Warum sind die heutigen Schläger so leicht?

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  • sha
    Benutzer
    • 17.07.2013
    • 57

    Warum sind die heutigen Schläger so leicht?

    Hallo zusammen,

    ich spiele seit ein paar Jahren mit einem Tennisschläger von Dunlop (es steht "Biomimetic 200 Tour" drauf).Habe 2 Stück davon.
    Da ich ihn schon relativ lange spiele und man ja alle paar Jahre sicherheitshalber einen neuen Schläger kaufen sollte (hab ich so gehört...) hab ich mich jetzt mal schlau gemacht und geschaut, was es so auf dem Markt gibt und hab auch mit verschiedenen Schlägern von Freunden aus meinem Verein gespielt.

    Dabei ist mir aufgefallen, dass diese alle viel unstabiler und viel zu leicht wirken. Die Volleys kann man nicht richtig spielen, es kommt bei Grundschlägen nicht richtig Druck auf die Bälle und auch die Aufschläge sind schwächer. Außerdem hat mir nach 1 Std mit einem anderen Schläger der Arm wehgetan.

    Kann man heutzutage keine Schläger mehr kaufen, die so ähnlich sind wie meiner und warum spielen die anderen so "unstabile" Schläger, die auch noch auf den Arm gehen (vermutlich weil sie zu leicht sind?). Ich versteh das nicht, kann mich mal einer aufklären??

    Danke!!
    „Nichts in diesem Leben ist schwierig. Wenn du korrekt und hart arbeitest, kannst du alles schaffen.“ Toni Nadal
  • ardet4
    Experte
    • 18.09.2010
    • 584

    #2
    Klar gibts solche Schläger noch, die sind aber sehr anspruchsvoll zu spielen und scheinen sich daher schlechter zu verkaufen als bspw. ein 98er Schläger mit 290g, mit dem so ziemlich jeder halbwegs zurecht kommen sollte.
    Blade 93 BLX2 // Beast XP 1.25 // Tourna Grip

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    • BBSokrates
      Postmaster
      • 19.03.2013
      • 287

      #3
      Ist multifaktoriell bedingt. Ein paar der wesentlichen Argumente für leichtere Schläger:
      - für das "moderne" (= spinlastige) Spiel einfacher zu spielen, siehe ardet4s Kommentar
      - billiger zu produzieren, gerade die großen 3 (Head, Wilson, Babolat) sparen so eine Menge Materialkosten, wobei die Schläger gleichzeitig wieder teurer werden
      - einen leichteren Schläger kann man schwerer (u. ggf. stabiler) machen, andersrum ist das nicht so ohne Weiteres möglich

      Kommentar

      • sha
        Benutzer
        • 17.07.2013
        • 57

        #4
        Zitat "... die sind aber sehr anspruchsvoll zu spielen":

        Ist es nicht viel einfacher, einen Schläger zu spielen, der mir
        - v.a. bei Returns und Volleys aber auch bei normalen Grundschlägen die Arbeit abnimmt, weil er schwer genug und somit stabil genug ist auch bei nicht mittigen Treffpunkten
        - meinen Arm schont, weil seine Masse einen größeren Teil der Ballenergie aufnimmt
        - aufgrund des höheren Gewichts eine geringere Rahmenhärte haben kann und trotzdem noch genug Power hat (wieder Armschonung)
        - mich bei den Aufschlägen unterstützt
        - es aufgrund des höheren Gewichts erlaubt, mehr Druck auf den Ball zu bringen

        Sorry, mir kommt das alles nur wie Marketing vor, aber wirkliche Vorteile sehe ich nicht bei diesem Leichtgewichts-Hype.
        Wenn nahezu alle Profis Swingweights von 350 spielen und die Damen 330, soll dann ein normal kräftiger Mann nur in der Lage sein, Swingweights von 300 zu händeln?

        Schaut euch mal die dünnen Arme von einigen der Profis an wie Monfils, Federer, A Zverev, Djokovic... dazu nahezu sämtliche Frauen. Es erzählt mir doch niemand, dass die mehr Kraft haben als der Durchschnittsmann. Noch dazu spielen diese Leute viel länger Tennis am Tag als der Normaltennisspieler, haben also eine höhere Armbelastung. Alles sehr merkwürdig...
        Zuletzt geändert von sha; 24.07.2017, 14:57.
        „Nichts in diesem Leben ist schwierig. Wenn du korrekt und hart arbeitest, kannst du alles schaffen.“ Toni Nadal

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        • Schmetterstop
          Experte
          • 27.12.2014
          • 622

          #5
          Zitat von sha
          Zitat "... die sind aber sehr anspruchsvoll zu spielen":

          Ist es nicht viel einfacher, einen Schläger zu spielen, der mir
          - v.a. bei Returns und Volleys aber auch bei normalen Grundschlägen die Arbeit abnimmt, weil er schwer genug und somit stabil genug ist auch bei nicht mittigen Treffpunkten
          - meinen Arm schont, weil seine Masse einen größeren Teil der Ballenergie aufnimmt
          - aufgrund des höheren Gewichts eine geringere Rahmenhärte haben kann und trotzdem noch genug Power hat (wieder Armschonung)
          - mich bei den Aufschlägen unterstützt
          - es aufgrund des höheren Gewichts erlaubt, mehr Druck auf den Ball zu bringen

          Sorry, mir kommt das alles nur wie Marketing vor, aber wirkliche Vorteile sehe ich nicht bei diesem Leichtgewichts-Hype.
          Wenn nahezu alle Profis Swingweights von 350 spielen und die Damen 330, soll dann ein normal kräftiger Mann nur in der Lage sein, Swingweights von 300 zu händeln?

          Schaut euch mal die dünnen Arme von einigen der Profis an wie Monfils, Federer, A Zverev, Djokovic... dazu nahezu sämtliche Frauen. Es erzählt mir doch niemand, dass die mehr Kraft haben als der Durchschnittsmann. Noch dazu spielen diese Leute viel länger Tennis am Tag als der Normaltennisspieler, haben also eine höhere Armbelastung. Alles sehr merkwürdig...
          Genau deine Gedanken hatte vor einiger Zeit auch. Habe einen 300g Schläger mit 100er Kopf gespielt und ihn dann angefangen zu tunen. Am Ende hatte ich eine spielfertige Keule mit 360g.

          Was hat es gebracht? Viel Spaß am hohen Tempo von der Grundlinie und an der Stabilität beim Blocken. Jedoch hatte ich nun viel weniger Spin und Kurz-Cross Bälle waren sehr viel schwieriger zu spielen. Die Match-Ergebnisse waren nicht gut.

          Alle Gewichte runter - schon lief es wieder besser.

          Jetzt im Sommer habe ich den Yonex DR 98 mit 310g ausgiebig getestet und kam zum gleichen Ergebnis: Mehr Tempo, aber weniger Spin und weniger Winkel. In den Matches wurde der Arm irgendwann müde und ich habe den Schlägerkopf einfach nicht mehr schnell genug bewegen können.

          Und ob der Arm von Profis dick ist, oder nicht, spielt keine große Rolle. Die trainieren ihren (kompletten) Körper jeden Tag, sodass sie mit ihren Keulen bestens zurecht kommen.
          Yonex Ezone DR 100 + MSV Hepta Twist 1,25mm

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          • Knipser
            Experte
            • 26.12.2015
            • 757

            #6
            Eine Frage der Technik und eine Frage des Spieltempos.

            Für einen schweren Schläger ist ein längerer, technisch sauberer Schwung notwendig, den nicht jeder beherrscht.

            Bei hohem Spieltempo kann man mit dem langen Schwung aber auch schon mal "zu spät dran" sein.

            Letztlich: Bei einem leichten Schläger wird der Ball schwerer und das geht u.U. auf den Arm.
            Prince POG 107
            Solinco Hyper G DT37

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            • Rafa<3
              Neuer Benutzer
              • 29.12.2012
              • 21

              #7
              Zitat von sha
              Zitat "... die sind aber sehr anspruchsvoll zu spielen":


              Schaut euch mal die dünnen Arme von einigen der Profis an wie Monfils, Federer, A Zverev, Djokovic... dazu nahezu sämtliche Frauen. Es erzählt mir doch niemand, dass die mehr Kraft haben als der Durchschnittsmann. Noch dazu spielen diese Leute viel länger Tennis am Tag als der Normaltennisspieler, haben also eine höhere Armbelastung. Alles sehr merkwürdig...
              Natürlich haben diese Spieler erheblich mehr Kraft als ein Durchschnittsmann. Du unterschätzt da Profisportler komplett, die Muskulatur ist da garnicht zu vergleichen.

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              • tennishugendubel
                Postmaster
                • 29.02.2016
                • 259

                #8
                Zitat von Rafa<3
                Natürlich haben diese Spieler erheblich mehr Kraft als ein Durchschnittsmann. Du unterschätzt da Profisportler komplett, die Muskulatur ist da garnicht zu vergleichen.
                Das sehe ich ähnlich. Krafttraining, vll in anderer Form wie wir denken, ist ein
                wichtiger Faktor der Pros. Sie trainieren natürlich nicht auf optischen Muskelzuwachs. Ferner sind die genannten Spieler konstitutionsbedingt gar nicht die Typen für "Bodybuilding". Messen können wir uns mit ihnen sicherlich nicht.

                Aber insgesamt denke ich, dass auch bei den Pros die Rackets im Laufe der
                Jahrzehnte leichter geworden sind. Ich kann mich erinnern, damals vor 20-30 Jahren imTV, konnte man bei den Spielern deutlich den Spiel-Arm erkennen.
                Der Unterarm war bei manchen fast doppelt so stark ausgeprägt wie der andere.
                Aber ich kann mit rackets unter 300 Gramm auch nichts anfangen.

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                • Knipser
                  Experte
                  • 26.12.2015
                  • 757

                  #9
                  Stichwort Unterarm:

                  Prince POG 107
                  Solinco Hyper G DT37

                  Kommentar

                  • jac
                    Insider
                    • 06.06.2007
                    • 409

                    #10
                    ich mag auch gerne das satte gefühl im treffpunkt bei einem schweren schläger.
                    allerdings sind schwere schläger auch deutlich schwieriger in position zu bringen. gerade beim return oder schnellen bällen auf den körper ist die höhere masse doch deutlich träger. da braucht man schon die entsprechende fitness um die bälle auch sauber in sweetspot zu treffen. da tut man sich mit einem leichteren schläger mit größerem kopf deutlich leichter. klar ist der treffpunkt an sich nicht so befriedigend im vergleich zu ner schweren keule, aber dafür hat nick bollettieri ja den spin erfunden ��. bei ner entsprechenden zuschlagbewegung mit ausreichend "head-speed" bleiben die leichteren schläger auch stabil.
                    "I told you, homeboy!"

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