DT Wert Poly vs Multi

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  • Crazydoc
    Veteran
    • 11.03.2019
    • 1014

    DT Wert Poly vs Multi

    Hallo Community!

    Habe gestern für einen Kollegen im Verein einen Schläger bespannt.
    War ein Technifibre Tfight dcs2 mit 100er Kopf und 16x20 Besaitungsbild.

    Bei ihm handelt es sich um einen Spieler mit geraden, sehr harten Schlägen ohne viel Spin. Er hatte vor ca einem Jahr Probleme mit seinem Arm. Am Schläger war ne Babolat XCel 1.3, die ja grundsätzlich sehr armschonend ist, jedoch schon vor einem halben Jahr bespannt wurde, (1x Spielen pro Woche) und schon längst überfällig war.

    Nun sucht er nach einer haltbaren Saite die in richtung Poly geht. Auf die Frage seiner aktuellen Bespannungshärte, wurde die XCEL mit 26kg bespannt !

    Um ihm den Umstieg von der Multi auf eine Poly zu erleichtern, dachte ich an eine weiche Poly, oder eben eine polyähnliche Multi.
    Nach kurzer Recherche war meine Überlegung die Head Velocity 1.3 mit 24,5/23,5 (manuell vorgedehnt) aufzuziehen. 26kg schien mir viel zu hoch.

    Gedacht, getan kam der Schläger mit 42,5 DT von der Maschine (Hebelarm). 12h Später waren es noch 40 DT (gemessen mit RT und SF 1.56).

    Das erscheint mir ein wenig viel, und ich spiele mit dem Gedanken die Saite nochmal rauszuschneiden. Mich macht natürlich stutzig, wie er die XCEL mit 26kg spielen konnte. Eine Poly würde ich ihm aufgrund seines Arms mit diesem Wert niemals aufziehen.

    Kann sich jemand den hohen DT Wert der Multi erklären?
    Mit einer Isospeed V18 lande ich bei so nem Schläger und gleichem Gewicht bei ca 39DT.
    Gibt es aufgrund des Materialunterschiedes Poly/Multi unterschiedliche Verhältnisse betreffend Besaitungshärte und DT Wert? Kann man bei so hohen Werten einer Multi dann eigentlich noch von Armschonung sprechen?

    Bin sehr an eurer Meinung interessiert!
  • fritzhimself
    Forenbewohner
    • 01.02.2006
    • 5571

    #2
    Zitat von Crazydoc
    Hallo Community!

    Habe gestern für einen Kollegen im Verein einen Schläger bespannt.
    War ein Technifibre Tfight dcs2 mit 100er Kopf und 16x20 Besaitungsbild.

    Bei ihm handelt es sich um einen Spieler mit geraden, sehr harten Schlägen ohne viel Spin. Er hatte vor ca einem Jahr Probleme mit seinem Arm. Am Schläger war ne Babolat XCel 1.3, die ja grundsätzlich sehr armschonend ist, jedoch schon vor einem halben Jahr bespannt wurde, (1x Spielen pro Woche) und schon längst überfällig war.

    Nun sucht er nach einer haltbaren Saite die in richtung Poly geht. Auf die Frage seiner aktuellen Bespannungshärte, wurde die XCEL mit 26kg bespannt !

    Um ihm den Umstieg von der Multi auf eine Poly zu erleichtern, dachte ich an eine weiche Poly, oder eben eine polyähnliche Multi.
    Nach kurzer Recherche war meine Überlegung die Head Velocity 1.3 mit 24,5/23,5 (manuell vorgedehnt) aufzuziehen. 26kg schien mir viel zu hoch.

    Gedacht, getan kam der Schläger mit 42,5 DT von der Maschine (Hebelarm). 12h Später waren es noch 40 DT (gemessen mit RT und SF 1.56).

    Das erscheint mir ein wenig viel, und ich spiele mit dem Gedanken die Saite nochmal rauszuschneiden. Mich macht natürlich stutzig, wie er die XCEL mit 26kg spielen konnte. Eine Poly würde ich ihm aufgrund seines Arms mit diesem Wert niemals aufziehen.

    Kann sich jemand den hohen DT Wert der Multi erklären?
    Mit einer Isospeed V18 lande ich bei so nem Schläger und gleichem Gewicht bei ca 39DT.
    Gibt es aufgrund des Materialunterschiedes Poly/Multi unterschiedliche Verhältnisse betreffend Besaitungshärte und DT Wert? Kann man bei so hohen Werten einer Multi dann eigentlich noch von Armschonung sprechen?

    Bin sehr an eurer Meinung interessiert!
    hmmmm...... ohne das Feedback von deinem Kunden werden wir nur Vermutungen umwälzen.
    Es kann sein, dass der damalige Besaiter eine minderwertige Maschine bzw. Zangen hatte, so dass der Richtwert von 26kg nie erreicht wurde.
    Da sich eine Multi immer mehr dehnt wie eine Poly ist das ganz normal, dass ein höherer DT Wert rauskommt.

    Da die Multi von Haus aus weicher ist, fühlt sich diese spieltechnisch am Schläger nicht so hart an, wie eine Poly bei selben DT.
    Das kann ich nur so wiedergeben, wie es mir Nutzer von Multis berichten, die wg. Armproblemen von Poly umgestiegen sind, da ich keine Multis spiele.
    Der statische DT Wert ist das eine und das dynamische Spielgefühl ist etwas anderes.
    Das kann man halt nicht neutral messen bzw. bewerten.

    Ich bin da auch immer elektrisiert, wenn da höhere Werte rauskommen und bespanne reine Multis nur sehr ungern.
    Durchforste daher immer meine Aufzeichnungen von Messwerten um möglichst nahe an 37 - 38 DT zu kommen.
    Bislang habe ich keine negativen Kommentare der Kunden vernommen.
    Es kann durchaus sein, dass du "gerade" richtig besaitet hast.

    Ich würde daher meinen, dass du deinem Kunden den Schläger so übergibst und um Feedback ersuchst, da du ja "weicher" bespannt hast und du nicht sicher bist, ob das auch so wahrgenommen wird.
    Dann kannst du immer noch entscheiden, ob du noch weicher, oder (eher nicht) härter gehen musst.
    Das ist halt das Los des Spielers beim gleichzeitigen Wechsels des Besaiters und der Saite.

    Denke eher du hast alles richtig gemacht.

    Kommentar

    • Crazydoc
      Veteran
      • 11.03.2019
      • 1014

      #3
      Hallo Fritz!

      Vorweg möchte ich mich mal für deine immer guten Ratschläge und Kommentare bedanken!

      Da die Multi von Haus aus weicher ist, fühlt sich diese spieltechnisch am Schläger nicht so hart an, wie eine Poly bei selben DT.
      Ja das ist der springende Punkt! Bin selber kein Multispieler und kenne auch kaum jemanden (bis auf wenige Damen) die eine Multi pur spielen. Ich war nur verwundert, da ich extra 2,5 kg weicher besaitet habe, und dann so einen hohen Messwert bekam. 42,5 DT sind ja mal eine Ansage. Würde mich interessieren wie "hart" sich die gegenüber einer Poly mit 37 DT spielt.

      Interessant wäre dazu die Meinung der "Multifraktion".

      Ich würde daher meinen, dass du deinem Kunden den Schläger so übergibst und um Feedback ersuchst, da du ja "weicher" bespannt hast und du nicht sicher bist, ob das auch so wahrgenommen wird.
      Hab ich mir auch schon so gedacht. Er ist zum Glück ein guter Bekannter und hat am Wochenende eh die Bälle zu oft, zu weit, geschlagen.

      Habe mit ihm gesprochen und darf den Schläger morgen von ihm probespielen. Werde danach meine und seine Eindrücke schildern. Bin schon gespannt was mich da bei so einem trastischen Umstieg (Black Fire auf die Velocity) erwartet.

      Kommentar

      • Knipser
        Experte
        • 26.12.2015
        • 757

        #4
        Multis hatte ich letztes Jahr so einige wegen Tennisarm und war erstaunt, wie kräftig man an der Saite ziehen muss, um auf eine einigermaßen akzeptable Flächenhärte zu kommen.

        Werte habe ich gerade nicht hier, kann mich aber an hohe 20er Zugwerte erinnern.
        Prince POG 107
        Solinco Hyper G DT37

        Kommentar

        • fritzhimself
          Forenbewohner
          • 01.02.2006
          • 5571

          #5
          Zitat von Knipser
          Multis hatte ich letztes Jahr so einige wegen Tennisarm und war erstaunt, wie kräftig man an der Saite ziehen muss, um auf eine einigermaßen akzeptable Flächenhärte zu kommen.

          Werte habe ich gerade nicht hier, kann mich aber an hohe 20er Zugwerte erinnern.
          ......na ja, das kommt eben auf die Besaitungsmaschine an. Die Aluminiumbacken ohne Beschichtung sind halt nicht so wirklich für Multis ausgelegt.
          Um einen Vergleich zu haben, solltest dich beim Tennisman Maschinentest anmelden.

          Kommentar

          • Crazydoc
            Veteran
            • 11.03.2019
            • 1014

            #6
            Multis hatte ich letztes Jahr so einige wegen Tennisarm und war erstaunt, wie kräftig man an der Saite ziehen muss, um auf eine einigermaßen akzeptable Flächenhärte zu kommen.
            Hey Knipser,

            so jetzt bin ich verwirrt. Wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe willst du damit sagen das du Multis härter besaitet hast, um die gefühlte Flächenhärte einer Poly zu erreichen?

            Wenn ja klingt das für mich nur logisch.

            In meinem falle verhält sich jedoch die gemessene Flächenhärte nicht richtig.
            Kann mir zwar vorstellen, das ein höherer gemessener DT Wert der Multi aufgrund ihrer Elastizität trotzdem noch weich zu spielen sein kann, jedoch kann ich mir dann nicht erklären warum der gemessene DT Wert einer Multi gegenüber einer Poly bei gleichem Zuggewicht höher sein kann. Das müsste sich doch gerade umgekehrt auswirken. Weicherer Saite = Weicheres Saitenbett

            Warum soll bei gleichem Zuggewicht mehr Kraft benötigt werden ein "elastisches" Multibett, als ein "härteres" Polybett, im Sweetspot um einen cm einzudrücken?

            Das bei Multis bei einem niedrigen Besapnnungsgewicht, hohe DT Werte herauskommen, ist zwar bei Gott kein Einzelfall(siehe DT Datenbank), trotzdem verstehe ich nicht ganz was der Grund dafür sein soll?

            Vielleicht gibts da ja jemanden der Licht ins dunkel bringen kann.

            Kommentar

            • Knipser
              Experte
              • 26.12.2015
              • 757

              #7
              Zitat von fritzhimself
              ......na ja, das kommt eben auf die Besaitungsmaschine an. Die Aluminiumbacken ohne Beschichtung sind halt nicht so wirklich für Multis ausgelegt.
              Um einen Vergleich zu haben, solltest dich beim Tennisman Maschinentest anmelden.

              ...ich brauche aber weder einen Vergleich, weitere Multis noch Tennisman.
              Prince POG 107
              Solinco Hyper G DT37

              Kommentar

              • fritzhimself
                Forenbewohner
                • 01.02.2006
                • 5571

                #8
                Zitat von Crazydoc
                Das bei Multis bei einem niedrigen Besapnnungsgewicht, hohe DT Werte herauskommen, ist zwar bei Gott kein Einzelfall(siehe DT Datenbank), trotzdem verstehe ich nicht ganz was der Grund dafür sein soll?

                Vielleicht gibts da ja jemanden der Licht ins dunkel bringen kann.
                DAs hängt u.a. mit dem E-Modul zusammen.
                Eine Poly besteht aus einem Strang und hat wenig bis kaum Elastizität.
                Das ist eben bei einer Multi anders - daher dehnt sich die Multi bei selben Nenngewicht mehr und kommt dadurch härter aus der Maschine.
                Daher ist auch die Relaxation extremer ausgeprägt, da sich die zuvor gezogenen Filamente wieder entspannen.
                Die Steifigkeit der Saiten kann man hier nachlesen.

                Kommentar

                • Crazydoc
                  Veteran
                  • 11.03.2019
                  • 1014

                  #9
                  Eine Poly besteht aus einem Strang und hat wenig bis kaum Elastizität.
                  ...soweit so gut

                  Das ist eben bei einer Multi anders - daher dehnt sich die Multi bei selben Nenngewicht mehr
                  ...das mit mehr dehnen leuchtet mir ja ein...

                  und kommt dadurch härter aus der Maschine.
                  ...zwar übertieben, aber wie ein gespannter Gummiring im Verhältnis zu einer Schnur, richtig?

                  Daher ist auch die Relaxation extremer ausgeprägt, da sich die zuvor gezogenen Filamente wieder entspannen.
                  ...auch soweit klar. so kommen die nun aus der Maschine. Poly eher starr, multi flexibel aber mehr gedehnt.

                  Jetzt hab ich eine starre Poly (Schnur) mit kaum Elastizität und eine Multi (Gummiring) auf dem Schläger.

                  Bei einer Frequenzmessung kann ich mir jetzt vorstellen, das das Ergebnis der Multi höher ausfallen kann/wird, weil die von dir angesprochene Relaxation jetzt als "zusätzliche Spannkraft" wirkt.

                  Wäre interessant ob eine mechanischen Messung nicht auf ein anderes Ergebnis aufgrund der größeren Elastizität der Saite kommt?

                  Würde zumindest das den Multis, bei gleichem DT Wert, zugesproche gefühlte weichere Saitenbett erklären.

                  Kommentar

                  • fritzhimself
                    Forenbewohner
                    • 01.02.2006
                    • 5571

                    #10
                    Zitat von Crazydoc
                    ..
                    Wäre interessant ob eine mechanischen Messung nicht auf ein anderes Ergebnis aufgrund der größeren Elastizität der Saite kommt?
                    ……...eben nicht die Multi kommt härter raus - ich messe mit einem RDC.

                    Kommentar

                    • Crazydoc
                      Veteran
                      • 11.03.2019
                      • 1014

                      #11
                      So, hab den Schläger jetzt mal probegespielt. Lässt sich ganz normal spielen. mir persönlich hat die Saite in diesem Setup jedoch zuviel Power. Den hohen DT Wert spürt man gegenüber einer Poly überhaubt nicht.

                      Kommentar

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