Suche nach einem neuen Schläger – Referenz: Prince TT Warrior, 16/20, Testberichte

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    Suche nach einem neuen Schläger – Referenz: Prince TT Warrior, 16/20, Testberichte

    Nachdem ich längere Zeit von meinem Warrior auf ältere Prince Modelle
    (Precision Graphite) ausgewichen bin, habe ich den "weißen Hai" vor
    einigen Wochen wieder herausgeholt und siehe da, mein Volleyspiel und
    meine Slice-Rückhand haben sich sofort verbessert!

    Aber leider musste ich Einbußen in der Präzision meiner Grundschläge hinnehmen,
    auch mein Service kam oft zu lang. Außerdem habe ich mich an etwas mehr
    Grifflastigkeit bzw. Gewicht gewöhnt, so dass ich immer wieder überpowert
    habe.



    Daher begann ich meine Suche nach einer Alternative, die mir das Gefühl
    des Warriors gibt und gleichzeitig mehr Vertrauen bei Grundschlägen und
    Aufschlag. Über das Saitenforum, Forumspartner und Händler habe ich mittlerweile
    einige Schläger getestet und möchte hier nun meinen Erfahrungsbericht
    abgeben.



    Der Referenzschläger ist, wie gesagt der Warrior, und ich werde jeden
    Schläger im Anschluss an meinen Testbericht mit "TM"-Noten versehen. Getestet
    habe ich im übrigen jeweils auf Teppich und Granulat.



    Prince TT Warrior:

    Aufschlag 3+

    Vorhand 2-

    Rückhand 1

    Volley 1

    Power 2

    Kontrolle 3+

    Gefühl 2-

    Sweetspot 1



    Erster Testschläger war der Völkl Tour 10 V-Engine Mid, 16/19.

    Sehr ausgewogen in der Hand liegend machte dieser Schläger subjektiv sofort
    einen sehr positiven Eindruck. Schwerer als der Warrior, aber noch im
    grünen Bereich. Der Schläger gibt wirklich nur das heraus, was man in
    der Lage ist hineinzugeben. Wenn ich, bei dem recht kleinen Sweetspot,
    zentral getroffen habe, erzielte ich gute Ergebnisse beim 1. Aufschlag,
    beim Winkelspiel und beim Slice. Nicht so gut gelangen Kickaufschläge,
    Volleys spielen sich ok, aber aufgrund des kleinen Sweetspots musste ich
    auch hier genau treffen.

    Fazit: Für mein Spiel ist dieser Schläger zu anspruchsvoll, ich erzielte
    keine besseren Spielergebnisse.

    Noten: Aufschlag 3-, Vorhand 2, Rückhand 2, Volley 2-, Power 3-, Kontrolle
    2+, Gefühl 2, Sweetspot 3-.



    Zweiter Testschläger war der Wilson nSix one 95, 18/20.

    Ebenfalls ausgewogen in der Hand liegend wie der Völkl (in der Praxis
    grifflastig ausbalanciert, aber eben ein ausgewogenes Handling!), merkt
    man sofort den Unterschied in der Griffform. Wilson hat eher - wie Babolat
    - ein sog. Boxdesign, während Völkl eine rechteckigere Form hat. Hierzu
    lautet mein Fazit: Je grifflastiger, desto rechteckiger, da ich eher kleine
    Hände bzw. relativ kurze Finger besitze. Aber, zu den Spieleigenschaften:
    Aufschlag, wow, wenn ich gut getroffen habe, entwickelt der Schläger zielgenauen
    Speed bei sehr angenehmen Gefühl! Insgesamt war auch dieses Racket schwerer,
    mir persönlich etwas zu schwer, ich hätte mir 10 - 15 Gramm weniger gewünscht.
    Gut gelangen auch Vorhand Winkelschläge und Drives. Der Sweetspot ist
    etwas grösser als beim Völkl, kommt aber lange nicht an den Warrior heran.
    Der Wilson verfügt auch über mehr Power als der Tour 10 VE, dafür ist
    die Kontrolle etwas schlechter.

    Noten: Aufschlag: 2-, Vorhand 2-, Rückhand 2, Volley 2-, Power 3+, Kontrolle
    2, Gefühl 2-, Sweetspot 3+.



    Dritter Testschläger war der Tecnifibre T-Feel 295, 16/19.

    Bei diesem Schläger hatte ich auf Anhieb den Eindruck, er ist eine Verlängerung
    meines Arms, also sehr angenehm in der Hand liegend und zu schwingen!
    Der Eindruck ist ähnlich wie beim Ti.Radical, der vergleichbares Gewicht
    hat. Als es nun ans Spielen ging, bemerkte ich einerseits das sich dieser
    Schläger sehr leicht und gezielt beschleunigen ließ; andererseits machte
    sich das geringere Gewicht aber zum Teil auch negativ bemerkbar. Winkelschläge
    gelangen nicht so präzise, dafür waren gerade Schläge sehr angenehm zu
    spielen. Topspin klappte auch nicht sehr gut, der Slice im Verhältnis
    dazu deutlich besser. Am nachteiligsten machte sich das Schlägergewicht
    (295 g) bei geblockten Bällen und beim Return bemerkbar. Es fehlt einfach
    etwas Masse! Die Optik ist sehr gelungen, auch wenn mir persönlich das
    rote Griffband etwas zuviel des Guten ist. Sehr Ferrari like, wer’s
    mag...

    Noten: Aufschlag 3+, Vorhand 3+, Rückhand 2, Volley 2, Power 2, Kontrolle
    2, Gefühl 2+, Sweetspot 3.



    Vierter Testschläger war der Babolat AeroPro Control, 16/19.

    Diese Optik ist für mich der Knaller!!! Erinnert mich bei der Draufsicht
    an den Völkl-Zebra-Schläger. Waren das schon die Achtziger? Das Aeroprofil
    ist mal etwas ganz anderes, und sei es nur Marketing. Vom Gefühl her der
    schwerste Schläger von allen getesteten, auch recht grifflastig. Nachdem
    ich einige Bälle auf dem Schläger springen ließ, schien er ganz gut zu
    schwingen sein und scheinbar einen größeren Sweetspot als Tecnifibre und
    Völkl zu besitzen. Zum Spieltest: Ich war unheimlich überrascht, wie schwer
    sich das Racket vom ersten Schlag an bewegen ließ. Vielleicht lag es am
    subjektiv sehr hohen Gewicht, jedenfalls konnte ich keinerlei praktischen
    Vorteil des Aerodesigns erkennen, im Gegenteil! Ich musste sehr genau
    treffen, dann war die Beschleunigung und der Kick gut. Slice funktionierte
    erste Sahne. Aber, und das ist aus meiner Sicht ein großes "aber": Ich
    empfand den Schläger als sehr anstrengend und sehr anspruchsvoll. So gut
    werde ich wohl nie Tennis spielen, um ihn so zu beherrschen wie z.B. den
    Warrior. Der sportlichste aller getesteten Schläger, nur für Cracks!

    Noten: Aufschlag 3-, Vorhand 3-, Rückhand 2-, Volley 2, Power 4, Kontrolle
    2+, Gefühl 2, Sweetspot 3-.



    Fünfter und letzter Testschläger war noch einmal ein Völkl, und zwar der
    Tour 9 V-Engine, 16/19.

    In die Hand genommen fühlt sich der Schläger leichter als sein tatsächliches
    Gewicht an. Zu leicht? Der Spieltest sollte es zeigen: Und, was soll ich
    sagen?! Nach einigen eher nicht so begeisterten Testern hier im Forum,
    hat es bei mir geschnackelt! Aber richtig!!!

    Der Tour 9 VE lässt sich sehr gut beschleunigen und ist sehr ausgewogen
    (leicht grifflastig) ausbalanciert. Das offene Saitenbild lässt ordentlich
    Spin zu und, mein erster und mein zweiter Aufschlag kamen mit Präzision
    und Beschleunigung. Auch der Touch beim Volley war sehr gut. Vielleicht
    lag es an der Saite, das einige andere Probleme hatten. Bei mir war die
    Wilson Sensation mit 25 Kp drauf und das war eine durchaus gelungene Kombination.

    Nun, etwas mehr Gewicht bzw. Schwunggewicht sollte der Schläger auch für
    meinen Geschmack haben. Daher habe ich ihn nun mit etwas Blei im Kopf
    auf 3- und 9 Uhr getunt. Dazu werde ich ihn eine Griffstärke kleiner bestellen
    und mit Overgrip spielen.

    Noten: Aufschlag 2+, Vorhand 2, Rückhand 2+, Volley 2+, Power 2-, Kontrolle
    2+, Gefühl 2, Sweetspot 2+.



    Fazit:

    Gerade die größere Ausgewogenheit in den einzelnen bewerteten Kategorien
    macht der Tour 9 VE für mich zu meinem neuen Schläger. Und dank claus,
    wird er wohl für max. 108 Euro zu haben sein! Ich werde aber auf jeden
    Fall noch den Tour 8 VE in der kommenden Woche testen, etwas härter bespannt.
    Da ich bisher Schläger mit Standardlänge gespielt habe, lasse ich mich
    überraschen wie es mit einem 70 cm Schläger geht...nun, der Tour 9 VE
    ist gegenüber den anderen auch einen Tick länger, ich denke 69 cm. Ansonsten
    waren es 68,5cm.

    Außerdem möchte ich noch anfügen, das grundsätzlich mit etwas Blei auf
    2- und 10 Uhr ein besseres Volleyspiel mit allen Schlägern möglich war.
    Das habe ich dem Warrior nachempfunden, und siehe da, es funktioniert!



    Nach diesem Test schätze ich meine Spielstärke realistischer ein und der
    Wechsel erscheint mir in diesem Sinne durchaus sinnvoll.

    Bisher spielte ich also den Prince TT Warrior, davor den Babolat Pure
    Drive (noch ohne "Team").



    Dieses war mein Abschiedsbeitrag als OldShMatterhand, bis demnächst wenn
    es - gleiche Stelle, gleiche Welle - heißt:



    go deep!



    Gruß
  • moya fan
    Moderator
    • 15.04.2004
    • 14251

    #2
    Hi,



    wow,Kompliment,da hast du aber ganze Arbeit geleistet.Klasse,da sollte
    sich mal der ein oder andere ein Beispiel dran nehmen,wie man es auch
    machen kann.Nicht erst groß rumfragen,sondern erst testen,die Ergebnisse
    für sich auswerten und selbige der breiten Masse von uns Mitgliedern zur
    Verfügung stellen,das nenn ich mal Einsatz.



    Gruß



    Moya Fan
    Faves Players:Pouille, Simon,Verdasco,Murray,Ferrer,Nishikori,Zverev,Fognini.
    Wenn du dir ein Ziel gesteckt hast, verfolge es mit aller Konsequenz und Beharrlichkeit und lasse dich nicht von eventuellen Rückschritten irritieren.

    Kommentar

    • tennismieze

      #3
      @Oschmetti

      mit diesen Testergebnissen läßt sich wirklich der eine oder andere Schluß
      für mich selbst ziehen. Danke für Deine Mühe!

      Es wäre toll, wenn sich mehr Mitglieder in dieser Form mitteilen würden!

      Kommentar

      • 4realMaster

        #4
        Original geschrieben von moya fan

        Hi,



        wow,Kompliment,da hast du aber ganze Arbeit geleistet.Klasse,da sollte
        sich mal der ein oder andere ein Beispiel dran nehmen,wie man es auch
        machen kann.Nicht erst groß rumfragen,sondern erst testen,die Ergebnisse
        für sich auswerten und selbige der breiten Masse von uns Mitgliedern zur
        Verfügung stellen,das nenn ich mal Einsatz.



        Gruß



        Moya Fan




        Einfach toll........

        Kommentar

        • Nightwing

          #5
          supergeiler testbericht. wenn alle so wären hätten wir weniger dulle fragen
          hier. spitze.

          Kommentar

          • go deep!

            #6
            Danke,



            das motiviert mal zum weitertesten - ich werde mir Mühe geben, das
            fortzusetzen. Schon weil es gut bei euch ankommt.







            Schöne Grüße!

            Kommentar

            • FedEx
              Neuer Benutzer
              • 23.12.2024
              • 2

              #7
              Habe mal gehört es gäbe einen Nachfolge-Warrior von Prince. Hast Du schon
              mal den getestet?

              Kommentar

              • go deep!

                #8
                Nein, aber die Spezifikationen scheinen stärker Richtung "Einsteigerfreundlich"
                zu tendieren. Der Warrior MP hat einen 23mm Rahmen, 16/20er Saitenbild,
                305 g unbespannt und 32 cm Balancepunkt. Der, den du meinst geht wohl
                einen Tick oder zwei mehr in Richtung Power, würde ich vermuten, da länger,
                leichter und breiter:



                Prince Game Warrior DB MP heisst der Schläger, entdeckt bei tennis-peters.de

                Kommentar

                • Tschevap

                  #9
                  Vielleicht meint er auch den Tour Harrier! Bisher nur in Japan erschienen
                  und dem Warrior sehr ähnlich...

                  Kommentar

                  • go deep!

                    #10
                    @ chevy



                    wenn ich mir das bild und die specs ansehe, erkenne ich nicht den unterschied
                    zum tt warrior...



                    http://www.eddy.co.jp/shop/cprince/pr1032.htm

                    Kommentar

                    • FedEx
                      Neuer Benutzer
                      • 23.12.2024
                      • 2

                      #11
                      Meinte eigentlich den Tour Warrior, hab' den mal gesehen auf einer japanischen
                      Seite.... wie sie OldShMatterhand angegeben hat.

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