Artikel über Einfluss der Besaitung auf den Drall

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  • k61951618
    Insider
    • 04.06.2009
    • 479

    Artikel über Einfluss der Besaitung auf den Drall

  • hoeni
    Experte
    • 10.09.2007
    • 555

    #2
    Interessanter Artikel

    Nur damit ich das richtig verstehe:
    Ölige und Copolysaiten erzeugen mehr Spin als z.B. Nylonsaiten, nicht weil sie griffiger in den Ball greifen, sondern weil sie glatter sind, dadurch innerhalb der 4-5 Millisekunden Ballberührungszeit leichter auseinandergedrückt werden und dann beim Zurückrutschen in die ursprüngliche Position dem Ball massig Rotation mit auf den Weg geben. Ist das so korrekt?
    Stellt irgendwie mein Weltbild auf den Kopf. Ging bislang immer davon aus: Je griffiger/rauer, desto mehr Spin. Aber wenn die Japaner das sagen, wirds wohl stimmen.

    Wird man also künftig seine Saiten vor dem Besaiten in ein Ölbad legen, um sie rutschiger zu bekommen?
    Und beim Saitenwechsel mit einer Sprühflasche nachfetten?

    Spricht das nun für offenere oder geschlossenere Saitenbilder für mehr Spin? Bei offenem Saitenbild können sich die Saiten vermutlich weiter verschieben und flitschen dann mit höherer Geschwindigkeit zurück, bei geschlossenem Saitenbild können mehr Saiten Rotationsenergie übertragen.
    Zuletzt geändert von hoeni; 09.01.2011, 19:48. Grund: hässliche Rechtschreibfehler

    Kommentar

    • Wilander
      Benutzer
      • 04.02.2010
      • 46

      #3
      Endlich eine schlüssige Erklärung.


      Könnte tatsächlich dazu führen, dass spieler Mittel/Sprays verwenden, die die Saiten "glitschig"/"schlüpfrig" machen bzw. halten. Ich werd mal mit Öl experimentieren

      Kommentar

      • Jens
        Administrator
        • 13.09.2001
        • 6607

        #4
        @k61951618
        Danke fürs Ausgraben dieses tollen Links!

        @hoeni
        Naja vor dem Besaiten die Saite einölen wäre etwas ekelhaft
        Je mehr Freiheit die Saiten haben um zu verrutschen, desto mehr Spannung kann sich beim Ballkontakt aufbauen, und desto mehr Spin kann übertragen werden. Alles unter der Voraussetzung, daß sie effizient wieder in die Ausgangsposition zurückschnellen können.

        Kommentar

        • Guido
          Veteran
          • 21.05.2009
          • 1451

          #5
          Ich habe die wichtigste Passage mal von Google übersetzen lassen:

          Copoly Saiten-rutschig und steif erzeugen mehr Spin nicht wegen der mehr Reibung, aber wegen der weniger. "Das alte Argument war, dass je besser die Haftung zwischen den Saiten und den Ball, der mehr Spin Sie erhalten würde. Aber das ist nicht wahr ", sagte Rod Cross, ein australischer Physiker und Co-Autor der Technischen Tennis.

          Im vergangenen April veröffentlichte Kreuz und sein Co-Autor, Crawford Lindsey, ihre Studie zeigt, dass Copoly Saiten 20 Prozent mehr als Spin Nylonsaiten, und 11 Prozent mehr als Naturdarm zu generieren. Solche Unterschiede erklären helfen, wie ein Zeitgenosse wie Kraftpaket Rafael Nadal kann mit doppelt so viel Spin Hit wie Andre Agassi tat.


          ...also ein klares Votum für Co-Poly Saiten

          Bestärkt mich im Nachhinein in meiner Entscheidung vor ein paar Monaten, nur noch Co-Poly zu spielen.
          Hatte damals selbst festgestellt, dass ich mit einer 1.14 Co-Poly so viel Spin wie noch nie erzeugen kann.
          Zuletzt geändert von Guido; 09.01.2011, 21:58.

          Kommentar

          • slice

            #6
            Die physikalische Seite des Artikels, jedenfalls den die Saiten betreffend, kann ich nicht beurteilen. Ebenso wenig kann aber der Autor scheinbar den Spin von Nadal erklären. Dass dieser deutlich augeprägter ist als der von Agassi ("Such differences help explain how a contemporary powerhouse like Rafael Nadal can hit with twice as much spin as Andre Agassi did") liegt aber sicher nicht an der Co-Poly von Nadal, sondern vielmehr an seiner ausgeprägten und besonderen Art des "steilen vorwärts-aufwärts"-Schwingen, was letztlich auch Physik ist.
            Die Schlussfolgerung aus der Untersuchung müsste also heißen: Nadal spielt eine Co-Poly, weil diese seinem Spiel entgegenzukommen scheint.

            Dennoch: ein super Artikel!!!

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            • nobody84
              Experte
              • 26.04.2010
              • 567

              #7
              Interessant, das würde dann aber bedeuten, dass alle Leute, die meinen zB mit der AluPower Rough mehr Spin erzeugen als mit der AluPower sich irren weil das Gegenteil der Fall sein müsste oder?? Immerhin dürften ja auch viele Sanplatzspezialisten bei den Profis die Rough-Variante zu spielen.

              @Slice stimmt schon, dass es sicherlich hauptsächlich mit der Technik zusammenhängt. Aber Agassi schreibt aber auch in seinem Buch Open (übrigens sehr lesenswert), dass er gegen Ende seiner Karriere auf drängen seines Coaches (der Nachfolger von Gilbert, Namen habe ich vergessen.. ) mal auf Co-Poly umgestiegen sei. Meinte, dass die Bälle auf anhieb viel mehr Spin erhielten und eine ganz andere Flugbahn. War ihm sogar zuviel, dass er dann ein anderes Setup wollte.

              Er schreibt dann leider nicht welches er dann letztendlich verwendete, aber schrieb, dass der Unterschied enorm war.
              Wilson 6.1 95S
              RPM Blast 1.30 25/26

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              • slice

                #8
                Zitat von nobody84
                Aber Agassi schreibt aber auch in seinem Buch Open (übrigens sehr lesenswert), dass er gegen Ende seiner Karriere auf drängen seines Coaches (der Nachfolger von Gilbert, Namen habe ich vergessen.. ) mal auf Co-Poly umgestiegen sei. Meinte, dass die Bälle auf anhieb viel mehr Spin erhielten und eine ganz andere Flugbahn. War ihm sogar zuviel, dass er dann ein anderes Setup wollte.

                Er schreibt dann leider nicht welches er dann letztendlich verwendete, aber schrieb, dass der Unterschied enorm war.
                Habe das Buch noch nicht gelesen, aber wenn Agassi das sagt ...
                Meines Wissens war Agassi der erste, oder wenigstens einer der Vorreiter, der Hybrid gespielt hat. Die Längstsaiten waren Naturdarm.
                Hier werden aber sicher Leute sein, die das genauer wissen.
                Jedenfalls ist es interessant, dass wenn es so ist, die Saitenhersteller lediglich spekuliert haben, dass raue oder profilierte Saiten mehr Spin erzeugen.

                Hoffe jedenfalls, dass sich die Meinung durchsetzt und der ein oder andere unserer Turnierspieler bei den Jugendlichen dann endlich aufhört mich wöchentlich mit der KB SS Spiky zu quälen. Hasse es förmlich drei Schläger in Reihe mit diesem Draht zu bespannen!!!

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                • jasi71
                  Postmaster
                  • 22.02.2009
                  • 265

                  #9
                  warscheinlich liegt die wahrheit wieder irgendwo dazwischen. tennispros bzw. spieler mit extrem schnellen zug können das verschieben und zurückstellen der saiten besser nutzen, da ihre schlägerkopfbewegung um ein vielfaches schneller ist und die dynamik im saitenbett damit höher.also machen glatte saiten mehr sinn. spieler mit langsamer zuschschlagbewegung wie freizeit und clupspieler, nutzen warscheinlich mehr die raue oberfläche einer saite, weil sie gar nicht genug bewegung in das saitenbett bekommen, um den vorteil des saitenzurückstellens auzunutzen.
                  also bekommen sie mit einer strukturierten saite etwas mehr spin.
                  würde wieder dafür sprechen, warum immer noch die meissten pros immer noch glatte saiten spielen und unterstützt auch die these, dass der spin aus der technik erzeugt wird.

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                  • nobody84
                    Experte
                    • 26.04.2010
                    • 567

                    #10
                    @Slice
                    Ja er dürfte dannach eine Hybrid-Besaitung gewählt haben, mit der er zufrieden war. Das deutet er im Buch aber nur an..
                    Wilson 6.1 95S
                    RPM Blast 1.30 25/26

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                    • Guido
                      Veteran
                      • 21.05.2009
                      • 1451

                      #11
                      Zitat von nobody84
                      Interessant, das würde dann aber bedeuten, dass alle Leute, die meinen zB mit der AluPower Rough mehr Spin erzeugen als mit der AluPower sich irren weil das Gegenteil der Fall sein müsste oder??
                      ...nach meinem Verständnis sagt der Artikel darüber gar nichts aus.
                      Dort geht es ja nur um das Verschieben der Saiten beim Schlagen.
                      Ich könnte mir schon vorstellen, dass eine Co-Poly mit Ecken oder Struktur den Spin noch mehr unterstützt, da das vorteilhafte, materialbedingte Verschieben auch dort stattfindet - und durch die rauere Oberfläche die Verschiebung noch mehr unterstützt wird.

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                      • nobody84
                        Experte
                        • 26.04.2010
                        • 567

                        #12
                        Naja es geht doch darum, dass die Polys so glatt sind, dass sie sich schneller verschieben und rascher wieder zurückgleiten in ihre Ausgangsform.

                        Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass diese "rough" sind dann wird das verschieben länger dauern und auch das zurückgleiten weil ja durch die Reibung Geschwindigkeit verloren geht.

                        So hätte ich das verstanden..?

                        Da gehts jetzt nicht um Ecken sondern ob die Oberfläche glatt ist oder nicht (rough), bzw. so hätt ich das verstanden.

                        Eine 3/5/7-eckige kann ja auch glatt sein.
                        Wilson 6.1 95S
                        RPM Blast 1.30 25/26

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                        • jasi71
                          Postmaster
                          • 22.02.2009
                          • 265

                          #13
                          Zitat von Guido
                          ...nach meinem Verständnis sagt der Artikel darüber gar nichts aus.
                          Dort geht es ja nur um das Verschieben der Saiten beim Schlagen.
                          Ich könnte mir schon vorstellen, dass eine Co-Poly mit Ecken oder Struktur den Spin noch mehr unterstützt, da das vorteilhafte, materialbedingte Verschieben auch dort stattfindet - und durch die rauere Oberfläche die Verschiebung noch mehr unterstützt wird.
                          glaube nicht dass sie sich so stark verschieben, wie bei glatten saiten, aber da sich viele strukturierte auch nicht verziehen, stellen sie sich auf jedenfall ebenfalls zurück.wie weit das verschieben und rückstellen bei glatten und strukturierten ist, müsste man wieder mit spezialkamera und standbild messen.
                          sehr aufwendig so eine studie, wäre perfekt für meine diplomarbeit gewesen, da die sporthochschule köln entsprechende kameras besitzt, wenn sie nicht schon 10 jahre her wäre.
                          man sollte das thema aber auch nicht überstrapazieren, denn tennis besteht nicht nur aus spin und letztendlich zählt das spielgefühl was man mit einer saite hat, egal ob glatt oder strukturiert.

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                          • Guido
                            Veteran
                            • 21.05.2009
                            • 1451

                            #14
                            Zitat von nobody84
                            Naja es geht doch darum, dass die Polys so glatt sind, dass sie sich schneller verschieben und rascher wieder zurückgleiten in ihre Ausgangsform.
                            ...genau - und ich denke, dass das bei allen Co-Polys besser ist als bei anderen Saiten-Typen.
                            Wir wissen doch aus eigener Erfahrung, dass sich Co-Polys - egal ob glatt, rau oder mit Ecken - schon kurz nach dem Bespannen einkerben.
                            Die Oberfläche spielt an dem Kreuzungspunkt dadurch gar keine Rolle (wird quasi immer glatt) und dadurch gleiten Co-Polys immer gut.

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                            • Teddybär
                              Postmaster
                              • 12.04.2010
                              • 108

                              #15
                              Sieht alles ganz toll aus!

                              Wieviel Wirkung hat da auf uns?
                              Oder anders gesagt, wie gut muss ich spielen, bis dies bei mir im Match relevant zählbar/messbar wird?

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