?Rahmenverformung?

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  • fritzhimself
    Forenbewohner
    • 01.02.2006
    • 5571

    #16
    Da es heute regnete, habe ich Messungen zur Stauchung angestellt.
    Ich hatte für diesen Versuch den FXP Prestige 600 ausgewählt.
    Der Schläger gehört Lefty 91, der davon insgesamt 6 Stück besitzt - diese Prestige wurden
    heuer mehr als 60x bespannt.
    Hier habe ich bereits ein Menge Daten gemessen – Dieses Racket bespanne ich grundsätzlich
    abgestuft mit Inverseur und mit Hybrid –Längs: Isospeed Pulse in 1,20, Quer: Isospeed Professional Classic in 1,20.
    Das Racket Nr.:6 wurde erst 7x bespannt, Mitte Juni hatte ich es „neu-unstrung“ erhalten und ordentlich vermessen. Vor dem heutigen Test habe ich nochmals das Racket auf Maßhaltigkeit überprüft. Ich schätze, das der Schläger nun insgesamt 40 Spielstunden auf dem Buckel hat.
    Bisher also keine Abnutzungserscheinungen. Gestern habe ich den Schläger zurückbekommen, da die Bespannung gerissen war. Runter mit der Saite und eine Kontrollmessung mit der Schiebelehre. Da wird nur die Breite auf Höhe der Flexpoint Ösen vermessen – 249,5 mm. Passt – das ist das exakte Maß, das ich bei den unbespannten Neuen gemessen hatte.

    Nun zum Test.
    Campcoach wollte wissen, wie ein Racket reagiert, wenn keine -2kg bei den Quersaiten eingehalten werden. Für mich war klar, dass die Streckung zunehmen wird – nur um wie viel?
    Mit einer 1,30er Multi Pro´s Pro Formula – die hässliche, die aussieht wie ein Wurstkordel, wurden diese Bespannungen vorgenommen. Diese Saite dehnt sich recht ordentlich.



    Ich habe zum 1. Mal bei diesem Prestige ohne Inverseur bespannt – um die Ergebnisse für euch nicht zu verfälschen.
    Für jeden Test wurde eine neue Saite genommen. Die Längssaiten wurden immer mit 25 kg Saitenzug bespannt – bei den Quersaiten von 24 – 27 kg.
    Es macht keinen Sinn wenn man beide Parameter verändert, sonst kann man keine vernünftigen Rückschlüsse ziehen. Im Anschluss wurden alle Bespannungen mit der entstandenen Flächenhärte protokolliert und in diese Tabelle eingefügt.


    Das optimale Maß von 249,5 wurde bei keiner Bespannung erreicht. Selbst bei 24kg bei der Quersaite konnte bereits eine Streckung von 1,4 mm beobachtet werden. Bei einem Unterschied von 3kg Saitenzug bei den Quersaiten von 24 auf 27 kg nahm die Streckung noch einmal um 1mm zu.
    Bei der Zwischenmessung an der 10. Quersaite gibt es marginale Differenzen – Änderungen treten erst nach den 10 Quersaiten auf, also wenn die Kraftzunahme der Quersaiten der entstandenen Stauchung entgegenwirkt.
    Weiter ist mir aufgefallen, dass der FXP, sofort nach dem Entfernen der Saite bis auf 01,mm in die originale Ursprungsbreite zurückging. Nachdem nun einige Stunden vergangen sind, habe ich soeben die 249,5 gemessen.
    Die neuen Schläger haben keinen Memoryeffekt. Wenn der Schläger nicht zu grausam überspannt wird, sollte er das Experiment ohne Schaden überleben.
    Ich hoffe, es war wieder etwas für euch dabei.

    That´s it.

    lg.

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    • JuergenT
      Postmaster
      • 19.07.2007
      • 124

      #17
      Zitat von fritzhimself
      Da es heute regnete, habe ich Messungen zur Stauchung angestellt.
      Prima Dokumentation!
      Ich habe eine Detailfrage: In der Datenübersicht sieht man, daß "unbespannt" und "auf Bespannkorb" voneinander abweichen. Du längst also die Schläger vor dem Besaiten. Kannst Du sagen, um wieviele mm?

      Gruß
      Jürgen

      PS: Ich länge jeden Schläger um 2mm und starte stets mit 3 Längssaiten. Eine solche Messung werde ich im Frühjahr '08 mal vornehmen.

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      • ktownsteve

        #18
        @fritzhimself: Danke für deine Übersicht !!! - Sehr interessant !!!

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        • JuergenT
          Postmaster
          • 19.07.2007
          • 124

          #19
          Zitat von groundstroke
          Um da ein aussagekräftiges Ergebnis zu erzielen, mußt Du doch nicht unbedingt das beste und hochwertigste Racket haben. Hauptsache ist doch sicherlich, dáß die geometrischen Parameter stimmen. Oder täusche ich mich da?
          Genau, die Parameter müssen stimmen. Das bedeutet aus meiner Sicht, daß nahezu identische Rackets zur Verfügung stehen müssen. Und Fritz hat wohl auf ein solches 'Paket' gewartet.

          Gruß
          Jürgen

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          • fritzhimself
            Forenbewohner
            • 01.02.2006
            • 5571

            #20
            Zitat von JuergenT
            Ich habe eine Detailfrage: In der Datenübersicht sieht man, daß "unbespannt" und "auf Bespannkorb" voneinander abweichen. Du längst also die Schläger vor dem Besaiten. Kannst Du sagen, um wieviele mm?
            Die Maße sind alle in mm. Es ist fast unmöglich den Schläger ohne "zu längen" einzuspannen. Wie du der Tabelle entnehmen kannst sind das aber nur 0,6 bzw. 0,7mm.
            Dieses Längen entsteht, wenn der Schläger am Aufspannkorb fixiert wird.

            lg.

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            • Champcoach
              Veteran
              • 01.09.2006
              • 1225

              #21
              Hallo fritzhimself,

              vielen Dank für deine doch sehr interessanten Werte . Die Frage zielt ja auf das korrekte Bespannverhältnis von längs/quer.
              Das würde doch also im Klartext bedeuten, dass bei diesem Schlägertyp (18/20) mit quer = -1 kp bespannt werden sollte, um die angesprochenen Verformungen zu vermeiden. Oder interpretiere ich da etwas falsch?
              Das würde sich jedenfalls mit meinen Erfahrungen decken (allerdings nur "Pi x Daumen", weil mit ungenauem Meterstab vor- und nachgemessen).
              Anmerkung: Die Parameter müssen stimmen. Allerdings ändert sich der Parameter Saite etwas: wegen der unterschiedlichen Reibung von verschiedenen Saiten beim Einziehen der Quersaiten ohne Inverseur.
              Ansonsten dürfte vor allem auch der "Parameter Maschine" noch eine Rolle spielen (beim Bespanner selbst gehen wir mal - wie es bei Fritz der Fall ist - vom idealen Fall aus ).
              Schick mir eventuell eine PM mit deiner Anschrift, weil ich dir für deine Bemühungen, an denen ich ja eigentlich "schuld" bin, ein "halbes Gummibärchen" zukommen lassen wollte und will.
              Zuletzt geändert von Champcoach; 27.10.2007, 10:22.

              Kommentar

              • go deep!

                #22
                Zitat von Champcoach
                Hallo fritzhimself,

                vielen Dank für deine doch sehr interessanten Werte...
                Schick mir eventuell eine PM mit deiner Anschrift, weil ich dir für deine Bemühungen, an denen ich ja eigentlich "schuld" bin, ein "halbes Gummibärchen" zukommen lassen wollte und will.
                Am besten, ein grünes "Gummibärchen"

                Kommentar

                • Champcoach
                  Veteran
                  • 01.09.2006
                  • 1225

                  #23
                  Zitat von go deep!
                  Am besten, ein grünes "Gummibärchen"
                  Das ist leider im Moment nicht möglich (tja, unsere Regeln greifen mal wieder ) und könnte wohl eher z.B. in eine flüssige Richtung gehen.
                  Ich hätte ihm ja schon gestern etwas schicken können, aber dann hätten "seine Werte" wohl nicht mehr gestimmt.
                  Zuletzt geändert von Champcoach; 27.10.2007, 11:13.

                  Kommentar

                  • fritzhimself
                    Forenbewohner
                    • 01.02.2006
                    • 5571

                    #24
                    Zitat von Champcoach
                    Das würde doch also im Klartext bedeuten, dass bei diesem Schlägertyp (18/20) mit quer = -1 kp bespannt werden sollte, um die angesprochenen Verformungen zu vermeiden. Oder interpretiere ich da etwas falsch?
                    Es sollten schon mehr als -2 kg (mit dieser dehnbaren Saite) sein. Bei der ersten Messung hatte ich ja auch schon 1,4 mm Streckung drin. Diese sehr dehnbare Multi kann ich aber nicht 1:1 auf die Isospeed Hybrid umlegen - bekomme da ganz andere Werte - bin da bei 0,2 mm Streckung. Die abgestufte Bespannung mit Inverseur bringt schon einiges. Wenn der Schläger über Nacht liegt, komme ich sogar auf +0,1mm. Wenn eine Toleranz von +-0,5/0,7mm rauskommt sollte es eigentlich passen.

                    Edit: Habe noch ein 5. Besaitung gemacht, wo ich die derzeitige Winterbespannung mal nachgebaut habe - huii........ die Werte mit der Pro´s Pro Saite waren für Sau. Diese Messungen ergaben ähnliches wie beim ersten Versuch.
                    lg.

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                    • dilletante

                      #25
                      Fritzhimself-stillnotclear

                      @fritzhimself
                      Danke für die tolle Arbeit und das überzeugende Ergebnis.
                      Aber: Mir ist immer noch nicht klar, wie ich auf mein Ergebnis im 1. Beitrag kommen konnte. Ist dies vielleicht kein Serienrahmen?
                      Werde wohl den Rahmen neu ohne Bespannung vermessen müssen.
                      ( Meine Messung erfolgte bespannt mit Metermaß am Rahmen außen, nicht mit Schublehre, was +/- 1 mm ausmachen sollte. Die Werte weichen eklatante Abweichungen zu den Werten von FRITZHIMSELF auf.)
                      Die Ergebnisse der Messung von Fritzhimself macht Sinn.
                      Meine Ergebnisse erfordern weitere Untersuchung.
                      THANKS

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