Bringen eckige Saiten wirklich mehr Spin?

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  • SD26
    Postmaster
    • 15.01.2012
    • 277

    #46
    Zitat von Damentrainer
    Welches Prinzip meinst du?
    Es handelt sich dabei glaub weniger um ein Prinzip, als eher um konstante Empfehlungen die ich von vielen Seiten aufschnappe. Mir wurde zB aufgrund der Geometrie des Schlägers und der Verteilung der Saiten (16x19 bspw) immer empfohlen, eher die Längssaiten härter zu bespannen als die Quersaiten. Also 25/23 zB oder 26/24. Selten habe ich Empfehlungen für 23/26 erhalten - dies eben bei gleicher Saite. Ob das so richtig ist oder nicht, kann ich als "Amateur" auf diesem Gebiet nicht beurteilen. Da ich aber eben von mehreren Seiten solche "Empfehlungen" bekam, ging ich davon aus, dass was dran sein muss.

    Falls ich falsch liege, lerne ich gerne dazu.

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    • Damentrainer

      #47
      Zitat von SD26
      Es handelt sich dabei glaub weniger um ein Prinzip, als eher um konstante Empfehlungen die ich von vielen Seiten aufschnappe. Mir wurde zB aufgrund der Geometrie des Schlägers und der Verteilung der Saiten (16x19 bspw) immer empfohlen, eher die Längssaiten härter zu bespannen als die Quersaiten. Also 25/23 zB oder 26/24. Selten habe ich Empfehlungen für 23/26 erhalten - dies eben bei gleicher Saite. Ob das so richtig ist oder nicht, kann ich als "Amateur" auf diesem Gebiet nicht beurteilen. Da ich aber eben von mehreren Seiten solche "Empfehlungen" bekam, ging ich davon aus, dass was dran sein muss.

      Falls ich falsch liege, lerne ich gerne dazu.
      Zu diesem Thema kannst du dich hier im Forum totlesen.
      Es gibt hier sehr viele, auch unterschiedliche Meinungen mit durchaus guten Argumenten.

      Kommentar

      • bernado
        Forenjunky
        • 06.09.2006
        • 2570

        #48
        Sd26! Hervorragend finde ich deinen Ansatz zur kritischen Analyse!
        Das "Prinzip" ist eben das private einiger Mitglieder, die Vorteile für sich herausgefunden haben, wenn sie die Quersaiten meist 2 kg härter bespannen. Das soll vor allem eine höhere Präzision bringen. Wie es auf den Spin wirkt, sei ebenso dahingestellt.
        Man muss eben, wie auch unser Damentrainer bemerkt, für sich selbst das herausfinden, was einem liegt. Es scheint jedenfalls so zu sein, dass bei einer höheren Besaitung der Quersaiten die Gesamtbesaitung brettiger wirkt. Ich jedenfalls hatte bei derartigen Versuchen das Gefühl. Ich neige aus Bequemlichkeit dazu, beide Saiten gleich hart zu besaiten. Zumindest habe ich mich daran gewöhnt. Die Gewohnheit scheint auch ein durchgehendes "Prinzip" zu generieren.
        Aus dem internationalen Tennis hatten wir hier ja schon mal Tabellen, welche die Besaitungen bekannter Spieler wiedergaben. Da lief die Tendenz immer noch darauf hinaus, die Quersaiten ein kg niedriger zu besaiten.
        Wenn jemand von einem "allgemeinen Prinzip" spricht, ohne es als sein eigenes oder das einer bestimmten Gruppe auszuweisen, versucht er lediglich, das seinige als ein allgemeines zu autorisieren.

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        • Damentrainer

          #49
          @ Bernado

          Ich möchte sogar soweit gehen und etwas provokativ behaupten, dass eine geringfügig unterschiedliche Besaitungshärte (1-1,5kp) zwischen Längs- und Quersaite bei einer Besaitung mit 2 Knoten und damit 1 Stück Saite nach kurzem Spiel schon hinfällig ist.

          Wenn man diesen Effekt der unterschiedlichen Härte wirklich spüren und ev. nutzen will, dann sollte man bitte schon mit 4 Knoten und je einem Stück Saite für Längs- und Quersaite besaiten.

          Vielerorts wird quer mit 1kp weicher besaitet, weil landläufig die Meinung verbreitet ist, dass man das tun sollte, um den Schläger zu schonen .... weil die Längssaiten in der Regel länger sind.

          Dagegen gibt es hier im Forum viele Meinungen, dass gerade die Schlägerschonung ein Grund für eine größere Härte quer spricht.

          .... denn, die Längssaiten sind ja beim Anziehen durch die Maschine absolut gerade, sprich gehen von oben nach unten auf dem kürzesten Weg. Wenn man nun die Quersaiten einwebt und spannt, dann werden auch die Längssaiten nicht mehr gerade verlaufen, sondern leicht nach oben und unten .... -> der Weg wird länger -> die Saiten werden härter

          ... damit bekommen die Längssaiten einen größere Härte, als sie ursprünglich angezogen wurden. Diese Überlegung hat grundsätzlich auch etwas.


          Ich habe die Erfahrung gemacht, dass weder das Eine, noch das Andere in irgend einer Weise einem Schläger schadet.

          Es bleibt einfach an dir, zu testen, was du lieber magst.
          Ich kann dir nur vorab so viel sagen: Ein Schläger mit 24/23kp spielt sich komplett anders, als einer mit 23/24kp. Bernado hat das ja ganz gut beschrieben.

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          • ceritus80
            Postmaster
            • 30.12.2012
            • 145

            #50
            Meine Erfahrungen zu dem Thema:

            weiche Bespannung = mehr Spin, weniger Power
            harte Bespannung = weniger Spin, mehr Power

            Eigentlich sagt man ja, das die KOntrolle und der Spin mit zunehmender Besaitungshärte besser sein sollen. In meinem Fall ist es aber genau anders. Das bei einer extrem harten Besaitung die Power ab einem gewissen Punkt wieder abnimmt, da eher der Ball verformt wird, ist mir bewusst. Hatte ich auch mal ausprobiert, fand ich aber nicht so prickelnd. Mein Arm fand das auch nicht so lustig

            Meine Theorie:

            Die modernen Saiten benötigen eine gewisse "Bewegungsfreiheit" um ihr volles Potenzial abzurufen. Könnte natürlich auch sein das ich total falsch liege

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            • SD26
              Postmaster
              • 15.01.2012
              • 277

              #51
              Da bleibt mir nur zu sagen: man lernt nie aus, und studieren geht über probieren!

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              • anburme

                #52
                Ich habe die letzten Jahre nur "eckige Besaitungen" gespielt und war begeistert.
                Ende dieser Saison habe ich wieder runde Saiten versucht und mußte feststellen, ich komme damit ebenso gut zurecht. Was nun?

                Bei eckigen Saiten ändert sich das Spielgefühl immer etwas wenn sich die Saite rund spielt. Dies fällt aber den Spielern nicht direkt auf, da sie sich immer mit darauf einstellen.

                Wer immer nach kurzer Zeit neu besaitet kann die verschiedenen Spieleigenschaften nutzen.
                Wer länger mit einer Saite spielt, passt sich den Eigenschaften an und sollte die Aussage über diese Saite nur in verschiedenen Zeiten(max. alle 30 Tage) beurteilen.

                Also wieder mal für meine eigenes Spielgefühl weiter testen und interessant es gibt immer wieder neue Saitenideen.

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                • GAMMA Deutschland
                  Benutzer
                  • 18.12.2013
                  • 78

                  #53
                  Kriterien für viel Spin bei einer Saite

                  Hallo,
                  ab und zu lese ich die Beiträge im Forum und möchte mich nun ein wenig mit einbringen. Ich habe den Ingenieur und Chefentwickler der GAMMA Moto gefragt, warum eckige Saiten mehr Spin bringen.

                  1. Eckige Saiten haben nicht nur Ecken, sondern auch Flächen. Wenn diese Flächen aufeinander liegen rutschen Sie besser als runde Saiten.
                  2. Durch das Dehnen der Saite taucht der Ball tiefer ein, welches einen längeren Ballkontakt mit sich führt.
                  3. Durch das Verrutschen und anschließende zurück rutschen der Saite entsteht ein sogenannter "Snap-Back" Effekt.
                  4. Durch den "Snap-Back" greifen die scharfen Kanten der Moto noch besser und bewirken den starken Spin.

                  Man kann also fast sagen, eine eckige Saite produziert mehr Spin durch die glatten Flächen als durch die Ecken.
                  Am Ende ist es natürlich eine Kombination von allem.

                  Die GAMMA Moto liegt anscheinend in der Kombination dieser Punkte optimal.

                  Ich hoffe damit geholfen zu haben und bin ab jetzt gerne Bereit mehr Infos zu geben. Natürlich auch was das Thema Besaitungsmaschinen angeht, da GAMMA hier auch Entwickler der Maschinen ist.

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                  • elucius
                    Experte
                    • 01.09.2008
                    • 602

                    #54
                    Zitat von GAMMA Deutschland
                    Hallo,
                    1. Eckige Saiten haben nicht nur Ecken, sondern auch Flächen. Wenn diese Flächen aufeinander liegen rutschen Sie besser als runde Saiten.
                    2. Durch das Dehnen der Saite taucht der Ball tiefer ein, welches einen längeren Ballkontakt mit sich führt.
                    3. Durch das Verrutschen und anschließende zurück rutschen der Saite entsteht ein sogenannter "Snap-Back" Effekt.
                    4. Durch den "Snap-Back" greifen die scharfen Kanten der Moto noch besser und bewirken den starken Spin.
                    Hallo Gamma (Stefan?),

                    ..sehr gut und Danke!

                    ad 1.: Das ist mal die erste plausible Erklärung, die ich zu dem Thema höre

                    ad 2.: Das hat aber grundsätzklich nicht nur was mit den Ecken zu tun. Ich glaube, hier ist einfach vielfach die Entwicklung von Form und neuem Material zusammengefallen und das Spinpotential wird dann fälschlicherweise nur den Ecken zugeschrieben. Die PTP zum beispiel hat auch ohne Ecken aus meiner Sicht eine sehr gute Spinannahme. Hier kann es janur aus der Elastizität der Saite kommen.

                    ad 3.: Snap-back ist bekannt, wird natürlich durch 1. unterstützt

                    Beste Grüße
                    LK7 BTV
                    Tecnifibre ATP 315 Ltd.

                    Kommentar

                    • Frostfalke
                      Benutzer
                      • 22.09.2013
                      • 94

                      #55
                      Wisst Ihr was lustig ist? Ich habe nun ca. 50 Saiten dieses Jahr getestet. In Sachen Spin gab es zwei klare Favoriten: Pro’s Pro Hexaspin Twist 1,2 und Die Polyfibre TCS 1,15. Beide Saiten lagen in Sachen Spin derart dicht beieinander, dass kaum ein Unterschied in der Disziplin feststellbar war. Und beide erzeugten viel mehr Spin als die Konkurrenz. Somit dürfte eins klar sein: Spinunterstützung geht mit rauer Oberfläche und dünner runder Saite genauso wie mit Ecken und Drillen.
                      Allerdings scheinen auch noch andere Faktoren eine Rolle zu spielen, dann viele eckige Saiten erzeugte so gut wie überhaupt kein Zusatzspin, während viele runde Saiten wie z.B. die Yonex Polytour Pro und die Dyreex Black Edge in Sachen Spin durchaus überzeugt haben!
                      Wahnsinn ist immer und immer wieder das Gleiche zu tun und auf ein anderes Ergebnis zu hoffen… .

                      Kommentar

                      • Damentrainer

                        #56
                        Hallo Stefan,

                        schön, dass du dich einbringst.
                        Danke auch für deine Ausführungen.
                        Die Geschichte mit den Flächen würde aber ja bedeuten, dass eckige, aber in sich noch einmal verdrillte Saiten diesen positiven Einfluss wieder verlieren würden .... richtig?

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                        • bernado
                          Forenjunky
                          • 06.09.2006
                          • 2570

                          #57
                          Bei den runden Saiten ist hinsichtlich des Spineffekts wohl auch der dünne Durchmesser von Bedeutung. Auf jeden Fall kann ich bestätigen, dass die Polifibre TCS in 1.15 ebenso viel Spin erzeugt wie die Gamma Moto in 1.25. Eher noch mehr! Beide Saiten spiele ich im Augenblick parallel. Beide Saiten überzeugen mich. Nur die Polyfibre ist etwas armschonender.

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                          • Quashquai
                            Insider
                            • 26.06.2011
                            • 375

                            #58
                            Zitat von Damentrainer
                            Hallo Stefan,

                            schön, dass du dich einbringst.
                            Danke auch für deine Ausführungen.
                            Die Geschichte mit den Flächen würde aber ja bedeuten, dass eckige, aber in sich noch einmal verdrillte Saiten diesen positiven Einfluss wieder verlieren würden .... richtig?
                            ich denke nicht, weil sich die Saite immer in die stabile Lage verdrehen wird d.h. es wird Fläche auf Fläche aufliegen.

                            Kommentar

                            • Jens
                              Administrator
                              • 13.09.2001
                              • 6612

                              #59
                              Mir ist noch nicht ganz so plausibel, warum Fläche auf Fläche (sprich mehr Kontakt zwischen den Saiten) besser gleiten sollte als runde Saite auf runder Saite (wenig Kontakt).
                              Da man nicht vernachlässigen darf, daß zwischen Ball und Saite extrem viel Reibung herrscht beim Kontakt (sieht man immer am Abrieb bei Multifilamentsaiten), hier mein Erklärungsversuch: Die runde Saite verwindet sich (in der Längsachse) beim Spinschlag durch die Kraft des Balles, der an der Oberfläche zerrt (sie "rollt" quasi ein bißchen auf der Quersaite). Eine eckige Saite (Fläche liegt auf Fläche) kann sich nicht so gut um die Längsachse verdrehen und gleitet daher mehr.

                              Kommentar

                              • Quashquai
                                Insider
                                • 26.06.2011
                                • 375

                                #60
                                Rein physikalisch ist die größe der Fläche nicht entscheidend für die Reibung.
                                Zum einen könnte es so sein wie Jens es beschrieben hat, zum Anderen könnte ich mir vorstellen dass durch die größeren Flächen die aufeinanderliegen die "Einkerbungen" (rein elastisch, kein abrieb oder plastisch wie man es vom Verschleiss kennt) nicht so groß sind und damit die Saiten doch wieder leichter zueinander gleiten.

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