Spiel ohne Schiedsrichter - Pflicht, Abdruck zu zeigen?

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  • Chip'N'Charge
    Benutzer
    • 06.05.2013
    • 57

    Spiel ohne Schiedsrichter - Pflicht, Abdruck zu zeigen?

    Liebe Regelfreunde,

    mal eine Frage zum Spiel ohne Schiedsrichter (auf Sand):

    a) Muss ich, wenn ich einen Ball, den ich aus gesehen habe, auch "Aus" geben möchte, dem Gegner auf Nachfrage einen entsprechenden Abdruck präsentieren können? (Vermutung: Nein)

    b) Was ist, wenn er einen (die Linie zweifelsfrei berührenden) Abdruck für den Richtigen hält, ich aber nicht? Habe ich dann die unter a) aufgeführte Verpflichtung - quasi um ihn zu widerlegen?

    (Nur um Fairplay-Antworten vorzugreifen: Wenn ich nicht sicher bin und keinen anderen Abdruck finde, geb' ich den Ball natürlich gut - mir geht es hier allein um die Frage, ob der Gegner mich grds zu einem Ballabdruckzeigen "zwingen" kann, wenn ich einen Ball ausgebe). (Vermutung auch hier: nein).
  • Freerase
    Experte
    • 25.08.2008
    • 595

    #2
    Zu 1) Ich für meinen Teil würde sagen, dass du Ihm den Abdruck zeigen musst...

    ZU 2) Das ist die Frage....
    Ich würde sagen, da der Grundsatz gilt "Jeder ist auf seiner Seite der Chef" hättest du im Endeffekt das "Recht" auf deiner Seite. Aber im Ernstfall würde hier wohl der OSR gerufen, und dann wird es wohl auf 2 NEUE herauslaufen...

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    • LittleMac
      Forenjunky
      • 23.02.2006
      • 4554

      #3
      Du musst deinem Gegner keinen Abdruck zeigen. Wenn er allerdings einen Abdruck zeigen kann, der klar gut ist, kommst du natürlich in Erklärungsnot. Im Ernstfall wird der OSR gerufen, der dann entscheidet, wessen "Geschichte" die plausiblere ist. Wenn beide Geschichten gleich "gut" sind, dann wird er für den Spieler entscheiden, auf dessen Seite der Abdruck ist. Zwei Neue gibt es NIE! Wenn doch, hat der OSR einen Fehler begangen.
      Mal ein Beispiel: Ich bin mal zu einem Spiel gerufen worden, bei dem mir beide Spielerinnen unisono erklärten, dass die Rückschlägerin einen Return longline reingeballert hat. Die Aufschlägerin meinte nun der Ball sei aus gewesen. Der Abbdruck, den sie mir zeigte, war aber erstens zu schwach für einen Return-Winner und stammte zweitens von einem Cross-Schlag. Die Rückschlägerin zeigte mir einen sehr plausiblen Abdruck direkt vor der Linie. Es war auch weit und breit kein anderer Abdruck zu finden, der zur Geschichte der Aufschlägerin gepasst hätte. Entscheidung: Punkt für die Rückschlägerin.

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      • detomaso
        Experte
        • 04.02.2014
        • 582

        #4
        Zitat von LittleMac
        Du musst deinem Gegner keinen Abdruck zeigen. Wenn er allerdings einen Abdruck zeigen kann, der klar gut ist, kommst du natürlich in Erklärungsnot. Im Ernstfall wird der OSR gerufen, der dann entscheidet, wessen "Geschichte" die plausiblere ist. Wenn beide Geschichten gleich "gut" sind, dann wird er für den Spieler entscheiden, auf dessen Seite der Abdruck ist. Zwei Neue gibt es NIE! Wenn doch, hat der OSR einen Fehler begangen.
        Mal ein Beispiel: Ich bin mal zu einem Spiel gerufen worden, bei dem mir beide Spielerinnen unisono erklärten, dass die Rückschlägerin einen Return longline reingeballert hat. Die Aufschlägerin meinte nun der Ball sei aus gewesen. Der Abbdruck, den sie mir zeigte, war aber erstens zu schwach für einen Return-Winner und stammte zweitens von einem Cross-Schlag. Die Rückschlägerin zeigte mir einen sehr plausiblen Abdruck direkt vor der Linie. Es war auch weit und breit kein anderer Abdruck zu finden, der zur Geschichte der Aufschlägerin gepasst hätte. Entscheidung: Punkt für die Rückschlägerin.
        Hi Little Mac, da kennt man halt die Schiedsrichter, die Eier in der Hose haben. Zwei neue gibt es nicht, wenngleich diese Unsitte schon sehr häufig zu beobachten ist. Auch im Übrigen stimme ich Dir zu 100% zu

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        • slowly
          Insider
          • 25.08.2014
          • 380

          #5
          Zitat von detomaso
          Hi Little Mac, da kennt man halt die Schiedsrichter, die Eier in der Hose haben. Zwei neue gibt es nicht, wenngleich diese Unsitte schon sehr häufig zu beobachten ist. Auch im Übrigen stimme ich Dir zu 100% zu
          Zu 100% kann ich nicht zustimmen. Ich habe damals (schon etwas her, daher kann sich was geändert haben) gelernt, ich kann auch als Oberschiedsrichter nicht die Tatsachenentscheidung ändern. Wenn also der Spieler auf seiner Seite entschieden hat, dann kann ich es nicht zurück nehmen.
          Als Oberschiedsrichter, kann ich nur einen Stuhlschiedsrichter bestimmen der dann im weiteren Verlauf Entscheidungen fällen kann.

          Hat sich dies geändert?
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          • detomaso
            Experte
            • 04.02.2014
            • 582

            #6
            Zitat von slowly
            Zu 100% kann ich nicht zustimmen. Ich habe damals (schon etwas her, daher kann sich was geändert haben) gelernt, ich kann auch als Oberschiedsrichter nicht die Tatsachenentscheidung ändern. Wenn also der Spieler auf seiner Seite entschieden hat, dann kann ich es nicht zurück nehmen.
            Als Oberschiedsrichter, kann ich nur einen Stuhlschiedsrichter bestimmen der dann im weiteren Verlauf Entscheidungen fällen kann.

            Hat sich dies geändert?
            Wenn Du heute die Prüfung machst, wird gelehrt, dass ein Schiedsrichter zuerst einmal beide Seiten anhört und die Aussagen mit dem eventuellen Ballabdruck vergleicht. Erscheint die Aussage des Gegenüber als plausibler, kann er auch gegen den Spieler entscheiden, der auf seiner Seite entscheidet.

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            • Kluntje64
              Veteran
              • 29.07.2012
              • 1593

              #7

              In den Richtlinien f. Spiel ohne Schiedsrichter kann der Ballabdruck zur Kontrolle erbeten werden. Wie sollte ich diese Bitte denn jetzt verneinen.
              Als Gott die Frau erschaffene hatte sagte er zu Adam:
              Dahinten ist Gerste und Hopfen, mehr kann ich nicht für dich tun.

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              • Chip'N'Charge
                Benutzer
                • 06.05.2013
                • 57

                #8
                Darum bitten, darf der Gegner gerne, keine Frage.
                Die Frage ist, ob ich den Ball ohne Abdruck aus geben darf, wenn ich sicher bin, dass er aus war - allerdings keinen entsprechenden Abdruck finde.
                Und das Ganze bitte ohne Oberschiedsrichter: Eh ich den einschalte, gebe ich den Ball lieber gut.

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                • Kluntje64
                  Veteran
                  • 29.07.2012
                  • 1593

                  #9
                  Also ich denke ohne einen Abdruck kann ich mir doch garnicht sicher sein.
                  Irren macht menschlich. :-)
                  Als Gott die Frau erschaffene hatte sagte er zu Adam:
                  Dahinten ist Gerste und Hopfen, mehr kann ich nicht für dich tun.

                  Kommentar

                  • ardet4
                    Experte
                    • 18.09.2010
                    • 584

                    #10
                    Klar geht das. Oft komme ich gar nicht auf die Idee, dass der Gegner einen Abdruck sehen möchte, weil der Ball deutlich im Aus war. Manche Leute haben einfach kein Gefühl dafür und reagieren darauf oft gereizt. In der Regel reichen aber auch denen Leute am Zaun, die ihnen versichern, dass ihr Ball deutlich aus war.
                    Blade 93 BLX2 // Beast XP 1.25 // Tourna Grip

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                    • Kluntje64
                      Veteran
                      • 29.07.2012
                      • 1593

                      #11
                      Ja bei den deutlichen Bällen keine Frage, dass sehe ich auch so.
                      Aber mal ehrlich, die verschiedenen Auffassungen ob ein Ball aus oder nicht aus war kommen doch in der Regel bei den knappen Bällen.
                      Bevor ich mir selbst so einen knappen Ball nicht mit einem Abdruck belegen kann, kann ich mir auch nicht sicher sein. Das würde ja bedeutet das sich generell nur der andere irren kann.
                      Aber ich Glaube dem Verfasser diese Themas ging es mehr um die Verpflichtung eine Abdruck vorzuweisen.
                      Als Gott die Frau erschaffene hatte sagte er zu Adam:
                      Dahinten ist Gerste und Hopfen, mehr kann ich nicht für dich tun.

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                      • lexi4berlin

                        #12
                        Little Mac hat das zutreffend dargestellt.

                        Im Oberschiedsrichter-Refresher-Test 2013 des Westfälischen-Tennis-Verbandes gab es einen ähnlichen Fall als Frage 14:
                        Ein Spieler hat einen Ball ausgegeben. Sowohl er als auch sein Gegner konnten am Ort des Ballaufpralls keinen Abdruck feststellen. Der Oberschiedsrichter wurde gerufen. Die Lösung war hier, dass die Entscheidung (aus) des Spielers Bestand hatte.

                        Ich teile jedoch Little Macs Auffassung, dass ein Spieler in Erklärungsnot kommt, wenn er dem Oberschiedsrichter keinen Abdruck vorweisen kann, der Gegner aber sehr wohl auf einen "passenden" Abdruck verweisen kann.

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                        • HIGHTOWER
                          Moderator
                          • 03.07.2003
                          • 4979

                          #13
                          das mit dem erklärungsnotstand stimmt. der spieler macht sich alles andere als beliebt.
                          aber wenn A behauptet, dass der ball aus ist und der Ref hat den ball nicht gesehen, wird B (bei korrekt handeldem Ref) schlecht karten haben: denn der Ref darf keine tatsachenentscheide treffen. den abdruck, den B meint könnte ja auch von einem anderen ballwechsel stammen. fair? nein. aber so sind die regeln. ein Ref mit "eiern" kann natürlich versuchen, A zu überzeugen. streng nach regeln, kann der aber auf seinem entscheid beharren.

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                          • lexi4berlin

                            #14
                            Zitat von HIGHTOWER
                            das mit dem erklärungsnotstand stimmt. der spieler macht sich alles andere als beliebt.
                            aber wenn A behauptet, dass der ball aus ist und der Ref hat den ball nicht gesehen, wird B (bei korrekt handeldem Ref) schlecht karten haben: denn der Ref darf keine tatsachenentscheide treffen. den abdruck, den B meint könnte ja auch von einem anderen ballwechsel stammen. fair? nein. aber so sind die regeln. ein Ref mit "eiern" kann natürlich versuchen, A zu überzeugen. streng nach regeln, kann der aber auf seinem entscheid beharren.
                            Hallo Hightower, da das bei Euch in der Schweiz wohl etwas anders gehandhabt wird, erläutere ich mal, wie das in Deutschland üblicherweise abläuft:

                            Spiel ohne Schiedsrichter.

                            1)
                            Zwei Spieler sind sich einig darüber, welcher der richtige Abdruck ist, sind aber unterschiedlicher Ansicht darüber, ob der Abdruck nun "aus" oder "drin" anzeigt.
                            Oberschiedsrichter wird geholt.
                            Oberschiedsrichter trifft nach in Augenscheinnahme des Abdrucks die Tatsachenentscheidung, ob der Ball gut ist oder nicht.

                            2)
                            Die Spieler zeigen dem Oberschiedsrichter unterschiedliche Abdrücke.
                            Oberschiedsrichter lässt sich von beiden Spielern kurz erklären, was für ein Ball gespielt wurde (cross-longline; slice-topspin, Drive-Schmetterball). Wenn er insofern Klarheit herstellen kann, überprüft er, ob sich die Erläuterungen nur mit einem der beiden Abdrücke in Einklang bringen lassen. Dann zieht er diesen Abdruck heran und trifft die Tatsachenentscheidung, ob der Ball gut ist oder nicht. Wenn die Aufklärungsmaßnahmen fruchtlos bleiben bzw. beide Abdrücke zu den Erläuterungen passen, dann bleibt die Entscheidung desjenigen Spielers bestehen, auf dessen Seite die Entscheidung zu treffen ist (und es gibt jedenfalls auf keinen Fall eine Wiederholung!).
                            Beispiel: Wenn beide Spieler sagen, es war ein Longline-Ball, aber der eine Spieler zeigt einen Abdruck, der ersichtlich von einem Cross-Ball stammt, dann wird eben (nur) der Longline-Abdruck herangezogen.
                            Für diese Art der Entscheidung braucht man als Oberschiedsrichter schon etwas Erfahrung und sollte selbst mal intensiver Tennis gespielt haben.

                            Wenn die Stimmung aufgeheizt ist, dann soll der Oberschiedsrichter anschließend in der Nähe verbleiben und die Entwicklung noch etwas beobachten (das machen in der Praxis leider nicht alle Oberschiedsrichter).

                            Bei einem Spiel mit Stuhlschiedsrichter darf der Oberschiedsrichter natürlich keine Tatsachenentscheidungen treffen!

                            Kommentar

                            • Kluntje64
                              Veteran
                              • 29.07.2012
                              • 1593

                              #15
                              Für mich ist nicht klar warum es auf keinen Fall eine Wiederholung gibt.
                              In den Richtlinien für das Spiel ohne Schiedsrichter ist doch die Wiederholung des Punktes erwähnt.
                              Als Gott die Frau erschaffene hatte sagte er zu Adam:
                              Dahinten ist Gerste und Hopfen, mehr kann ich nicht für dich tun.

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