Tatsachenentscheidung vom Oberschiedsrichter

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  • numakukn

    Tatsachenentscheidung vom Oberschiedsrichter

    Hallo zusammen,

    darf der Oberschiedsrichter Tatsachenentscheidungen treffen, wenn er nicht auf dem Platz (steht also außerhalb) ist?

    1. Allgemein
    2. Spiel auf Sand, TVM, kein Stuhlschiedrichter, offiziell gestellter Verbandsoberschiedsrichter, Linienentscheidung.

    Gruß
    Numakukn
  • LittleMac
    Forenjunky
    • 23.02.2006
    • 4554

    #2
    Wenn er am Platz steht und die Situation direkt sieht, dann darf er das in einem gewissen Rahmen. Beispiel: Der OSR geht an einem Platz vorbei und sieht, wie ein Spieler einen Ball, der klar gut ist, aus gibt. Dann kann er insofern eingreifen, dass er auf "Behinderung" entscheidet und den Punkt wiederholen lässt oder gar dem Gegner zuspricht. Streng genommen kann er sogar - wenn er sicher ist, dass es ein offensichtlicher Betrugsversuch war - eine Verwarnung aussprechen.

    Zumindest habe ich das mal so beim Lehrgang gelernt.

    Was den Punkt 2 betrifft: Wenn sich beide Spieler über den Abdruck einig sind, dann entscheidet der OSR über in oder out - auch wenn er nicht am Platz war. Sind sie sich über den Abdruck nicht einig, dann versucht er herauszubekommen, wessen Abdruck der richtige ist. Im Zweifel wird er dann für den Spieler entscheiden, auf dessen Seite der Abdruck ist.
    Zuletzt geändert von LittleMac; 31.08.2015, 15:47.

    Kommentar

    • numakukn

      #3
      Danke LittleMac für die Antwort. Ich stelle aber fest, dass ich Punkt 2 präzisieren muss: Während der Spieler um den Punkt an der Linie herumläuft, an dem er den Andruck vermutet, trifft der außerhalb des Platzes stehende Oberschiedsrichter eine entsprechende Tatsachenentscheidung ("Der Ball war gut" oder "Der Ball war aus"). Darf er das allgemein? Oder als Offizieller Verbandsoberschiedsrichter? Ohne auf dem Platz zu sein? Ohne den Abdruck anzugucken? Ohne dass der Gegenspieler überhaupt die Entscheidung des Spielers (so sie gegen ihn war) angezweifelt hat?

      Worauf beruft (welches Regularium) sich der Oberschiedsrichter in diesem speziellen Fall (TVM)?

      Gruß Numakukn

      Kommentar

      • LittleMac
        Forenjunky
        • 23.02.2006
        • 4554

        #4
        Also in dem Fall ist das vom Reglement her sicher nicht ganz korrekt. Andererseits: Wenn er sicher gesehen hat, dass der Ball drin war, dann unterstelle ich ihm mal die positive Intention, dass er eine eventuelle Diskussion im Keim ersticken wollte. Dazu zwei andere Beispiele:
        1. Ich war OSR bei einem Turnier und habe ein Doppel gesehen. Obwohl noch ein Platz dazwischen war, war klar zu sehen, dass ein Ball im Aus war - nicht weit, aber deutlich. Eine Spielerin wollte auf die andere Seit und sich den Abdruck anschauen. Ich habe ihr daraufhin (ich kannte die Spielerin in diesem Fall) kurz vom Zaun aus zu vverstehen gegeben, dass der Ball wirklich im Aus war, sie hat auf dem Absatz kehrt gemacht und weitergespielt.
        2. Erst kürzlich geschehen bei einem TE-Turnier: Spieler A hat im Tie-Break Satzball, Spieler B trifft den Ball unsauber und er geht mindestens 30 cm ins Seitenaus. Spieler A gibt ihn aus, Spieler B will rübergehen und einen Abdruck sehen. Der OSR beobachtet die Szene, geht ungefragt auf den Platz und staucht Spieler B zurecht, dass es ja wohl nicht sein Ernst sein könne, diesen Ball anzuzweifeln, und er solle sich jetzt ganz schnell auf die Bank setzen. (Der Satz war ja vorbei.)
        In allen Fällen ist es vielleicht nicht absolut regelkonform, aber in meinen Augen doch im Sinne des Spiels und der sportlichen Fairness. (Immer vorausgesetzt, der Ball, um den es in Deinem Fall geht, war auch wirklich gut. )

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