Verdacht auf Meniskusriß aber MRT ohne Befund

[Kurbel]

Hallo liebe Gemeinschaft,

mein Orthopäde hat den Verdacht auf Läsion meines linken Innenmeniskus geäußert. Röntgen, Ultraschall und eine ausführliche Untersuchung führten zu dieser Vermutung, der ich auch traue. Im MRT sah mein Knie jetzt aber offenbar astrein aus. Der Radiologe konnte im Gespräch keinen Befund stellen und hatte keine Erklärung für meine Beschwerden.

Hat hier jemand schon einmal ähnliche Erfahrungen gemacht? Bin am Montag wieder beim Orthopäden, um die Ergebnisse zu besprechen, überlege aber schon vorher endlich wieder zum Schläger zu greifen - kann ja eigentlich nichts gravierendes sein, wenn im MRT alles in Ordnung ist, oder?

Gruß
Kurbel

[MrStylo]

Radiologen gucken aufs Bild und geben ihre Meinung ab, zu jedem! Bild dass sie machen, also egal ob Bandscheibe, Knie, Krebs, Herz.....
Ist doch klar dass die das nicht so präzise diagnostizieren können wie der jeweilige Facharzt.
Du wirst ja nicht einfach so zum orthopäden gegangen sein, sondern mit Beschwerden oder? sind die Beschwerden vollständig verschwunden? Wenn nicht dann lass die Finger vom Schläger, würde ich dir raten!

[Kurbel]

Natürlich sind die Beschwerden nicht ganz weg. Aber ich meine schon, dass ein Radiologe mit speziellem MRT für Extremitäten ein Kniegelenk ausreichend beurteilen kann. Der sieht deutlich mehr Bilder als der Orthopäde. Mir ist ja auch klar, dass irgendwas da sein muss - bin aber jetzt irgendwie unsicher, ob etwas Ernstes durch ein MRT ausgeschlossen ist oder nicht.

[draufhauer]

ein leidensgenosse :/ Ich hab mein MRT in ca. 2 Wochen...

Mediziner bin ich keiner, aber Ich würde sagen wenn da am Bild offensichtlich nichts durch ist (Das würd auch der Radiologe erkennen) und die Schmerzen nicht stark sind sollte keine Gefahr bestehen. Ich spiele jetzt schon ein halbes jahr mit lädiertem Knie, es wird klarerweise nicht besser, aber auch nicht schlimmer. Wobei ich sagen muss, dass sich das Ganze bei mir sehr in Grenzen hält, es mus schon hohe Belastung sein dass ich etwas spüre und da ist es auch weniger ein Schmerz als ein Ziehen, welches vorher nicht da war. Mein Hauptproblem beim Knie hab ich auch nicht beim Tennis sondern beim Laufen, was ja auch eine völlig andere Belastung ist.

Ob das Klug ist oder nicht muss jeder für sich selbst entscheiden, da muss auch jeder selbst auf seinen Körper hören und erkennen wann es reicht. Etwas ernstes kann man denk ich nicht durch die Meinung des Radiologen ausschließen, er ist trotz der vielen Bilder eben kein Spezialist.

[hugohart]

also exakt dasselbe hatte / habe ich auch :-(
Alles haben sie gemacht: Röntgen, Ultraschall, MRT...
Das Ende vom Lied war:
Ja, das ist halt so. Das können wir hier ambulant
machen. Zwei Löcher vorne ins Knie, durchspülen,
abschneiden, rausziehen, zumachen. Termin vorne
an der Rezeption.

Da ich bei solchen Sachen immer skeptisch bin, habe ich
mir Zweit- und Drittmeinungen eingeholt (bei befreundeten
Medizinern und Leidensgenossen die dasselbe hatten)

Durchgehende Meinung:
- wenn du keine extremen Schmerzen hast
- und beim Tennis eine Kniebandage tragen kannst (Entlastung / Schonung)
LASS ES NICHT OPERIEREN!
Es wird nicht viel besser, wenn du Pech hast wird es sogar schlechter.

So spiele ich seitdem mit Bandage, und alles ist gut.


hugohart

[Kurbel]

Was waren denn die Befunde der Bildgebung, Hugo?

Gesendet von meinem XT890 mit Tapatalk 4

[howy]

Also ich habe auch Probleme mit meinem Knie. Zuerst wurde ein MRT gemacht und da war auch nichts Auffallendes zu sehen. Allerdings wurde ein Einriss in der Spitze des Innenmeniskuses festgestellt. Dieser Einriss wurde nicht operativ behandelt und wird so verheilen. Mein Problem wurde bei einer Röntgenaufnahme mit Kontrastmittel gefunden: Knorpelschaden unter der Kniescheibe.

[SMA]

So ist das mit der Leidenschaft fuer das Spiel.

Ich hatte vor 9 Jahren einen Meniskuseinriss, bei dem ich gar keine andere Wahl hatte als eine Op machen zu lassen. Und das war auf dem Bild mehr als deutlich erkennbar.
Das Bein ging nicht mehr gerade weil der Abriss irgendwo blockierte.
Die Op war gut und seit dem habe ich keinerlei Beschwerden an dieser Stelle.

OP als Praevention hoert sich dahingegen natuerlich gar nicht gut an wie Hugohart das schon anspricht.. Da wuerde ich die Variante ( so dumm das jetzt klingt) waehlen, zu spielen bis es denn wirklich eine Verletzung ist.

Wenn ich an deiner Stelle waere wuerde ich da so rangehen:

Bist du ein Typ der schnell mal zum Arzt geht um was "abchecken zu lassen" oder eher der Typ der wartet bis er seinen Kopf unterm Arm traegt und er eigentlich keine Wahl mehr hat.

Wenn du erster Typ bist oder zumindest eher in die Richtung tendierst wuerde ich spielen. Wenn du eher der zweite Typ bist dann wuerde ich lieber nicht spielen, weil es eindeutig zeigt dass du deine Einschraenkung als so "massiv" einschaetzt und da sollte man lieber nichts riskieren ...

Medizinisch kann es natuerlich auch immer mal wieder Dinge geben die nicht direkt auffalen, oder nicht auffallen weil die Perspektive des Bildes nicht die richtige ist.

Gruss

[Kurbel]

Was so orthopädische Sachen angeht, halte ich eigentlich einiges aus und gehe nicht so schnell zum Doc. Deshalb bin ich ja auch so vorsichtig. Werde jetzt noch bis Montag warten und hören, was der ausführliche Bericht sagt und ob die Meinung des Orthopäden mit der des werten Radiologen übereinstimmt.

[howy]

Eine zweite Meinung ist auch nicht verkehrt.
Der erste Orthopäde hat den Meniskuseinriss gesehen und hat dann kommentiert "Früher hätte man da sofort operiert, aber heute würde man das nicht mehr machen". Ein leichter Frust war bei dieser Aussage herauszuhören. Den Knorpelschaden hat er nicht gesehen. Auf meine Frage hin woher die Schmerzen kämen hat er dann gesagt, dass mein Knie für mein Alter noch überdurchschnittlich ganz wäre.....
Der zweite Orthopäde, Betreuer des Olympischen Teams, hat gleich auf den Knorpelschaden getippt und mir auch gezeigt, dass die Knieschreibe "kratzt" wenn man sie bewegt. (Nebenbei hat dieser Arzttermin die lächerlich Summe von 27,- EUR gekostet ) Dieser Arzt hat auch gemeint, so lange der Meniskus nicht klemmt, wäre ein OP auch nicht sinnvoll.
Der dann beauftragte Radiologe hat dann auch den Knorpelschaden und eine Fehlbildung des Knies gesehen. Alles in allem, aber noch in einem annehmbaren, d.h. sporttauglichem Bereich.

[hugohart]

Was waren denn die Befunde der Bildgebung, Hugo?

Muss ich guggen. Irgendwo hab ich die Unterlagen noch.
War bei mir vor 4 Jahren glaub ich...


hugohart

[hugohart]

also, die Daten-cd habe ich gefunden :-)
50 MB als dicom-Bilder...
ICH erkenne da nix...


hugohart

p.s: (es war wirklich 2009...)

[howy]

die Bilder sind ja ganz schön, aber els Laie ist es schwierig da was zu erkennen...

[Kurbel]

Also ich finde die Kreuzbänder und die Menisken erkennt man recht gut. Die kann man auch als Laie einigermaßen beurteilen. Ob dann da noch irgendwo eine Entzündung, Flüssigkeit oder ein Schleimbeutel steckt oder ob gar ein Knorpelschaden vorliegt. Da wird es wirklich sehr schwierig.

[Kurbel]

So, der Bericht vom Radiologen sagt aus, dass mein Knie gesund ist. Nach Begutachtung der Bilder und erneuter manueller Untersuchung hat mein Orthopäde sich jetzt mal vorsichtig darauf festgelegt, dass es wohl Plica Mediopatellaris sein könnte. Das wird jetzt erstmal konservativ mit Salben, Reizstrom und einer Bandage behandelt. Es spricht auch nichts gegen Sport. Ich werde jetzt mal wieder mit Krafttraining beginnen und ab Samstag vorsichtig mit dem Tennis spielen anfangen. Die Quintessenz ist, dass das weitere Vorgehen von meiner Schmerzempfindlichkeit abhängt, man könnte diese Gelenkfalte auch rausschneiden lassen. Das möchte ich aber nur als letzte Option wahr nehmen, da keine Operation ohne Risiko ist.