Spannungsstabilität vs. Verziehen der Saiten

[björn]

Seht ihr einen direkten kausalen Zusammenhang zwischen einer hohen Spannungsstabilität
und dem "Nicht-verrutschen" der Saiten?



Meiner Meinung nach verrutschen die Saiten sicherlich eher, wenn die Spannungsstabilität
nachlässt, aber in erster Linie hängt das doch mit der Oberfläche der
Saiten zusammen?!



Wenn ich einige der letzten Saitenbewertungen durchlese, gehen da die
Meinungen allerdings auseinander...



Wenn ich mir z.B. die Head intellitour ansehe, hat die sicherlich eine
gute Spannungsstabilität, aber die Saiten verrutschen schon bei den ersten
Schlägen....

[manne]

Oft ist es so, die Saiten sind neu und in der Regel "galtt", durch das
spielen verrutschen die Saiten gleiten in relativ neuem Zustand wieder
in die Ausgangsposition zurück. Durch dieses ständige gleiten wird die
Saite aufgeraut und das Ergebnis ist die Saite bleibt hängen.

Dies ist der Vorteil bei Polysaiten, durch ihre Materialhärte bleiben
die Saiten länger glatt und rutschen aus diesem Grund länger wieder zurück.

[Hawkeye2]

Hi,



die Head Rip Ti Fibre ist sicherlich die Saite mit der höchsten Spannungsstabilität,
die ich kenne.



Und auch da Verrutschen am Anfang die Saiten, weil die Oberfläche glatt
und tlw. leicht "ölig" ist.



Das Verrutschen hat meiner Meinung nach gar nichts mit der Spannungsstabilität
zu tun.



Besaite ich eine spannungsstabile Saite mit 21/20 verrutschen die Saitenbahnen
sicher, obwohl die Spannung sicher gut gehalten wird.



Gleichzeitig gibt es halt auch recht rutschige Saiten, die gerade direkt
nach dem Bespannen verrutschen.



Was nur aufffällt ist, daß bei spannungsstabilen Saiten kurz vor dem Reissen
(ca. 1 Std. vorher) die Saiten auch wieder verrutschen, einfach weil die
Saite quasi "durch" ist und daher ihre Spannung stark verliert.



Gruß

[björn]

@manne



D.h., auch Deiner Meinung hat die Spannungsstabilität (so wie wir sie
bewerten) nicht zwingend etwas mit dem Verrutschen der Saiten zu tun?!



Geht mir hier hauptsächlich um die korrekte Interpretation einzelner Saitenbewertungen
bzw. wie diese zustande kommen...



@Hawkeye2



Jepp, danke, so hab ich das auch gesehen...

[Jens]

Wenn die Saiten "nicht verrutschen", dann tun sie gerade das sehr gut,
nämlich wie Manne schon schrieb rutschen sie nach dem Schlag wieder in
die Ausgangsstellung zurück.

Saiten, die man viel geraderichten muß, rutschen aufgrund höherer Reibung
nicht mehr so leicht zurück.

Mit der Spannungsstabilität hat dies nur insofern was zu tun, als daß
die Saiten bei geringerer Spannung leichter verrutschen können und nicht
mehr so stark in die Ausgangsposition zurückgedrängt werden.

Wobei man bei etwas rauheren Saiten auch beachten sollte, daß bereits
beim Bespannen ein starker Spannungsverlust auftreten kann aufgrund der
erhöhten Reibung der Quersaiten an den Kreuzungspunkten mit den Längssaiten.
D.h. beim Spannen der Quersaiten geht viel Spannung durch diese Reibung
verloren.



@björn

Diese Frage habe ich mir auch gestellt bei der selben Bewertung. Fazit:
Sowohl Spannung als auch Oberflächenbeschaffenheit der Saite beeinflussen
das Verrutschen, also kann man nicht klar sagen, was die genaue Ursache
ist, wenn man eine Saite sehr viel geraderichten muß.

[badnix]

... stark und sehr bald verrutschen (und nicht wieder zurück) nach meiner
Erfahrung einfach Polis aufgrund früh nachlassenden Spannung, sowie Multis
aus meiner Sicht aufgrund der stärkeren Dehnungseigenschaften.

Folgende Saiten verrutschen nach meinen Erfahrungen wenig bis gar nicht:



TOPSPIN CYBER FLASH, RS POLY HIGH TECH FIBRE, PP CYBER POWER (+Hybrid
Badnix) und LUXILLON BIG BANGER, weshalb diese Saiten bei meinen Kunden
auch immer beliebter werden



sowie profilierte Saiten, solange sie noch Profil haben, dann wirds aber
umso schlimmer.