Yonex Pro RD 700 long_95inch_16/17er aus 1996

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  • fritzhimself
    Forenbewohner
    • 01.02.2006
    • 5655

    Erfahrungsbericht Yonex Pro RD 700 long_95inch_16/17er aus 1996

    @ Community

    Bin vor wenigen Tagen über eine Gebrauchtplattform auf o.g. Schläger gestoßen.
    Da es zwei Stück davon, in gutem Allgemeinzustand und zu einem sensationellen Preis gab, habe ich diese Dinger erworben.

    Habe im Vorfeld etwas recherchiert, worauf ich erst recht spitz auf die Schläger wurde.
    Das war der Schläger von Martina Hingis, mit der sie Steffi Graf im März 1997 als Nr. 1 ablöste.
    Na ja nicht so ganz, da es zwei Schlägerkopfgrößen gab.
    Den 105er mit 16/19er Saitenbild und den 95er mit 16/17er Saitenbild. Aber beide waren 28" lang - also 711mm.
    Man findet Fotos von Hingis mit dem 16/19er Saitenbild, also spielte sie den 105er.
    Was mich aber im Eigentlichen elektrisiert hat, ist die Rahmenhöhe von 16,5mm auf 12h. Im Herz ist der Rahmen 18mm hoch.
    Die Schläger hatten einen 4er Griff und waren sauschwer bei unbespannt über 340g und SW über 320.
    Das habe ich allerdings erst herausgefunden, als die Schläger bei mir waren.
    Also aus heutiger Sicht so gut wie unspielbar.

    Hab eine „Verschlankungskur“ gemacht und zuerst die beiden Eisenplättchen (sind am Hairpin geklebt) herausoperiert - das waren gleich auf einen Schlag 23g.
    Die Flachstellen wurden mit den Resten von Head Griffschalen mit 2K Kleber fixiert und nach dem Aushärten auf die Kontur eines 2er Griffes gebracht.
    Da ging noch mal ordentlich Material ab, so dass ich nun auf ein Leergewicht von 307g gekommen bin.

    Jo und dann wollte ich die Spinmonster bespannen.
    Lt. dem TA wären das bei DT 37 Längs 26,4 und Quer 27,7 kg Zuggewicht.
    Da das nicht stimmen kann, habe ich meine eigenen Recherchen gemacht.
    Obwohl der Schläger nur 17 Quersaiten hat, meint der TA dass er noch extra Gewicht auf die um 30% kürzeren Saiten bringen muss - na ja, eine echte Fehlberechnung wie sich später herausstellen sollte.

    Ich hatte mir schon vor Jahren eine Aufnahme für meine digitale Waage gebaut, so dass ich diese am Schlägerrahmen außen anlegen kann und mit der Saite durch den Rahmen zum Linearzug komme.
    Hab das bei der Längssaite und Quersaite ohne andere Saiten (also beim leeren Rahmen) gemacht und auch das angezeigte Bespanngewicht erhalten.
    Das nur zum Protokoll, da ich auf einer anderen Maschine mit dem Wise Motor am Display gleich minus 1kg Reibung aufgerissen habe.
    Also z.B. 24kg auf der Maschine und am Display der Waage nur mehr 23kg, nachdem die Saite durch den Schlägerrahmen ging.
    Das war aber hier nicht der Fall, also alles gut.

    Hab mich dann längs für die Isospeed Pyramid und quer für die Isospeed Pulse stiff "for Players only" entschieden und 24/22,4 kg Richtwert einmal angenommen.
    Na ja die Längssaiten flutschten rein und nach der 9.Quersaite mit den 22,4 kg Richtwert, habe ich die 10. Saite mit der zig mal schon gedehnten Saite auf meiner Hängewaage reingewebt um die Reibungsverluste zu messen.
    Hab auch die nächste Saite proforma durchgewebt, so dass der Zustand der Vorwebung erhalten blieb. Ich traute meinen Augen kaum - es waren knapp 5kg Reibung die gar nicht am anderen Ende angekommen sind. 17,4kg im Mittel waren noch abzulesen. Warum das so schlimm ist, kommt etwas später.
    Sodale - hab dann die Messsaite rausgenommen und den Schläger normal fertig bespannt. Ich habe dann gleich nach dem Besaiten - der Messvorgang wird so 7-10 min gedauert haben - RA 59 oder knapp 36 DT gemessen.
    Was mich aber noch mehr erstaunt hat, war - Rahmensteifigkeit von 66 RA unbespannt- dass dieser trotz den minus 5kg Reibung, noch immer um 1,8mm schmäler als im unbespannten Zustand herauskam.
    Also das Anzugsgewicht der Quersaiten mit den 22,4 kg war für das Maß des unverformten Rahmens noch immer zu hoch.
    Was wäre passiert, wenn ich dem TA blind vertraut hätte?
    Die 27,7kg sind in etwa diese 5kg Reibung die der TA mitberechnet hat. Ist das Zufall?
    Leider hat dieses Experiment wieder deutlich gemacht, dass Papier sehr geduldig ist.

    Möchte jetzt gar nicht wissen, was mit dem Rahmen passiert wäre, wenn ich diese 27,7kg genommen hätte.
    Leider kann ich den Rahmen noch nicht testen, da bei uns sämtliche Hallen geschlossen sind.
    Nun bespannt habe ich SW 351 gemessen – fühlt sich aber beim leeren Schwingen nicht so arg an.

    Schaun wir mal, wie sich das Ding am Platz anfühlt – zur Not kann ich noch immer an die 40 SW Punkte abspecken, wenn ich den auf Normallänge bringe.
    Hoffe, ich hab jetzt nichts Wichtiges vergessen – ach ja – sorry für die Länge und Danke fürs Lesen.
  • Crazydoc
    Veteran
    • 11.03.2019
    • 1043

    #2
    ....du Freak!

    Kommentar

    • LittleMac
      Forenjunky
      • 23.02.2006
      • 4554

      #3
      War das dieses braune Teil mit dem U-förmigen Rahmenprofil?
      Und Martina hatte meines Wissens die 105er-Version - wobei sie zu mir mal wörtlich sagte: "Bei mir ist es eigentlich egal, welchen Schläger ich spiele - Hauptsache die Saite passt."

      Kommentar

      • fritzhimself
        Forenbewohner
        • 01.02.2006
        • 5655

        #4
        Zitat von LittleMac
        War das dieses braune Teil mit dem U-förmigen Rahmenprofil?
        ja - denke schon.

        Zitat von fritzhimself
        Das war der Schläger von Martina Hingis, mit der sie Steffi Graf im März 1997 als Nr. 1 ablöste.
        Na ja nicht so ganz, da es zwei Schlägerkopfgrößen gab.
        Den 105er mit 16/19er Saitenbild und den 95er mit 16/17er Saitenbild. Aber beide waren 28" lang - also 711mm.
        Man findet Fotos von Hingis mit dem 16/19er Saitenbild, also spielte sie den 105er.
        Martina Hingis gelingt am 31. März 1997 der Sprung an die Spitze der Tennis-Weltrangliste. Sie verdrängt eine gewisse Steffi Graf - für immer.


        ....hier noch ein Bild von der Hingis mit besagtem Schläger.

        Kommentar

        • hoeni
          Experte
          • 10.09.2007
          • 560

          #5
          Ein klassisches fritzhimself-Projekt. Sehr schön
          Zitat von fritzhimself
          Ich traute meinen Augen kaum - es waren knapp 5kg Reibung die gar nicht am anderen Ende angekommen sind.
          Hier habe ich ein Verständnisproblem: Wieso sind diese 5kg so besonders? Dass es Reibungsverluste gibt, dürfte jedem hier im Forum klar sein. In welchem Bereich liegen die Werte deiner Messungen denn üblicherweise? Und welche Faktoren sprechen diesmal für einen ungewöhnlich hohen Wert? Geht es darum, zu zeigen, dass der Tension Advisor bei 17 Quersaiten und dreieckiger Längssaite denkbar ungeeignete Werte liefert oder ist diese Erkenntnis nur ein Nebenprodukt des ganzen Projekts?

          Zitat von LittleMac
          Und Martina hatte meines Wissens die 105er-Version - wobei sie zu mir mal wörtlich sagte: "Bei mir ist es eigentlich egal, welchen Schläger ich spiele - Hauptsache die Saite passt."
          Für die Aussage sollte ihr die Saitenforum-Ehrenmitgliedschaft verliehen werden

          Kommentar

          • fritzhimself
            Forenbewohner
            • 01.02.2006
            • 5655

            #6
            Nein - Als ich die - 5kg am Display sah, dachte ich vorerst ich hätte zu wenig Gewicht bei den Quersaiten aufgelegt.
            Kann dir keinen „üblichen Wert“ nennen, da ich an der Head TE 3300 noch keine Reibungswerte mit der Pyramid oder anderen Saitenkombinationen gemessen habe.
            Die TE zieht parallel auf Saitenbettebene - also nicht klassisch nach schräg unten.

            Habe da selbst noch keine plausible Erklärung.
            Vielleicht liegt es doch an dem dünnen Rahmen?
            Ich war mir ziemlich sicher, dass ich den Rahmen mit den -1,6kg Richtwert in der Breite nicht zusätzlich quetsche.

            Hab dann doch die Breite des Rahmens an der 10. Quersaite gemessen und da war bereits das Nennmaß des unbespannten Zustandes erreicht.
            Insgesamt macht mich dieser Umstand unrund.
            Wusste also schon zu diesem Zeitpunkt, dass der Rahmen in der Breite gequetscht wird.
            Btw – der Rahmen ist in der Länge gleich geblieben, also dieser Wert wurde durch die Ungleichheit nicht verändert.

            Dass beim TA Fantasiezahlen rauskommen, war mir schon von Beginn an klar. Man kann aber auch keine dreieckige Saite auswählen.
            Bin gerade am Überlegen, ob ich das Geflecht nicht rausschneiden soll?

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            • Weltklasse

              #7
              ...wofür steht TA?

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              • fritzhimself
                Forenbewohner
                • 01.02.2006
                • 5655

                #8

                Kommentar

                • Weltklasse

                  #9
                  Danke für die Info, aber ist dem TA überhaupt zu trauen? Sind die Ergebnisse in den meisten Fällen brauchbar? Die SW Berechnung von Stringway taugt ja leider nichts.

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                  • Crazydoc
                    Veteran
                    • 11.03.2019
                    • 1043

                    #10
                    Danke für die Info, aber ist dem TA überhaupt zu trauen? Sind die Ergebnisse in den meisten Fällen brauchbar? Die SW Berechnung von Stringway taugt ja leider nichts.
                    Das scheiden sich die Geister. Ich für meinen Teil, halte den TA nach meinen Erfahrungen und Messungen für unbrauchbar. Natürlich wird das Verhältnis schon hin und wieder stimmen, aber für mich werden da zuviele Parameter einfach ausser Acht gelassen.

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                    • tennistiger

                      #11
                      Der 105er ist auch der deutlich bessere der beiden. Auch die gute Doppelfehler-Anna hat damit gespielt, Natasha Zvereva den 95er. Beides von der Tennisrevue damals objektiv gemessen sauschnelle Teile! Aber serienmäßig eher etwas für den ruhigen klassischen Schwung.
                      Angehängte Dateien
                      Zuletzt geändert von Gast; 05.12.2020, 21:28.

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