Ganglion - Überbein?

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  • Marmel

    #16
    Ist ja schon ein älterer Thread, aber ich bin erst jetzt darauf gestoßen.



    Vor vielleicht 15 Jahren " in der Zeit arbeitete ich hauptberuflich als
    Tennislehrer " bekam ich auch so ein Ganglion am rechten Handgelenk. Und
    das in der Hochsaison, als ich täglich 10 " 12 Stunden am Platz stand.
    Von Ärzten hörte ich damals auch die üblichen Vorschläge von mit dem Hammer
    zerschlagen bis operieren.



    Da ich keine Zeit für eine Behandlung hatte, klebte ich mir am Morgen
    breites Leukoplast straff rund ums Handgelenk, wodurch während des Tennisspielens
    ständig ein gewisser Druck auf das Ganglion ausgeübt wurde.



    Nach relativ kurzer Zeit (ich weiß nicht mehr wie lange es dauerte) war
    es verschwunden und ist seither nie wiedergekommen.



    Gruß Marmel

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    • MagicMat

      #17
      @Marmel

      Lese deine Antwort erst jetzt, da ich heute beim Arzt war und hier eine
      Frage stellen wollte. Der sagte das eine Punktierung nichts bringt und
      ich es erstmal konventionell mit einer speziellen Bandage versuchen sollte.
      Die gäbe es im Reformhaus was sich nach teuer Geld anhört. Vielleicht
      versuche ich es auch erstmal mit Leukoplast, ist ja derselber Effekt.
      ieht zwar auf der Arbeit blöd aus aber nungut. Vielen Dank für den Tip.

      Ansonsten müsste ich nämlich anfangs 2005 operiert werden. Das Ganglion
      ist größer geworden (Kirschgroß) und schmerzt beim Einschlagen leicht.

      Kommentar

      • Marmel

        #18
        @MagicMat



        Ja wie gesagt - ich habe es damals sogar unter "Extrembedingungen" so
        wegbekommen.



        Ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg und dass du dir die Operation ersparst.

        Kommentar

        • MagicMat

          #19
          Mittlerweile wurde ich operiert. Um vielleicht dem einen oder anderen
          die Angst davor zu nehmen bzw. diesen letzten Therapieweg näher zu beschreiben,
          schildere ich mal meine bisherigen Erfahrungen.



          Grundsätzlich muss ich sagen das ich in meinem Fall zu lange mit der OP
          gewartet habe. Hinterher ist man zwar bekanntlich immer klüger, aber letztendlich
          hat es mich die Winterrunde und vielleicht meine Mannschaft den Aufstieg
          (wird sich Samstag zeigen wo zwei von vier Stammspieler fehlen und noch
          ein weiterer verletzt spielen muss) gekostet.

          Mein Überbein hat sich in der zweiten Jahreshälfte 2004 stark vergrößert,
          gerade in der Zeit wo ich weniger Tennis gespielt habe. Mitte Dezember
          war ich beim Sportchirurgen, der mir schon sagte das außer einer OP wohl
          nichts dauerhaft helfen würde. Trotzdem habe ich es mit Bandagen un Tapes
          für die nächsten drei Wochen versuchen. Hat aber nix geholfen, es wurde
          eher noch schlimmer. Zuletzt hatte ich fünf Tage vor dem ersten Medenspiel
          so starke Schmerzen, dass ich keinen Schlag mehr vernünftig ausführen
          konnte. Um mir eine zweite Meinung einzuholen war ich daraufhin beim Handchirurgen
          (gleichzeitig auch plastische Chirurgie ), der ebenfalls sagte
          das Punktion und Ultraschall nur einige Wochen helfen würden. Im Hinblick
          auf die wichtige Sommersaion entschied ich mich dann sofort für die OP
          und am 25.01.05 kam ich unter's Messer.

          Die OP wurde ambulant in der Tagesklinik des Arztes ausgeführt und direkt
          vor mir hat sich ein junges Mädel etwas mehr ähhmmm Holz vor der Hütte
          stapeln lassen. Der komplette Arm wurde mit einer Axialanesthesie betäubt.
          Dazu werden die drei Hauptnervenstränge des Unterarms mit einem eher schwachen
          Betäubungsmittel lahmgelegt. Dieses wird in der Achsel direkt in (oder
          an) die Nervenknoten gespritzt. Hört sich schmerzhaft an, war es aber
          nicht und dabei bin ich bzgl. Spritzen ein echter Schisser. Dauert nur
          so 5 Minuten da man mit eine kanüle gepickst wird und der Anesthesiest
          dann 4-5 volle Spritzen da reinjagen muss. Zudem sucht er quasi noch die
          Knoten. Der Vorteil dieser Anesthesie gegenüber der Vollnarkose ist neben
          des verminderten Risikos auch die länger Betäubung des Arms nach der Op.
          Dadurch werden die ersten Wundschmerzen hinausgezögert bzw. vermieden.
          Von der ca. 15 minütigen OP habe ich kaum was mitbekommen, da ich mit
          einem leichten Schlafmittel "ausgeblendet" wurde. Der Arm wurde mit einer
          Gipsschiene verbunden. Diese reichte vom Anfang des Handrückens/Finger
          ca. 20 cm den Unterarm entlang. Nach der OP musste ich noch vier Stunden
          bis zum vollständigen Abklang der Betäubung in der Klinik bleiben. Abends
          hatte ich dann leichte Schmerzen, konnte aber die Finger schon wieder
          etwas bewegen.

          In den nächsten zwei Wochen wurde es von Tag zu Tag besser. Ein befürchtete
          anfängliche Lähmung der Finger blieb aus und nach einigen Tagen konnte
          ich auch schon wieder mit der Hand greifen. Das Handgelenk war die komplette
          Zeit über ruhig gestellt. Mit den Fingern habe ich aber trainiert beispielsweise
          mit zwei dieser Qui Gong Kugeln. Somit wurde die Unterarmmuskulatur auch
          fit gehalten. Schmerzen hatte ich halt nur, wenn ich zuviel Druck auf
          die Finger ausgeübt habe, besonders beim anfänglichen strecken. Für die
          zwei Wochen gab's einen Krankenschein, bei körperlichen Tätigkeiten sicherlich
          auch länger.

          Die Gipsschiene wurde erst nach 10 Tagen einmal zur Kontrolle abgenommen.
          Nach insgesamt 14 Tagen wurden dann Fäden gezogen und der Gips endgültig
          entfernt. Der Schnitt ist ca. 4cm lang und damit größer als ich dachte.
          Das Überstrecken des Handgelenks funktioniert recht gut (was man bei der
          Vorhand macht). Beim beugen hingegen spüre ich einen starken Wiederstand.
          Bisher sind mehr als 30 Grad nicht drin (normal sind 90), aber es wird
          besser.



          So, erst mal genug geschwafelt. Abschließend bleibt zu sagen das die OP
          und die Heilungsphase nicht schlimm waren. Wenns in knapp zwei Wochen
          auch noch einigermaßen auf dem Tennisplatz klappt bin ich zufrieden. Dann
          werde ich auch noch einige Fotos vom Handgelenk nachreichen.

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          • Jens Husung

            #20
            Hi Magic,



            dann hoff mal, dass es nicht wiederkommt!!

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            • Nightwing

              #21
              fotos vo deiner hand wären nett, aber hast du nicht welchen von der kleinen
              mit hupentuning?

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              • MagicMat

                #22
                Mittlerweile sind 10 Wochen seit der OP vergangen und ich wieder den Schläger.
                Nach 5 Wochen hatte ich das Racket zum ersten mal in der Hand. Schmerzen
                hatte ich dabei kaum noch, allerdings hat es insbesonder bei der Rückhand
                am Handrücken stark gezogen. Dieser Teil ist auch noch ein klein wenig
                taub, was aber immer besser wird. Mittlerweile fehlt mir nur noch Kraft
                und Spielpraxis und das abklappen beim Aufschlag haut noch nicht so richtig
                hin. Denke aber das ich es bis zum Saisonanfang hinbekomme.

                Ansonsten kann ich das Handgelenk wieder fast komplett abklappen. Nur
                die volle Belastung - beispielsweise bei Liegestützen (nur zum Testen
                ) - ist noch nicht möglich. Da habe ich Schmerzen die aber auch weniger
                werden.



                Fazit: Insgeamt ist alles gut verheilt, es hat aber doch länger gedauert
                als ich dachte. Ich denke je nach Trainingsaufwand muss man als Tennisspieler
                10-16 Wochen bis zum erreichen seiner alten Spielstärke einkalkulieren.
                Noch ein paar Fotos.



                Am Tag der OP:







                2 Wochen nach OP:





                10 Wochen nach OP:



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                • Tschevap

                  #23
                  Klasse! Hört sich doch gut an...



                  Schade nur, dass die sexy Narbe weg ist



                  Weiter gute Heilung...

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                  • MagicMat

                    #24
                    Da ich für einen Bekannten noch mal meine Infos hier ausgegraben habe, mal einen Nachtrag nach 4 Jahren.

                    Toi toi toi, bisher hat sich das Überbein nicht mehr gebildet und ich habe auch keine Probleme am Handgelenk. 2004 war das erste Medenspiel 15 Wochen nachder OP auch kein Problem, sprich ich habe vom Handgelenk nichts mehr gespürt.

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