Tennisarm frisch minimalinvasiv operiert - Erfahrungsbericht

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  • haui1
    Benutzer
    • 21.05.2010
    • 57

    Erfahrungsbericht Tennisarm frisch minimalinvasiv operiert - Erfahrungsbericht

    Hallo,
    nachdem ich knapp 20 Jahre (bin 37) mal mit mehr, mal mit weniger Schmerzen gespielt habe, hatte ich im Herbst "die Faxen dicke". Ständig Eisbeutel, Schmerzmittel, Dehnen bis zum Umfallen, hier eine neue Saite, da ein neuer Schläger - alles mit geringem Erfolg und ohne Aussicht auf dauerhafte Besserung. Richtiges Aufschlagtraining habe ich seit fast 20 Jahren nicht mehr gemacht.
    Mein Physio hat mir einen Spezi in Fürth empfohlen und ich sitze gerade frisch operiert im Hotel nebenan. Die OP war kurz (2 min) und nicht schlimm. Vorher gab es ein Aufklärungsgespräch, in dem das Prinzip der OP gründlich erklärt wurde. Ich habe es so verstanden: der Sehnenansatz des betroffenen kleinen Unterarmmuskels sitzt nur punktuell am Knochen fest. Dieser kleine Punkt reicht nicht, um die großen Belastungen auszuhalten. Es entsteht ein kleiner Riss, der dauerhaft nicht mehr richtig verheilt. Bei starken Belastungen entsteht immer neuer Schmerz. In der OP wird der Muskel durchtrennt, er wächst etwas unterhalb der alten Stelle auf einer größeren Fläche wieder an. Der größere Untermuskel soll zukünftig vermehrt die Aufgaben des kleinen übernehmen.
    Der Doc meinte, dass meine Heilungschancen excellent sind. Er glaubt, dass ich keine Probleme mehr haben und auch wieder Aufschlagtraining machen werde. Meine Schläger soll ich behalten und in ein paar Wochen einfach wieder anfangen zu spielen.
    Im Moment habe ich keine Schmerzen. Die rechte Hand ist etwas taub, ich tippe nur mit links. Auto fahren kann ich erst morgen wieder. Morgen gehe ich auch zur Nachuntersuchung.

    Wenn Interesse vorhanden ist, würde ich in den nächsten Wochen weiter berichten - ansonsten lasse ich es sein.
    Gruß
    Jan
  • Phil1977
    Postmaster
    • 05.06.2012
    • 153

    #2
    Hi Jan,
    vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht!
    Ich selbst habe zwar meinen Tennissarm durch Dehnen etc. soweit im Griff, aber man weiß ja nie was die Zukunft bringt.

    Darüber hinaus habe ich einen Kollegen, dem es ähnlich geht wie Dir. Nach jahrelangem Dehen und Materialtests, hat er so langsam die Faxen dicke und spielt ebenfalls mit dem Gedanken an eine OP.

    Da man hierzu durchaus Widersprüchliches hört, würde ich mich über weitere Erfahrungsberichte von Dir sehr freuen!

    In diesem Sinne, weiterhin gute Genesung!

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    • TennisPeter
      Postmaster
      • 22.08.2011
      • 271

      #3
      Hallo Jan,

      bitte berichte unbedingt von deinem Genesungsverlauf. Ich bin sicher, das interessiert sehr Viele und fände es auch toll, wenn Du Deine Erfahhrungen mit denen teilst, die erst in Zukunft nach diesem Thema suchen werden oder müssen.

      Ich wünsche Dir Alles Gute und daß Du endlich schmerzfrei spielen kannst!

      Kommentar

      • Lutz

        #4
        Weiter...

        Bitte unbedingt weiter berichten!

        Bin seit dem ersten Medenspiel Anfang Mai außer Gefecht aufgrund eines Tennisarms.
        Bei mir hat bisher gar nichts Besserung gebracht (Pausen, Spritzen, Dehnen, Physio, Stoßwellen, Oszillation).
        Bin total frustriert und habe eine OP ernsthaft ins Auge gefaßt.

        Wünsche dir auf jeden Fall alles Gute!

        Grüße

        Lutz

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        • haui1
          Benutzer
          • 21.05.2010
          • 57

          #5
          Hallo,
          dann berichte ich mal weiter.
          Der Doc war bei der Nachuntersuchung sehr zufrieden. Alles sei perfekt gelaufen. Er sei sich sehr sicher, dass das alles richtig gut und schmerzfrei wird. Sicher sei nix in der Medizin, aber er gäbe der Sache 98%.
          Bin dann gestern, einen Tag nach der OP ca. 3,5 Std. nach Hause gefahren. Das war laut Doc ok, aber nicht gut. Danach hatte ich ein kleines Ei am Ellenbogen. Ging mit Kühlen und Ruhe aber wieder weg. Heute habe ich auch ein bissl viel gemacht, jetzt tut es ein bissl weh.
          Insgesamt habe ich wenig Schmerzen und nur zwei Tabletten (IBU 600) genommen. Die Hand ist wieder recht beweglich. Arbeiten geht damit noch nicht. Schreiben nicht gut.
          Mit dem aktuellen Stand bin ich sehr zufrieden. Ich hoffe, dass ich in vier Wochen wieder spielen kann.
          Meinen Ablauf mit der OP am Donnerstag, Nachuntersuchung am Freitag und dem WE zur Erholung finde ich rückblickend gut.

          Gruss
          Jan

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          • _blade
            Postmaster
            • 13.08.2008
            • 125

            #6
            Danke für den Zwischenbericht und weiterhin gute Fortschritte.


            Lass dir etwas Zeit und übertreibe es nicht mit den Übungen. Auf eine Woche mehr dürfte es nicht ankommen.
            VG

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            • coke2000
              Veteran
              • 28.07.2007
              • 1022

              #7
              Ich würde wirklich alle Mittel ausschöpfen um einer Operation zu entgehen. Ich bin selbst so ein Tennisarm geplagter. Schlage mich nun fast zwei Jahre damit rum. Bin aber nun endlich auf einem guten Weg schmerzfrei zu werden. Habe auch alles ausprobiert Dehnen, diverse Therapien, verschiedene Saiten Schläger etc....
              Die Schmerzen bei mir kommen von meiner Halswirbelsäule und Nacken. Die Schmerzen strahlen dann bis in den Arm aus. Im Arm selbst liegt so gut wie nie eine Entzündung vor. Das ist absoluter Unsinn. Ihr solltet Euch auch mal über Triggerpunkte informieren. Ich massiere dies nun selbst mit Hilfe eines Tennisballes und das geht einwandfrei. Am Anfang sehr schmerzhaft wenn man mal die richtigen Punkte gefunden hat, aber es wird immer besser und die Verhärtungen lösen sich und damit auch die Schmerzen im Arm. Auch sollte man die Muskulatur im Nacken/Rücken trainieren. Hier nehme ich ein Theraband mit dem ich täglich trainiere. Zehn Minuten reichen da völlig aus. Und die Arme mit einem Handtrainer (Federgriff).
              Es dauert lange bis man Erfolge hat aber es lohnt sich auf jeden Fall. OP käme für nicht in Frage. Da ich da schon sehr viele negative Berichte gehört habe.
              Bei der Besaitung sollte man auch unbedingt eine weiche Poly oder besser ein Multi nehmen.
              Was noch dazu kommt, ich habe immer Schläger mit geschlossenem Saitenbild gespielt 18/20 bei 95 oder 98 cm 2 Schlagfläche, jetzt bin ich auf 16/19 umgestiegen+100 cm2 und das macht auch schon einiges aus. Hätte ich nicht gedacht. Der Arm ermüdet bei mir dadurch viel langsamer und spielt sich einfacher.
              Zuletzt geändert von coke2000; 13.01.2013, 14:44.

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              • haui1
                Benutzer
                • 21.05.2010
                • 57

                #8
                coke2000, ich bin da ganz eng bei dir. Eine herkömmliche OP hätte ich keinesfalls machen lassen, davon hat mir auch mein Physio (dem ich stark vertraue) dringend abgeraten. Da kenne ich fast nur negative Berichte. Nach knapp 20 Jahren bin ich aber soweit, dass ich sage: Entweder es wird oder ich gebe den Tennissport dran. Diese ganze Therapien mit Dehnen und Schlägerwechsel und und und bin ich einfach nur noch leid. Ansonsten bin ich "OP-frei" (mal von den Mandeln abgesehen) und ein Freund von konservativen Therapien.

                Der Schritt zur OP ist heftig, einen "Schnellschuss" würde ich keinesfalls tun und vorher alle anderen möglichen Therapien ausschöpfen. Aber wie gesagt, nach knapp 20 Jahren ohne Aufschlagtraining reichte es mir.

                Heute geht es wieder besser, ich kann sogar wieder tippen. Schmerzen habe ich nur bei bestimmten Bewegungen und bei Druck auf bestimmte Stellen. Die Manschette, die ich tragen soll, drückt etwas. Ob sie wirklich hilft kann ich kaum sagen.

                Gruß
                Jan

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                • coke2000
                  Veteran
                  • 28.07.2007
                  • 1022

                  #9
                  Zitat von haui1
                  coke2000, ich bin da ganz eng bei dir. Eine herkömmliche OP hätte ich keinesfalls machen lassen, davon hat mir auch mein Physio (dem ich stark vertraue) dringend abgeraten. Da kenne ich fast nur negative Berichte. Nach knapp 20 Jahren bin ich aber soweit, dass ich sage: Entweder es wird oder ich gebe den Tennissport dran. Diese ganze Therapien mit Dehnen und Schlägerwechsel und und und bin ich einfach nur noch leid. Ansonsten bin ich "OP-frei" (mal von den Mandeln abgesehen) und ein Freund von konservativen Therapien.

                  Der Schritt zur OP ist heftig, einen "Schnellschuss" würde ich keinesfalls tun und vorher alle anderen möglichen Therapien ausschöpfen. Aber wie gesagt, nach knapp 20 Jahren ohne Aufschlagtraining reichte es mir.

                  Heute geht es wieder besser, ich kann sogar wieder tippen. Schmerzen habe ich nur bei bestimmten Bewegungen und bei Druck auf bestimmte Stellen. Die Manschette, die ich tragen soll, drückt etwas. Ob sie wirklich hilft kann ich kaum sagen.

                  Gruß
                  Jan
                  Oh, das ist schon heftig bei Dir. Hast Du einmal einen Pro Kennex Schläger mit KINETIC System getestet? Würde mich interessieren. Noch eine gute Besserung
                  Gruß

                  Kommentar

                  • haui1
                    Benutzer
                    • 21.05.2010
                    • 57

                    #10
                    Den Kinetic habe ich vor vielen Jahren probiert. Letztlich führte jede Schläger-Saite-Kombination irgendwann zu Problemen, wenn ich anfing, aufzuschlagen. Ich kann auch mit sehr wenig armschonenden Schlägern (Topspin CL 633 ist ein "Armkiller") stundenlang lange Bälle schlagen. Wenn es dann aber in Richtung Aufschlagtraining geht, ist immer Feierabend. Nur halt schneller oder etwas langsamer (mit dem CL 633 geht es maximal einen Satz lang gut). Vielleicht habe ich einen klitzekleinen Fehler im Ablauf, auf jeden Fall ist mein Treffpunkt häufig nicht weit genug vorne.

                    Ich habe einige Jahre mit dem Dehnen ganz gute Erfolge gehabt, konnte aber trotzdem nicht konsequent aufschlagen. Ein Bekannter probiert gerade eine extrem weiche bespannte Saite (18-19 kg, glaube ich) aus und hat wohl so gut wie keine Probleme.

                    Ich habe noch keine exakte, fundierte medizinische Studie zum Tennisarm gefunden. Sprich, was ist die genaue Ursache und wie kann sie behoben werden. Einige haben es, andere nicht. Fest steht, dass die Belastungen auf den Unterarm bzw. den Sehnenansatz auf den Knochen riesig und die Schmerzen irgendwann dauerhaft sind (wenngleich es auch immer mal wieder abklingt oder weniger wird).

                    Noch mal: ich hatte die Faxen einfach dicke. Entweder es wird jetzt oder der Schläger kommt an den Nagel. Für Rumeierei und Jojo bin ich zu ehrgeizig. Ich möchte an meinem Limit Tennis spielen können, ohne dass ich Schmerzmittel einwerfe.

                    Gruß
                    Jan

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                    • haui1
                      Benutzer
                      • 21.05.2010
                      • 57

                      #11
                      Nach ca. 1,5 Wochen ein weiterer Zwischenstand:
                      der Arm tut deutlich weniger weh. Ich glaube nicht, dass er noch mal dick wird. Die Heilung scheint jetzt schnell voran zu gehen. Tippen macht mir gar keine Probleme mehr, Autofahren auch nicht. Körperlich arbeiten würde/ werde ich mit dem Arm aber immer noch nicht. Schlafen ist immer noch etwas blöd, ich werde zwischendurch mal wach und lege mich dann anders hin. Das (Durch-) Strecken des Arms tut immer noch ziemlich weh und fällt mir schwer.
                      Insgesamt geht´s aber deutlich voran und ich bin ganz optimistisch, dass in drei Wochen auch wieder leichte Belastungen möglich sind.
                      Gruß
                      Jan

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                      • Phil1977
                        Postmaster
                        • 05.06.2012
                        • 153

                        #12
                        Das klingt doch schon mal sehr positiv.
                        Drücke die Daumen, dass Du bald schon wieder zum Schläger greifen kannst und dann natürlich MIT Aufschlagtraining!! ;-)

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                        • haui1
                          Benutzer
                          • 21.05.2010
                          • 57

                          #13
                          Nach zwei Wochen:
                          es wird immer besser. Gestern hat es einmal "geklackt" im Arm, tat kurz ziemlich weh, irgendwie geht es seitdem aber direkt besser. Ich habe gestern Abend einen Tisch umgestellt, das ging problemlos. Das Strecken des Arms tut zwar immer noch weh, aber die ganzen Alltagsgschäfte gehen immer besser (Anschnallen war am Anfang fies, geht jetzt ganz gut). Richtig körperlich Arbeiten würde ich mit dem Arm allerdings noch nicht. Büro ist kein Problem, wobei ich auch nicht 2 Stunden am Stück tippen muss.
                          Vom Gefühl her würde ich mein letztes Posting noch mal unterschreiben, es geht gut voran.
                          An Tennis ist noch nicht zu denken, auch Bälle werfen würde ich mit dem Arm noch nicht. Die gute alte Tennisarm-Dehnübung (die ich hoffentlich nie mehr brauche) ist nicht durchführbar. Ich vermute, dass ich in ca. 2-3 Wochen wieder locker spielen kann.
                          Berichte in einer Woche mal weiter...

                          @Lutz: Liest du noch mit? Bist du schon weiter gekommen?
                          @alle: hat schon irgendwer anders sich so operieren lassen und kann mal berichten, wann er/ sie wieder Tennis spielen konnte. Es juckt wieder ziemlich stark in den Fingern!

                          Gruß
                          Jan

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                          • Lutz

                            #14
                            Hallo Jan,

                            klar lese ich noch mit!!!
                            Habe mittlerweile Arzt und Physio gewechselt,
                            genutzt hat bisher alle nichts. Dehne seit Monaten bis der Arzt kommt,
                            merke aber auch gar keine Besserung, immer noch Entzündung am Muskel.
                            Denke echt ernsthaft über eine OP nach, schlechter werden kann's nicht.
                            Also: Halt uns auf dem Laufenden und weiterhin gute Besserung

                            Grüße

                            Lutz

                            Kommentar

                            • coke2000
                              Veteran
                              • 28.07.2007
                              • 1022

                              #15
                              Zitat von Lutz
                              Hallo Jan,

                              klar lese ich noch mit!!!
                              Habe mittlerweile Arzt und Physio gewechselt,
                              genutzt hat bisher alle nichts. Dehne seit Monaten bis der Arzt kommt,
                              merke aber auch gar keine Besserung, immer noch Entzündung am Muskel.
                              Denke echt ernsthaft über eine OP nach, schlechter werden kann's nicht.
                              Also: Halt uns auf dem Laufenden und weiterhin gute Besserung

                              Grüße

                              Lutz
                              Dehnen hilft nicht bei jedem. Probier mal das aushängen an einer Stange. Das sollte jedem helfen und täglich leichte Hantel Übungen für den Arm.

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