Doppel / Spielfeld verlassen

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • tagträumer
    Postmaster
    • 02.02.2008
    • 139

    Doppel / Spielfeld verlassen

    Ich hab da mal ne Frage
    Folgende Situation ist heute passiert :
    Team A spielt gegen Team B Doppel.
    Team A hat Aufschlag.
    Während spieler 1 von Team A Aufschlag macht, geht Spieler 2 von Team A vom Platz zur Bank.
    Der Return Spieler von Team B ist so irritiert das er den Ball nicht zurück spielt (fraglich ob er den Ball bekommen hätte da der Aufschlag sehr gut war).

    Team A sagt : Klarer Punkt für uns ist ja unser Problem wenn ein Spieler vom Platz geht.
    Team B will 2 neue Bälle spielen .
    Welche Regel greift hier ? Bzw welches Team hat recht und warum ...hab darüber nichts gefunden bisher ...
    lieben dank
  • howy
    Forenbewohner
    • 25.09.2001
    • 8264

    #2
    Ich fürchte der Spieler kann laufen wo er will......

    Davydenko hat wohl in seiner Jugend auch immer "alleine" Doppel gespielt....wie mir erzählt wurde.
    Gruss,
    Howy
    _____________________________________________
    Kleiner Rat am unteren Rand: "Benutze mal die Suchfunktion!"

    Kommentar

    • memphis
      Insider
      • 05.10.2011
      • 386

      #3


      Regel 15 ITF:

      Regel 15: Reihenfolge beim Rückschlag im Doppel
      Das Doppelpaar, das im ersten Spiel eines jeden Satzes den Aufschlag zurückzuschla-
      gen hat, entscheidet, welcher Spieler den Aufschlag zum ersten Punkt in diesem Spiel
      zurückschlägt. Genauso entscheidet das gegnerische Doppelpaar vor Beginn des
      zweiten Spiels, welcher Spieler den Aufschlag zum ersten Punkt dieses Spiels zurück-
      schlägt. Der Partner desjenigen Spielers, der für den ersten Punkt des Spiels Rück-
      schläger war, wird für den zweiten Punkt Rückschläger; dieser Wechsel muss bis zur
      Beendigung des Spiels und des Satzes beibehalten werden.
      Nachdem der Rückschläger den Ball zurückgeschlagen hat, darf jeder der Spieler in
      einem Doppelpaar den Ball schlagen.
      Fall 1:
      Darf ein Spieler eines Doppelpaares allein gegen das gegnerische Doppelpaar
      spielen?
      Entscheidung: Nein

      Also Punkt für Euch. Ende der Diskussion!

      Kommentar

      • tagträumer
        Postmaster
        • 02.02.2008
        • 139

        #4
        also wirklich direkt ein Punkt ohne Wiederholung oder dergleichen ?
        Lieben dank für eure antworten

        Kommentar

        • howy
          Forenbewohner
          • 25.09.2001
          • 8264

          #5
          Zitat von memphis
          http://www.dtb-tennis.de/Tennisregeln_der_ITF.pdf

          Regel 15 ITF:

          Regel 15: Reihenfolge beim Rückschlag im Doppel
          Das Doppelpaar, das im ersten Spiel eines jeden Satzes den Aufschlag zurückzuschla-
          gen hat, entscheidet, welcher Spieler den Aufschlag zum ersten Punkt in diesem Spiel
          zurückschlägt. Genauso entscheidet das gegnerische Doppelpaar vor Beginn des
          zweiten Spiels, welcher Spieler den Aufschlag zum ersten Punkt dieses Spiels zurück-
          schlägt. Der Partner desjenigen Spielers, der für den ersten Punkt des Spiels Rück-
          schläger war, wird für den zweiten Punkt Rückschläger; dieser Wechsel muss bis zur
          Beendigung des Spiels und des Satzes beibehalten werden.
          Nachdem der Rückschläger den Ball zurückgeschlagen hat, darf jeder der Spieler in
          einem Doppelpaar den Ball schlagen.
          Fall 1:
          Darf ein Spieler eines Doppelpaares allein gegen das gegnerische Doppelpaar
          spielen?
          Entscheidung: Nein

          Also Punkt für Euch. Ende der Diskussion!
          Ich fürchte, dass ist nicht die Lösung für das Problem.
          M.E. nach gilt diese Regel, dass man zu zweit auf dem Platz stehen muss, um ein Doppel zu spielen. D.h. Spieler 1 und 2 eines Themas müssen abwechselnd returnieren und aufschlagen.

          Zitat von tagträumer
          Ich hab da mal ne Frage
          Folgende Situation ist heute passiert :
          Team A spielt gegen Team B Doppel.
          Team A hat Aufschlag.
          Während spieler 1 von Team A Aufschlag macht, geht Spieler 2 von Team A vom Platz zur Bank.
          Der Return Spieler von Team B ist so irritiert das er den Ball nicht zurück spielt (fraglich ob er den Ball bekommen hätte da der Aufschlag sehr gut war).

          Team A sagt : Klarer Punkt für uns ist ja unser Problem wenn ein Spieler vom Platz geht.
          Team B will 2 neue Bälle spielen .
          Welche Regel greift hier ? Bzw welches Team hat recht und warum ...hab darüber nichts gefunden bisher ...
          lieben dank
          Diese Ausgangslage habe ich so verstanden, dass Spieler 2 des Team nach dem Aufschlag des Spielers 1 für den Ballwechsel das Feld "räumt" und nicht eingreift. Beim nächsten Aufschlag steht er dann wohl wieder auf Platz und verschwindet dann wieder.

          Was nicht da steht, ob Spieler 2 seine Returns spielt, resp. dann auch aufschlägt.

          Wenn Spieler 2 nicht mehr zurückkommt, dann greift wohl die vorgenannte Regel und das Spiel ist vorbei und das andere Team gewinnt.

          Davydenko hat da zu seinem Partner gesagt " Du machen Aufschlag und gehen zur Seite!" Er hat dann den Punkt alleine gespielt und den ganzen Platz abgedeckt. Die Reihenfolge bei Aufschlag und Return wurde eingehalten.
          Zuletzt geändert von howy; 18.05.2013, 09:02.
          Gruss,
          Howy
          _____________________________________________
          Kleiner Rat am unteren Rand: "Benutze mal die Suchfunktion!"

          Kommentar

          • tagträumer
            Postmaster
            • 02.02.2008
            • 139

            #6
            es geht wirklich nur um einen Punkt ansonsten wurde alles eingehalten.
            Die Situation war einfach bescheuert . Es war weder einen Taktik noch abgesprochen zwischen Team A.Spieler 2 hatte das Spielfeld verlassen um sein Bier zu retten das auf der Bank stand bevor es sich ein andere Spieler geholt hat . Ist also quasi komplett vom Spielfeld runter und an der Bank gestanden während Spieler 1 begonnen hat mit dem Aufschlag. Schwierig das timing genau zu beschreiben . Also während Spieler 1 mit der Aufschlag bewegung beginnt geht Spieler 2 vom Platz . Ob er nun das Spielfeld überschritten hat vor oder nach dem der Aufschläger den Ball getroffen hat weiß ich nicht genau.
            Der Return wurde ja eigentlich aus diesem Grund nicht gespielt weil der Spieler aus Team B verwundert war . Und ich auch .
            Wenn das alles legal wäre kann ich auch während eines Ballwechsels ans Handy rennen ..^^

            Kommentar

            • LittleMac
              Forenjunky
              • 23.02.2006
              • 4554

              #7
              Man könnte natürlich argumentieren, dass das eine (absichtliche) Behinderung war. Dies hätte ein SR oder OSR zu entscheiden. Aber grundsätzlich ist es nicht verboten, einen Spieler alleine ein Doppel spielen zu lassen, solange der andere Spieler seine Aufschläge und Returns selbst spielt. Ein Kumpel von mir hat so mal vor vielen Jahren die Clubmeisterschaften im Mixed gewonnen - da ging es allerdings um eine Wette.

              Kommentar

              • LittleMac
                Forenjunky
                • 23.02.2006
                • 4554

                #8
                Zitat von tagträumer
                es geht wirklich nur um einen Punkt ansonsten wurde alles eingehalten.
                Die Situation war einfach bescheuert . Es war weder einen Taktik noch abgesprochen zwischen Team A.Spieler 2 hatte das Spielfeld verlassen um sein Bier zu retten das auf der Bank stand bevor es sich ein andere Spieler geholt hat . Ist also quasi komplett vom Spielfeld runter und an der Bank gestanden während Spieler 1 begonnen hat mit dem Aufschlag. Schwierig das timing genau zu beschreiben . Also während Spieler 1 mit der Aufschlag bewegung beginnt geht Spieler 2 vom Platz . Ob er nun das Spielfeld überschritten hat vor oder nach dem der Aufschläger den Ball getroffen hat weiß ich nicht genau.
                Der Return wurde ja eigentlich aus diesem Grund nicht gespielt weil der Spieler aus Team B verwundert war . Und ich auch .
                Wenn das alles legal wäre kann ich auch während eines Ballwechsels ans Handy rennen ..^^
                Also in diesem Fall würde ich auf Behinderung unabsichtliche entscheiden (er hat ja sein Bier nicht absichtlich so hingestellt, dass es umzufallen drohte) und den Punkt wiederholen lassen. Das würde ich so ähnlich einstufen wie den Fall, dass der Partner des Aufschlägers in dem Moment, in dem der Aufschlag übers Netz fliegt laut niesen muss und der Returnspieler vor Schreck verschlägt.

                Kommentar

                • memphis
                  Insider
                  • 05.10.2011
                  • 386

                  #9
                  Regel 26: Behinderung
                  Wird ein Spieler beim Spielen eines Punktes durch eine absichtliche Handlung des
                  Gegners/der Gegner behindert, gewinnt der Spieler den Punkt.

                  Jedoch ist der Punkt zu wiederholen, wenn ein Spieler beim Spielen eines Punktes
                  durch eine entweder unabsichtliche Handlung des Gegners/der Gegner oder etwas
                  außerhalb seiner eigenen Kontrolle liegendes (mit Ausnahme einer ständigen Einrichtungen) behindert wird.

                  Die Bank zählt zur ständigen Einrichtung, deshalb Absicht und Punkt für Euch.

                  Kommentar

                  • Kurbel
                    Forenjunky
                    • 30.09.2009
                    • 2021

                    #10
                    Sehe ich wie Memphis. Wenn er da zu seinem Bier rennt, dann lenkt das zunächst einmal ab und ist somit als Behinderung zu werten. In der Regel würde man sich, wenn es um die goldene Ananas geht, auf 2 Neue einigen.
                    "Manche finden es geil, 12 Stunden am Tag Tennis zu spielen. Ich auch, aber nicht immer."

                    Kommentar

                    • LittleMac
                      Forenjunky
                      • 23.02.2006
                      • 4554

                      #11
                      Zitat von memphis
                      Regel 26: Behinderung
                      Wird ein Spieler beim Spielen eines Punktes durch eine absichtliche Handlung des
                      Gegners/der Gegner behindert, gewinnt der Spieler den Punkt.

                      Jedoch ist der Punkt zu wiederholen, wenn ein Spieler beim Spielen eines Punktes
                      durch eine entweder unabsichtliche Handlung des Gegners/der Gegner oder etwas
                      außerhalb seiner eigenen Kontrolle liegendes (mit Ausnahme einer ständigen Einrichtungen) behindert wird.

                      Die Bank zählt zur ständigen Einrichtung, deshalb Absicht und Punkt für Euch.
                      Die Bank mag ja eine ständige Einrichtung sein, das Bier hingegen ist es nicht.
                      Aber mal im Ernst: Wenn der während des Matches sein Bier auf der Bank hat, dann ist das wohl kaum ein wirklich ernsthaftes Match. Und Absicht ist ihm eigentlich nur dann zu unterstellen, wenn er die Absicht hatte, den Gegner zu behindern. Wie wäre es denn, wenn ihm in dem Moment, in dem der Aufschlag übers Netz fliegt, eine Wespe vor der Nase rumfliegt und er vor lauter Schreck wild rumfuchtelt und rumhüpft, und der Gegner so irritiert ist, dass er den Return verschlägt? War das auch absichtlichtlich? "Absicht" ist in diesem Fall im Sinne von "vorsätzlich" zu verstehen.
                      So oder so - ich würde den Punkt wiederholen. Aber eins ist m. E. klar: Der Punkt geht nicht an den Aufschläger.

                      Kommentar

                      • memphis
                        Insider
                        • 05.10.2011
                        • 386

                        #12
                        Zitat von LittleMac
                        Die Bank mag ja eine ständige Einrichtung sein, das Bier hingegen ist es nicht.
                        Aber mal im Ernst: Wenn der während des Matches sein Bier auf der Bank hat, dann ist das wohl kaum ein wirklich ernsthaftes Match. Und Absicht ist ihm eigentlich nur dann zu unterstellen, wenn er die Absicht hatte, den Gegner zu behindern. Wie wäre es denn, wenn ihm in dem Moment, in dem der Aufschlag übers Netz fliegt, eine Wespe vor der Nase rumfliegt und er vor lauter Schreck wild rumfuchtelt und rumhüpft, und der Gegner so irritiert ist, dass er den Return verschlägt? War das auch absichtlichtlich? "Absicht" ist in diesem Fall im Sinne von "vorsätzlich" zu verstehen.
                        So oder so - ich würde den Punkt wiederholen. Aber eins ist m. E. klar: Der Punkt geht nicht an den Aufschläger.

                        Wenn wir schon so weit sind, dass ein Spieler sein Bierchen vor einem anderen Mannschaftskollegen "retten" muss, gehe ich mal schwer davon aus, dass es eh nur noch um die goldene Ananas ging. Wieso dann so ein Fass daraus machen? Zwei neue hätte es dann auch getan. Entspricht zwar nicht den Regeln, aber ist halt eine "eingebürgerte gute Sitte".
                        Und wenn schon mal ein Bierchen auf dem Platz war, dann wäre die Bestrafung für den "Flitzer" gewesen, einen Kranz zu holen oder zumindest einen beim vierten Satz springen zu lassen.

                        Kommentar

                        • HIGHTOWER
                          Moderator
                          • 03.07.2003
                          • 4979

                          #13
                          würde hier differenzieren. wenn der netzspieler während des beginn des aufschlags im feld war, dann hat der punkt ordentlich begonnen und es ist wie howy sagt, dass man hingehen kann wo man will. er könnte auch einmal rund um den platz rennen, wenn er den gegner nicht stört.

                          wenn es er nun vorher wegläuft? da bin ich mir nicht sicher. kenne keine regel, die vorschreibt, wo der netzspieler stehen muss. würde darum wohl auch in diesem fall für punkt für A entscheiden, wenn es keine absicht war.

                          Kommentar

                          • lexi4berlin

                            #14
                            systematische Lösung

                            So, jetzt lösen wir das mal ganz systematisch:

                            Zunächst mal sehen wir uns die Hinderance-Rule auf englisch an, denn wenn es auf jedes Wort und jede Nuance ankommt (absichtlich, vorsätzlich etc.), dann fährt man nur mit der Originalfassung einigermaßen gut.

                            26. HINDRANCE
                            If a player is hindered in playing the point by a deliberate act of the opponent(s), the player shall win the point.
                            However, the point shall be replayed if a player is hindered in playing the point by either an unintentional act of the opponent(s), or something outside the player’s owncontrol (not including a permanent fixture).

                            Sowohl "deliberate" als auch "unintenional" können sowohl im Sinne von Vorsatz allgemein oder speziell Absicht bzw. deren Negierungen verstanden werden. Eines bleibt hier noch unklar (weiter unten dazu mehr): Bezieht sich die Absicht bzw. der Vorsatz nur auf die Handlung an sich oder auch auf die damit verbundene Behinderungswirkung? Das bleibt hier - auch in der englischsprachigen Version - leider unklar.

                            Zur Verdeutlichung drei Beispiele:

                            1)
                            Eine Spielerin wird von einer Wespe gestochen. Reflexartig wischt sie die Wespe mit einer Hand weg. Dieser Wischvorgang behindert eine Gegnerin.
                            - Hier ist schon die Ursprungshandlung eindeutig nicht absichtlich, denn sie ist ja ein Reflex. Die Frage, ob die Wischbewegung in der Absicht erfolgte, die Gegnerin zu behindern stellt sich gar nicht mehr - das wäre gar nicht möglich.
                            Konsequenz: Wenn hier objektiv eine Behinderung vorlag, dann nur eine unabsichtliche, weshalb der Punkt zu wiederholen ist.

                            2)
                            Eine Spielerin hackt mit dem Schläger mehrfach auf den Boden um, wie sie selbst zugibt, die Gegnerin abzulenken.
                            - Hier ist sowohl die Ursprungshandlung (das Bodenhacken) als auch die dadurch verursachte Behinderung absichtlich.
                            Konsequenz: Wegen absichtlicher Behinderung verliert die hackende Spielerin den Punkt.

                            3) (und nun wird es interessant)
                            Eine Spielerin nimmt als Aufschlägerin immer zwei Bälle in die Hand, da ihr Rock keine Taschen hat. Sofern der erste Aufschlag gut ist, wirft sie umgehend den zweiten Ball aus ihrer Hand hinter sich ans Ende des Platzes.
                            - Hier ist die Ursprungshandlung absichtlich: Die Spielerin will ja den zweiten Ball loswerden, wenn ihr 1. Aufschlag gut war und wirft ihn daher absichtlich weg. Allerdings war es nicht im engeren Sinne Absicht, die Gegnerin zu behindern: Es kam der Spielerin ja nicht darauf an, die Gegnerin zu behindern, sondern es ging ihr nur darum, während des Ballwechsels keinen Ball mehr in der Hand halten zu müssen.
                            Konsequenz: Hier ist insgesamt trotzdem von einer absichtlichen Behinderung auszugehen, die aufschlagende Spielerin verliert den Punkt! Anmerkung: Ich persönlich nach meinem Rechtsempfinden hätte eigentlich anders entschieden und den Fall so gelöst, wie man das macht, wenn z.B. der Ball unabsichtlich aus dem Ballclip fällt: Wertung als unabsichtliche Behinderung beim ersten Mal bei dem der Oberschiedsrichter aktiv wird + Verwarnung, ab diesem Zeitpunkt dann bei jedem weiteren Mal Wertung als absichtliche Behinderung. Aber ich musste mich eines besseren belehren lassen: Das ist genau die Konstellation aus dem Refreshertest (Fortbildungsveranstaltung für Bezirksoberschiedsrichter 2012, Bayerischer Tennis-Verband) Frage 8. Die Lösung dort lautet eindeutig absichtliche Behinderung, "meine Lösung" ist eine der Antwortvarianten, galt aber als falsch.

                            Behalten wir die Lösung von Beispiel 3 im Kopf und wenden wir uns wieder der ITF-Regel 26 zu, diesmal aber mit den ebenfalls veröffentlichten Entscheidungen auf englisch. Und siehe da, Fall 5 passt:

                            Case 5: In doubles, where are the server’s partner and receiver’s partner allowed to stand?
                            Decision: The server’s partner and the receiver’s partner may take any position ontheir own side of the net, inside or outside the court. However,
                            if a player is creating a hindrance to the opponent(s), the hindrance rule should be used.

                            Was sagt uns das? Der Partner vom Aufschläger der zum Bier gerannt ist darf sich überall auf seiner Seite des Netzes aufhalten. Auch außerhalb des Spielfeldes. Auch bei seiner Bank. Auch beim Bier. Aber: Wenn er dadurch eine Behinderung seines Gegners "schafft" ("creating"), dann sind die Hinderance-Regeln anzuwenden.
                            Hmm. Die Behinderungs-Regeln sind also anzuwenden, wenn der Spieler eine Behinderung schafft. Da schüttelt der Jurist den Kopf, den eigentlich sollen die Hinderance-Regeln uns ja gerade sagen, wann nun eine Behinderung vorliegt oder nicht, stattdessen führt uns diese case-Entscheidung zur Regel im Kreis herum.

                            Also tun wir unser Bestes:
                            Das Losrennen zum Bier war eindeutig absichtlich. Es war nicht sein Ziel, den Gegner zu behindern (weil es ihm ja um sein Bier ging). Aber wie wir im oben erläuterten Fall aus dem BTV-Refreshertes gelernt haben, scheint es darauf (nochmal: entgegen meinem Rechtsgefühl!) ja nicht anzukommen. Die Ursprungshandlung war absichtlich, der Spieler wusste, dass daraus eine Behinderung resultieren konnte, dass er eigentlich niemanden behindern wollte (weil es nur ums Bier ging) ist - anscheinend - unwesentlich. Es ist (mit dem BTV) von einer absichtlichen Behinderung auszugehen. Die Paarung des aufschlagenden Spielers verliert den Punkt!

                            Kommentar

                            • Hawkeye2
                              You cannot be serious !!!
                              • 26.04.2002
                              • 3277

                              #15
                              @lexi

                              Hi,

                              vorbildlich subsumiert!

                              Gruß

                              Kommentar

                              Lädt...