und bespannte Schläger von Wilson, Kübler und (Babolat?), sehe wo das so ist, was kann dann schon verkehrt sein, wenn der Schlägerhersteller das genau so macht.
                    mit sportlichen Grüßen,
                    albe

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                    • Waterman
                      Experte
                      • 31.10.2014
                      • 873

                      #55
                      powered by: 3 x Babolat Pure Strike 16x19, tuned by Peter Lehrner,
                      stringing with Hybridtension: Babolat RPM Team 1.25, 24,5 Kp - Natural Gut 1.25, 24 Kp
                      Favorite Players: Roger Federer, Dominic Thiem, Thomas Muster

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                      • Fritze
                        Insider
                        • 23.03.2015
                        • 411

                        #56
                        Nur zum Vergleich mit den alten Holzschlägern:
                        Wenn das Herausschneiden von den Außenseiten her die HOLZSCHLÄGER früher stärker gestresst haben sollte, dann ist das für die Kunststoffschläger auch so ... (auch wenn die wohl nicht gleich brechen sollten). Den dann aber trotzdem unnötigen zusätzlichen Stress sollte man meines Erachtens aber doch wohl vermeiden, wenn es so einfach möglich ist - eben genau so, wie wir die Intensität der möglichen Stressbelastung des Schlägers doch ganz generell so gering wie (praktikabel) möglich halten wollen ...

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                        • Kluntje64
                          Veteran
                          • 29.07.2012
                          • 1593

                          #57
                          Aber genau das ist doch die Frage. Ist das wirklich rahmenschonender.
                          Ich beharre nicht auf einer bestimmten Vorgehensweise aber ich denke auch mal quer. Für mich ist es logisch den Rahmen in umgekehrter Reihenfolge zum Bespannungsvorgang zu entlasten. Das bedeutet zuerst Quersaite dann Längssaite durchtrennen, und zwar in gegengesetzter Reihenfolge zum Bespannungsvorgang. Warum ein Badmintonrahmen dann bricht ist mir nicht schlüssig. Oder mal anders ausgedrückt, wenn beim rausschneiden von innen nach aussen der Rahmen am wenigsten gestresst wird, warum besaiten wir denn nicht von aussen nach innen?
                          Zuletzt geändert von Kluntje64; 20.03.2016, 06:43.
                          Als Gott die Frau erschaffene hatte sagte er zu Adam:
                          Dahinten ist Gerste und Hopfen, mehr kann ich nicht für dich tun.

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                          • howy
                            Forenbewohner
                            • 25.09.2001
                            • 8264

                            #58
                            Zitat von Waterman
                            da wird dann noch dieses Video angeboten
                            Auf YouTube findest du die angesagtesten Videos und Tracks. Außerdem kannst du eigene Inhalte hochladen und mit Freunden oder gleich der ganzen Welt teilen.

                            was genau anders herum angibt

                            Das aus deinem Video scheint mir aber logischer
                            Gruss,
                            Howy
                            _____________________________________________
                            Kleiner Rat am unteren Rand: "Benutze mal die Suchfunktion!"

                            Kommentar

                            • Kluntje64
                              Veteran
                              • 29.07.2012
                              • 1593

                              #59
                              Zitat von berlinale
                              Warum ist das logisch, Kluntje? Beim Bespannvorgang geht es ja rein praktisch nicht anders, zuerst die Längssaiten und dann die Quersaiten aufzuziehen. Beim Rausschneiden hat man aber höhere Freiheiten in der Reihenfolge. Und da ist die umgekehrte Reihenfolge der Bespannung nicht zwangsläufig die Rahmenschonendste. Für mich als Laie klingt es plausibel, dass das Rausschneiden von der Mitte her am Rahmenschonendsten ist, da so am ehesten plötzliche Spannungsspitzen bzw. -abfälle vermieden werden, die entstehen könnten, wenn man vom Rand her rausschneidet. Und auf den Videos sieht man, dass die Profis das auch so machen. Somit gibt es für mich keinen Grund, davon abzuweichen.

                              Ich hatte mal einen Rahmen zu Versuchzwecken zuerst Quer und dann Längs bespannt. Die Verformung war enorm. Der selbe Rahmen zuerst Längs dann Quer war fast ohne Einfluss auf die Aussenmaße.
                              Fazit: Die Längssaite gibt dem Schlägerkopf Stabilität. Also warum sollte ich denn jetzt beim Entlasten die Saite zuerst kappen die Stabilität gibt.
                              Das ist mein Verständnisproblem bei diesem Thema. Ich hatte die Hoffnung, dass es zu diesem Thema schon Versuche oder Messungen gegeben hat.
                              Als Gott die Frau erschaffene hatte sagte er zu Adam:
                              Dahinten ist Gerste und Hopfen, mehr kann ich nicht für dich tun.

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                                • 03.06.2012
                                • 216

                                #60
                                Hi,
                                an alle Selbstbesaiter - Superstringer Haltezange (Diamant Beschichtung) mit Wellendurchmesser 12,20mm und eine Welle zum Tausch 12,40mm zu verschenken.
                                Versandkosten sind zu berappen.

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