Preiswertigkeit und Produktionsethik?

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    Preiswertigkeit und Produktionsethik?

    Liebe Leute,
    im Thread über "Pros Pro und Tennisarm" ist mir malwieder aufgefallen, wie sehr doch die Preise für Rackets mitunter auseinandergehen. Nehmen wir mal zwei Extreme: Pros Pro und Prince. Außer durch die Ähnlichkeit ihrer Markenzeichen unterscheiden sich beide Anbieter in erster Linie durch den Preis. Aber wie unterschiedlich sind sie in Qualität des Material und der Verarbeitung und vorallem, unter welchen Bedingungen werden die Schläger produziert?

    Wenn ich lese "Made in China" werde ich zunächst erstmal misstrauisch, da sich China nicht unbedingt durch gute Arbeitsbedingungen für Angestellte auszeichnet. Das verwendete Material ist mittlerweile Massenware und wird, außer in Tennisschlägern, noch in zig anderen Produkten verbaut.

    Meine Frage also: wofür bezahlen wir eigentlich?

    Dazu kommt, dass (wenige, aber exponierte) Profis bekanntermaßen auch gerne mal "Painjobs" spielen, nebenher also eine schlichte Lackierung mittels ihrem Namen verkaufen! Ich will jetzt echt nicht den Priester oder philosophischen Ethiker raushängen lassen, aber mir wird viel zu viel Kohle rausgeschmissen. Die Relation zwischen den Geldern die bei Turnieren ausgespielt werden, die für Werbung verkloppt werden und dem, was der Bevölkerung zur Verfügung steht stimmt nicht (im Fußball genau so!!!). Gleiches gilt folglich für die Preise, die wir für Rackets zahlen.

    Also, wie Preiswert sind jetzt Schläger? Und weiter, sind Pros Pro Schläger wirklich preiswert (dabei bitte ich "preiswert" immer wörtlich zu nehemen, nämlich im Sinne von: ihren Preis wert)? Wur kaufen schließlich Massenware von der Stange, die auch noch billigst produziert wird!!!

    Hat von euch schonmal jemand die Fertigungsanlagen der Hersteller gesehen? Vielleicht produzieren die ja alle in ein oder zwei Werken, Babolat im selben wie Pros Pro? Wer weiß das schon? Mir scheint, als gäbe es kaum gute Gründe, den Sport so teuer zu machen! Wieviel Geld die Verbände, Vereine etc. sparen könnten, um sie in Talentförderung, Platzsanierungen usw. stecken könnten!

    Erkenne meinen eigenen Idealismus und sehe ein, dass Idealismen in der Regel mit Träumen verwandt sind. Wollte dieses Thema trotzdem mal anreißen und ausloten, wie ihr die Sache seht?
  • 4realMaster

    #2
    Habe mal gehört, dass es da gar nicht so viele Tenniszeugfabriken gibt. Daher kannst du davon ausgehen, dass Pros Pro nicht in einer seperaten Fabrik produziert

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    • sportheld

      #3
      produktionsstandort

      mittlerweile lassen fast alle hersteller ihre rackets in china produzieren. es muss davon ausgegangen werden, dass dies nicht in so vielen verschiedenen fabriken geschieht. unterschiede gibt es trotzdem, da die hersteller eben nach den vorgaben der versch. marken dann die schläger produzieren.
      es gibt ein paar wenige ausnahmen, die ihre schläger irgendwo anders herstellen lassen bzw. wirklich selber produzieren ( yonex in japan, z.B.)

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      • RafaelNadal

        #4
        es gab bzw gibt auch rackets von pro's pro die identisch von Wilson übernommen wurden bzw sind einfach die selben rackets

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        • Jens
          Administrator
          • 13.09.2001
          • 6607

          #5
          Zitat von RafaelNadal
          es gab bzw gibt auch rackets von pro's pro die identisch von Wilson übernommen wurden bzw sind einfach die selben rackets
          Hattest Du schon mal ein Wilson Racket und das "identische" Pro's Pro in der Hand??

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          • RafaelNadal

            #6
            ja hat ich warum?? Ich habs zwar jetzt nicht genaustens verglichen aber es ist schon ähnlich!!

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            • Dbrain86

              #7
              Sollte hier irgendjemand hier die Möglichkeit haben ein Racket auf seine Bestandstoffe zu überprüfen (Material,Technik im Schläger usw) würde ich diesem einen angerissen PsP ZX500 zur Verfügung stellen. DEr ZX500 stellt optisch einen Nachbau zum nsix one dar.Also falls das mal einer in Angriff nehmen sollte, kurze PM an mich!

              Gruß Brian

              Kommentar

              • sulzi24

                #8
                @ rafael nadael

                gleich aussehen heißt keinesfalls gleich sein!!

                eine schlägerlackierung ist schnell mal nachgemacht, der schläger selbst jedoch schwieriger.

                nichtsdestotrotz hab ich keine ahnung, ob die schläger eventuell gleich sind oder nicht.

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                • f_panthers
                  Moderator
                  • 15.03.2005
                  • 2413

                  #9
                  Also ein Kumpel von mir hat zusätzlich zu seinen Pure Drives noch einen PsP Exceed 2.0 und er kann nicht wirklich einen Unterschied feststellen.

                  Von den Spezifikationen und von der Bauform erscheinen die Rackets völlig gleich zu sein, nur Lackierung, Ösenband und Griffband sind unterschiedlich. Der Exceed zeigt sogar das gleiche Phänomen, dass die Griffstärke leicht höher ausfällt als bei Head oder Wilson.
                  Liebe Grüße, f_panthers

                  Kommentar

                  • muellerhp
                    Jens Kasirske
                    • 27.06.2002
                    • 1930

                    #10
                    Was die reine Form eines Schlägers betrifft, ist es wohl so, dass man bei den Massenherstellern in Fernost wohl auch Rohlinge kaufen kann, für die die Schutzrechte des Originalentwicklers ausgelaufen sind. Was dann da für ein Material reingepfriemelt wird, ist wieder eine andere Sache. Ich habe einen Victor-Schläger zu Hause, der ist von der Form her sehr stark an einen alten Wilson angelehnt (PWS-System usw.), aber spielt sich völlig anders. Bretthart, flatterig, schlecht balanciert, keine Dämpfung, einfach grauslich. Da macht dann eine sorgfältige Entwicklung der "Innereien" schon was aus.

                    Die Frage nach Preiswertigkeit stellt sich doch fast bei jedem Markenartikel. Bis ein Tennisschläger aus China abgeschickt und beim Endverbraucher gelandet ist, verdienen der Hersteller vor Ort, der Transporteur, der Auftraggeber, der Händler und ggf. noch ein Großhändler mit. Will man die Marke, dann zahlt man den Preis, hat aber in den meisten Fällen auch einen gewissen Qualitätsstandard, was die Spezifikationen betrifft (Fertigungstoleranzen, Spielbarkeit usw.).

                    Oder man entscheidet sich für die Billigvariante, die jeder Türkei-Urlauber kennt: man kauft sich für wenig Geld eine fast originalgetreue Kopie eines Markenkleidungsstücks, nimmt in Kauf, dass das eventuell qualitativ nicht der Bringer ist und ärgert sich nicht, wenn's nix taugt. Ich habe letztes Jahr zwei "Original" Hilfiger Pullover gekauft, vom Material her wirklich gut, nur hat der eine Größe M, der andere XL, aber passen tun sie beide.
                    Säufste, stirbste! Säufste nich', stirbste ooch! Also säufste!!
                    Gruß Peter

                    Kommentar

                    • f_panthers
                      Moderator
                      • 15.03.2005
                      • 2413

                      #11
                      Was ich dann nur fraglich finde ist die Tatsache, dass dann bei Markenklamotten teilweise drin steht "Made in Turkey" oder wie bei Wilson Schlägern "Made in China". Da stellt sich dann die Frage, ob es wirklich unterschiedliche Materialien oder Hersteller sind oder vielleicht doch reine Gewinnspanne. Die Marketingabteilungen wollen ja schliesslich auch bezahlt werden.

                      Ich meine mich auch zu erinnern, dass es früher weltweit nur ein paar Schlägerwerke gab (ähnlich wie bei HiFi-Komponenten und Videorekordern) und die Schläger von Prince aus dem gleichen Werk stammten, das dann eine Eigenmarke auf den Markt gebracht hat von der viele zuerst auch nichts gehalten haben (Pro Kennex).
                      Liebe Grüße, f_panthers

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                      • RafaelNadal

                        #12
                        @ sulzi

                        ich habe die Eigenschaften überprüft da es wie gesagt leicht ist nur die Lackierung zu ändern! Also ich bin der Meinung, dass der Schläger schon ähnlich ist ( Optik, Eigenschaften)

                        Kommentar

                        • Jens
                          Administrator
                          • 13.09.2001
                          • 6607

                          #13
                          Gefälschte Rolex Uhren sind äußerlich auch kaum von den Originalen zu unterscheiden, und sie zeigen womöglich genauso gut die Zeit an. Aber sie werden wohl kaum aus der gleichen Fabrik stammen. Ethisch verwerflich, da der Marke Schaden zugefügt wird, aber für den Käufer toll, da billig. Und ob die Uhr genauso gut funktioniert kann nur der Test zeigen.

                          Selbst wenn zwei Schläger aus der selben Fabrik kommen, heißt das noch lange nicht, daß beide Schläger mit dem selben Qualitätsstandard produziert worden sind (unterschiedliche Materialien, unterschiedliche Verarbeitung, fehlende Qualitätskontrolle, ...).

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                          • 4realMaster

                            #14
                            Zitat von f_panthers
                            Also ein Kumpel von mir hat zusätzlich zu seinen Pure Drives noch einen PsP Exceed 2.0 und er kann nicht wirklich einen Unterschied feststellen.

                            Von den Spezifikationen und von der Bauform erscheinen die Rackets völlig gleich zu sein, nur Lackierung, Ösenband und Griffband sind unterschiedlich. Der Exceed zeigt sogar das gleiche Phänomen, dass die Griffstärke leicht höher ausfällt als bei Head oder Wilson.

                            Hi!

                            Das kann ich nicht bestätigen. Habe auch beide Rackets zu Hause und empfinde den Exceed als viel weicher im Vergleich zum PD.
                            Beim Pure Drive kann man ebenso viel mehr Power erzeugen als beim Exceed. Ich finde, dass der Exceed eher ein Schritt mehr in Richtung Hobbyspieler geht und der PD dafür mehr für den Turnierspieler ist.

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                            • 4realMaster

                              #15
                              Zitat von Jens
                              Gefälschte Rolex Uhren sind äußerlich auch kaum von den Originalen zu unterscheiden, und sie zeigen womöglich genauso gut die Zeit an. Aber sie werden wohl kaum aus der gleichen Fabrik stammen. Ethisch verwerflich, da der Marke Schaden zugefügt wird, aber für den Käufer toll, da billig. Und ob die Uhr genauso gut funktioniert kann nur der Test zeigen.

                              Selbst wenn zwei Schläger aus der selben Fabrik kommen, heißt das noch lange nicht, daß beide Schläger mit dem selben Qualitätsstandard produziert worden sind (unterschiedliche Materialien, unterschiedliche Verarbeitung, fehlende Qualitätskontrolle, ...).
                              So ist es, und man darf man nicht vergessen, du zahlst ja nicht nur das Produkt, sondern auch für die Marke bzw. ihren Namen....

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