Wie viel änderns sich Schläger innerhalb von 20 Jahren?

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  • badnix

    #31
    @ foetz



    vielleicht helfen Dir diese wissenschaftliche Erkenntnisse weiter:

    zusammengefaßt sagen diese aus, daß man beim "Schubsen" mit einem Widebody
    besser klar kommt, je besser der Spieler, desto kleiner und dünner wird
    das Racket, desto härter die Bespannung werden, damit die Kontrolle verbleibt.




    ... ist aber alles nicht neu = Anfänger, Senioren, Frauen etc. spielen
    Widebodys mit weicher Bespannung, je besser etc. etc. desto kleiner und
    härter, hatten wir aber alles schon



    Zitate: ... die Kontrolle der Ballfluglänge wird durch den Trampolineffekt
    gestört. Der Trampolineffekt ist bei allen guten Spielern unerwünscht,
    da dadurch der Ball in der Länge unkontrollierbar wird. Bekannt ist, dass
    die Geschwindigkeit des Balles von der Energie der Schlagbewegung und
    durch die Aufprallgeschwindigkeit des Balles bestimmt wird.



    Untersuchungen zeigten deutlich, dass die beiden Energiequellen die Ballkontrolle
    verschieden beeinflussen. Die Energie des ankommenden Balles lässt sich
    im Schlag nur schwer vom Spieler kontrolliert nutzen. Ein vom Gegner sehr
    hart geschlagener Ball führt meistens dazu, dass der Ball, wenn er vom
    Spieler returniert

    wird, zu weit fliegt. Die “Balllänge“ ist somit bei zu hohem Energieanteil
    des Gegners dem Zufall überlassen.



    Steife Schlägerrahmen müssen entsprechend hart bespannt werden. Dies geht
    zwar auf Kosten seiner eigenen Kraft, denn er muss nun die notwendige
    Energie für einen schnellen Ball selbst erzeugen. Doch dafür hat er eine
    perfekte Kontrolle über die Länge des Balles, da seine eigene Energie
    die Länge bestimmt. Diese zu dosieren ist für jeden Spieler viel einfacher,
    da die Länge des Platzes konstant bleibt und man sehr schnell ein Entfernungsgefühl
    entwickelt.



    Spieler mit hartem Schlag sollten, wenn der Schlägerrahmen es aushält,
    keine Scheu vor härtester Bespannung haben, denn Ballkontrolle ist nicht
    nur wichtig, sondern das Fundament für den Erfolg im Tennis. Wenn die
    theoretische Bespannungshärte so hoch werden sollte, dass die Saite nur
    noch eine Lebensdauer von Minuten hätte, sollte, wie es viele Profis tun,
    ein weicherer Rahmen zur Vernichtung überschüssiger Energie eingesetzt
    werden. Diese müssen allerdings relativ schwer und kopflastig sein um
    bei korrekt getroffenen Schlägen eine dynamische Steifigkeit aufzubauen.



    Bei einem weichen Schläger mit niedrigem Wirkungsgrad, kann man den Energieeinsatz
    präziser dosieren. Man spielt praktisch mit einer kleineren Übersetzung.



    Fazit: Wir müssen die Tennisspieler grundsätzlich in zwei Gruppen einteilen.
    Erste Gruppe hat zu wenig biomechanische Power und landet bei Fehltreffern
    im Netz. Die zweite Gruppe hat viel biomechanische Power und würde bei
    zu direkter Übersetzung bei Fehlern hinter der Grundlinie landen.



    Die erste Gruppe sind die Freizeit- und Hobbyspieler, die von jeder Unterstützung
    durch den höheren Wirkungsgrad des Rackets profitieren. Auch sie könnten
    theoretisch durch eine „kleineren Übersetzung“ besser dosieren, doch bringen
    sie die zusätzlich benötigte Energie nicht über längere Zeit auf. Für
    diese Gruppe ist höchste statische Steifheit und große Schlagfläche angesagt.
    Hier ist die statische Steifheit auch Hauptkriterium für Präzision.



    Die zweite Gruppe sind die athletisch ausgebildeten semi- und professionellen
    Spieler. Sie nutzen ein schlechteres Wirkungsverhältnis von eingebrachter
    Muskelarbeit zur Ballgeschwindigkeit zur optimalen Dosierung ihrer Kraft
    und Zuschlaggeschwindigkeit. Hier wird Ballgefühl bzw. Kontrollierbarkeit
    bestimmend. Bei Profis steht nach wie vor die dynamische Steifheit eines
    Rackets im Vordergrund. Sie beherrschen es auch in schwierigste Situation
    dem Schläger noch kinetische Energie zu verleihen. Die in dieser Gruppe
    angewendeten relativ weichen Schläger vernichten überschüssige Energie
    durch Verbiegung des Rahmens um den Ball, ohne die Präzision zu verlieren.
    Diese Effekte sind jedoch nur durch eine perfekte auf den einzelnen Spielertyp
    abgestimmte Balancierung und Gewichtung zu erreichen.



    .. hoffe, die Argumentationsvielfalt reicht jetzt aus

    Kommentar

    • Tschevap

      #32
      na...da haben sich zwei aber gefunden...



      Danke für die tollen Ausführungen!

      Kommentar

      • badnix

        #33
        @ tschevap



        danke für die Meriten.

        Auszüge/Argumente stammen übrigens aus dem hervorragend gemachten, wissenschaftlich
        untermauerten "TOPSPIN-Handbuch für Materialkunde" über 66 Seiten für
        Trainer und Stützpunkt-Dealers.

        Kommentar

        • Victorious

          #34
          nicht schlecht, Herr Specht!

          Kommentar

          • foetz

            #35
            ja prima, geht doch



            jetzt sind wir halt wieder am anfang.

            aber was solls, finde es eben interessant dass doch offenbar von

            der mehrheit praezision des rahmens und kontrollfaehigkeiten

            seitens des spielers ueber einen kam geschert werden.



            wie dem auch sei, schlaeger wechseln und verschiedene bespannungshaerten
            zu testen

            is immer interessant.

            is tschevap nicht so einer?

            Kommentar

            • badnix

              #36
              @ foetz



              habe normalerweise weder Zeit noch Lust solche Abhandlungen hier reinzustellen
              und dieses Thema ist zu vielschichtig für ein Forum.



              P.S. wieder am Anfang bist nur Du, habe das Thema selbst seit einiger
              Zeit durch. Bin auch immer von Tennis ausgegangen und nicht von "Schubsen"

              Kommentar

              • foetz

                #37
                Original geschrieben von badnix

                @ foetz



                habe normalerweise weder Zeit noch Lust solche Abhandlungen hier reinzustellen
                und dieses Thema ist zu vielschichtig für ein Forum.



                P.S. wieder am Anfang bist nur Du, habe das Thema selbst seit einiger
                Zeit durch. Bin auch immer von Tennis ausgegangen und nicht von "Schubsen"




                hehe, kann mich nur anschliessen.

                Kommentar

                • lexi4berlin

                  #38
                  Original geschrieben von foetz





                  finde es eben interessant dass doch offenbar von

                  der mehrheit praezision des rahmens und kontrollfaehigkeiten

                  seitens des spielers ueber einen kam geschert werden.









                  das hat meiner meinung nach durchaus einen sinn.



                  ein schläger mit "präzisem rahmen" ist in der regel ein schläger, ausgelegt
                  auf langen, schnellen schwung, mit eher kleinem sweetspot (bei head hoher
                  L-Wert, z.B. L6; bei Wilson hoher Swing-Index, z.B. 6.5)

                  welcher spieler kann denn aber bei einem schnellen, langen schwung bälle
                  fast immer im bereich eines kleinen sweetspots treffen?

                  das ist natürlich der berühmte spieler mit den hohen kontrollfähigkeiten...

                  Kommentar

                  • foetz

                    #39
                    Original geschrieben von lexi4berlin







                    das hat meiner meinung nach durchaus einen sinn.



                    ein schläger mit "präzisem rahmen" ist in der regel ein schläger, ausgelegt
                    auf langen, schnellen schwung, mit eher kleinem sweetspot (bei head hoher
                    L-Wert, z.B. L6; bei Wilson hoher Swing-Index, z.B. 6.5)

                    welcher spieler kann denn aber bei einem schnellen, langen schwung bälle
                    fast immer im bereich eines kleinen sweetspots treffen?

                    das ist natürlich der berühmte spieler mit den hohen kontrollfähigkeiten...




                    bitte schau oben mal die posts von badnix und mir durch.

                    da finden sich die antworten...



                    aber nochmal in kuerze:

                    ein praeziser rahmen ist einer der nicht nachgibt. daher ensteht kein

                    winkel beim 'abgang' des balls. dadurch entsteht auch mehr

                    beschleunigung womit der spieler muehe haben kann

                    unterm strich die sache zu kontrollieren...

                    Kommentar

                    • lexi4berlin

                      #40
                      tja, foetz, dann muss man wohl den "präzisen rahmen", wie du ihn meinst
                      verstehen als einen



                      präzisen rahmen innerhalb eines insgesamt unpräzisen schlägers.



                      denn dein "präziser rahmen" führt eben dazu, dass aufgrund der steifigkeit
                      die im ball befindliche power des gegners "übernommen" wird, was zu einem
                      kontrollproblem bezüglich der kraftdosierung führt (unpräzisheit).

                      das ist auch das, was aus badnix ausführungen hervorgeht.

                      Kommentar

                      • foetz

                        #41
                        ganz genau.



                        was der spieler letzendlich aus den qualitaeten oder maengeln

                        eines schlaegers macht ist natuerlich immer ganz von ihm abhaengig.

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