Abhängigkeit von Gewicht, Balance und Schwunggewicht hinsichtl. Power und Handling

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  • gbr
    Benutzer
    • 05.10.2016
    • 34

    Frage Abhängigkeit von Gewicht, Balance und Schwunggewicht hinsichtl. Power und Handling

    Hi Leute, habe da mal folgende Frage:

    Angenommen ich habe zwei Schläger mit unterschiedlichem Gewicht und unterschiedlicher Balance, aber gleichem Schwunggewicht (alle anderen Specs wie Kopfgröße usw. sind auch gleich):

    1. Gewicht 305 g, Balance 32,5 cm, Schwunggewicht 325
    2. Gewicht 315 g, Balance 31,5 cm, Schwunggewicht 325

    Nach meiner Logik müssten beide Schläger, wenn sie gleich schnell geschwungen werden, die gleiche Power liefern, weil sie das gleiche Schwunggewicht besitzen. Allerdings müsste bei Schläger 1 das Handling schlechter sein (bzw. ungefähr genauso "schlecht" wie bei Schläger 2), da er kopflastiger ist. Obwohl Schläger 1 leichter ist, kann ich mit ihm deshalb wegen der Kopflastigkeit bzw. des schlechteren Handlings also trotzdem nicht schneller schwingen als mit Schläger 2. Wieso sollte ich dann überhaupt mit Schläger 1 spielen, sofern ich das Gewicht von Schläger 2 bewältigen kann? Letzterer müsste ja im Vergleich mehr Stabilität liefern, was ein Vorteil ist.

    Hätte ich also einen Schläger mit den Specs von Schläger 1 und würde ihn durch 10 g zusätzliches Gewicht im Griff schwerer machen, würde sich dadurch die Balance geschätzt um ~1 cm nach unten verschieben und das Schwunggewicht würde ungefähr gleich bleiben. Hätte ich da irgendwelche Nachteile gegenüber den Specs von vor der Modifizierung? Es heißt ja immer, dass für Grundlinienspieler kopflastigere Rackets (mehr Power) von Vorteil sind und für Volleyspieler grifflastige (besseres Handling und Kontrolle) usw., aber nach meinen Überlegungen trifft das so nicht ganz zu.

    Wie seht ihr das?
    Zuletzt geändert von gbr; 25.10.2016, 19:20.
  • Fauxie
    Benutzer
    • 09.09.2011
    • 39

    #2
    Hallo gbr,
    die Massenträgheit des Schlägers bezeichnet man im Tennis als Schwunggewicht; dieser neu geschaffene Meßwert vereint im Grunde die Balance und das Gesamtgewicht des Schlägers in einem Wert.
    Es ist davon auszugehen, daß Schläger mit gleichem Schwunggewicht gleichschnell bewegt werden können, was nicht bedeuten muß, daß sie auch den gleichen Impuls bzw. die gleiche Power auf den Ball bringen.
    Insofern sind deine Überlegungen teilweise richtig.
    Klicke mal untenstehenden link an und das Video wird vielleicht noch mehr Aufschluß bringen.
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    • fritzhimself
      Forenbewohner
      • 01.02.2006
      • 5562

      #3
      @gbr

      ....also nach meiner Ansicht gibt es diese Konstellation nur im theoretischen Bereich.
      Bei mehreren baugleichen Schläger, ist meist das SW unterschiedlich.
      Hab das in den vielen Jahren, wo ich Schläger egalisiere, noch nie gehabt, dass "nur" die Balance um 10 mm anders wäre.
      Wollen wir doch einmal festhalten - Ein Schläger mit einer Balance von 32,5 cm ist nicht kopflastig.
      Wenn du dann die erwähnten 10g in den Schlägergriff packst, wird sich das SW marginal um ca. 2Punkte erhöhen.
      Das teuflische beim Schlägerangleichen ist, wenn du eine Sache beheben willst, veränderst du mindestens zwei Dinge.

      Kommentar

      • bicmic
        Experte
        • 14.03.2012
        • 665

        #4
        Die SW-Veränderung berechnet man nach der Formel

        I(+) = m * (a*a)

        m ist die Masse in kg
        a ist die Länge in cm von der Griffkappe zum Punkt an dem das zusätzliche Gewicht angebracht wird

        Ich habe in einem anderen Threat auch schon mal die Formel zur Berechnung des neuen Balancepunkt beschrieben. (vllt mal die Suche verwenden)
        Damit kann man die nötigen Parameter berechnen und braucht nicht lange probieren, wenn es um die Anpassung des Schlägers geht.

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        • gbr
          Benutzer
          • 05.10.2016
          • 34

          #5
          @Fauxie: Danke für die Erklärung und das Video.

          Es ist davon auszugehen, daß Schläger mit gleichem Schwunggewicht gleichschnell bewegt werden können, was nicht bedeuten muß, daß sie auch den gleichen Impuls bzw. die gleiche Power auf den Ball bringen.
          Und was ist, wenn auch das Gesamtgewicht und die Balance gleich sind (Beispiel folgt unten)?

          @fritzhimself: Natürlich ist das theoretisch, aber irgendwelche Referenzwerte muss man ja nehmen, um die "Theorie" dahinter zu verstehen - und dazu nehme ich eben die Herstellerangaben oder die Durchschnittswerte von Tenniswarehouse.

          Nehmen wir mal das Beispiel Pro Staff 97 und Pure Strike 16/19 (Angaben von TW):
          -Pro Staff: Gewicht 331 g, Balance 32,0 cm, SW 324
          -Pure Strike: Gewicht 320 g, Balance 33,0 cm, SW 323

          Tue ich jetzt 10 g in den Griff des Pure Strike, sollten Gewicht und Balance ungefähr identisch sein, das SW ist mit 324 und 325 (+2 Punkte) auch praktisch gleich. Auch die restlichen Specs sind mit RA 66/67, Kopfgröße 625/630 cm² und einem Muster von 16/19 seeehr ähnlich.

          Ist das Powerlevel beider Schläger nach dem Angleichen des Pure Strike also nahezu gleich? Mich interessiert nur der theoretische / physikalische Ansatz.

          Oder habe ich gar beim getunten Pure Strike gegenüber der Stock-Variante einen Power-Verlust, weil der getunte bei gleich gebliebenem SW grifflastiger geworden ist? Oder gibt es anderweitige Nachteile gegenüber dem Stock-Racket?

          Und ja stimmt, eine 32,5 cm Balance ist eigentlich immer noch eher ausgewogen, habe aber auch als erstes "kopflastiger" geschrieben und so meine ich es auch

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          • elucius
            Experte
            • 01.09.2008
            • 602

            #6
            Zitat von Fauxie
            Hallo gbr,
            dieser neu geschaffene Meßwert vereint im Grunde die Balance und das Gesamtgewicht des Schlägers in einem Wert.
            Sorry, aber das was du schreibt ist nicht nur irreührend, sondern einfach grundfalsch.
            Also:
            - Balance und Gesamtgewicht sind statische Werte und zunächst vom SW vollkommen unabhängig. Es gibt sehr wohl Schläger, die Gleiches G und B haben, aber unterschiedliches SW. Nimm zwei gleiche Schläger und klebe einmal 10 g in "die Mitte" und dann zwei mal 5 g an die Enden - G und B bleiben gleich. das SW geht stark auseinander.
            - Das SW ist auch keine "Erfindung des Tennis". Es ist klar definiert als das Träghietsmoment der Rotation um einen Punkt 4 inches (10,54 cm) vom Griffende entfernt

            Zitat von Fauxie
            Es ist davon auszugehen, daß Schläger mit gleichem Schwunggewicht gleichschnell bewegt werden können,
            Das kann man so überhaupt nicht sagen. Das wäre so wie wenn du sagen würdest: "Es ist davon auszugehen, dass sich zwei Schläger mit gleicher Kopfgröße gleich spielen"
            LK7 BTV
            Tecnifibre ATP 315 Ltd.

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            • bicmic
              Experte
              • 14.03.2012
              • 665

              #7
              ...vielleicht hilft dir dieser Link bei der Lösung deiner Fragestellung.
              Study to determine how customization of tennis racquets by adding weight at various locations will change the racquet tip speed, swing speed and ball speed.

              Wenn du auf auf die verschiedenen Reiter (Racquet, String, etc) klicks kannst du Themen auswählen und dir dazu die Artikel, Experimente auswählen.

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              • elucius
                Experte
                • 01.09.2008
                • 602

                #8
                Zitat von gbr
                ..Wieso sollte ich dann überhaupt mit Schläger 1 spielen, sofern ich das Gewicht von Schläger 2 bewältigen kann?
                Das ist die entscheidende Frage. "Grundsätzlich" würde ich Schläger 2 nehmen

                Zitat von gbr
                Letzterer müsste ja im Vergleich mehr Stabilität liefern, was ein Vorteil ist.
                Ja stimmt.

                Das Thema ist eher Folgendes:
                Es ist ja immer Gefühlssache. Wenn man es mit dem Gewicht im Griff übertreibt, dann verliert man irgendwann das Gefühl für den Schlägerkopf. Man "spürt" dann nicht mehr so, wo sich der Kopf im Schwung gerade befindet. Manche mögen das, manche treffen dann nichts mehr.

                In die andere Richtung kann man es auch - für sein eigenes Gefühl - übertreiben. Das ist der Grund, warum Leute das Gefühl haben, zusätzliches Gewicht am Kopf durch zusätzliches Gewicht im Griff "ausgleichen" zu müssen
                LK7 BTV
                Tecnifibre ATP 315 Ltd.

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                • elucius
                  Experte
                  • 01.09.2008
                  • 602

                  #9
                  @gbr: Wenn du es genauer wissen willst, dann kannst du ja mal hier lesen:
                  LK7 BTV
                  Tecnifibre ATP 315 Ltd.

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                  • fritzhimself
                    Forenbewohner
                    • 01.02.2006
                    • 5562

                    #10
                    Zitat von gbr
                    Nehmen wir mal das Beispiel Pro Staff 97 und Pure Strike 16/19 (Angaben von TW):
                    -Pro Staff: Gewicht 331 g, Balance 32,0 cm, SW 324
                    -Pure Strike: Gewicht 320 g, Balance 33,0 cm, SW 323

                    Tue ich jetzt 10 g in den Griff des Pure Strike, sollten Gewicht und Balance ungefähr identisch sein, das SW ist mit 324 und 325 (+2 Punkte) auch praktisch gleich. Auch die restlichen Specs sind mit RA 66/67, Kopfgröße 625/630 cm² und einem Muster von 16/19 seeehr ähnlich.

                    Ist das Powerlevel beider Schläger nach dem Angleichen des Pure Strike also nahezu gleich? Mich interessiert nur der theoretische / physikalische Ansatz.
                    @gbr

                    Also ich bin dann raus - deine Theorie Ansätze in Ehren - das sind zwei Schläger unterschiedlicher Marken - diese auf einem Powerlevel zu vergleichen ist (nicht theoretisch) praktisch verschwendete Zeit.

                    Kommentar

                    • sundown
                      Insider
                      • 30.06.2014
                      • 430

                      #11
                      vielleicht wird das hier gleich wiederlegt, aber so wie ich in Erinnerung habe hat auch die Rahmendicke eine Auswirkung auf das Powerlevel. Genauso wie die Anordnung der Saiten und die Saitenanzahl.

                      D.h. es dürfte meiner Meinung nach selbst bei gleichem Swingweight, gleichem Gewicht und gleicher Balance nicht unbedingt sichergestellt sein, dass sich beide Schläger identisch spielen (alles unter der Annahme, dass es nicht der komplett identische Schläger ist, d.h. gleiches Modell vom gleichen Hersteller).

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                      • fritzhimself
                        Forenbewohner
                        • 01.02.2006
                        • 5562

                        #12
                        @ sundown

                        Danke - das trifft den Nagel auf den Kopf!

                        Kommentar

                        • Fritze
                          Insider
                          • 23.03.2015
                          • 411

                          #13
                          Ergänzung zu sundowns auch meines Erachtens sehr zutreffenden Post:
                          ...und auch was die Materialzusammensetzung und den spezifischen Aufbau des Schlägers anbelangt

                          Kommentar

                          • fritzhimself
                            Forenbewohner
                            • 01.02.2006
                            • 5562

                            #14
                            Zitat von fritzhimself
                            Wenn du dann die erwähnten 10g in den Schlägergriff packst, wird sich das SW marginal um ca. 2Punkte erhöhen..
                            ....hier ist mir ein kleiner Fehler unterlaufen.
                            Die 10g im Schlägergriff verändern das SW nicht!
                            Kurz zur Erklärung - Ich hatte erst vor wenigen Tagen 3 Rackets hergerichtet.
                            Da habe ich auch das SW vor der Montage des Grundgriffbandes gemessen.
                            Das SW war dann - nach der Montage um 2 Punkte höher - diese Daten habe ich fälschlicherweise verwendet.

                            Kommentar

                            • Fauxie
                              Benutzer
                              • 09.09.2011
                              • 39

                              #15
                              @ elucius:Sorry, aber das, was du schreibst, ist nicht nur irreführend, sondern einfach grundfalsch. :-)
                              Also:
                              Balance und Gesamtgewicht sind statische Werte (stimmt!) und man versucht sie neuerdings im Tennis als SW in einem Wert/Wort zusammenzufassen, damit es in der Praxis einfacher vergleichbar ist; das SW wird eher subjektiv empfunden, ist allerdings keine neue Erfindung, sondern es handelt sich dabei um die Massenträgheit, ein einfaches physikalisches Phänomen, das den meisten bekannt ist.
                              Etwas anderes hatte ich in meinem ersten Beitrag auch nicht behauptet und daran ist gar nichts falsch; wer sinnentnehmend lesen kann, ist klar im Vorteil! :-)

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