Halli hallo!
Musste mir gerade einen neuen Schläger kaufen und habe zu diesem Zweck einige getestet. Da mir dieses Forum in diesem Zusammenhang eine außerordentlich große Hilfe war, dachte ich, ich gebe ein bisschen was zurück und halte meine Erfahrungen kurz fest.
Mein Background: 30 Jahre, extrem Topspin-lastiges Spiel bei Vor- und (beidhändiger) Rückhand. Spiele ausschließlich auf Sand. Habe ca von 16 bis 22 Meisterschaft gespielt und 2-3x pro Woche mit Trainer trainiert. Danach lange kaum gespielt, jetzt seit einiger Zeit spiele ich wieder Hobbyturniere, vom Niveau vergleichbar mit unteren Meisterschaftsligen.
Früher in meinen besten Zeiten habe ich mit 330g-Keulen von Wilson mit Zusatzblei gespielt, bespannt mit 27-28 kg.
Die letzten Jahre jetzt allerdings ausschließlich mit einem alten nBlade 98 (304g). Bespannt mit 27/26 kg.
Mit dem hatte ich ein super Gefühl, super Kontrolle. Einzige zwei Mankos:
- Auch bei der Vorhand super Gefühl, Kontrolle, Spin...aber richtige "Schüsse" loslassen konnte ich damit nicht.
- Bei der Rückhand passierte es mir manchmal, dass ich zu viel aus dem Handgelenk mache (vor allem wenn ich nicht gut zum Ball stand und deswegen nicht schön aus der Schulter schwingen konnte) und der Schlag dann unkontrolliert wurde. Das ist mir mit schwereren Schlägern nie passiert.
Hätte vermutlich noch länger mit dem nBlade weitergespielt, der ist mir allerdings jetzt gebrochen.
Ziel war für mich jetzt also im Wesentlichen etwas ähnliches wie den alten nBlade zu finden, falls möglich mit minmal mehr Gewicht/Stabilität und Power.
Mit dieser Ausgangslage habe ich also folgende Schläger getestet. Alle mit 27/26 kg bespannt. Seite war großteils Dunlop NT max plus, bei manchen war allerdings quer eine andere Seite drauf, welche weiß ich nicht.
Manche der Schläger sind sicherlich mit weicherer Bespannung und/oder anderer Seite super, aber dazu kann ich natürlich nichts sagen.
Eines noch Vorweg: Tennis-Ellbogen ist für mich ein Fremdwort, hatte noch nie derartige Probleme. Auch nicht mit der Schulter. Hatte allerdings vor 12 Jahren Sehnenscheidenentzündung und bin seitdem beim Handgelenk/vorderen Unterarm ein wenig sensibel. Wenn ich von Armschonung rede, meine ich also das.
Head Graphene XT Radical Pro:
Hatte bei Vorhand und Rückhand gute Kontrolle, Power war in Ordnung, Slice kam gut. ABER: Fühlte sich - wie viele andere ja auch schreiben - sehr steif an und bekam meinem Unterarm nicht gut. Daher ausgeschieden.
Wilson Pro Staff 97s (2016):
War überhaupt nichts für mich. Trotz der 27/26 kg für meinen Geschmack zu viel Trampolineffekt bzw. unkontrollierte Power. Hab ich schnell wieder weggelegt.
Yonex VCore Tour G (310g):
War auch nichts für mich. Kontrolle/Gefühl war noch passabel, Power hatte der aber überhaupt keine, habe ich dann schnell weggelegt. Vielleicht hab ich auch einfach konsequenz den Sweet Spot verfehlt, keine Ahnung. Vielleicht einer dieser Schläger, die mit weniger Bespannungshärte super sind.
Yonex Ezone DR 98 (310 g).:
Hatte wegen der vielen positiven Erfahrungsberichte hohe Erwartungen, war aber ein wenig enttäuscht. Mehr Power als der VCore, in dem Punkt war er ganz ok, wenn auch nicht überragend. Negativ empfand ich die fehlende Kontrolle, vor allem bei der Vorhand. Kann's schwer beschreiben - entweder war der Swet Spot sehr klein oder der Schläger ist zu wenig steif, oder ich weiß nicht woran's sonst lag. Aber vor allem was die Schlaglänge anging war einfach ein bisschen mehr Streuung als ich gewohnt bin, vor allem im Vergleich zu meinem alten nBlade.
Was mir bei beiden Yonex nicht zusagte war die Griffform, aber das ist sicherlich Geschmacksache.
Vom Armgefühl her wäre er gut gewesen.
Alles in allem hätte ich von diesen Vieren den Ezone DR 98 genommen. Da ich von diesem aber auch nicht überzeugt war, habe ich mir nochmal 4 neue bestellt, und zwar:
Wilson Blade 98 CV 18x20:
Sehr guter Ersteindruck. Hat sich angefühlt, als hätten sie den alten nBlade 98 neu angemalt. Gute Kontrolle, Schläger macht was er soll und versteht sich sehr gut mit meinem Unterarm, also insgesamt ein super Gefühl. Kann natürlich am "Heimvorteil" liegen, weil ich ja den alten nBlade jetzt so gewöhnt war.
Hätte auch kein Problem gehabt ihn wieder zu nehmen, aber: Selben Nachteile wie beim alten nBlade - Mit der Vorhand zwar Druck durch schnelle Topspin-Schläge möglich, aber wirkliche Granaten abfeuern kann ich damit nicht, ohne dass es völlig unkontrolliert wird. Und bei der Rückhand ab und zu nicht stabil genug im Handgelenk. Daher noch die Hoffnung, einen noch besseren Schläger zu finden.
Wilson Burn FST 99:
Hatte leider keine Zeit, diesen lange zu testen. Habe mich zwar nicht wirklich verliebt - Kontrolle, Power, Gefühl war aber alles absolut in Ordnung. Verstehe gar nicht, wieso der für 100 € verscherbelt wird, hat mMn Potential.
Kann ihn aber wie gesagt wegen Zeitmangels nicht abschließend bewerten.
Babolat Pure Strike 18/20:
Der Schläger fühlte sich anders an, als alle anderen. Der Rahmen kam mir schonmal ganz eigen vor - irgendwie ein hohles, recht steifes, irgendwie metallenes Gefühl. War mir nicht ganz geheuer. Kann aber auch sein, dass es mit genügend Eingewöhnung gepasst hätte. Sicherlich nicht so unangenehm wie der Graphene Radical!
Auch die Gewichtsverteilung hat sich seltsam angefühlt. Grifflastiger, als er von den Specs eigentlich ist.
Was mir allerdings sehr gut gefallen hat: Bei der Vorhand habe ich damit richtig Dampf draufbekommen - "Schießen" ging damit deutlich besser als mit dem Blade.
Wegen des insgesamt ungewohnten, komischen Gefühls wäre ein Kauf allerdings nur nach langem Test in Frage gekommen, wofür ich nicht die Zeit hatte.
Prince tExtreme Tour 100P:
Hatte wegen der guten Berichte viele Hoffnungen - und wurde diesmal nicht enttäuscht. Hatte bei Vor- und Rückhand eine super Kontrolle, super Spin. Slice ging auch schön. Power hätte noch ein bisschen mehr sein können, aber war in Ordnung - recht ähnlich wie beim Blade. Das "Problem" mit der Stabilität bei der Rückhand hatte ich aber im Gegensatz zum Blade beim Prince aber nicht. Allgemein hatte ich das Gefühl mit dem Prince ein wenig stabiler zu schwingen. Hat sich angefühlt, als hätte er ein wenig mehr Gewicht/Schwunggewicht - obwohl in Wahrheit das Gegenteil der Fall ist (beide gleich schwer, Blade ist kopflastiger). Kann dieses Gefühl also nicht begründen.
Gefühlt war der Prince dafür ein wenig sensibler bzgl. Treffpunkt als der Blade (kleinerer Sweetspot trotz größerer Schlägerfläche?), vielleicht habe ich aber mit dem Prince auch einfach noch weniger sauber getroffen.
Was das Armgefühl angeht war der Prince nicht perfekt, aber in Ordnung. So angenehm wie der Blade war für mich kein anderer Schläger, aber ich glaube, dass der Prince in diesem Punkt für mich ausreichend ist.
Habe nun zwei Mal den Prince bestellt und kann die Lieferung kaum erwarten .
LG Kornspitz
Musste mir gerade einen neuen Schläger kaufen und habe zu diesem Zweck einige getestet. Da mir dieses Forum in diesem Zusammenhang eine außerordentlich große Hilfe war, dachte ich, ich gebe ein bisschen was zurück und halte meine Erfahrungen kurz fest.
Mein Background: 30 Jahre, extrem Topspin-lastiges Spiel bei Vor- und (beidhändiger) Rückhand. Spiele ausschließlich auf Sand. Habe ca von 16 bis 22 Meisterschaft gespielt und 2-3x pro Woche mit Trainer trainiert. Danach lange kaum gespielt, jetzt seit einiger Zeit spiele ich wieder Hobbyturniere, vom Niveau vergleichbar mit unteren Meisterschaftsligen.
Früher in meinen besten Zeiten habe ich mit 330g-Keulen von Wilson mit Zusatzblei gespielt, bespannt mit 27-28 kg.
Die letzten Jahre jetzt allerdings ausschließlich mit einem alten nBlade 98 (304g). Bespannt mit 27/26 kg.
Mit dem hatte ich ein super Gefühl, super Kontrolle. Einzige zwei Mankos:
- Auch bei der Vorhand super Gefühl, Kontrolle, Spin...aber richtige "Schüsse" loslassen konnte ich damit nicht.
- Bei der Rückhand passierte es mir manchmal, dass ich zu viel aus dem Handgelenk mache (vor allem wenn ich nicht gut zum Ball stand und deswegen nicht schön aus der Schulter schwingen konnte) und der Schlag dann unkontrolliert wurde. Das ist mir mit schwereren Schlägern nie passiert.
Hätte vermutlich noch länger mit dem nBlade weitergespielt, der ist mir allerdings jetzt gebrochen.
Ziel war für mich jetzt also im Wesentlichen etwas ähnliches wie den alten nBlade zu finden, falls möglich mit minmal mehr Gewicht/Stabilität und Power.
Mit dieser Ausgangslage habe ich also folgende Schläger getestet. Alle mit 27/26 kg bespannt. Seite war großteils Dunlop NT max plus, bei manchen war allerdings quer eine andere Seite drauf, welche weiß ich nicht.
Manche der Schläger sind sicherlich mit weicherer Bespannung und/oder anderer Seite super, aber dazu kann ich natürlich nichts sagen.
Eines noch Vorweg: Tennis-Ellbogen ist für mich ein Fremdwort, hatte noch nie derartige Probleme. Auch nicht mit der Schulter. Hatte allerdings vor 12 Jahren Sehnenscheidenentzündung und bin seitdem beim Handgelenk/vorderen Unterarm ein wenig sensibel. Wenn ich von Armschonung rede, meine ich also das.
Head Graphene XT Radical Pro:
Hatte bei Vorhand und Rückhand gute Kontrolle, Power war in Ordnung, Slice kam gut. ABER: Fühlte sich - wie viele andere ja auch schreiben - sehr steif an und bekam meinem Unterarm nicht gut. Daher ausgeschieden.
Wilson Pro Staff 97s (2016):
War überhaupt nichts für mich. Trotz der 27/26 kg für meinen Geschmack zu viel Trampolineffekt bzw. unkontrollierte Power. Hab ich schnell wieder weggelegt.
Yonex VCore Tour G (310g):
War auch nichts für mich. Kontrolle/Gefühl war noch passabel, Power hatte der aber überhaupt keine, habe ich dann schnell weggelegt. Vielleicht hab ich auch einfach konsequenz den Sweet Spot verfehlt, keine Ahnung. Vielleicht einer dieser Schläger, die mit weniger Bespannungshärte super sind.
Yonex Ezone DR 98 (310 g).:
Hatte wegen der vielen positiven Erfahrungsberichte hohe Erwartungen, war aber ein wenig enttäuscht. Mehr Power als der VCore, in dem Punkt war er ganz ok, wenn auch nicht überragend. Negativ empfand ich die fehlende Kontrolle, vor allem bei der Vorhand. Kann's schwer beschreiben - entweder war der Swet Spot sehr klein oder der Schläger ist zu wenig steif, oder ich weiß nicht woran's sonst lag. Aber vor allem was die Schlaglänge anging war einfach ein bisschen mehr Streuung als ich gewohnt bin, vor allem im Vergleich zu meinem alten nBlade.
Was mir bei beiden Yonex nicht zusagte war die Griffform, aber das ist sicherlich Geschmacksache.
Vom Armgefühl her wäre er gut gewesen.
Alles in allem hätte ich von diesen Vieren den Ezone DR 98 genommen. Da ich von diesem aber auch nicht überzeugt war, habe ich mir nochmal 4 neue bestellt, und zwar:
Wilson Blade 98 CV 18x20:
Sehr guter Ersteindruck. Hat sich angefühlt, als hätten sie den alten nBlade 98 neu angemalt. Gute Kontrolle, Schläger macht was er soll und versteht sich sehr gut mit meinem Unterarm, also insgesamt ein super Gefühl. Kann natürlich am "Heimvorteil" liegen, weil ich ja den alten nBlade jetzt so gewöhnt war.
Hätte auch kein Problem gehabt ihn wieder zu nehmen, aber: Selben Nachteile wie beim alten nBlade - Mit der Vorhand zwar Druck durch schnelle Topspin-Schläge möglich, aber wirkliche Granaten abfeuern kann ich damit nicht, ohne dass es völlig unkontrolliert wird. Und bei der Rückhand ab und zu nicht stabil genug im Handgelenk. Daher noch die Hoffnung, einen noch besseren Schläger zu finden.
Wilson Burn FST 99:
Hatte leider keine Zeit, diesen lange zu testen. Habe mich zwar nicht wirklich verliebt - Kontrolle, Power, Gefühl war aber alles absolut in Ordnung. Verstehe gar nicht, wieso der für 100 € verscherbelt wird, hat mMn Potential.
Kann ihn aber wie gesagt wegen Zeitmangels nicht abschließend bewerten.
Babolat Pure Strike 18/20:
Der Schläger fühlte sich anders an, als alle anderen. Der Rahmen kam mir schonmal ganz eigen vor - irgendwie ein hohles, recht steifes, irgendwie metallenes Gefühl. War mir nicht ganz geheuer. Kann aber auch sein, dass es mit genügend Eingewöhnung gepasst hätte. Sicherlich nicht so unangenehm wie der Graphene Radical!
Auch die Gewichtsverteilung hat sich seltsam angefühlt. Grifflastiger, als er von den Specs eigentlich ist.
Was mir allerdings sehr gut gefallen hat: Bei der Vorhand habe ich damit richtig Dampf draufbekommen - "Schießen" ging damit deutlich besser als mit dem Blade.
Wegen des insgesamt ungewohnten, komischen Gefühls wäre ein Kauf allerdings nur nach langem Test in Frage gekommen, wofür ich nicht die Zeit hatte.
Prince tExtreme Tour 100P:
Hatte wegen der guten Berichte viele Hoffnungen - und wurde diesmal nicht enttäuscht. Hatte bei Vor- und Rückhand eine super Kontrolle, super Spin. Slice ging auch schön. Power hätte noch ein bisschen mehr sein können, aber war in Ordnung - recht ähnlich wie beim Blade. Das "Problem" mit der Stabilität bei der Rückhand hatte ich aber im Gegensatz zum Blade beim Prince aber nicht. Allgemein hatte ich das Gefühl mit dem Prince ein wenig stabiler zu schwingen. Hat sich angefühlt, als hätte er ein wenig mehr Gewicht/Schwunggewicht - obwohl in Wahrheit das Gegenteil der Fall ist (beide gleich schwer, Blade ist kopflastiger). Kann dieses Gefühl also nicht begründen.
Gefühlt war der Prince dafür ein wenig sensibler bzgl. Treffpunkt als der Blade (kleinerer Sweetspot trotz größerer Schlägerfläche?), vielleicht habe ich aber mit dem Prince auch einfach noch weniger sauber getroffen.
Was das Armgefühl angeht war der Prince nicht perfekt, aber in Ordnung. So angenehm wie der Blade war für mich kein anderer Schläger, aber ich glaube, dass der Prince in diesem Punkt für mich ausreichend ist.
Habe nun zwei Mal den Prince bestellt und kann die Lieferung kaum erwarten .
LG Kornspitz
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