Auswirkung verschiedener Saitenparameter auf den Spin

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  • Jens
    Administrator
    • 13.09.2001
    • 6607

    Auswirkung verschiedener Saitenparameter auf den Spin

    Es gibt immer wieder Diskussionen darüber, ob und wenn ja welche Eigenschaften einer Saite für mehr oder weniger Spin sorgen. Die einen sagen "dünnere Saiten bringen mehr Spin", die anderen sagen "eckige Saiten bringen mehr Spin", aber ist das nur der subjektive Eindruck oder kann man das auch beweisen?
    Es gibt jetzt eine relativ neue wissenschaftliche Untersuchung dazu (Bendtsen et al., Februar 2015). Und die ist wirklich interessant.
    Determining Mechanical Parameters for Spin in Tennis Strings
    Der Artikel ist nicht kostenlos verfügbar, das Journal muß auch von etwas leben
    Aber hier ein kurzes Fazit des Artikels:

    In einer Versuchsapparatur wurde ein Schläger eingespannt und in einem definierten Winkel mit einem Tennisball beschossen (ca. 25 m/s = 90 km/h) und anschließend die Rotation des Balles gemessen (und noch einige andere Parameter wie Austrittswinkel, Austrittsgeschwindigkeit).

    Die folgenden Saiten wurden verglichen:
    - Yonex Poly Tour Spin 1.25
    - MSV Co-Focus 1.18, 1.23, 1.27
    - MSV Focus-Hex 1.10, 1.18, 1.23
    - Pro's Pro Torpedo 1.27
    - Tyger Rough Poly 1.25

    Alle Saiten wurden mit 25 kp auf identischen Rahmen bespannt.

    Das für viele überraschende Ergebnis: Die MSV Co-Focus erzeugte (statistisch signifikant) mehr Spin als die anderen Saiten, die alle auf einem ungefähr gleichen Level waren. Interessant vor allem deshalb, weil bei dem Vergleich mit der Focus-Hex ja sogar das Material das gleiche ist, nur das Profil der Saite ist unterschiedlich. Der Ball rotierte bei der Focus-Hex 1.18 mit 293,4 (+/- 4,4) Umdrehungen pro Sekunde, während er bei der Co-Focus 1.18 mit 319,7 (+/- 8,9) Umdrehungen pro Sekunde rotierte.
    Es gab keinen Zusammenhang zwischen Durchmesser und Spin.
    Es gab einen leichten Zusammenhang zwischen ECOR (Energy Coefficient of Restitution) und Spin. ECOR bezeichnet die Fähigkeit einer Saite, die kinetische Energie des Aufpralls wieder an den Ball zurückzugeben, was wiederum auch mit der Gleitfähigkeit bzw. dem Reibungskoeffizienten der Saiten aufeinander zusammenhängen könnte.

    Die Autoren geben in ihrer Diskussion selbst an, daß die Studie nur mit einer Ballgeschwindigkeit und einem Winkel durchgeführt wurde. Es ist nicht auszuschließen, daß die Ergebnisse bei anderen Geschwindigkeiten und/oder Winkeln anders ausfallen.

    Meine persönliche Erfahrung auf dem Platz ist, daß mir profilierte Saiten bei langsamer Zuschlagbewegung durchaus mehr Spin bringen und daß dieser Effekt mit steigender Zuschlagbewegung schwindet. Daher bin ich gespannt auf weitere Experimente der Aalborg Universität im Team von John Rasmussen mit geringeren Ballgeschwindigkeiten.
  • Schmetterstop
    Experte
    • 27.12.2014
    • 622

    #2
    Eine runde Saite produzierte also statistisch signifikant höheren Spin als kantige Saiten.

    Stellt sich noch die Frage ob statistisch signifikant auch eine signifikante Änderung der Flugkurve bedeutet. Vielleicht bräuchte man 50% mehr Umdrehungen und nicht 5% um das ganze auch in der Flugbahn beobachtbar zu machen.


    Ich packe hier nochmal den Link rein, den ich bei einem anderen Thema bereits gepostet habe.




    Das Fazit der Studie: Die Bespannungshärte hat keinen Einfluss auf den Spin. Jedoch verändert sich die Zuschlagbewegung der Spieler um weniger gewordene Power wieder auszugleichen. Die Spieler schlugen schneller zu und erzeugen so von sich aus mehr Spin (der dann subjektiv der Saite zugerechnet wurde).
    Yonex Ezone DR 100 + MSV Hepta Twist 1,25mm

    Kommentar

    • Schmetterstop
      Experte
      • 27.12.2014
      • 622

      #3
      Ein Versuch der "Tennis Warehouse University":

      A summary (including video) of a scientific tennis experiment to determine the role of string materials and string movement in spin production.


      Kleiner Auszug daraus:

      In the last several years, certain types of polyester strings have gained a reputation as producers of extra spin. For years this remained simply as anecdotal evidence without any scientific corroboration. Also, until recently, evidence from laboratory experiments supported the following conclusions:

      - String texture or shape makes no difference to spin
      - String pattern makes no difference to spin
      - String tension makes no difference to spin
      - String gauge makes no difference to spin
      - String material makes no difference to spin
      Yonex Ezone DR 100 + MSV Hepta Twist 1,25mm

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      • fgschmidt
        Insider
        • 30.01.2007
        • 340

        #4
        ich habe ein sehr topspinlastiges spiel (https://www.youtube.com/channel/UCLX...yq2ZcsfjyfdXng) und teste seit einigen jahren fleißig saiten, runde und profilierte, fullbeds und hybride, mittlerweile einfach aus spaß und um die im anfäglichen "wahn" eingekauften saiten jetzt aus meinem "inventar" zu streichen. meine anfängliche hypothese scheint sich prinzipiell (teilweise) bestätigt zu haben: der unterschied in der spinproduktion der saite liegt im bereich von max. 5-10%, wobei sicherlich eine ganze reihe einschränkender faktoren zu berücksichtigen sind. wissenschaftlich kann ich das nicht untersuchen, also bleibt es bei meinen einschätzungen schlicht beim "anecdotal evidence".

        die einschränkenden faktoren wären:
        - besaitungshärte - ich spiele üblicherweise im bereich von 21kg auf meinen keulen, die bespannt ca. 345g auf die waage bringen, einen balancepunkt von 34cm haben und dadurch ein schwunggewicht welches deutlich jenseits von gut und böse anzusiedeln ist, nämlich um die 390er marke. gehe ich mit dem besaitungsgewicht höher hält die saite weniger, und die halten bei mir sowieso schon sehr wenig.

        - zuschlaggeschwindigkeit - die würde ich ja nicht gerade als langsam bezeichnen, aber im vergleich zu topspielern (ich meine jetzt jugendliche bzw. spieler die noch davon träumen auf die tour zu kommen, also keine senioren) hinke ich schon um einiges hinterher. in diesem zusammenhang gibt es meines erachtens nach eine gewisse "komfortzone" innerhalb welcher ich weiterhin "kontrolliert" zulegen kann, dann schleudere ich nur mehr die keule schneller gegen den ball, aber kann nicht mehr genau sagen wohin die kugel fliegt, denn ich bin vom timing her einfach "überfordert". das entspricht teilweise den "entdeckungen", daß polys z.b. mehr spin produzieren weil die spieler die geringere power mit schnellerem schwung und implizit höherer schlägerkopfgeschwindigkeit kompensieren. das stimmt prinzipiell, bis eben die grenze überschritten wird und man "unkontrolliert spinnt".

        grundsätzlich bin ich, rein empirisch, zu folgenden schlußfolgerungen gekommen:
        - fullbed poly oder poly/poly hybride bringen guten spin und kontrolle halten aber bei mir im schnitt gute 25% weniger als z.b. poly/multi hybride. hierbei ist anzumerken, daß ich über die längssaiten rede, bei meinen derzeitigen poly/multi-hybriden bespanne ich regelmäßig nach jeder session die quersaite neu weil gerissen.

        - poly/multi-hybride bringen mir genauso viel spin und kontrolle wie rein poly oder poly/poly, verlängern aber die spielzeit der längsssaite und bringen win bisschen mehr power ins spiel, also wie die amis sagen würden, produzieren sie einen "heavy ball".

        - poly/syngut-hybride sind für mich max. 2 stunden spielbar, dann verliert die syngut so viel spannung, daß die keule unspielbar wird, weshalb ich für mich dieses kapitel vorerst einmal abgeschlossen habe.

        superspin (also die 5-10% mehr) habe ich auch in darm/poly-hybriden gehabt, aber die haltbarkeit ist für mich nicht tragbar, obwohl z.b. eine 1,30er darm längs auch gute 3,5 stunden action liefert bis sie reißt.

        der versuch mit der monogut zx längs und multi quer war sehr interessant, spin-, power- und kontrollmäßig auch sehr zufriedenstellend, aber mit 7 stunden spielzeit für die zyex längssaite mit 3mal quersaite ökonomisch trotzdem nicht sehr attraktiv.

        ich habe auch im laufe der zeit viele profilierte gespielt die in bezug auf spinproduktion an einige runde (z.b. die kirschbaum competition 1,20 oder mantis pwoer poly 1,25) nicht herangekommen sind. auch ist es nicht selten vorgekommen, daß eine profilierte die erste stunde richtig schön dreht, dann aber , weil das profil abgespielt wurde oder deutliche einkerbungen bereits waren oder ..., der spin deutlich nachgelassen hat und weit unter das niveau einer competition z.b. gefallen ist.

        meine teilweise empirisch bestätigte hypothese lautete und lautet: spin kommt zu 95% aus der technik und nicht aus dem material. damit ist nicht zu verstehen, daß eine fullbed-multi nur 5% weniger spin liefert wie eine fullbed-poly! sondern diese in den raum gestellte zahl ist auf sämtliche möglichen poly-längs-varianten zu relativieren. ich wäre jetzt bereit die zahl vielleicht auf 90% zu senken, aber ich glaube dieses würde nicht als "statistisch signifikant" zu betrachten sein.

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        • Schmetterstop
          Experte
          • 27.12.2014
          • 622

          #5
          Zitat von fgschmidt
          ich habe auch im laufe der zeit viele profilierte gespielt die in bezug auf spinproduktion an einige runde (z.b. die kirschbaum competition 1,20 oder mantis pwoer poly 1,25) nicht herangekommen sind. auch ist es nicht selten vorgekommen, daß eine profilierte die erste stunde richtig schön dreht, dann aber , weil das profil abgespielt wurde oder deutliche einkerbungen bereits waren oder ..., der spin deutlich nachgelassen hat und weit unter das niveau einer competition z.b. gefallen ist.
          Hier stellt sich mir die Frage, ob nicht einfach die Saite in der ersten Stunde etwas an Spannung verliert und es beim Spieler als Spinverlust registriert wird.
          Yonex Ezone DR 100 + MSV Hepta Twist 1,25mm

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          • fgschmidt
            Insider
            • 30.01.2007
            • 340

            #6
            kann viele gründe geben, es ist jedoch zu bedenken, daß auch die "runde" einem spannungsverlust ausgesetzt ist, warum sollte da nur die profilierte weniger drehen und die runde trotz spannungsverlust gleichbleiben.

            zur info: ich spiele nie "frisch" bespannte schläger. die werden nach dem bespannen meistens für mind. 24stunden abgelegt, kommen eigentlich in der regel erst gute 48stunden nach dem bespannen zum einsatz. da hat sich der stabilisierungsverlust schon längst eingestellt. wenn die keule dann bekanntschaft mit dem ball macht, wird sie idr für eine komplette session (2 stunden) eingesetzt. bislang habe ich bei sehr wenigen saiten einen weiteren spürbaren spannungsverlust erlebt, auch meistens nicht bei der nächsten und üblicherweise letzten session (meistens reißen sie vor abschluß der zweiten session). unter den polys sind sehr wenige gewesen die innerhalb dieser kurzen zeit richtig schlapp gemacht haben.

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            • Rafa<3
              Neuer Benutzer
              • 29.12.2012
              • 21

              #7
              ein sehr sehr interessantes thema, denn ich habe mich schon immer gefragt ob es wirklich objektiv merkbare unterschiede in sachen spin gibt.
              ich habe in letzter zeit verschiedene saiten getestet und konnte selbst subjektiv kaum unterschiede feststellen.
              nachdem ich mir jetzt die beiträge und auch die links mal angesehen habe, muss man wirklich schlussfolgern dass die saite den spin um höchstens 5% beeinflusst??! müsste dann ja auch heißen dass man von Herstellern total hinters Licht geführt wurde

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              • Schmetterstop
                Experte
                • 27.12.2014
                • 622

                #8
                Zitat von Rafa<3
                ein sehr sehr interessantes thema, denn ich habe mich schon immer gefragt ob es wirklich objektiv merkbare unterschiede in sachen spin gibt.
                ich habe in letzter zeit verschiedene saiten getestet und konnte selbst subjektiv kaum unterschiede feststellen.
                nachdem ich mir jetzt die beiträge und auch die links mal angesehen habe, muss man wirklich schlussfolgern dass die saite den spin um höchstens 5% beeinflusst??! müsste dann ja auch heißen dass man von Herstellern total hinters Licht geführt wurde
                Von dem, was ich in den letzten Monaten hier und da so herauslesen konnte, versuchen sich immer mehr Firmen mit ihren Saiten auf dem Markt zu etablieren. Die Anbieter stehen demnach unter Druck und versuchen ihre Produkte durch Alleinstellungsmerkmale zu pushen.
                Welche Möglichkeiten hat man da als Anbieter um eine Saite als etwas Frisches, Neues zu etablieren?

                - Farbe (ganz wichtig für Kinder und Jugendliche)
                - Relief (rauh, rough, kantig, glatt,...)
                - Sound (meiner Meinung nach für das subjektive Qualitätsempfinden stark unterschätzt ...Sounddesign ist hier aber auch besonders schwierig)
                - Verpackung (Gesichter von Profis, ansprechendes Design, suggestive Produktbeschreibungen)
                - Preis (der Billigkäufer will genauso bedient werden, wie derjenige, der einen hohen Preis mit Qualität verbindet)

                Nichts anderes passiert bei Nahrungsmitteln, Rasierern (ob 3 oder 30 Klingen) und Wasser. Der eine bietet ein Liter Leitungswasser als das an, was es ist. Der andere macht ein Sport- und Lifestyleprodukt mit Wucherpreis daraus und suggeriert, es würde durch seinen hohen Sauerstoffgehalt die geplagten Muskeln länger leistungsbereit halten. ...und es gibt genug Leute, die es glauben.
                Yonex Ezone DR 100 + MSV Hepta Twist 1,25mm

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                • GrapheneRadicalPro
                  Experte
                  • 05.02.2014
                  • 898

                  #9
                  Racket: Tecnifibre XTC 305 (18x19)
                  Strings: MSV Focus Hex 1.23
                  Over: YONEX Super Grab -white-
                  -----------------------------------

                  Kommentar

                  • Rafa<3
                    Neuer Benutzer
                    • 29.12.2012
                    • 21

                    #10
                    Zitat von Schmetterstop
                    Von dem, was ich in den letzten Monaten hier und da so herauslesen konnte, versuchen sich immer mehr Firmen mit ihren Saiten auf dem Markt zu etablieren. Die Anbieter stehen demnach unter Druck und versuchen ihre Produkte durch Alleinstellungsmerkmale zu pushen.
                    Welche Möglichkeiten hat man da als Anbieter um eine Saite als etwas Frisches, Neues zu etablieren?

                    - Farbe (ganz wichtig für Kinder und Jugendliche)
                    - Relief (rauh, rough, kantig, glatt,...)
                    - Sound (meiner Meinung nach für das subjektive Qualitätsempfinden stark unterschätzt ...Sounddesign ist hier aber auch besonders schwierig)
                    - Verpackung (Gesichter von Profis, ansprechendes Design, suggestive Produktbeschreibungen)
                    - Preis (der Billigkäufer will genauso bedient werden, wie derjenige, der einen hohen Preis mit Qualität verbindet)

                    Nichts anderes passiert bei Nahrungsmitteln, Rasierern (ob 3 oder 30 Klingen) und Wasser. Der eine bietet ein Liter Leitungswasser als das an, was es ist. Der andere macht ein Sport- und Lifestyleprodukt mit Wucherpreis daraus und suggeriert, es würde durch seinen hohen Sauerstoffgehalt die geplagten Muskeln länger leistungsbereit halten. ...und es gibt genug Leute, die es glauben.
                    ein sehr schön formulierter Beitrag von dir, hast damit den Nagel auf den Kopf getroffen , denn heutzutage werden wohl über 90% in marketing und Webung investiert und der Rest fließt in die eigentliche Produktentwicklung.

                    Ich selber dachte noch vor einiger Zeit , bevor ich anfing einige Saiten zu testen, dass die Saite den Spin um bis zu 25% beeinflussen würden. 25% würden wirklich einen maßgeblichen unterschied ausmachen, aber nachdem mir selber nur kleinste unterschiede aufgefallen waren, war ich selber erstaunt.
                    Ich denke die einzige sinvolle Erklärung weshalb so häufig von spinfreundlichen Saiten gesprochen wird, ist eine Art Placebo Effekt, denn nach der Studie ist es im Bezug auf den Spin vollkommen egal welche Saite ich auf den Schläger mache, ob glatt, eckig, rau, dick, dünn.
                    Tennis wird glaub ich am meisten im Kopf entschieden.

                    Kommentar

                    • fgschmidt
                      Insider
                      • 30.01.2007
                      • 340

                      #11
                      na ja, ganz so pessimistisch würde ich das doch nicht sehen. saiten machen schon einen unterschied - ich dreh die kugel schon deutlich mehr mit einer poly als mit einer multi, und das spielt sich schon im bereich 15-20% ab. aber wenn ich polys mit polys vergleiche, dann ist die ultra-mega-monster-spin masche der marketingleute schon absoluter quatsch. ich habe jetzt sicherlich mehr als 100 polys längs gespielt, auch in anderen varianten als mit multi quer, und würde behaupten, daß unter diesen umständen die bandbreite eher auf 10% einzuschränken ist. ob das eine ultra-mega-monster-spin saite charakterisiert ist wahrscheinlich auf die neuzeitliche sprachregelung zurückzuführen, ich, noch im düsteren mittelalter lebend, würde das als unseriös betrachten.

                      mein letztes "erlebnis" hatte ich ja mit der black code 4s, die ja nach irgendwelchen tests bei tennis-warehouse einen unglaublich hohen spin-koeffizienten haben sollte. ich habe nun wirklich ein spin-orientiertes spiel und die hat die kugel zwar nicht schlecht gedreht, aber noch immer nicht auf dem niveau einer helix, oder tour bite, oder gar der lethal 5 (die billigsdorfer-überraschungs-saite aus meiner sicht). die bc4s spielt sich nicht schlecht, ist aber meines erachtens meilenweit von den angepriesenen charakteristika entfernt - eine grundsolide saite, aber nichts ultra-mega-monsterhaftes.

                      es spielt sich schon sehr viel im kopf ab, das ist absolut keine frage und man muß auch immer zwischen den zeilen lesen können - habe unlängst eine bewertung gelesen von einem spieler der behauptete er spiele mit viel spin und sehr offensiv von der grundlinie und würde mit einer 1.25er poly über 100 (ja, ein hundert!) stunden spielen. da hat wohl jeder eine andere definition von offensiv und viel spin offensichtlich, denn mein sohn spielt eher flach und drischt die 1,25er auch in ca. 4-5 stunden durch.

                      Kommentar

                      • Schmetterstop
                        Experte
                        • 27.12.2014
                        • 622

                        #12
                        Zitat von Rafa<3
                        ein sehr schön formulierter Beitrag von dir, hast damit den Nagel auf den Kopf getroffen , denn heutzutage werden wohl über 90% in marketing und Webung investiert und der Rest fließt in die eigentliche Produktentwicklung.
                        Ich hatte neulich ein Gespräch mit dem Chef eines Saiten-Anbieters und bezweifle seitdem, dass überhaupt Geld für Entwicklung und Forschung investiert wird. Zumindest bei denen, die ihre Saiten nicht selbst herstellen (also die meisten).

                        Hersteller in Asien bieten Produkte A, B und C an ...evtl. noch was zwischen A und B. Farbe und 1-2 Relief-Varianten können, je nach Hersteller und seinem Equipment, gewählt werden.
                        Der eine Hersteller hat evtl. noch eine Zutat entdeckt, die man beimischen kann. Ein anderer Hersteller hat vielleicht ein Gerät, dass ein bestimmtes Relief-Muster einarbeiten kann.

                        Jeder kann über die Alibaba Plattform mit diesen Herstellern in Kontakt kommen und sich Saiten liefern lassen. Diese müssen dann halt "nur noch" vermarktet werden.

                        Die Entwicklung bei der Produktherstellung geht wohl mit dem allgemeinen Fortschritt der Technologie voran (präzisere Maschinen und Messwerkzeuge aus anderen Branchen).
                        Allein wegen der Tennissaiten wird da nichts auf den Kopf gestellt.
                        Yonex Ezone DR 100 + MSV Hepta Twist 1,25mm

                        Kommentar

                        • Decky
                          Forenjunky
                          • 01.04.2009
                          • 2000

                          #13
                          Ich sah heute erste und zweite Futures Qualirunde zu.
                          1. Gesetzter ist mit seine Top Spin Technik leider ausgeschieden.
                          Lernt lieber reibungsloser Bälle zu spielen.
                          Tennis Profi ist Leidenschaft

                          Kommentar

                          • Rafa<3
                            Neuer Benutzer
                            • 29.12.2012
                            • 21

                            #14
                            Zitat von fgschmidt
                            na ja, ganz so pessimistisch würde ich das doch nicht sehen. saiten machen schon einen unterschied - ich dreh die kugel schon deutlich mehr mit einer poly als mit einer multi, und das spielt sich schon im bereich 15-20% ab. aber wenn ich polys mit polys vergleiche, dann ist die ultra-mega-monster-spin masche der marketingleute schon absoluter quatsch. ich habe jetzt sicherlich mehr als 100 polys längs gespielt, auch in anderen varianten als mit multi quer, und würde behaupten, daß unter diesen umständen die bandbreite eher auf 10% einzuschränken ist. ob das eine ultra-mega-monster-spin saite charakterisiert ist wahrscheinlich auf die neuzeitliche sprachregelung zurückzuführen, ich, noch im düsteren mittelalter lebend, würde das als unseriös betrachten.

                            mein letztes "erlebnis" hatte ich ja mit der black code 4s, die ja nach irgendwelchen tests bei tennis-warehouse einen unglaublich hohen spin-koeffizienten haben sollte. ich habe nun wirklich ein spin-orientiertes spiel und die hat die kugel zwar nicht schlecht gedreht, aber noch immer nicht auf dem niveau einer helix, oder tour bite, oder gar der lethal 5 (die billigsdorfer-überraschungs-saite aus meiner sicht). die bc4s spielt sich nicht schlecht, ist aber meines erachtens meilenweit von den angepriesenen charakteristika entfernt - eine grundsolide saite, aber nichts ultra-mega-monsterhaftes.

                            es spielt sich schon sehr viel im kopf ab, das ist absolut keine frage und man muß auch immer zwischen den zeilen lesen können - habe unlängst eine bewertung gelesen von einem spieler der behauptete er spiele mit viel spin und sehr offensiv von der grundlinie und würde mit einer 1.25er poly über 100 (ja, ein hundert!) stunden spielen. da hat wohl jeder eine andere definition von offensiv und viel spin offensichtlich, denn mein sohn spielt eher flach und drischt die 1,25er auch in ca. 4-5 stunden durch.
                            ich spiele momentan auch die black code 4s, welche ja als "Spinmonster" angepriesen wird. Die Saite eignet sich auch auch hervorragend um extremen Spin zu erzeugen bei geeigneter Schlagtechnik, jedoch ist der Unterschied zu vergleichbaren Saiten kaum zu spüren, da sind wir wahrscheinlich wieder im 5% Bereich.
                            Mich interessiert auch brennend welche Saite Nadal nun wirklich spielt, ob nun die die RPM blast, black code oder wie ich auch schon hörte duralast in schwarz. Im Endeffekt würde er mit fast allen Saiten den gleichen Spin spielen.

                            Kommentar

                            • lexi4berlin

                              #15
                              Zitat von Schmetterstop
                              Eine runde Saite produzierte also statistisch signifikant höheren Spin als kantige Saiten.
                              Hallo Schmetterstop, Deinen Smiley interpretiere ich so, dass Du dieses Ergebnis für offensichtlichen Unsinn hälst, ist das so, oder habe ich Dich falsch verstanden?

                              Tatsächlich gehen ja viele Spieler davon aus, dass die kantige Saite sich besser in den Ball beißt und dementsprechend logischerweise mehr Spin erzeugen muss.
                              Allerdings ist für den Spin ja nachweisbar nicht zuletzt der Snap-Back-Effekt verantwortlich. Und insofern kann ich mir vorstellen, dass runde Saiten im Saitenbett besser aufeinander gleiten und somit einen ausgeprägteren Snap-Back erzeugen. Das spricht dann für mehr Spin durch runde Saiten.

                              Hier könnte es sich also um zwei Effekte handeln, die sich gegenläufig auswirken. Wenn das so sein sollte, dann kommt es letztendlich darauf an, welcher Effekt die Überhand gewinnt. Ich kenne die Antwort nicht.

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