Schlägerrahmen "durch"

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  • dusg
    Neuer Benutzer
    • 18.06.2007
    • 26

    Schlägerrahmen "durch"

    Hallo zusammen,

    ich spiele nun wirklich sehr lange Tennis. In (meinen) jungen Jahren hat man sich nie einen Kopf darüber gemacht, dass man einen Rahmen "durchspielen" könnte.
    Wenn man den Schläger gewechselt hat dann nur, weil man darauf Bock hatte (neues Design, Farbe, den Schläger seines Idols etc.) oder man vielleicht mehr oder weniger Power haben wollte.
    In den letzten Jahren und auch jetzt in den Beitrag von Gnollmann höre ich immer mehr "mein Rahmen ist durch".
    Aber ist er das wirklich? Wie geht das? Wie merkt man das? Merkt man das wirklich?
    Wenn ich den Schläger nicht mutwillig auf den Boden dresche, wie soll der Rahmen dann nachlassen? Durch den Bespannungsvorgang? Wie oft muss ich da bespannen, dass ein Rahmen nachlässt? Durch Rahmentreffer?
    Was genau wird am Rahmen zerstört, dass ein Rahmen "nachlässt"?
    Ich möchte jetzt nicht behaupten, dass es nicht so ist und es bestimmt nur Kopfsache ist. Ich lasse mich da gerne belehren. Ich habe zwei identische Schläger (Head Gravity 1. Generation). Werden abwechselnd bespielt.
    Im Somme bespanne ich bestimmt mind. 1x im Monat je einen Schläger. Spiele (leider nur) 1-2x die Woche. Sind meine Rahmen technisch gesehen durch?
    Danke für euer Feedback und Erfahrungsberichte vorab.
  • fritzhimself
    Forenbewohner
    • 01.02.2006
    • 5640

    #2
    Ich behaupte nein und hab mir da schon einiges anhören müssen - vielleicht mit der SUFU da sind genug Thread darüber ins Forum gebrannt.

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    • afeller
      Insider
      • 11.03.2010
      • 498

      #3
      Ich bin generell ein Verfechter davon nicht dauernd einen neuen Schläger zu kaufen. Ich rate jedem, der ein Schlaeger fuer sich gefunden hat und weiss, dass er ordentlich mit umgeht sich einfach ein paar Oesenbaender dazukaufen sollte. So Schlaeger koennen 10 Jahre oder laenger im Einsatz halten.
      Ich kann mir vorstellen, dass ein Rahmen mit der Zeit weicher wird. ABER solange derjenige noch genau so gerne mit dem Schlaeger spielt, warum dann was aendern?


      Solch ein Rahmen kann man definitiv als "durch" bezeichnen:
      e9a40fd3-2eab-4b3c-b378-764ba718902b.jpg
      Also nur zur Verdeutlichung: hier ist nichts mehr vom Graphit/Carbon uebrig. Da schaut der innere Plasikschlauch durch. Hier nochmal ein Video zu:


      Der Rahmen hats ausgehalten und der Spieler hat noch mit gespielt. Auf die Frage ob ihn das nicht stoert, kam nur die Antwort "solange er noch haelt..."

      Also "durch" ist definitiv relativ

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      • albe
        Veteran
        • 30.12.2014
        • 1281

        #4
        Bin mir ziemlich sicher, dass das Material so langsam ermüdet, ob das bei einem Tennisschläger relevant ist und auch bemerkbar kann ich nicht beurteilen. Kann mir gut vorstellen, dass neue Bespannungen, diese Ermüdung etwas kaschiert.
        Ganz sicher bin ich mir z. B. bei Ski, wo die Materialermüdung sich bemerkbar macht, man sieht das an der Vorspannung, die mit der Zeit verloren geht und die Ski nicht mehr so gut greifen, beißen. Allerdings ist das ja hier nicht die Frage, aber ich will nur deutlich machen, dass jedes Material mit der Zeit einer Materialermüdung unterliegt, aber wie bereits gesagt, weiß ich nicht, ob es sich bei Tennisschlägern bemerkbar macht.
        mit sportlichen Grüßen,
        albe

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        • Einschlag
          Benutzer
          • 03.08.2023
          • 67

          #5
          Tennisschläger altern. Rein spekulativ (ohne die Möglichkeit das Material zu prüfen) ist wie schnell das von statten geht. Sicherlich gibt es auch hier noch Unterschiede zwischen Modellen und Herstellern.
          Grob son Ding besteht aus Kohlefasern (mit tollen Bezeichnungen die auch gerne für Werbezwecke genutzt werden)Glasfasern, Kunst-/Epoxydharzen und div. Füllstoffen. Kohlefasern sind extrem hart und stabil, brechen aber gerne da durchaus spröde, Glasfasern sind schwer aber zäh bzw. schlagunempfindlich; die Harze/Kunststoffe halten die Fasern in Form, dünsten Weichmacher aus und mögen u.A. nicht so gerne UV-Licht.
          Was nach Kollisionen, Hitze, Licht, Stressbelastung beim Besaiten etc. mit den Werkstoffen passiert kann sich jeder selber vorstellen. Will man den Alterungsprozess beschleunigen verpasst man dem Schläger noch ein paar Flugstunden über der Tennisanlage. Es entstehen Mikrorisse im Material. Und irgendwann reicht ein satter Rahmentreffer um einen deutlich sichtbaren Riss (vorzugsweise im Schlägerherz in der Ecke zum Kopf oder auf 10 und 2 Uhr im Kopf) bzw einen Totalschaden zu verursachen. Wann und ob das passiert kann man nicht vorhersagen.
          Das Ding ist man wird kaum merken dass der Schläger im Laufe der Zeit weicher/instabiler wird da dies ein sehr langsamer/schleichender Prozess ist.

          Aber mal ehrlich - das Ausgangsthema klingt eher nach dem Versuch eine Neuanschaffung zu rechtfertigen . Mach doch einfach wenn Dir Dein Sportgerät nicht mehr gefällt - das Leben ist zu kurz für schlechtes Material …

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          • fritzhimself
            Forenbewohner
            • 01.02.2006
            • 5640

            #6
            Lieber Einschlag - also da hast du jetzt wirklich den Teufel an die Wand gemalt, was dem so armen Schläger alles passiert.
            Eines kann ich dir bestätigen - in einem Carbon Rahmen sind keine Weichmacher. Die sind maximal im Grundgriffband.
            Wenn die Lackoberfläche in keinster Weise beschädigt ist, also keine Haarrisse usw. gibt es auch keine messbare RA Differenz.
            Wenn es unter der Lackfläche Risse gäbe, würden die auch durch die Lackschicht durchbrechen. Also das ist aus meiner Sicht ein Mythos.
            Das kommt von der Schlägerindustrie um alle zwei Jahre die neuesten Modelle zu verkaufen.
            Ich richte auch die Rahmen für einige Leute her, die damit ihr Geld verdienen. Da bleibt kein Auge trocken - die beanspruchen die Frames schon sehr.
            Jedenfalls habe ich alle Messdaten von den viel gespielten und bespannten Rahmen im jungfräulichen und abgespielten Zustand.
            Der brave Junge hat keine Rahmenbeschädigung vom Hartplatz o.ä. die sehen noch recht passabel aus und Schlägerschmeißer ist der auch nicht.
            Messtechnisch ist da kaum/kein Unterschied in der Rahmensteifigkeit in diesen zwei Jahren zu bemerken.
            Also ein normaler Tennisspieler der in seiner Freizeit Tennis spielt und auch bei Wettbewerben/Tennismeisterschaften teilnimmt, wird den Rahmen kaum so beanspruchen wie ein Semi-Profi.
            Wenn ein neuer Rahmen her muss, das weil das Ego bedient werden muss, aber nicht weil der Rahmen "durch" ist.
            Just my 2cents

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            • Einschlag
              Benutzer
              • 03.08.2023
              • 67

              #7
              Lieber Fritz, habe doch nicht den Teufel an die Wand gemalt sondern lediglich einen würdevollen „Alterungsprozess“ beschrieben ​​​​​ . Bin nur nicht ganz Deiner Ansicht. Kunststoffe „altern“ und Fasern (besonders gerne Kohlefasern auch wenn sie in Kunststoffe eingebettet sind - das ist dann grob ein Tennisschläger) brechen. Nicht gleich der ganze Rahmen durch, so dass auch ein Riss im Lack entsteht sondern winzige Strukturen im Material. Bis eine Belastungsspitze dem ganzen den Rest gibt. Auch wenn das erstmal nichts am RA-Wert ändert oder im Lack sichtbar wird.

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              • fritzhimself
                Forenbewohner
                • 01.02.2006
                • 5640

                #8
                Hier sieht man es auch schon am Lack. ?

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                • afeller
                  Insider
                  • 11.03.2010
                  • 498

                  #9
                  Also ich habe schon Rahmen gesehen, welche mittlerweile aelter wie 20 Jahre sind und immer noch aktiv gespielt werden und auch die ganze Zeit wurden. Bin da voll und ganz bei Fritz. Wenn mit den Rahmen normal umgegangen wird und nicht grad mit ueber 30 kg bespannt werden, sollten die locker 10 Jahre und mehr spielbar sein ohne dass man ueberhaupt etwas merken kann.

                  Ich wuerde behaupten, dass sogar selbst bei den Profis sind die Rahmen nicht "durch" sind. Die sind vielleicht einfach Abgenutzt (an der Oberflaeche), also Lack oder wie bei dem Schlaeger oben sogar schon etwas vom Carbon abgetragen. Aber waere das nicht, koennte man mit den Rahmen ohne Probleme weiter spielen. Den "Herstellern" ist ja auch viel dran gelegen, dass die Rahmen im TV dann nicht komplett runtergerockt aussehen und geben den Spielern dann halt neue Rahmen.

                  Glaube das Thema wird generell ueberbewertet. Vor allem durch die Profis und die Berichterstattung drum rum.

                  Kommentar

                  • fritzhimself
                    Forenbewohner
                    • 01.02.2006
                    • 5640

                    #10
                    Also ich habe einen originalen Tennisschläger von Thomas Muster - den habe ich persönlich bekommen. Am Rahmen sind RA67 angegeben. Der Rahmen ist mittlerweile über 30 Jahre alt und noch bespannt.
                    Ich habe den erst kürzlich mit meinem RDC auf 64 RA gemessen. Für alle die sich beim Bespannen nicht so gut auskennen, der Rahmen wird beim Bespannen zwischen 1 und 4 RA weicher.
                    Ich möchte die Saite nicht rausschneiden, aber viel kann der von seiner Steifigkeit nicht verloren haben. Gewicht 400g und SW 380 bespannt.

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                    • Crazydoc
                      Veteran
                      • 11.03.2019
                      • 1038

                      #11
                      Ich denke das Thema kann man von mehreren Seiten angehen.
                      Zudem sollte man auch zwischen dem Profisektor und der breiten Masse unterscheiden. Ein Hobbyspieler, der seine Schläger nicht mehrmals die Woche neu besaiten lässt, wird wohl nie einen Rahmen „abspielen“ können, solang er in nicht anderwärtig beschädigt.

                      Den RA Wert als Anhaltspunkt des „Verbrauchsstatus“ eines Tennisschlägers heranzuziehen, halte dennoch als nicht geeignet. Da biegt man ja im Grunde nur einen Schläger über eine Welle. Wo das der Flex eines Schlägers sitzt, wird man damit nicht wirklich herausbekommen können.

                      Der verminderte RA-Wert eines besaiteten Schlägers hat mit dem Umstand zu tun, dass das Profil eines Tennisschlägers je nach Konstruktion deformiert wird. Dadurch wird er instabiler und das kann man natürlich messen.
                      Am angesprochenen Profisektor kann ich mir durchaus vorstellen, dass das Harz im Prepreg durch die Belastungen vieler vieler Besaitungen etwas in Mitleidenschaft gezogen werden kann. Zudem noch der Umstand, dass die Schläger aus Werbegründen sowieso immer den aktuellen Paintjob besitzen soll, entsteht vielleicht der Eindruck, dass sich ein Schläger recht schnell abspielen kann.

                      Ich kann mir vorstellen, dass man die „Alterung“ eines Tennisschlägers eher durch die Betrachtung von Rahmenfrequenzen nachweisen könnte. Theoretisch müsste man z.B. durch die Veränderung der Biege und torsionalen Resonanzfrequenzen Veränderungen messen können. Diese sind schließlich auch jene, die das Gefühl einen Tennisschläger beim Treffpunkt repräsentieren. Aus Erfahrung kann ich jedoch sagen, dass selbst bei neuen und egalisierten Schlägern teilweise Unterschiede, die ich nur auf Herstellertoleranzen zurückführen kann, messbar sind. Daher bin ich der Ansicht, dass sich die „Alterung“ eher innerhalb dieser Grenzen nachweisen lässt und somit für den Spieler wohl kein Unterschied „erfühlbar“ sein wird.

                      Dennoch werde ich dieses Thema mal zum Anlass nehmen und einen Schläger im Schnellverfahren „altern“ lassen. Das Ganze werde ich bis zu seiner, auch offensichtlichen Zerstörung treiben und dokumentieren.

                      LG
                      Zuletzt geändert von Crazydoc; 07.02.2025, 12:07.

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                      • fritzhimself
                        Forenbewohner
                        • 01.02.2006
                        • 5640

                        #12
                        Hier noch ein Beispiel von einem österreichischen ATP Spieler, der seinen Rahmen schön beansprucht hat.
                        Der Schläger wurde ausgemustert und ist dann zufällig bei mir gelandet.
                        Den RA von 66 habe ich gerade gemessen.
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                        • afeller
                          Insider
                          • 11.03.2010
                          • 498

                          #13
                          Zitat von fritzhimself
                          Hier noch ein Beispiel von einem österreichischen ATP Spieler, der seinen Rahmen schön beansprucht hat.
                          Den wuerde ich als durch bezeichnen
                          Was aber nicht heisst, dass man damit nicht mehr spielen kann... Neue Oesenbaender dran und fuer 95% der Leute wird er sehr gut spielbar sein.

                          Aber selbst der ATP Spieler hat ihn auf den Zustand gespielt... Vermutlich ohne gross was zu merken und wahrscheinlich nur ausgemistet worden weil er so aussieht und nicht weil er sich komisch spielt...

                          Und nochwas: ich halte selbst das Tunen/Angleichen fuer uebertrieben. Ja, man kann definitiv einiges am Setup machen. Aber was ich zumindest schon auf der WTA Tour gesehen habe ist schon fraglich. Angepasste Schlaeger: beim einen fehlt schon ein Stueck Oesenband, beim anderen was vom Carbon. Da ist nichts mehr gleich und die spielen auch damit und gewinnen Turniere mit...

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                          • fritzhimself
                            Forenbewohner
                            • 01.02.2006
                            • 5640

                            #14
                            Ja so sehen halt die Arbeitsgeräte der Profis aus - hab einige Rahmen für ein Turnier in den Emiraten gemacht, die sind zurückgekommen wie wenn der Airbus drübergefahren wäre.
                            So sehen meine Schläger nach 20 Jahren nicht aus.

                            Kommentar

                            • fritzhimself
                              Forenbewohner
                              • 01.02.2006
                              • 5640

                              #15
                              Zitat von Crazydoc
                              Ich kann mir vorstellen, dass man die „Alterung“ eines Tennisschlägers eher durch die Betrachtung von Rahmenfrequenzen nachweisen könnte. Theoretisch müsste man z.B. durch die Veränderung der Biege und torsionalen Resonanzfrequenzen Veränderungen messen können.
                              Frequenztabelle hosted at ImgBB — ImgBB (ibb.co)

                              Coole Sache - vielleicht kannst du anhand der beil. Tabelle etwas herausfinden.

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