Frage Regelauslegung

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  • jamey
    Neuer Benutzer
    • 09.06.2009
    • 12

    Frage Regelauslegung

    Hallo zusammen,

    eine Frage an die Regelexperten hier im Forum.

    Folgende Situation: Ich sehe einen Ball meines Gegners auf meiner Seite knapp im Aus, retourniere den Ball noch ins gegnerische Feld und breche den Ballwechsel danach ab. Nach Ansehen des Ballabdrucks stellt sich jedoch heraus, dass der Ball doch noch knapp an der Linie war.
    Wie geht es jetzt weiter? Punkt für den Gegner, oder Wiederholung des Punkts?

    Ich frage vor dem Hintergrund, dass ich laut meinem Verständnis auf meiner Seite Spieler und Linienrichter in Personalunion bin. Wenn ein externer Linienrichter einen Ball im Aus sieht, welcher sich im Nachhinein als gut herausstellt und vom Spieler retourniert werden konnte, wird der Ballwechsel doch wiederholt, oder?

    Danke schonmal fürs Antworten...
  • LittleMac
    Forenjunky
    • 23.02.2006
    • 4554

    #2
    Deine Argumentation ist in meinen Augen richtig, dennoch verlierst Du laut Regelauslegung den Punkt.

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    • YBCO

      #3
      Punkt für den Gegner. Das war deine Fehlentscheidung. Wenn du Glück hast nimmt der Gegner aber das Angebot von 2 Neuen an. Kommt sicherlich auch auf die Stimmung auf dem Platz an. Der DTB "Empfehlung für das Spiel ohne Schiedsrichter" sagt aber Punkt für den Gegner.

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      • jamey
        Neuer Benutzer
        • 09.06.2009
        • 12

        #4
        Das lese ich aber in von dir genannter Quelle anders:

        Zitat:"Ruft ein Spieler irrtümlich einen Ball »aus« und bemerkt dann, dass der Ball gut war, wird der Punkt wiederholt. Hat es sich um einen Schlag zum Punktgewinn gehandelt, erhält automatisch der Gegner den Punkt. ImWiederholungsfall, dass ein Spieler schon vorher während des Matches einen Ball irrtümlich »aus« gerufen hat, erhält der Gegner automatisch den Punkt."

        Oder missverstehe ich da was..?

        Kommentar

        • jamey
          Neuer Benutzer
          • 09.06.2009
          • 12

          #5
          ... okay habe gerade weitergelesen, bei Spiel auf Sand gilt diese Regelung komischerweise nicht...

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          • Damentrainer

            #6
            ... völlig schwachsinnige Regelauslegung, aber leider ist es so.

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            • LittleMac
              Forenjunky
              • 23.02.2006
              • 4554

              #7
              Die Begründung ist so, dass man auf Hardcourt mit diesem einen "Freischuss" quasi die Fairness des Spielers belohnt, dass er seinen Irrtum eingesteht. Er könnte ja schlichtweg drauf bestehen, dass der Ball aus war, schließlich gibt es keinen Abdruck.

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              • Lutz

                #8
                Unabhängig von der Regel (die ich nicht kenne und die mich in dem Fall auch nicht interessiert) finde ich es ein einfaches Gebot der Fairness, dass der Gegner den Punkt bekommt, wenn der Ball gut war.

                So einfach ist das für mich!!!

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                • LittleMac
                  Forenjunky
                  • 23.02.2006
                  • 4554

                  #9
                  Na ja, ganz so einfach ist die Sache in meinen Augen nicht. Das führt dann ggf. dazu, dass ich mich nicht mehr traue, einen Balll aus zu geben. Dann gewinnt im Ernstfall nicht derjenige der besser spielt, sondern der, der genauer sieht, welche Bälle im Aus sind.
                  Ich habe einen guten Freund, mit dem ich viele Jahre in einer Mannschaft gespielt habe. Bei dem bin ich regelmäßig durchgedreht, weil er sich selbst beschissen hat, indem er bei Bällen, die klar im Aus waren, einfach weitergespielt hat. Er meinte dann immer: "Ich war mir nicht so ganz sicher." Der hat nicht nur einmal deswegen ein Match verloren und uns damit sogar mal einen Aufstieg versiebt. Bei dem wäre es mir lieber gewesen, dass er im Zweifelsfall den Ball immer aus gibt und dann nachschaut. Die Quote von gewonnenen und verlorenen Punkten wäre deutlich zu seinen Gunsten gewesen.

                  Kommentar

                  • jamey
                    Neuer Benutzer
                    • 09.06.2009
                    • 12

                    #10
                    Sehe ich genauso, zumal man häufig bei solchen Bällen in eine äußerst schlechte Position kommt, die es dem Gegner ermöglicht mit dem nächsten Schlag direkt zu punkten. Und bei Auschlägen direkt auf den Körper, finde ich es häufig als Retourner sehr schwer zu erkennen, ob der Ball zu lang war...

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                    • Damentrainer

                      #11
                      Ich gehe auch davon aus, dass diese Regelung eigentlich faire Spieler eher davon abhält, eigene Entscheidungen ev. noch einmal zu hinterfragen, bzw. zu überprüfen.

                      Erst letztens hatte ich persönlich wieder den Fall, dass ich einen extrem knappen Aufschlag des Gegners (den im Übrigen alle im AUS gesehen haben) AUS gab.
                      Auch mein Gegner hatte den Aufschlag AUS gesehen und sich schon zum 2 .Aufschlag bereit gemacht.
                      Ich fand den Aufschlag jedoch so eng, dass ich ihn mir kurz angesehen hatte ... und musste ihn daraufhin leider GUT geben (auch wenns nur ein paar Haare vom Filz waren, die wohl drauf waren).
                      Obwohl ich den 1. Aufschlag locker retournieren konnte, hätte ich nach der Regelauslegung den Punkt verloren .... war für ein Bullshit !!!!!!!!!!!!!

                      Gott sei dank ... vernünftiger Gegner.... 2 Neue !
                      Aber vielleicht sollte man bei der aktuellen Regelauslegung es einfach lassen, zu diskutieren.

                      Als Ergebnis werden (vor allem auch bei Kindern) viel mehr offensichtlich falsche Abdrücke gezeigt, viel mehr AUS-Rufe an der Grundlinie angezweifelt (mit der Hoffnung, dass der Spieler in den ganzen Fußtappern keinen Abdruck zeigen kann und den Punkt verliert, .....), usw.

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                      • ardet4
                        Experte
                        • 18.09.2010
                        • 584

                        #12
                        Muss ich überhaupt einen Abdruck zeigen? Manche Gegner haben so gar kein Gefühl für ihre Länge und verlangen von mir Abdrücke, die mehr als 20cm im Aus sind. Die merke ich mir natürlich nicht, stehe aber trotzdem zu meiner Entscheidung.

                        (Bevor irgendwer auf falsche Ideen kommt: Ich bin wirklich fair und entscheide im Zweifel natürlich immer für den Gegner.)
                        Blade 93 BLX2 // Beast XP 1.25 // Tourna Grip

                        Kommentar

                        • LittleMac
                          Forenjunky
                          • 23.02.2006
                          • 4554

                          #13
                          Du musst auf Deiner Seite nicht zwangsläufig einen Abdruck zeigen. Umgekehrt wird ein Schuh draus: Wenn Dein Gegner Deine Entscheidung anzweifelt, dann muss er einen Abdruck zeigen. Wenn Du dann keinen zeigen kannst, der im Aus ist, dann hast Du ein Problem. Zeigen beide unterschiedliche Abdrücke, dann entscheidet der OSR nach Plausibilität - in der Regel für denjenigen, auf dessen Seite sich das Geschehen ereignet hat.

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                          • detomaso
                            Experte
                            • 04.02.2014
                            • 582

                            #14
                            Die Regel ist klar und wurde hier auch schon genau angeführt. 99% im Aus ist nunmal 100% In. Trotzdem ist es nach wie vor das Beste, mit dem Gegner eine sportliche Einigung zu erzielen, die das Spiel nicht mit weiteren Mätzchen beeinflusst. Hab hierzu noch eine nette Geschichte:
                            Letztes Jahr habe ich ein gutes Match in der Bayernliga gesehen. Der auswertige Spieler hat jede Entscheidung des Heimspielers angezweifelt und ist nach jedem Ballwechsel auf dessen Seite gegangen, um den Abruck zu sehen. Nach gefühlten 10 Sichtungen hat der Heimspieler Aus gerufen und den Gegner sofort angeboten, den Abdruck ansehen zu können. Als dieser sich auf seine Seite begab, zog der Heimspieler hinter der Grundlinie einen Halbkreis mit 2m Durchmesser und sagte dem Gegner, der Abdruck sei innerhalb dieses Halbkreises und er dürfe sich einen aussuchen! Er hat dem Gegner einfach verdeutlicht, dass er immer einen passenden Abdruck finden würde und er diese Spielchen einfach unterlassen sollte. Die Quintessenz war, das der Gegner sich dermaßen verarscht vorkam, dass vor lauter Wut die nächsten 4 Spiele zu Null verlor.
                            Der Gegner wurde mit den eigenen Waffen geschlagen

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                            • howy
                              Forenbewohner
                              • 25.09.2001
                              • 8268

                              #15
                              Für mich ist es eine klare Sache, wenn Spieler A den Ball ausgibt und dann feststellt, dass der Ball gut war, dann ist das für mich klar Punkt für Spieler B.
                              "Zwei Neue" finde ich in solchen Situationen eine Unart, welche sich in vielen Köpfen eingeschlichen hat.

                              Ich habe des öfteren das Problem gehabt, dass mein Gegner meine Aufschläge nicht gesehen hat und sich aufs Returnieren konzentriert hat, so dass er den Ball Aus gab und dann feststellte: "Oh, sorry. Ball war gut - mach zwei neue!" Beim ersten Mal lasse ich das noch mit mir machen, aber spätestens beim zweiten Mal ist Schluss. Ansonsten darf ich doppelt so viele Aufschläge ins Feld hämmern, nur weil der Trottel nicht ordentlich hinschaut.
                              Hatte mal vor Jahren ein Match bei den H30 in Deutschland, wo wir nach 3h im Tie-Break des 3. Satzes waren. Ich habe bei 5-5 einen Aufschlag nach außen ins Feld gehämmert und dann sagt mein Gegner "Out", obwohl der Abdruck klar erkennbar war und zweifelsfrei war. Mein Gegner hat das dann auch eingesehen. Bei dem Spielstand eine faire Geste.


                              Insbesondere find ich das geil, wenn der Gegner Aufschläge die zwischen 20 und 50 cm im Aus sind weiterspielt und Aufschläge die einen halben Meter drin sind Aus gibt. Sorry, wenn man so weit ist, sollte man daran denken zu einer Sportart mit ruhendem Ball zu wechseln.

                              Ich selbst spiele nach der Maxime, was ich nicht eindeutig sehe, weil so knapp, muss ich halt weiterspielen: mein Pech. Nur leider spielt nicht jeder so und deshalb kommt es immer öfters zu Diskussionen.

                              In einem anderen Match hat mir mein Gegner 3 klare Linientreffer nicht gegeben, was zu 2 Spielverlusten führte. Dann ist mir der Kragen geplatzt und ich habe auf einen Schiedsrichter bestanden. Da keiner da war, habe ich einen Teamkollegen meines Gegners akzeptiert, welcher dann noch volle 1,5h auf dem Stuhl ausharrte und sehr knifflige, weil knappe, Entscheidungen treffen musste. Mein Gegner hat sich dann noch mit ihm angelegt. Am Ende habe ich dann im Tie-Break des 3. Satzes gewonnen. Im Vereinsheim ging die Diskussion noch weiter zwischen den beiden, dabei hatte der "Schiedsrichter" das Spiel voll im Griff, konnte bei knappen Entscheidungen jeweils den richtigen Abdruck zeigen. Nun ja, Tennis ist schön....
                              Zuletzt geändert von howy; 25.09.2014, 22:02.
                              Gruss,
                              Howy
                              _____________________________________________
                              Kleiner Rat am unteren Rand: "Benutze mal die Suchfunktion!"

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