Spannungsverlust - Saite oder Besaiter schuld?

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Jens
    Administrator
    • 13.09.2001
    • 6607

    Spannungsverlust - Saite oder Besaiter schuld?

    Ich lese hier immer wieder gegensätzliche Bewertungen der Spannungsstabilität
    einer Saite. Wenn unterschiedliche Spieler die gleiche Saite hinsichtlich
    des Spannungsverlustes ganz unterschiedlich beurteilen, könnte es durchaus
    an unterschiedlichen Besaitungsmethoden liegen. Wenn man richtig besaitet,
    kann man den Spannungsverlust der Saite minimieren. Wenn man falsch besaitet,
    kann es bei einer im Grunde spannungsstabilen Saite trotzdem zu einem
    erheblichen Spannungsverlust kommen.



    Wie kann man dem Spannungsverlust bereits beim Besaiten vorbeugen?



    - Nicht zu schnell besaiten. Je länger die Saite gespannt wird, umso geringer
    ist am Ende der Spannungsverlust. Ein paar Sekunden Wartezeit, während
    die Saite gespannt wird (funktioniert nicht bei Kurbelmaschinen), spannen
    die Saite sozusagen beim Besaiten vor.

    - Jede Saite einzeln spannen (entgegen meiner in der Besaitungsanleitung
    dargestellten Methode für die Längssaiten)

    - Spannungsausgleich zwischen Längs- und Quersaiten verhindern. Die Quersaiten
    stehen meistens unter geringerer Spannung als die Längssaiten. Beim Spielen
    kann ein Spannungsausgleich zwischen den Längs- und Quersaiten stattfinden,
    wenn man mit 2 Knoten besaitet hat. Besaitung mit 4 Knoten isoliert die
    Spannung der Längssaiten von der Spannung der Quersaiten. Es kann kein
    Ausgleich mehr stattfinden.

    - Quersaiten immer gerade spannen.

    - Sehr viel Spannung geht bei den Knoten verloren. Deshalb zum Ausgleich
    die letzten zwei Bahnen vor jedem Knoten mit 10-15% mehr Gewicht spannen.



    Mich würde nun interessieren, ob ihr Unterschiede feststellt, wenn ihr
    euch an diese Tips haltet. Besaitet doch mal einen Schläger wie gewohnt
    (falls ihr nicht sowieso schon auf diese Weise besaitet) und einen zweiten
    Schläger unter Berücksichtigung der oben genannten Punkte mit der gleichen
    Saite.
  • MagicMat

    #2
    Gute Tipps Jens.



    Die Gründe für die unterschiedliche Bewertung des Spannungsverlusts sehe
    ich allerdings primär woanders:



    1) Die Leute messen subjektiv und haben dafür keine vernünftigen Geräte.



    2) Stark unterschiedliche Maßstäbe was die Bewertung angeht (Beispiel:
    mir reichen 4 Stunden Spannungsstabilität, andere können mit einer Saite
    20 Stunden spielen).



    3) Beanspruchung der Saite! Spielstärke, Spielstil und Saitenbett haben
    sicherlich einen immensen Einfluß auf die Stabilität.

    Kommentar

    • Heinman
      Heavy overdozed admin
      • 02.10.2001
      • 2996

      #3
      Gebe Dir da prinzipiell Recht Magic.



      Es gibt aber einfach Saiten, die dermassen stark Spannung verlieren. Ich
      hatte Polys wie KB, Mauve etc. besaitet, unmittelbar danach gemessen.
      Zuggewicht=Oberflächenspannung, soll ja auch dann so sein, wenn die Machine
      genau besaitet. 24 Stunden später habe ich bis zu 5 kp Differenz bei der
      ungespielten Saite festgestellt.



      Ansonsten werde ich heute Nachmittag Jens' Empfehlungen mal ausprobieren.
      Ich bin ganz ruhig. Wenn ich nicht alles weiß, muss ich nicht alles machen.

      Kommentar

      • HIGHTOWER
        Moderator
        • 03.07.2003
        • 4979

        #4
        finde jens' letzten punkt interessant. habe bisher nur die letzte bahn
        höher bespannt, nicht die beiden letzten. muss ich mal ausprobieren

        Kommentar

        • Hawkeye2
          You cannot be serious !!!
          • 26.04.2002
          • 3277

          #5
          Hi zusammen,



          besaite auch schon nach der "Jens"-Methode und bei manchen Saiten hat
          man schon direkt nach dem Besaiten nicht das eingestellte Gewicht.



          Z.B. KB Spiky 27/26 = ca. 25 kp.

          aber

          Head RIP Ti Fibre 27/26 = 26-27 kp.



          3 kp mehr für die letzten beiden Bahnen würde ich auch empfehlen.



          Gruß

          Kommentar

          • matchball

            #6
            Noch einen weiteren Punkt hierzu:
            Probiert es mal mit einem Pre-Stretchverfahren (gute elektronische Maschinen haben diese Möglichkeit).

            Kommentar

            • xunzi
              Postmaster
              • 28.06.2007
              • 165

              #7
              Deine leicht verspäteten Antworten sind immer eine wahre Wonne.
              Wenn man eine Katze auseinandernehmen will, um zu sehen, wie sie funktioniert, hat man als erstes eine nicht funktionierende Katze in den Händen.

              Kommentar

              • lackoto
                Benutzer
                • 11.04.2011
                • 43

                #8
                Der Treadf ist zwar schon etwas älter...
                Ein Faktor der mir dazu noch einfallen würde, warum es verschiedene Erfahrungen gibt zu der Thematik Spannungsstabilität, ist der Umgebungsfaktor... So verhält sich zum Beispiel eine Saite bei einer Raumtemperatur von 15-20 Grad anders als bei einer Raumtemperatur von 20-30 Grad. Demnach habe ich die Erfahrung gemacht gerade im Sommer mal lieber mit 1-2Kg mehr zu besaiten. Das kommt natürlich auch immer auf die Saite drauf an, nachdem ich einen etwas höhren Saitenverschleiß habe merke ich den Unterschied schon, da ich fast jede Woche im Sommer besaite...

                Kommentar

                Lädt...