Vor- und Nachteile leichter und schwerer Schläger

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  • Thomas

    #61
    Ja wo soll ich anfangen?
    Ich wollte mich bei weitem nicht mehr sooo tief in diesen Themen vertiefen. Somit hier mein letzter Beitrag in diesem Fred.

    Hier laufen Mathematik, Physik und die dazugehörige Verfahrenstechnik zusammen. Um Missverständnisse aus dem Wege zu gehen, werde ich den DT Wert in diesem Fall von der praktischen Seite betrachten… aus Sicht der Verfahrenstechnik. Auch wenn ich mich wiederhole. Wozu ist der DT Wert von Nutzen, mal davon abgesehen was mir das Ergebnis der physikalischen Betrachtung sagt.

    Denn, für den Besaiter ist der DT Wert die Vorgabe und zugleich das Wunschergebnis seiner Arbeit. Soll heißen, dass das Ergebnis der Formel / Funktion vor der Besaitung eigentlich schon fest steht.

    Manche Spieler und Besaiter reden von Kg wenn es um die “Saitenbildhärte“ geht, andere vom DT Wert. Beide meinen zwar das Gleiche, aber dem ist nicht so. Der Besaiter kann durch das Variieren der Vorspannung den DT Wert direkt beeinflussen (1. und wichtigste Abhängigkeit) und somit dem Spieler die gewünschte Flächenhärte bieten. Der Zusammenhang zwischen Zugkraft, womit die Saite gespannt wird und der Flächenhärte zu verstehen ist unabdingbar.

    Jetzt werden viele sagen, wozu DT wenn ich Kg habe. Das reicht doch alle male und ist darüber hinaus besser zu verstehen.

    JAEIN

    Ein Spieler kommt mit seinem 95 in² Schläger zu mir und ich weiß, dass ich mit ca. 25 Kg Zugkraft den gewünschten DT Wert von ca. 40 erreiche. Mit einem entsprechenden Messgerät wie dem ERT 700 kann ich nach getaner Arbeit die Qualität meines Tun an der Besaitungsmaschine überprüfen > DT 40 / 25 Kg sagt das Messgerät... also alles OK (natürlich der Idealfall).

    Eine Woche später steht dieser Spieler mit einem neuen Racket vor meiner Tür. Dieser neue Schläger ist bis auf die Kopfgröße (jetzt z.B. 100 in²) identisch mit dem Vorgänger (wissenschaftlich betrachtet ändert sich nur ein Parameter, soll zugleich die Betrachtung und das Verständnis der Zusammenhänge die hier bestritten werden erleichtern… DT ist mehr als ein Ergebnis einer Formel).

    Er möchte von mir, dass ich ihm den Testschläger so besaite, dass er den Unterschied zwischen den beiden Rackets spüren kann. Dazu muss ich als Besaiter sicherstellen, dass auf beiden Rackets dieselbe Flächenhärte vorhanden ist und somit von identischen Testgrundlagen aus gegangen werden kann (annähernd zumindest).

    Aber ich kann machen was ich will, mit 25 Kg Zugkraft komme ich bei seinem neuen Racket immer auf einen DT Wert von 38. In der neuen Gleichung sind bis auf die Kopfgröße alle Parameter identisch, aber ich komme einfach nicht auf die gewünschte Flächenhärte.

    Da ich aus Erfahrung weiß, dass die Kopfgröße (2. Abhängigkeit) als Parameter betrachtet einen großen und zugleich negativen Einfluss auf die Flächenhärte hat (Länge bestimmt Härte), erhöhe ich die Zugspannung auf 26 Kg und komme auf die gewünschten DT Wert von 40.

    Soviel Anhand eines praktischen Beispiels bestimmter Einflussgrößen auf den DT Wert. Und da liegt auch der Vorteil des DT Wertes für den Besaiter. Er beinhaltet mehr als nur die Zugspannung. Je erfahrener der Saitenartist ist, umso besser kann er mit seiner handwerklichen Einflussgröße, der Zugkraft seiner Maschine ,den vielen Parametern Rechnung tragen und dem Spieler immer die gleiche Flächenhärte bieten.

    Steigt die Kopfgröße, muss die Vorspannung rauf.
    Steigt die Saitenanzahl (3. Abhängigkeit), muss die Zugkraft ...
    ETC.

    Jetzt können viele sagen, der DT Wert bedeutet aber x Kg für 1 cm… ja und. Was kann jemand ohne Zusammenhänge mit dem Wert anfangen.

    Wir reden hier von Kilogramm und hier will jemand einen wissenschaftlichen Nachweiß an einem Lehrstuhl durchführen was die Elastizität mit DT zu tun hat… wir reden von Kg, nicht Gramm oder Milligramm!!! Dazu sollte sich jeder Besaiter darüber im Klaren sein, dass ein durchschnittlicher Besaitungsfehler von 1-2 DT Werten bei guten Besaitern als Normal angesehen werden kann. Dazu kommen Spannungsverluste durch die Relexation der Polymeerketten von 1-3 DT Punkten in 24 Stunden. Und ein durchschnittlicher Medenspieler spürt unterschiedliche DT Werte frühstes ab einem Delta von 5.

    Ein wenig Werkstoffkunde zum Schluss in Bezug auf die Elastizität. Kunststoffe leiden ab dem ersten Anzugsmoment der Maschine unter einer bleibenden Dehnung. Mit zunehmender Zugkraft verliert eine Saite drastisch an ihrer elastischen Dehnung. Ich habe einmal etwas über eine “Qualitätszahl“ gehört. Diese Kennzahl soll die elastische zur totalen Dehnung in Prozent ausdrücken… habe sie aber noch nie genutzt oder gehört, dass jemand diese bewusst berücksichtigt und einsetzt, da es wichtigere Einflussgrößen gibt.

    Und nochmals auf
    Starre Saite + weiche Besaitung = Weiche Saite + harte Besaitung
    zurück zu kommen.

    Ich wünsche allen viel Spaß, die Zugkraft zu ermitteln, um die Elastizität einer Saite zu kompensieren. Und das wichtigste, zu welchem Grad welcher Parameter den anderen Beeinflusst. Da die von mir genannten Parameter keine Rolle spielen, sollte das kein Problem darstellen (Sarkasmus aus).

    PS. Vergesst die Außen- und Strahlungstemperatur in Abhängigkeit der Saitenfarbe nicht. Selbst die hat eine größere Auswirkung auf die Flächenhärte als die Elastizität einer Saite (Sarkasmus jetzt aber wirklich aus, oder doch nicht???).

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    • LittleMac
      Forenjunky
      • 23.02.2006
      • 4554

      #62
      Zitat von leichterSchläger
      Hallo, LittleMac, Deine Argumente in allen Ehren, aber die Studie von R.Cross ist eine Experimentalstudie, dazu für meinen Geschmack noch zu konservativ. Hast Du mal geschaut, wann Jack Kramer spielte, und welchen Schlagstil der hatte? Er hatte für die damalige Zeit nicht so unrecht, weil man damals den Schläger führte und nicht peitschte. Beim Führen kommt die Armmasse stärker ins Spiel. Dann sind die Nachteile des schwereren Schlägers nicht so deutlich. Recht gebe ich Dir aber - und das betone ich auch immer wieder, dass Beschleunigung nicht Alles ist. Aber sie wird immer bedeutsamer.
      Ich bin ja nur ein Freizeitspieler, aber ich gehe mit voller Kraft - schade, dasss es nicht mehr ist - in die Bälle. Es gibt aber andere Spielertypen, die listiger spielen. Mir macht das Knüppeln halt mehr Spaß. Erfolg kann man auf einem gewissen Level mit beiden Spielcharakteren haben.
      Schönen Abend.

      PS:
      Meine Frage nach den Griffschalen hast Du aber leider nicht beanwortet. Kommt da noch was?
      Dann schau doch mal über die Tennisplätze dieses Landes und Du wirst sehen, dass Jack Kramers Technik weit "moderner" war als die von mind. 70% aller Tennisspieler.
      Und wenn Du tatsächlich auf jeden Schlag mit voller Kraft gehen würdest, dann würdest Du keinen Satz durchhalten. Abgesehen davon, dass Du bedingt durch die Spielsituation bei mindestens 50% der Schläge Kompromisse eingehen musst, da ja schließlich Dein Gegner auch noch einen gewissen Einfluss auf das Geschehen hat. Es sei denn natürlich, Du suchst Dir immer nur Gegner aus, die Dir bei jedem Ball eine Vorlage liefern. Es gibt keinen Spieler auf der Welt, der auf jeden Ball draufprügelt so hart es geht und damit den gleichen Erfolg hat, als würde er dosiert spielen. Wenn in den "großen Camps" nur auf Power gespielt wird, dann heißt das noch lange nicht, dass man auf jeden Ball mit Maximalkraft einprügelt. Abgesehen davon: Warum sind Agassi oder Courier (und das sind nur zwei Beispiele) erst zur Nr. 1 geworden, nachdem sie von Bollettieri weg sind?!
      Zur Frage mit den Griffschalen: Das habe ich wohl übersehen. Sorry. Worum ging es da nochmal?

      Kommentar

      • bernado
        Forenjunky
        • 06.09.2006
        • 2563

        #63
        Hallo Thomas,+
        du wirst mitbekommen haben, dass ich mich im hiesigen Zusammenhang schon ein wenig über sogenannte "Wissenschaftlichkeit" lustig mache.
        Die Wissenschaft macht sich zur Aufgabe, Zuverlässigkeit in Lebenszusammenhänge zu bringen, so z. B. Newton mit seiner Gravitationstheorie. Theorien dieser Art haben die "Mächtigkeit", komplexe Zusammenhänge hinreichend zu erklären. Reichen sie für die Lebenszusammenhänge nicht mehr aus, sind sie nicht mächtig oder kräftig genug, und es werden neue, erklärungsstärkere Theorien wie z.B. die Quantentheorie begründet.
        Für einfache Dinge des Lebens benötigt man keine Theorien.
        Der Bogenschütze in der Schlacht von Azincourt (Schreibweise unsicher) wusste einfach aus früheren Schlachten bei Crezy oder Poiters seiner Väter oder Großväter, dass er den französischen Armbrustschützen in der Reichweite überlegen und in der Schussfolgere schneller sein würde. Er wusste auch, dass der Bogen, in einem Winkel von 60 Grad abgeschossen, etwa 300 Meter weit fliegen und Rüstungen durchschlagen würde. Man hatte es ausprobiert.
        Mit solchen einfachen Lebenszusammenhängen haben wir es auch hier zu tun.
        Wenn der Kunde mit einem größeren Schlägerkopf zu dir kommt, weißt du aus Erfahrung, dass du stärker bespannen musst. Du gehst ein Kilo rauf und schaust, wie er damit klar kommt. Der Kunde bemerkt, ob der Arm weh tut, ob er ausreichende Kontrolle hat, wie die Saite bei dieser Erhöhung des Bespanngewichts sich anfühlt.
        Diese Aspekte von "weh tun", "Kontrolle", "sich anfühlen" sind mit irgendeinem abstrakten Wert oder Parameter nicht zu erfassen.
        Dass du dir solche Gedanken machst, zeigt, dass du deine Kunden mit hoher Zuverlässigkeit und Verantwortung bedienen willst. Aber das Einzige, was dir in diesem schlichten Lebenszusammenhang hilft, ist deine Erfahrung. Und über die scheinst du ja deinen Äußerungen nach auch zu verfügen. Also wird alles Gut.
        Bernado

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        • leichterSchläger
          Benutzer
          • 14.04.2010
          • 88

          #64
          Zustimmung

          Zitat von Thomas
          Ja wo soll ich anfangen?
          Ich wollte mich bei weitem nicht mehr sooo tief in diesen Themen vertiefen. Somit hier mein letzter Beitrag in diesem Fred.

          Hier laufen Mathematik, Physik und die dazugehörige Verfahrenstechnik zusammen. Um Missverständnisse aus dem Wege zu gehen, werde ich den DT Wert in diesem Fall von der praktischen Seite betrachten… aus Sicht der Verfahrenstechnik. Auch wenn ich mich wiederhole. Wozu ist der DT Wert von Nutzen, mal davon abgesehen was mir das Ergebnis der physikalischen Betrachtung sagt.

          Denn, für den Besaiter ist der DT Wert die Vorgabe und zugleich das Wunschergebnis seiner Arbeit. Soll heißen, dass das Ergebnis der Formel / Funktion vor der Besaitung eigentlich schon fest steht.

          Manche Spieler und Besaiter reden von Kg wenn es um die “Saitenbildhärte“ geht, andere vom DT Wert. Beide meinen zwar das Gleiche, aber dem ist nicht so. Der Besaiter kann durch das Variieren der Vorspannung den DT Wert direkt beeinflussen (1. und wichtigste Abhängigkeit) und somit dem Spieler die gewünschte Flächenhärte bieten. Der Zusammenhang zwischen Zugkraft, womit die Saite gespannt wird und der Flächenhärte zu verstehen ist unabdingbar.

          Jetzt werden viele sagen, wozu DT wenn ich Kg habe. Das reicht doch alle male und ist darüber hinaus besser zu verstehen.

          JAEIN

          Ein Spieler kommt mit seinem 95 in² Schläger zu mir und ich weiß, dass ich mit ca. 25 Kg Zugkraft den gewünschten DT Wert von ca. 40 erreiche. Mit einem entsprechenden Messgerät wie dem ERT 700 kann ich nach getaner Arbeit die Qualität meines Tun an der Besaitungsmaschine überprüfen > DT 40 / 25 Kg sagt das Messgerät... also alles OK (natürlich der Idealfall).

          Eine Woche später steht dieser Spieler mit einem neuen Racket vor meiner Tür. Dieser neue Schläger ist bis auf die Kopfgröße (jetzt z.B. 100 in²) identisch mit dem Vorgänger (wissenschaftlich betrachtet ändert sich nur ein Parameter, soll zugleich die Betrachtung und das Verständnis der Zusammenhänge die hier bestritten werden erleichtern… DT ist mehr als ein Ergebnis einer Formel).

          Er möchte von mir, dass ich ihm den Testschläger so besaite, dass er den Unterschied zwischen den beiden Rackets spüren kann. Dazu muss ich als Besaiter sicherstellen, dass auf beiden Rackets dieselbe Flächenhärte vorhanden ist und somit von identischen Testgrundlagen aus gegangen werden kann (annähernd zumindest).

          Aber ich kann machen was ich will, mit 25 Kg Zugkraft komme ich bei seinem neuen Racket immer auf einen DT Wert von 38. In der neuen Gleichung sind bis auf die Kopfgröße alle Parameter identisch, aber ich komme einfach nicht auf die gewünschte Flächenhärte.

          Da ich aus Erfahrung weiß, dass die Kopfgröße (2. Abhängigkeit) als Parameter betrachtet einen großen und zugleich negativen Einfluss auf die Flächenhärte hat (Länge bestimmt Härte), erhöhe ich die Zugspannung auf 26 Kg und komme auf die gewünschten DT Wert von 40.

          Soviel Anhand eines praktischen Beispiels bestimmter Einflussgrößen auf den DT Wert. Und da liegt auch der Vorteil des DT Wertes für den Besaiter. Er beinhaltet mehr als nur die Zugspannung. Je erfahrener der Saitenartist ist, umso besser kann er mit seiner handwerklichen Einflussgröße, der Zugkraft seiner Maschine ,den vielen Parametern Rechnung tragen und dem Spieler immer die gleiche Flächenhärte bieten.

          Steigt die Kopfgröße, muss die Vorspannung rauf.
          Steigt die Saitenanzahl (3. Abhängigkeit), muss die Zugkraft ...
          ETC.

          Jetzt können viele sagen, der DT Wert bedeutet aber x Kg für 1 cm… ja und. Was kann jemand ohne Zusammenhänge mit dem Wert anfangen.

          Wir reden hier von Kilogramm und hier will jemand einen wissenschaftlichen Nachweiß an einem Lehrstuhl durchführen was die Elastizität mit DT zu tun hat… wir reden von Kg, nicht Gramm oder Milligramm!!! Dazu sollte sich jeder Besaiter darüber im Klaren sein, dass ein durchschnittlicher Besaitungsfehler von 1-2 DT Werten bei guten Besaitern als Normal angesehen werden kann. Dazu kommen Spannungsverluste durch die Relexation der Polymeerketten von 1-3 DT Punkten in 24 Stunden. Und ein durchschnittlicher Medenspieler spürt unterschiedliche DT Werte frühstes ab einem Delta von 5.

          Ein wenig Werkstoffkunde zum Schluss in Bezug auf die Elastizität. Kunststoffe leiden ab dem ersten Anzugsmoment der Maschine unter einer bleibenden Dehnung. Mit zunehmender Zugkraft verliert eine Saite drastisch an ihrer elastischen Dehnung. Ich habe einmal etwas über eine “Qualitätszahl“ gehört. Diese Kennzahl soll die elastische zur totalen Dehnung in Prozent ausdrücken… habe sie aber noch nie genutzt oder gehört, dass jemand diese bewusst berücksichtigt und einsetzt, da es wichtigere Einflussgrößen gibt.

          Und nochmals auf
          Starre Saite + weiche Besaitung = Weiche Saite + harte Besaitung
          zurück zu kommen.

          Ich wünsche allen viel Spaß, die Zugkraft zu ermitteln, um die Elastizität einer Saite zu kompensieren. Und das wichtigste, zu welchem Grad welcher Parameter den anderen Beeinflusst. Da die von mir genannten Parameter keine Rolle spielen, sollte das kein Problem darstellen (Sarkasmus aus).

          PS. Vergesst die Außen- und Strahlungstemperatur in Abhängigkeit der Saitenfarbe nicht. Selbst die hat eine größere Auswirkung auf die Flächenhärte als die Elastizität einer Saite (Sarkasmus jetzt aber wirklich aus, oder doch nicht???).
          Danke, Thomas, ich stimme Dir in allen Punkten voll zu!
          Auch ich hatte eigentlich nicht vor, mich für dem Rest meines Lebens mit physikalischen Problemen auseinanderzusetzen. Aber in Bezug auf Schlägertuning und insbesondere auf die Mär vom besseren/höheren Schlägergewicht (Jack Kramer wurde hier als Kronzeuge genannt, Blütezeit 40-ziger und 50-ziger Jahre) muss ich etwas hartnäckig sein, weil ich auf meiner Website schon dazu beitragen will, dass Irrwege und Sackgassen vermieden werden.
          Deine Erfahrungen als Besaiter decken sich mit meinen Erfahrungen als User. Ich habe großen Respekt vor der deutlich werdenden Gewissenhaftigkeit, mit der Du Deinen Job ausübst!

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          • leichterSchläger
            Benutzer
            • 14.04.2010
            • 88

            #65
            raufprügeln

            Zitat von LittleMac
            Dann schau doch mal über die Tennisplätze dieses Landes und Du wirst sehen, dass Jack Kramers Technik weit "moderner" war als die von mind. 70% aller Tennisspieler.
            Und wenn Du tatsächlich auf jeden Schlag mit voller Kraft gehen würdest, dann würdest Du keinen Satz durchhalten. Abgesehen davon, dass Du bedingt durch die Spielsituation bei mindestens 50% der Schläge Kompromisse eingehen musst, da ja schließlich Dein Gegner auch noch einen gewissen Einfluss auf das Geschehen hat. Es sei denn natürlich, Du suchst Dir immer nur Gegner aus, die Dir bei jedem Ball eine Vorlage liefern. Es gibt keinen Spieler auf der Welt, der auf jeden Ball draufprügelt so hart es geht und damit den gleichen Erfolg hat, als würde er dosiert spielen. Wenn in den "großen Camps" nur auf Power gespielt wird, dann heißt das noch lange nicht, dass man auf jeden Ball mit Maximalkraft einprügelt. Abgesehen davon: Warum sind Agassi oder Courier (und das sind nur zwei Beispiele) erst zur Nr. 1 geworden, nachdem sie von Bollettieri weg sind?!
            Zur Frage mit den Griffschalen: Das habe ich wohl übersehen. Sorry. Worum ging es da nochmal?
            Na ja, ich mag ja ein miserabler Tennisspieler sein, aber nach 35 Jahren Tennis habe ich auch schon mitbekommen, dass man nicht auf jeden Ball raufprügeln kann,stell Dir mal vor! Es ging aber darum, ob man Beschleunigung braucht oder nicht braucht. Und ob man mit großer Kraftanstrengung peitscht oder nicht.

            Wenn Du mich besser kenne würdest, wüsstest Du, dass ich natürlich auch von Jack Kramer ein slow-motion Video auf meinem Smartphone mitführe. Der hat wirklich eine sehr moderne Technik (z.B. opposit-arm-action, Vorhandschleife obenrum) aber die Peitsche ist natürlich nicht so ausgeprägt. Liegt natürlich daran, dass er vermutlich - ich lass mich belehren - einen Schläger von 400 Gramm spielt. Da ist führen und schieben eben effektiver, als peitschen.

            Dann hattest Du als Kronzeugen für schwere Schläger Nadal angeführt. Hast Du Dir mal überlegt, mit welcher Armmasse und -Kraft Nadal spielt. Irgendwie mussen die 6000 Umdrehungen/Minute und die 200 Km/h Aufschläge ja her kommen.

            Glaubst Du wirklich, Du kannst das optimale Schlägergewicht 1:1 auf einen Freizeitspieler oder auf einen 14-Jährigen übertragen? Wie leicht müsste denn ein Schläger sein, um annähernd ähnliche Relationen zwischen Schlägergewicht, Ballgeschwindigkeiten, Armmasse, Beschleunigungsleistung des Körpers zu erzielen, wie bei Nadal? 220 Gramm?

            Mit den Griffschalen bat ich um Hilfe oder einen Hinweis, wo man auf die Handproportionen abgestimmtes Grifftuning bekommen kann. Das ist nämlich ergonomisch m.E. relevanter (aber auch aufwändiger), als irgendwo ein Bleiband raufzukleben. Ein neues Geschäftsfeld?

            Und zum Thema Griffbeschwerung: ich erinnere mich, dass ein schwedischer Davis-Cup-Spieler den Griff sogar aushöhlen ließ, weil die Masse da nicht bringt. Aber das ist wieder eine andere Frage und ich will nicht schon wieder rechnen. Werde mir aber die Untersuchungen von R. Cross daraufhin nochmal anschauen.

            Aber ein Gedankenexperiment schon mal vorab: stell Dir mal einen Tennisschläger vor, bei der die gesamte Masse im Treffpunkt repräsentiert ist. Der Rest wir nur durch extrem leichtes Wundermaterial gehalten. Armschonender geht es gar nicht. Und jetzt mal das Gegenteil: die gesamte Masse befindet sich im Griff - merkst Du was?
            Zuletzt geändert von leichterSchläger; 03.05.2010, 10:29.

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            • bernado
              Forenjunky
              • 06.09.2006
              • 2563

              #66
              Jetzt musst du nur noch die Großen im "heutigen" Welttennis überzeugen, denn die suchen sich ja auch im Jahre 2010 die schwereren Schläger mit kleinen, schmalen Rahmen und ausgewogener Balance bis hin zur Grifflastigkeit. Wie schon oben angemerkt, spielt kein Profi einen Rahmen unter 300 gr. Das müsste doch irgendeinen Grund haben ...

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              • leichterSchläger
                Benutzer
                • 14.04.2010
                • 88

                #67
                Zitat von bernado
                Jetzt musst du nur noch die Großen im "heutigen" Welttennis überzeugen, denn die suchen sich ja auch im Jahre 2010 die schwereren Schläger mit kleinen, schmalen Rahmen und ausgewogener Balance bis hin zur Grifflastigkeit. Wie schon oben angemerkt, spielt kein Profi einen Rahmen unter 300 gr. Das müsste doch irgendeinen Grund haben ...
                Antwort hat sich wohl erledigt durch meinen vorigen Post. Wir sprechen hier im Saitenforum doch - davon gehe ich mal aus - eher für den Normalo. Oder sind das hier alles Bespanner bzw. Schlägertuner, die ausschließlich für die Weltelite arbeiten?

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                • bernado
                  Forenjunky
                  • 06.09.2006
                  • 2563

                  #68
                  Du argumentiertest mit Jack Kramer .... Ich wollte damit nur sagen, dass auch heute die jüngeren und kräftigeren Spieler schwerere Schläger bevorzugen, weil sie damit mehr Tempo erzeugen. Auch wenn man nicht mehr auf Keulen über 320 gr. zurückgreift, käme eben keiner dieser Spieler auf die Idee, mit Schläger um 250 gr. zu spielen.

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                  • leichterSchläger
                    Benutzer
                    • 14.04.2010
                    • 88

                    #69
                    Zitat von bernado
                    Du argumentiertest mit Jack Kramer .... Ich wollte damit nur sagen, dass auch heute die jüngeren und kräftigeren Spieler schwerere Schläger bevorzugen, weil sie damit mehr Tempo erzeugen. Auch wenn man nicht mehr auf Keulen über 320 gr. zurückgreift, käme eben keiner dieser Spieler auf die Idee, mit Schläger um 250 gr. zu spielen.
                    Dem kann ich zustimmen. Es ging mir auch nur um die Aussage: "im Zweifel für den schwereren Schläger". Das halte ich eben für bedenklich. Die 250 Gramm habe ich übrigens nur "aus dem Hut gezogen", um provokativ zum Nachdenken anzuregen.

                    Aber wer weiß, was noch kommt. Früher konnte man sich einen Schläger unter 400 Gramm auch nicht vorstellen. Und denke mal nicht, dass die Holzrahmen früherer Zeit soviel Energie absorbierten, dass dies der Grund für das heutige schnellere Tennis wäre. Gemessen, was im Ball an Energie in Form von Verformungswärme verbraten wird (was durch eine weichere Saite etwas aufgefangen werden kann), war auch damals die im Schlägerrahmen verlorene Energie ein Klacks.

                    Möglicherweise, und jetzt lehne ich mich mal ganz weit aus dem Fenster, ist die Geschwindigkeitserhöhung des heutigen Tennis - neben dem besseren Ballmaterial - vor allem den leichteren Schlägern in Verbindung mit dem gepeitschten Schlagstil zuzurechnen.

                    Kommentar

                    • bernado
                      Forenjunky
                      • 06.09.2006
                      • 2563

                      #70
                      In dieser Relation von 400 auf 300 gr. runter wirst du Recht haben.
                      Nicht umsonst findet man bei den Firmen inzwischen immer wieder den "Pure-Drive-Typus": 300 gr., mittlere Breite und Balance um 32, Besaitung 16/19. Dieser Typ hat sich halt im Durchschnitt bewährt.
                      Ich alter Sack spiele den Aerostrike, weil mir ein 300erter bei langen Spielen auf den Arm geht. Ersterer hat einen Balancepunkt von 34, den ich von der Kopflasigkeit her gerade noch akzeptieren kann.

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                      • LittleMac
                        Forenjunky
                        • 23.02.2006
                        • 4554

                        #71
                        Zitat von leichterSchläger
                        1. Dem kann ich zustimmen. Es ging mir auch nur um die Aussage: "im Zweifel für den schwereren Schläger". Das halte ich eben für bedenklich.
                        2. Aber wer weiß, was noch kommt. Früher konnte man sich einen Schläger unter 400 Gramm auch nicht vorstellen. Und denke mal nicht, dass die Holzrahmen früherer Zeit soviel Energie absorbierten, dass dies der Grund für das heutige schnellere Tennis wäre.
                        3. Möglicherweise, und jetzt lehne ich mich mal ganz weit aus dem Fenster, ist die Geschwindigkeitserhöhung des heutigen Tennis - neben dem besseren Ballmaterial - vor allem den leichteren Schlägern in Verbindung mit dem gepeitschten Schlagstil zuzurechnen.
                        zu 1.: Das habe ich niemals behauptet!!! Ich habe gesagt, der Schläger sollte so schwer wie möglich sein, solange er den Spieler in seiner individuellen Technik und in seinen physischen Möglichkeiten nicht überfordert. Das ist etwas komplett anderes.
                        zu 2.: Bei den Holzschlägern waren Schläger unter 400 g Materialbedingt kaum machbar. Heutzutage wären Schläger von 200 g technisch möglich bzw. es gab diese schon. Allerdings haben sie sich in der Praxis nicht bewährt. Daher glaube ich nicht, dass wir in Sachen Gewicht noch viel weiter runter gehen werden.
                        Und die Holzschläger haben viel mehr Energie absorbiert als Graphiterahmen. Ich habe erst vor ein paar Monaten im K-BLOG Video den RA-Wert meines alten Borg Pro gemessen: 34! Die heutigen Graphiterahmen sind schon bei Werten unter 60 "weich".
                        zu 3.: Die Geschwindigkeitserhöhung hat meines Erachtens vor allem vier Gründe: Erstens sind die Rahmen deutlich härter. Zweitens sind sie größer. Drittens sind die Spieler viel athletischer. Und viertens sind sie in der Lage, aufgrund modernerer Technik (Einsatz von Spin) und deutlich mehr Training von klein auf die Bälle mit viel höherer Geschwindigkeit nicht nur zu schlagen, sondern auch im Feld zu halten.
                        Übrigens: den "gepeitschten" Schlagstil hatte auch Björn Borg schon drauf. Trotzdem spielte der aus heutiger Sicht Zeitlupentennis.
                        Zuletzt geändert von LittleMac; 03.05.2010, 11:25.

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                        • Thomas

                          #72
                          OFFTOPIC

                          leichterSchläger
                          Oder sind das hier alles Bespanner bzw. Schlägertuner, die ausschließlich für die Weltelite arbeiten?
                          Wer weiß das schon so genau???

                          Vielleicht gibt es hier Leute, die so durchgeknallt sind, dass sie einen Schläger unter Laborbedingungen besaiten, dabei hundertfach Messungen aller Art durchführen und darüber hinaus das Objekt der Begierde immer wieder fotografieren, um optische Vergleiche zu ziehen (auf 1/10 mm genau).

                          Vielleicht schneiden diese durchgeknallten Besaiter die soeben perfekte durchgeführte Besaitung sofort wieder aus den Rahmen, um mit anderen Parametern weiter zu experimentieren. Und das Ganze hunderte Mal pro Jahr.

                          Vielleicht hat so mancher Besaiter hier im SF einen direkten Draht zu einem Saiten- oder Rackethersteller und arbeitet mit diesem eng zusammen?

                          Wer weiß das schon so genau???

                          Vielleicht sollte die SUFU doch ein wenig mehr in Anspruch genommen werden. Nicht nur der Inhalte wegen. Zusammenhänge… Abhängigkeiten… um SF-User und ihre Steckenpferde besser kennen zu lernen und die Gewichtung der Aussagen zu verstehen… etc.

                          Im SF wurde so mancher Nachweiß erbracht, dass in diversen so hoch gelobten theoretischen FLACHBÜCHERN bei weitem nicht alles geglaubt werden darf was da so Schwarz auf Weiß steht.

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                          • leichterSchläger
                            Benutzer
                            • 14.04.2010
                            • 88

                            #73
                            Sehr erfrischender Beitrag...

                            Zitat von Thomas
                            OFFTOPIC



                            Wer weiß das schon so genau???

                            Vielleicht gibt es hier Leute, die so durchgeknallt sind, dass sie einen Schläger unter Laborbedingungen besaiten, dabei hundertfach Messungen aller Art durchführen und darüber hinaus das Objekt der Begierde immer wieder fotografieren, um optische Vergleiche zu ziehen (auf 1/10 mm genau).

                            Vielleicht schneiden diese durchgeknallten Besaiter die soeben perfekte durchgeführte Besaitung sofort wieder aus den Rahmen, um mit anderen Parametern weiter zu experimentieren. Und das Ganze hunderte Mal pro Jahr.

                            Vielleicht hat so mancher Besaiter hier im SF einen direkten Draht zu einem Saiten- oder Rackethersteller und arbeitet mit diesem eng zusammen?

                            Wer weiß das schon so genau???

                            Vielleicht sollte die SUFU doch ein wenig mehr in Anspruch genommen werden. Nicht nur der Inhalte wegen. Zusammenhänge… Abhängigkeiten… um SF-User und ihre Steckenpferde besser kennen zu lernen und die Gewichtung der Aussagen zu verstehen… etc.

                            Im SF wurde so mancher Nachweiß erbracht, dass in diversen so hoch gelobten theoretischen FLACHBÜCHERN bei weitem nicht alles geglaubt werden darf was da so Schwarz auf Weiß steht.
                            ...jetzt kann ich mit einem Lächeln zu meine Kumpels gehen und einen Espresso trinken. Danke!

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                            • leichterSchläger
                              Benutzer
                              • 14.04.2010
                              • 88

                              #74
                              Die Bälle...

                              Zitat von LittleMac
                              zu 1.: Das habe ich niemals behauptet!!! Ich habe gesagt, der Schläger sollte so schwer wie möglich sein, solange er den Spieler in seiner individuellen Technik und in seinen physischen Möglichkeiten nicht überfordert. Das ist etwas komplett anderes.
                              zu 2.: Bei den Holzschlägern waren Schläger unter 400 g Materialbedingt kaum machbar. Heutzutage wären Schläger von 200 g technisch möglich bzw. es gab diese schon. Allerdings haben sie sich in der Praxis nicht bewährt. Daher glaube ich nicht, dass wir in Sachen Gewicht noch viel weiter runter gehen werden.
                              Und die Holzschläger haben viel mehr Energie absorbiert als Graphiterahmen. Ich habe erst vor ein paar Monaten im K-BLOG Video den RA-Wert meines alten Borg Pro gemessen: 34! Die heutigen Graphiterahmen sind schon bei Werten unter 60 "weich".
                              zu 3.: Die Geschwindigkeitserhöhung hat meines Erachtens vor allem vier Gründe: Erstens sind die Rahmen deutlich härter. Zweitens sind sie größer. Drittens sind die Spieler viel athletischer. Und viertens sind sie in der Lage, aufgrund modernerer Technik (Einsatz von Spin) und deutlich mehr Training von klein auf die Bälle mit viel höherer Geschwindigkeit nicht nur zu schlagen, sondern auch im Feld zu halten.
                              Übrigens: den "gepeitschten" Schlagstil hatte auch Björn Borg schon drauf. Trotzdem spielte der aus heutiger Sicht Zeitlupentennis.
                              Little Mac, vergiss nicht die Bälle! In der Verformungsarbeit bleibt - neben dem Luftwiderstand - die meiste Energie. Denk mal daran, wie die Bälle früher gelagert waren (in Pappschachteln -keine Überdruckdose). Und spiel mal mit Bällen, die ein Jahr offen liegen.

                              @Björn Borg. Wie Du mich ja inzwischen kennst, habe ich auch den auf meinem alten PDA: Handgelenk-Peitsche ist da, allerdings läuft der Ellenbogen nicht dem Handgelenk voraus. Darauf achtet Bolletieri sehr in seiner Schule (schau www.tenniswissen.de, "Spionage...". Und das gehört eben auch zur Peitsche.

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                              • Teddybär
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                                • 12.04.2010
                                • 108

                                #75
                                Zitat von Thomas
                                OFFTOPIC

                                Wer weiß das schon so genau???

                                Vielleicht gibt es hier Leute, die so durchgeknallt sind, dass sie einen Schläger unter Laborbedingungen besaiten, dabei hundertfach Messungen aller Art durchführen und darüber hinaus das Objekt der Begierde immer wieder fotografieren, um optische Vergleiche zu ziehen (auf 1/10 mm genau).
                                zu mir; ich weiss, dass ich viel beser bespannnen kann als Tennisspielen. Da muss ich doch das Optimum auf meiner starken Seite herausholen

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