Mikroskopieaufnahmen von Tennissaiten

[MarcR]

Hi Jens,



hab mal gerade eine

- PP Plasma Power @1.18 mm

- PP Polygut @1.2 mm



verglichen. Unterschiedlicher Durchmesser sollte kein Problem darstellen,
wenn wir anstatt der Federkonstante eine Art Elastizitätsmodul wählen,
bei dem die Kraft normiert ist, also einfach durch die Querschnitsfläche
der Saite dividiert wird.

Somit ließen sich auch Saiten mit unterschiedlichen Durchmessern vegleichen.



Es ergibt sich folgendes Ergebnis :







Saite

Kraft

Stress

Elongation

E-Modul*





PP Plasma Power 1.18mm

18

16.46

1

16.46





PP Polygut 1.20mm

18

15.91

1.1

14.46







Das war jetzt ne ad hoc Messung, man sollte die Elongation (= Abstand
der beiden Filzstiftmarken) sehr sorgfältig messen und nen dünnen Stift
benutzen der nicht so leicht verschmiert. Die erste Filzmarke wurde bei
einem Zugewicht von 16 kg gesetzt, die zweite bei einem Zuggewicht von
34 kg.



@all



Man könnte die Messungen, ja über die Forumsmitglieder verteilen. Wer
die Saiten auf Vorrat hat soll sie mal ausmessen. Kann auch noch nen Bild
von meinem Aufbau posten.



Gruß Marc

[TheAppel]

Du kommst ja immer wieder auf neue Ideen! Einfach der Hammer - das ist
ja eine eigene Wissenschaft. Finde es sehr interessant solche Aufzeichnungen
zu verfolgen!

[Jens]

@MarcR

Den tatsächlichen Saitendurchmesser müßte man vor der Messung aber sicherheitshalber
ausmessen, da gibt es nicht selten Abweichungen.



Wenn man mit 34 kg an der Saite zieht, spielt es natürlich eine große
Rolle, zu welchem Zeitpunkt nach dem Anlegen des Zuggewichts man die Filzstiftmarkierung
setzt. Konsistenz bei der Durchführung ist hier extrem wichtig, wie Du
bereits geschrieben hast.

[MarcR]

@Jens



Stimmt, hab ich gar nicht bedacht, daß beim Saitendurchmesser auch Variabilität
gegeben ist. Hab leider keine Mikrometerschraube um die genauen Durchmesser
zu messen =(



Natürlich sollten die zu testenden Saiten außerdem frisch von der Rolle
sein, und nicht bereits gedehnt sein (wie bspw. Saitenreste).



Also alles in allem wird ein hoch kontrollierter Versuchsaufbau von Nöten
sein.



Wir bräuchten folgenden Testapparat zur Bestimmung des Elastizitätsmoduls
:







Bei dem der Zug mit einer konstante Rate erfolgt und die Elongation genau
gemessen wird.



Ist nicht zufällig ein Materialwissenschaftler im Forum, der Zugang zu
solchen Geräten hat. Ich hätte eine Diplomarbeit zu vergeben



Thema: "Macro-molecular properties and post-processing steps of tennis
strings and their influence on the elastic modulus."



Gruß Marc

[Soulman]

@MarcR



Deine Zeichnung sieht stark nach einer Zwick oä. aus.

Wir hatten mal so ein Teil im Fertigungstestlabor stehen. Da wurden Klebeverbindungen
auseinandergerissen.

[MarcR]

@Soulman



Ja genau, Zwick stellt solche Meßgeräte her.








Der angeschlossene Computer misst und wertet die Daten aus und liefert
den Stress-vs-Strain plot, an dem man die Kenndaten des Werkstoffs ablesen
kann, wie E-Modul, Yield-stress,yield-strain,...





Wenn wir Zugang zu so nem Gerät hätten,

war das echt toll =)



Gruß Marc



P.S. http://www.zwick.de/frame/Control.php?action=Frame,show&mainNavId=8



Da gibts sogar ne Zwicki Produktserie, mit kleineren Ausgaben der obigen
Monstermaschine =)







Aber ich bin grad mal wieder off-off-off-topic =) sorry

[Häuptling Webbl]

Wir haben so ne Zwick! Allerdings ist das ne Presse. Muss mal schauen,
ob man mit der auch auf Zug arbeiten kann. Hab mich noch zu wenig mit
der Maschine befasst.



Allerdings werde ich in nächster Zeit kaum die Gelegenheit haben das mal
zu testen.

Ausserdem muss ich dann erstmal eine Aufnahme für die Saite konstruieren
und anfertigen.

Aber wenn ich mal viel Zeit haben sollte, denke ich daran.

[4realMaster]

@MarcR



einfach nur verrückt was dir alles so einfällt

[Jens]

Hier eine Nylon-Quersaite (ich glaube es ist die Pro's Pro Synthetic 130),
bei der die äußere Hülle durch die Reibung der Längssaite abgerieben wurde.
Es hängen sogar noch einige Fasern des Balles dran.

[Jens]

Hier die Isospeed Energetic Plus im Querschnitt. Hat mit dem Skalpell
ganz gut geklappt.

[TheAppel]

Das ist ja krass, vorallem bei der PP Saite. Hammer Aufnahmen.



Wer braucht schon teure Maschinen wenn man ein Skalpell hat!

[Jens]

Hier zur Abwechslung mal eine Saite, die noch auf dem Schläger ist (keine
Mikroskopieaufnahme). Zur Zeit teste ich gerade die Ashaway Dynamite (krasses
Teil, Testbericht kommt noch), und nachdem sich die Hülle bei den Quersaiten
sehr schnell abgespielt hat, ist der Blick frei auf die Zyex-Fasern, welche
selbst in diesem Zustand einfach nicht reißen wollen.

[shooty]

klasse aufnahmen jens!!! der hammer dass die saite in diesem zustand nicht
reissen will.

[howy]

Super Aufnahmen!!

[Thomas]

Nah, die Saite ist doch noch nicht einmal richtig eingespielt und das
Neu ist noch lange nicht von ab.

Die schafft locker noch ein paar Matches .



PS. Echt gei*e Aufnahme

Gruß Thomas