Physikfrage: Trägheit

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  • jever98
    Postmaster
    • 23.01.2006
    • 172

    Physikfrage: Trägheit

    Ist vielleicht eine etwas bizarre Frage, aber mir ist gerade langweilig : Wie wirkt sich die Verteilung des Gewichts eines Schlägers bei identischem Balancepunkt und Schlägergewicht aus?

    Gemeint ist das wie folgt: Man stelle sich Schläger vor, die bespannt 300g wiegen und den Balancepunkt bei 30cm haben. Schläger 1 hat nun die gesammte masse von 300g bei 30cm (was in Wirklichkeit natürlich nicht geht) und wiegt ansonsten nichts. Schläger 3 hat ca. 170g am Griffende und 130g am Kopfende (also auf 69cm), dazwischen ist er gewichtslos.

    Beide Schläger sollten identische Balance und Swingweight Werte haben, sich aber wahrscheinlich unterschiedlich spielen. Vom Golf weiss ich, dass sie in den Schlägerköpfen von Anfängerkeulen die Masse möglichst weit nach aussen verlagern, um Gutmütigkeit bei Fehlschlägen zu erreichen, bei Profischlägern die Masse aber hinter den Sweetspot gelegt wird, was die Präzision bei optimal getroffenen Schlägen verbessern soll.

    Würde dies also bedeuten, dass ein Tennisschläger, der seine Masse weit aussen hat gutmütiger seien sollte, wohingegen ein Schläger, dessen Masse in der Mitte liegt, besser ist, wenn der Ball optimal getroffen wird?

    Für alle, die bis jetzt nicht eingeschlafen sind - Gratulation .

    Tschö,

    Jever
    Babolat AeroPro Drive
    Saite: Poly Plasma 1,23 26kg, nach Ende der Rolle: Kirschbaum P2 1,20
  • Thomas

    #2
    Wenn du den Balancepunkt und das Gewicht eines Rackets angibst, ist sein Verhalten eindeutig. Man kann in dieser beschriebenen Situation keine zwei unterschiedlichen Spieleigenschaften ausmachen.

    Nur das Gesamtgewicht erhöht die Trägheit eines Schlägers.
    Zuletzt geändert von Gast; 06.07.2006, 11:02.

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    • jever98
      Postmaster
      • 23.01.2006
      • 172

      #3
      Ich dachte schon: Wenn man z.B. auf 6 und 12 Uhr je 5g Blei befestigt, oder je 5g auf 3 und 9 Uhr (ich gehe mal davon aus, dass die 3 & 9Uhr Position genau auf der Mitte zwischen der 6h und 12h liegen), dann sollte es sich doch unterschiedlich auswirken, obwohl der Balancepunkt und das Gewicht identisch sind?
      Meinem Verstaendnis nach muesste der Schlaeger mit Blei auf 3&9 bei Schlaegen, die rechts/links aussermittig getroffen werden besser stabilisiert seien, der mit 6&12h Blei bei Schlaegen die oben/unten aussermittig getroffen werden?

      Gruss
      Jever
      Babolat AeroPro Drive
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      • Silent Bob

        #4
        Wie soll denn das gehen? Du veränderst dann ja doch den Balancepunkt?!?

        Bei Wilson nennt man das Hammersystem...

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        • jever98
          Postmaster
          • 23.01.2006
          • 172

          #5
          Hypothetisch:
          Szenario A: Ein Gewicht von 5g auf 6Uhr, d.h. 5cm vom Balancepunkt entfernt, ein Gewicht von 5g auf 12Uhr, d.h. 35cm vom Balancepunkt entfernt.

          Szenario B: Je ein Gewicht von 5g auf 3Uhr (20cm vom Balancepunkt entfernt) und auf 9Uhr (ebenfalls 20cm vom Balancepunkt entfernt).

          Beides sollte sich auf den Balancepunkt auswirken wie ein Gewicht von 10g 20cm vom Balancepunkt entfernt.

          Da sie aber anders verteilt sind und sich dadurch die Traegheit aendert, muessten sich doch die Eigenschaften veraendern?

          Beim Golfschlaeger sagt man, dass je weiter aussen (also weg vom Sweetspot) die Masse sitzt, desto gutmuetiger (groesserer Sweetspot), aber weniger praezise. Andersrum, wenn die Masse hinter dem Sweetspot sitzt, dann ist dieser klein, aber trifft man ihn, dann hat man eine bessere Kontrolle als beim Schlaeger, bei dem die Masse aussen sitzt.

          Uebertragen auf nen Tennisschlaeger: Wenn jeamand Blei anbringen moechte, und eher oben/unten unpraezise ist beim treffen als rechts/links, dann waere doch Blei auf 6h und 12h besser, wenn es umgekehrt ist (also rechts/links unpraezise), dann auf 3h und 9h?

          Vielleicht habe ich aber auch irgendwo nen Logikfehler drin?

          Gruss
          Jever
          Babolat AeroPro Drive
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          • Thomas

            #6
            Ich dachte schon: Wenn man z.B. auf 6 und 12 Uhr je 5g Blei befestigt, oder je 5g auf 3 und 9 Uhr (ich gehe mal davon aus, dass die 3 & 9Uhr Position genau auf der Mitte zwischen der 6h und 12h liegen), dann sollte es sich doch unterschiedlich auswirken, obwohl der Balancepunkt und das Gewicht identisch sind?
            Diese Annahme trifft nur zu wenn:

            l1*m 6 Uhr+l2*m12 Uhr = l3*m3 Uhr + l3*m9Uhr

            l1 = Abstand des Gewichtes 6 Uhr vom Balancepunkt
            l2 = Abstand des Gewichtes 12 Uhr vom Balancepunkt
            l3 = Abstand des Gewichtes 3 Uhr und 9 Uhr vom Balancepunkt.

            Meinem Verstaendnis nach muesste der Schlaeger mit Blei auf 3&9 bei Schlaegen, die rechts/links aussermittig getroffen werden besser stabilisiert seien, der mit 6&12h Blei bei Schlaegen die oben/unten aussermittig getroffen werden?
            Diese Annahme stimmt.

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            • jever98
              Postmaster
              • 23.01.2006
              • 172

              #7
              @Thomas: Danke fuer Deine Antworten

              Mit meiner Frage wollte ich herausfinden, ob ein Schlaeger, der die Masse extrem im Balancepunkt konzentriert hat, sich anders spielt als ein Schlaeger mit identischem Balancepunkt, aber weiter aussen liegender Masse.

              Deinem letzten Post zufolge muesste dies doch so seien, oder?

              Danke und Gruss,

              Jever
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              • Thomas

                #8
                So ist es.


                Sobald ich Gewichte außerhalb der Längsachse des Rackets anbringe,
                wird ein höheres Drehmoment benötigt um den Schläger auf dieser Achse zu verdrehen.

                Formel: Drehmoment = Hebelarm * Gewicht

                Anmerkung: Im Drehmoment verbirgt sich die Trägheit, nach der du gefragt hast.

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                • jever98
                  Postmaster
                  • 23.01.2006
                  • 172

                  #9
                  Danke Thomas. Ungefaehr so hatte ich das gedacht. Mir fehlte leider etwas die praezision in der Formulierung um das unmissverstaendlich auszudruecken...
                  Babolat AeroPro Drive
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                  • tamas

                    #10
                    super, habe auch schon festgestellt! zwei identische rackets (balance und gewicht) können doch ganz verschieden sein je nach gewichtverteilung bezogen auf die ganze länge.

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