Materialfetischismus

[go deep!]

@ Robert

Ich meine, die von dir genannten

wichtige technische Schritte und Informationen

dürften zu einem hohen Anteil durchaus im Marketing der Hersteller angesiedelt sein

Handel schön und gut, aber es geht ja hier nicht um Vorteile für sagen wir...Schma...Nutznießer sondern um Triebfeder und Sinn, aber vor allem das scheinbar recht häufig die Fähigkeit nicht so ausgeprägt ist, sein handeln vom "habbe wolle" abzugrenzen.

Stichtwort: Konsumgesellschaft.

Mal als weitere Anregung...

[mexx]

@go deep

war auch net böse gemeint....

das du nur gefragt hast, hab ich schon gesehen.... war aber a wenig provozierend geschrieben für mich....

nix für ungut

[go deep!]

Noch einmal zur Klarstellung: Es geht um eine These. Sie muss nicht richtig sein, es geht auch nicht um "spezielle Fälle", sondern um eine grundsätzliche Diskussionsgrundlage.

Das es hier und da "persönlich" wird, ist nicht zu vermeiden; schadet aber auch nicht, da es sich wieder regulieren sollte.

[Victorious]

Finde auch, dass die These von gd! stimmt, zumindest bei ~ 70 % der Leute hier.
Und zu denen gehöre ich auch, obwohl ich jetzt schon weit über ein halbes Jahr einen festen Hafen gefunden habe.

[Robert]

Zerbreche mir über manche Dinge immer noch unnötig den Kopf. Leider.

Ob und in welchem Maße die Dinge dir als unnötig erscheinen, hast allein du für dich selbst zu entscheiden.
Sind die Dinge nicht mehr oder weniger doch wichtig, wenn du dir deinen Kopf darüber zerbrichst?


@godeep:
In meinem vorherigen Beitrag sprach ich die Triebfedern schon einmal an, ja sogar teilweise im wahrsten Sinne des Wortes .

Den Sinn von soetwas in Frage zu stellen, ist im Prinzip eine Anzweifelung, die nicht allgemeingültig zu beantworten ist.
Denn inwiefern Aktionen und Verhaltensweisen sinnvoll sind, ist äußerst subjektiv und es hängt vorallem von dem derzeitigen Gesellschaftsbild ab.
Nun, einige Dinge scheinen wirklich sinnlos zu sein, doch führen wir einige davon unbewusst aus und aus einem bestimmten Blickwinkel betrachtet sind sie alles andere als unnütz.

[moya fan]

Ich denke mal, auch wenn ihr das jetzt nicht glaubt, oder euch nur schwer vorstellen könnt, daß ich auch ohne das Saitenforum soviele Schläger gespielt, getestet und gewechselt hätte. Seit ich mich zurückerinnern kann, interessiere ich mich nicht nur für den Tennissport im Allgemeinen, sondern im Speziellen auch für das dazugehörige Material. Ich habe lange vor meiner Anmeldung im Forum schon Schläger ge und wieder verkauft ohne Ende. Sicher hat das Saitenforum dazu beigetragen, meine Kenntnisse ständig zu erweitern und zu intensivieren. Aber da ich schon immer ein Materialfreak war, bin ich mir sicher, daß ich so oder so einiges getestet hätte. Aber durch das Forum hab ich natürlich wesentlich bessere Möglichkeiten erhalten, an gewisses Material heranzukommen, durch die dort geknüpften Kontakte. Und eventuell, oder vermutlich, hätte ich meine jetzige Stammhybrid ohne das Forum nie entdeckt. Also denke ich mal, daß an der These schon ein gewisser Wahrheitsfaktor dran ist.

[Taki1980]

Ja ich kenne das Problem mit dem Materialfetischismus. Bei mir ist es aber nicht ganz so stark ausgeprägt als bei anderen aber ich kenne das nur zu gut.

Es ist unheimlich hart sich dann endlich den T-Feel305 zu gönnen und ihn spielen zu wollen und dann keinen Partner zu haben der mitkommt weil niemand die Hallenpreise bezahlen will oder kann und man ständig versetzt wird. Da steig ich echt aufs Dach. Seit bald 2 Wochen liegt der Schläger jetzt hier rum und ich kann nicht damit auf den Platz gehen.

Grundsätzlich muss ich die These bestätigen wobei die Triebfedern bei mir nicht einfach der "Konsum" ist sondern auch der Spass am Tennis. Ich hab mir vorgestellt den Schläger auch spielen zu können und darum gehts mir wirklich hauptsächlich. Regelmässig Tennis.

Ich hätte mir die 70€ sparen sollen und dafür lieber 1mal die Woche ne Stunde in der Halle bezahlen sollen. Ist ja zum verrückt werden.

[HawaiianFlo]

Das kann ich gut nachvollziehen.Hab nun seit Anfang September! einen Knochenausriss im Sprunggelenk und kann euch nicht sagen wie mir der Sport fehlt.Hab mich zumindest mal an einen Waldlauf gewagt,aber das gibt mir eben nicht das Gefühl Bälle zu schlagen
Hab momentan auch ne Keule hier liegen die ich testen will aber es geht halt noch nicht

Das wichtigeste überhaupt ist einfach das man seinen Rackets VIELE und ich meine wirklich VIELE Stunden Zeit gibt bevor man zu einem Entschluss kommt!
Gerade bei "NonProfis" hat man halt mal Tage an denen man meint noch nie nen gelben ball gesehen zu haben und diese enden dann anscheinend für viele von uns als sehr teuere Tage,da ja der Schläger allein die Schuld trägt und in Frage gestellt wird.
Ich kenne das selbst,es ist extrem schwer sich nach einer bitteren Niederlage oder einem verkorksten Training gegen die Gedanken "TESTESTTEST-NEEDSOMETHING-NEWNEWNEW" zu wehren,aber wenn man einmal ein richtig gutes Erlebnis hatte mit ner Keule,dann ist es doch auch ein sehr schönes Gefühl immer wieder auf dieses Racket zurückzukommen.
Ich sehs bei meinem Instinct und bin wirklich froh damals nicht alle verkauft zu haben.
Denke einen schönen Vorteil haben diejenigen,die die sich gleich um die Ecke Tester holen können,so hat man viel mehr Zeit oder kann sich nochmal die Zeit nehmen um ihn auszuleihen.Aber einigen wirds vielleicht so wie mir gehen und müssen über Versender gehen.Dann ruft man an,bekommt sein Racket,ist vllt unter "Testzeidruck",spielt 1,2 erste gute Matches mit der Keule und zack! gekauft! 2 Wochen später überlegt man wie man ihn am besten los wird
Also lieber lange spielen oder mal ne andere Saite/Härte probieren als gleich ne teure neue Keule anschaffen.Wenns nur so leicht wär
Bin dennoch froh mit nicht zu extremsten Extremfällen im Board zählen zu dürfen

[go deep!]

Die schönsten, schlimmsten Fälle gibt es ja immer noch im TW Board, ich finde dagegen sind moya, tschevy und Co. noch Waisenknaben

http://tt.tennis-warehouse.com/showpost.php?p=1861881&postcount=48

Wer von euch Mitlesern oder Ab und Zu-Schreibern ist noch nicht TripleB begegnet, der Junge ist unglaublich...

Falls jemand mehr lesen möchte, die Worte "holy grail" in der erweiterten Suche unter "Racquets" eingeben

Edit: Einen wunderbaren Post muss ich noch hinzufügen, schön das sie "dort" die gleichen Probleme haben

http://tt.tennis-warehouse.com/showpost.php?p=1884208&postcount=83

[Tiebreak]

Hier gehts ja ganz schön tiefgründig zu. Von einer Sucht zu sprechen finde ich in den meisten Fällen zu hoch gegriffen, ich könnte sicherlich auch ein Leben ohne Tennis bestreiten, aber dann würde mir ein sehr wichtiger Punkt in meinem Leben fehlen. Tennis ist für mich einfach mein größtes Hobby und es war irgendwie nur eine Frage der Zeit, bis ich auf dieses Forum gestoßen bin, dann eine Zeit lang nur mitgelesen habe, bis es mich endgültig in den Bann gezogen hatte.
Fahre auch gerne Mountain Bike, allerdings nur ab und zu zum Spaß und lang nicht so intensiv wie Tennis, und auch da habe ich mich recht schnell mit dem Material beschäftig.
Mann kann ja jetzt auch lange über Materialfetischismus, Sucht usw. diskutieren, ich diskutiere aber lieber über Schläger.

Was meiner Meinung nach eben weniger Sinn macht ist, z.B. innnerhalb einer Modellreihe den Vorgänger oder Nachfolger und die anderen Verwandten zu testen. Die Unterschiede sind durchaus vorhanden, jedoch sind sie minimal.
Genausowenig sollte man gleich nach einem größeren Kopf suchen, wenn z.B. die Rückhand schwach ist, da ist Training wesentlich sinnvoller.

Was imo aber durchaus Sinn macht ist, unterschiedlich schwere Schläger zu testen. Ich spüre zur Zeit, dass ich nach 4 Jahren Treue zum LM Radical, mit nur kurzer Affaire mir dem Instinct, vielleicht wirklich mal einen schwereren Schläger testen sollte, da ich gerade auf der Vorhand sehr konstant spiele, mich aber jetzt kaum noch verbessere.

[Taki1980]

Kennt eigentlich auch jemand den Absoluten Gegenpart zum Materialfetischist?

Könnte man auch drüber diskutieren. Die Leute die seit 10 Jahren auf ihrer Aldi Keule rumgurken, null Ahnung haben und wo du dir den Mund fusselig reden kannst das dass Material doch was ausmacht

[HawaiianFlo]

Definitv,es gibt ja auch sehr gute Spieler denen das einfach Schnuppe ist...
So war es meistens mit den Herrenmanschaften mit denen ich in Kontakt kam,da ist halt n alter Prestige Classic oder Radikal zu finden.Irg.eine NoName Poly oder mal ne "Kirsche" drauf,deswegen spielen die Herrschaften mehr als gepflegtes Tennis.

[moya fan]

@Tiebreak

Ich fahre auch sehr sehr gerne bike, aber da ist es eigentlich genau das andere Extrem zum Tennis. Da hab ich lange gesucht, bis ich das für mich passende Bike entdeckt und schließlich gekauft hab. Hab mich da lange im Vorfeld informiert, auf den Pages der in Frage kommenden Anbieter verglichen, mich sogar in einem Bike Forum, welches ähnlich wie das Saitenforum aufgebaut ist, angemeldet.
Tennis ist für mich fast schon mehr als nur ein Hobby und darum setze ich mich auch so mit dem Material auseinander. Auch bin ich open minded und teste halt dieses und jenes sehr gerne mal aus. Schläger eher noch als Saiten. Rückblickend muß ich sagen, daß ich mir vieles hätte leichter machen können. Ich hätte mir viel Geld, Nerven und negative Erfahrungen sparen können. Okay, durch diese Mühle bin ich durch, hab vieles gelernt und mitgenommen und durch viel Training und Krafttraining bin ich heute in der Lage, einen Schläger, der mich vor zwei Jahren überfordert hat, zu spielen. Auch hab ich jetzt endlich meine perfekte Stammhybrid gefunden. Das bedeutet für mich, wesentlich weniger Materialtests in der nächsten Zeit und stattdessen einfach Spaß haben und das Hauptaugenmerk auf die Technik,sowie auf meine Konditions und Fitneßwerte zu legen.

[go deep!]

Das bedeutet für mich, wesentlich weniger Materialtests in der nächsten Zeit und stattdessen einfach Spaß haben und das Hauptaugenmerk auf die Technik,sowie auf meine Konditions und Fitneßwerte zu legen.

Hier ebenso
Willkommen im "Club"!

Hier gehts ja ganz schön tiefgründig zu.

Das verstehe ich als Lob an alle

[Addi]

also ich bin das ziemlich unempfindlich. ich habe meinen schläger und meine saitenkombi- ende. ich habe meinen fokus einfach anders gesetzt.
ich bin eher der typ, der sich gedanken um seine technik macht und konstant versucht die fehler zu erkennen/analysieren/auszuschalten, sprich sich zu verbessern. ich bin nicht auf der suche nach dem heiligen gral, sondern nach der (für mich) perfekten technik. warum? weil die technik mit sicherheit einen wesentlich größeren einfluß auf mein spiel hat als das material. dauerhafte technische verbesserung -> stetig besser werdendes spiel -> wachsender persönlicher erfolg -> immer einen haufen spaß. es gibt für mich im tennis nichts schöneres als vom platz zu gehen und mich darüber zu freuen, daß ich (für meine verhältnisse) richtig gut gespielt habe und sich die investitionen in form eines guten spiels ausgezahlt haben.

addi