Rahmensteifigkeit und seine Auswirkungen

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  • Jens
    Administrator
    • 13.09.2001
    • 6612

    #16
    @Björn

    Du hast die Federung vergessen.

    Federung = Schlägerrahmen

    Stoßdämpfer = Hand

    Insassen = Ball (?)

    Je härter die Federung des Autos (krass tiefer und so), desto weniger
    Schwingungen muß der Stoßdämpfer abfangen, aber desto mehr bekommen die
    Insassen ab. Härtere Stoßdämpfer wären aufs Tennis übertragen ein festeres
    Greifen des Schlägergriffs.

    Immer noch nicht überzeugt?

    Kommentar

    • HIGHTOWER
      Moderator
      • 03.07.2003
      • 4979

      #17
      denke, das mit der armschonung ist individuell.

      es gibt 2 schocks.

      1. der aufprallschock. der ist bei einem steifen rahmen sicher grösser.
      einfaches beispiel für björn

      schlag mit einer stahlstang auf den boden und dann mit einer weichen rute.
      der effekt dürfte klar sein.

      2. der ball verlässt den schläger wieder. die weiche rute wird viel mehr
      hin und herschwingen als der stahlstock.



      je nach arm, kann ich mir gut vorstellen, dass dem einen der schock 1.
      art mehr schadet als derjenie 2. art und umgekehrt.

      die verallgemeinerung ist hier also schwierig

      Kommentar

      • 1Manni

        #18
        Das Gewicht des Schlägers spielt dabei auch eine große Rolle.

        Je höher das Gewicht desto niedriger die Frequenz mit der der Schläger
        schwingt und umgekehrt.

        Kommentar

        • björn
          Me breaks the hat string
          • 21.01.2003
          • 2713

          #19
          @Jens

          Ich persönlich nahm in meinem jugendlichen Laienleichtsinn immer an, dass
          Federung und Stoßdämpfer mehr oder weniger das gleiche/selbe sind? (Ich
          rede mich hier um Kopf und Kragen)

          Was machen eigentlich die Saiten in Deinem Beispiel?

          Eine harte Bespannung neigt doch auch eher zu Armproblemen als eine weiche?!



          @Michel

          Du bist der Gott. Danke für die Bildersprache, die auch ein 6-jähriger
          oder ich verstehe. DAS ist die einzige für mich verständliche Erklärung.
          Und das sagt auch aus, dass der Aufprallschock bei steifen Schlägern stärker
          ist (und nur diesen Teil der Schwingung hab ich gemeint).

          Genauso, wie eine harte Bespannung mehr auf den Arm geht, als eine weiche.

          Kommentar

          • Jens
            Administrator
            • 13.09.2001
            • 6612

            #20
            Das Beispiel von Hightower (Stahlstange / Rute) hinkt auch etwas, schließlich
            ist die Stahlstange wesentlich schwerer als die Rute. Nichtsdestotrotz
            wäre der Schock bei der Stahlstange auch bei gleichem Gewicht größer und
            die Vibrationen bei der Rute stärker. Wobei ich noch anmerken wollte,
            daß man beim Tennis ja nicht mit dem Schläger auf den Boden haut (manche
            tun's trotzdem), sondern auf den Ball.

            Fazit ist aber, dank der Anmerkungen von muellerhp und Hightower, daß
            wir hier über zwei verschiedene Sachen sprechen, nämlich den tatsächlichen
            Aufprallschock und die anschließend aufgrund der Rahmenverbiegung entstehenden
            Schwingungen. Ich war etwas fehlgeleitet durch die im 1. Beitrag zitierten
            "Schockwellen". Da hier in der Mehrzahl gesprochen wird, habe ich damit
            eher die Vibrationen assoziiert.



            @Björn

            Die Saiten wären in dem Autobeispiel sowas wie der Autositz. Deshalb
            würdest Du die Unebenheiten bei einem harten Sitz deutlicher spüren als
            bei einem weich gepolsterten Sitz.

            Bin auch kein Autoexperte, aber die Federung fängt die Unebenheiten des
            Untergrunds auf, während die Stoßdämpfer die Schwingungen der Federung
            dämpfen. Ohne funktionierenden Stoßdämpfer fängt das Auto an zu "schwimmen".
            Vielleicht ist das aber nur bei meinem Auto so.

            Kommentar

            • HIGHTOWER
              Moderator
              • 03.07.2003
              • 4979

              #21
              @björn

              gern geschen



              @jens

              habe ja nichts vom gewicht meiner/der rute (schelm ist, wer hier böses
              denkt ) geschrieben.

              das mit dem auf den boden hauen, war bewusst so gewählt und als gegenpol
              dazu, der ball, der den schläger wieder verlässt.

              interessant wäre eine untersuchung, welche die auswirkunden der beiden
              schocks analysiert. ist darüber was in deinem schlauen buch?



              das gewicht ist sicher nicht zu vernachlässigen. die grosse masse schluckt
              den aufprall des balls besser (stellt euch vor, appel wäre der ball, BuLi-nalbandian
              ein head TI-hyperleicht und ich ein sampras getunter 400 gramm wilson
              6.0). appel rent in moya fan rein. letzterer wird wahrscheinlich weggeschleudert.
              rennt appel in mich rein, könnte es sein, dass appel wegspickt. das problem
              ist nur, dass heinman viel mehr kraft aufwenden muss, um mich mich richtung
              appel zu bewegen, um diesen auf die andere spielfeldsaite zu befördern.

              somit wäre es wohl ideal einen so schweren schläger zu benutzen, den man
              noch gut handeln kann. wichtig ist dabei die ausgewogenheit. also keine
              schweren kopflastigen oder leichten grifflastigen. aber darauf achten
              die hersteller schon mehr oder weniger. mich wundert es nur, dass die
              hersteller nur sehr leichte armschonende schläger produzieren (siehe head
              protector)

              Kommentar

              • Jens
                Administrator
                • 13.09.2001
                • 6612

                #22
                @Hightower

                Da steht ne ganze Menge drin, zu viel, aber ich schau mal ob ich was extrahieren
                kann.

                Kommentar

                • Jens
                  Administrator
                  • 13.09.2001
                  • 6612

                  #23
                  Also, hier zunächst mal eine Grafik, die die verschiedenen Vibrationen
                  zeigt, je nach Ort des Ballaufpralls.





                  Aus: Brody, Cross, Lindsey: The Physics and Technology of Tennis.



                  "Shock" wird hier definiert als der erste und somit stärkste Ausschlag.



                  Hier noch ein Abschnitt, in dem auf die Rahmensteifigkeit eingegangen
                  wird:





                  Aus: Brody, Cross, Lindsey: The Physics and Technology of Tennis.



                  Steifere Rahmen vibrieren weniger stark, dafür mit höherer Frequenz. Der
                  Schock hängt zudem von dem Ort des Balltreffpunkts und der Geschwindigkeit
                  von Ball und Schläger ab und setzt sich nicht nur aus der Beugungskomponente,
                  sondern auch aus einer Rotations- und Verwindungskomponente zusammen (steht
                  auch in dem Buch).

                  Kommentar

                  • muellerhp
                    Jens Kasirske
                    • 27.06.2002
                    • 1930

                    #24
                    @hightower



                    Deine bildhaften Erklärungen sind sensationell



                    Es gibt ja schwerere und gleichzeitig armschonende Schläger (meiner zum
                    Beispiel, siehe unten), aber das Problem ist die fehlende Nachfrage. Ein
                    versierter Spieler sucht meist nach einer Keule, die sein Spiel unterstützt
                    und erst in zweiter Linie ein reines Armschonungracket (wenn überhaupt)
                    Die Masse der Komfortschläger-Kunden sucht nun mal ein leichtes, gedämpftes
                    Modell, mit schwereren Schlägern können die nicht lange spielen. Und für
                    die Turnierspieler macht es auch mehr Sinn, das Marketing an Tourspielern
                    aufzuhängen, nicht an Komfort und Armschonung. Oder kannst du dir vorstellen,
                    dass ein Stratege wie RafaNaddelwashereTheBerlinerSemmel einen armschonenden
                    Schläger will? Wie uncool!!!
                    Säufste, stirbste! Säufste nich', stirbste ooch! Also säufste!!
                    Gruß Peter

                    Kommentar

                    • Jens
                      Administrator
                      • 13.09.2001
                      • 6612

                      #25
                      Hier noch ein Vergleich verschiedener Rahmen:





                      Aus: Brody, Cross, Lindsey: The Physics and Technology of Tennis.



                      Der Prince TT Viper ist mit 81 DA der steifste Rahmen, der Wilson Triad
                      3.0 ist mit 70-76 DA angegeben. Der Holzschläger war zu weich für das
                      RDC.

                      Kommentar

                      • tamas

                        #26
                        ....gewicht spielt schon eine grosse rolle.

                        ich habe kürzlich hightower kennenlernen dürfen, und ich denke

                        ich könnte ihn auch mit mein 78 kg kaum erschüttern bzw. ins

                        wanken zu bringen.

                        Kommentar

                        • Mike T
                          Neuer Benutzer
                          • 31.12.2024
                          • 0

                          #27
                          Original geschrieben von FedEx

                          Denke aber, dass die Frequenz ebenfalls wichtig ist. D.h. ein steifer
                          Rahmen hat eine höhere Frequenz (nicht die grössere Amplitude, aber schwingt
                          mehr über die gleiche Zeit), während ein weicher Rahmen Anfangs eine grössere
                          Amplitude hat (Flex), dafür aber kontinuierlich verjüngt (was mit der
                          Frequenz wahrscheinlich ebenfalls passiert, eine Art Dämpfung).





                          Ein Benzinmotor hat eine höhere Schwingungsfrequenz und eine kleine Amplitude.
                          Ein Dieselmotor hat eine niedrigere Schwingungsfrequenz und eine höhere
                          Amplitude.



                          Welcher ein Auto schneller zerrüttelt, dürfte klar sein.

                          Kommentar

                          • FedEx
                            Neuer Benutzer
                            • 23.12.2024
                            • 4

                            #28
                            Original geschrieben von Jens







                            Steifere Rahmen vibrieren weniger stark, dafür mit höherer Frequenz.







                            Wollte ich eigentlich sagen...



                            Denke eben, dass die (hochfrequenten) Schwingungen einiges schädlicher
                            sind (v.a. für die Muskulatur).

                            Kommentar

                            • sulzi24

                              #29
                              naja dann werd ich mich wohl eurer meinung mal anschließen müssen, obwohl
                              es irgendwie voll gegen meine überzeugung ist. aber danke auf jeden fall
                              für eure umfangreichen antworten.

                              Kommentar

                              • ShockTreatment

                                #30
                                Ich habe mir das Thema mal durchgelesen, und finde diesen Punkt mit der
                                Power nicht ganz einleuchtend. Bei tenniswarehouse steht z.b



                                The amount a frame deflects during ball contact directly affects its power
                                potential. A stiffer racquet bends less, thus depleting less energy from
                                the ball. A flexible racquet bends more, resulting in more energy loss.
                                A common myth among players is that a flexible racquet, that bends back
                                more, returns more power to the ball due to a catapult-effect. The ball
                                remains on the strings for 3-5 milliseconds, much shorter than it takes
                                a frame to recover. Consequently, a racquet frame doesn’t “return” energy
                                to the ball, it absorbs energy - either more or less, depending on stiffness.
                                Stiffer racquets don’t deflect as much on impact, resulting in less power
                                drain than a flexible racquet.



                                Das hieße eigentlich, dass ein weicher Rahmen mehr Power bringt?



                                Und sagt man nicht eigentlich auch, dass ein steifer Rahmen eher Armprobleme
                                verursacht, als ein weicher Rahmen?



                                Gruß

                                Kommentar

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