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Warum bietet ein kleiner Schlägerkopf mehr Kontrolle?
Ich sags mal so - und wahrscheinlich recht unwissenschaftlich:
Der Abstand vom Treffpunkt auf dem Saitenbett zum Rahmen, und damit der flexiblere Bereich (Saite) ist einfach kürzer.
Wahrscheinlich ließe sich das sogar wissenschaftlich untersuchen:
Eintauchen des Balles ins Saitenbett - Herausschleudern des Balles aus dem Saitenbett - mögliche Abweichung je nach Tiefe und Winkel des Eintauchens
Ist das zu wirr, oder hats jemand verstanden?
Oder hats jemand verstanden und ist´s völliger Blödsinn?
Dadurch wie schon von Nightwing erwähnt: weniger Streuung
Der Abstand vom Treffpunkt auf dem Saitenbett zum Rahmen, ...
Eintauchen des Balles ins Saitenbett - Herausschleudern des Balles aus dem Saitenbett - mögliche Abweichung je nach Tiefe und Winkel des Eintauchens
Dadurch ... weniger Streuung
oder ...ist´s völliger Blödsinn?
Leider ja .
Denn:
Der veränderte Absprungwinkel nach senkrechtem Aufprall eines Balles (Trampolineffekt) ist in Randnähe größer als weiter weg vom Rand. DerAbsprungwinkel streut also bei kleinem Schlägerkopf durch die Randnähe mehr als als bei großem, auch wenn der aufkommende Ball bei großem Schlägerkopf bei gleicher Entfernung vom Mittelpunkt mit mehr Power herausgeschleudert wird, (wenn auf beiden Schlägern die gleichen kp bespannt sind). Deshalb wird ja auch der kleinere Schläger weicher bespannt, um auf ähnliche Power zu kommen. Aber das kleinere Saitenbett streut mehr! Soweit die Physik.
Leider stellt sich nun trotzdem weiterhin die Frage, warum hat letztlich der kleinere Schlägerkopf die größere Kontrolle, wenn sich doch die Absprungwinkel bei gleicher Entfernung vom Mittelpunkt stärker ändern als bei einem Großkopfschläger? Ich wäre wirklich dankbar, wenn mir das mal jemand erklären könnte.
Wer's nicht glaubt, probiere ein kleines Trampolin verglichen mit einem großen:
Auf einem 2Meter-Trampolin ist es schwerer, in Mittelpunktnähe gerade nach oben zu springen, als auf einem 6Meter-Trampolin, auch wenn ich mit letzterem natürlich höher komme bei gleicher Spannung.
Zuletzt geändert von groundstroke; 29.05.2008, 10:34.
Dass Oversize prinzipiell keine gute Kontrolle bietet, widerlegt zum Beispiel der PRINCE Graphite Classic OS seit mehr als 20 Jahren. Ich kann das auch nur bestätigen.
Meine Idee:
Die erhöhte Beschleunigung durch Spannungsverlust der Saite wirkt sich gefühlmäßig auf OS-Rahmen stärker aus. Ein 600er-Prestige lässt sich nach einem Jahr im Keller immer noch verhältnismäßig gut kontrollieren, bei meinen Oversize-NXGs ist die Kontrolle nur mit einer frischen Saite optimal (bei 16x19 halten die aber sowieso nicht lange.)
Auf einem 2Meter-Trampolin ist es schwerer, in Mittelpunktnähe gerade nach oben zu springen, als auf einem 6Meter-Trampolin, auch wenn ich mit letzterem natürlich höher komme bei gleicher Spannung.
Damit ist auch schon alles gesagt: Es ist kein Geheimnis, daß ein Schläger mit kleiner Schlagfläche einen kleineren Sweetspot hat. Nicht mittig getroffene Bälle sind schwer zu kontrollieren. Wer nicht genau trifft, wird eine größere Schlagfläche wählen, die Ungenauigkeiten beim Treffpunkt eher verzeiht. Aber wenn der Ball im Sweetspot getroffen wird, und davon ist auszugehen wenn man sagt eine kleinere Schlagfläche bietet mehr Kontrolle, denn es macht ja keinen Sinn über die Kontrollierbarkeit schlecht getroffener Bälle zu diskutieren, dann bietet der kleinere Rahmen mehr Kontrolle, weil, wie Du richtig feststellst, der Ball aus dem Saitenbett weniger stark herausgeschleudert wird.
Bei ungenau getroffenen Bällen ist die auf den Griff wirkende Drehkraft bei großem Schlägerkopf grösser, also mehr seitliche Auslenkungskraft.
Auch ist der kleine Schlägerkopf beim Spin, also Drehen des Schlägerkopfes, wegen des geringeren Drehmoments, besser beherrschbar.
Eine Rolle spielt auch die Griffgrösse auf das gefühlte Drehmonent.
Also: Vieles hat hier einen Einfluß: Kopfgrösse, Bespannungshärte, Griffgrösse,
Physis und Masse von Ober- und Unterarm und Griffhand, usw. usw.
Für Jeden sind individuell unterschiedliche Auswirkungen zu erwarten.
Also: Probieren, probieren..
bietet der kleinere Rahmen mehr Kontrolle, weil... der Ball aus dem Saitenbett weniger stark herausgeschleudert wird.
Ich gebe Dir teilweise recht. Aber das weniger starke Herausschleudern wird ja aus diesem Grund durch eine weichere Bespannung "kompensiert", damit der Schläger bei gleicher Schlagbewegung auch etwa die gleiche Länge der Bälle hat. Und wenn das erreicht ist, behält der kleine Schlägerkopf dann trotzdem mehr Kontrolle gegenüber dem großen Schlägerkopf, insbesondere weniger Streuung beim Abprall.
Zitat von sunj
Aber wenn der Ball im Sweetspot getroffen wird, und davon ist auszugehen wenn man sagt eine kleinere Schlagfläche bietet mehr Kontrolle, denn es macht ja keinen Sinn über die Kontrollierbarkeit schlecht getroffener Bälle zu diskutieren, dann bietet der kleinere Rahmen mehr Kontrolle,
Also wenn der Ball im Sweetspot (Mittelpunkt) getroffen wird, dann kommt der Ball auf jeden Fall unverfälscht gerade und nicht abgelenkt wieder heraus, egal, ob im kleinen oder großen Schlägerkopf. Da machen die beiden Schläger keinen Unterschied. Ich denke, die "Kontrolle" bezieht sich deshalb doch auf nicht mittig getroffene Bälle.
Hat der kleinere Kopf überhaupt mehr Kontrolle? Wer sagt das?
Ich hab ja auch den Eindruck - aber ich denke trotzdem, dass wir Kontrolle hier von Feedback, bzw. Rückmeldung trennen müssen.
das weniger starke Herausschleudern wird ja aus diesem Grund durch eine weichere Bespannung "kompensiert", damit der Schläger bei gleicher Schlagbewegung auch etwa die gleiche Länge der Bälle hat. Und wenn das erreicht ist, behält der kleine Schlägerkopf dann trotzdem mehr Kontrolle gegenüber dem großen Schlägerkopf, insbesondere weniger Streuung beim Abprall.
Eine sehr interessante Diskussion, insbesondere da Groundstroke bisher alle Antwortversuche ziemlich schlüssig widerlegt hat .
Eine Antwort kann ich leider auch nicht geben, allerdings habe ich mir kurz mal Gedanken gemacht. Zum einen muss man wohl unterscheiden zwischen Längenkontrolle und Streuung:
Im Hinblick auf die Längenkontrolle muss man bei der Betrachtung davon ausgehen, dass die grundsätzlich geringere Energierückgabe eines Schlägers mit kleinerem Schlägerkopf an den Ball nicht vollends durch eine weichere Bespannung kompensiert wird, da ansonsten mE kein Unterschied in der Längenkontrolle bestehen kann. Die bessere Längenkontrolle resultiert (denke ich) aus dem Umstand, dass der Schläger möglichst wenig Eingangsenergie an den Ball zurückgibt und daher der Spieler die Beschleunigung des Balles in erster Linie durch eigene Energiezuführung erreichen muss. Kurz gesagt: Je größer der Trampolineffekt, desto geringer die Längenkontrolle.
Die Frage nach der Streung kann ich auch nicht wirklich beantworten. Geht man aber auch hier davon aus, die geringere Energierückgabe des Schlägers mit kleinerem Schlägerkopf nicht vollends durch weichere Bespannung ausgeglichen wird, so kann man eine geringere Streuung eines Schlägers mit kleinerem Schlägerkopf durchaus erklären: Allerdings nur unter der Annahme, dass der Ball eben nicht 100 %ig in der Schlägermitte getroffen wird (womit ich jetzt nicht den Sweetspot meine). Da auch gute Spieler die wenigsten Bälle 100 %ig in der Schlägermitte treffen werden (eine zumindest geringe Abweichung gibt es immer) wird die die Flugrichtung des Balles aufgrund des größeren Trampolineffektes bei größerem Schlägerkopf stärker durch den Schläger beeinflusst (Abprallwinkel) - und damit weniger kontrollierbar.
Schön dargestellt ist das ganze graphisch in dem Materielleitfaden hier im Forum von Thomas Panterrodt (S. 4). Mir ist es leider gerade nicht gelungen, das hier einzufügen .
Geht man allerdings wie Groundstroke in der Fragestellung von 100 % ig mittig getroffenen Bällen aus (was wohl nur im Labor vorstellbar ist) und zugleich völliger Kompensation der geringeren "Power" des Schlägers mit kleinerem Schlägerkopf durch geringere Spannung aus, so dürfte die "Kontrolle" beider Schläger aber in der Tat die gleiche sein. Die Situation auf dem Platz ist aber eben eine andere.
So, ich hoffe ich konnte etwas helfen. Eine Richtigkeitsgewähr biete meine Antwort natürlich nicht - wie gesagt, es sind nur meine Gedanken. Und ich bin kein Physiker .
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